Beiträge von Typisch

    es ist doch echt eine Schweinerei. Erst zieht man ein Gutachtergremium mit einer ordentlichen angepassten Variante über den Tisch und plötzlich tauchen in der nächsten Varianten diese "ausgebauten" Dächer auf, die das Projekt erst richtig zur Katastrophe machen. War bei den Architekten aber auch zu befürchten.

    Jaja bauen und denken......(Tonon)
    Ich glaube nicht, daß es sich um ein allgemeines Desinteresse an Rossi handelt, sondern um das Desinteresse dieses bauftragten Büros.
    Dieser Rohbau war doch wirklich einen Steilvorlage.
    Ich habe übrigens nochmal in meinem Rossi nachgeschaut, der Entwurf war ursprünglich garnicht bunt und schreiend(darf ich leider nicht scannen)
    Mich erinnert er jetzt fatal an Versuche Anfang der 90er Jahre Platten über turmartige Ecksitutionen aufzumotzen.
    Im übrigen würde ich am liebsten den ganzen Prenzlauer Berg grau oder weiss streichen, aber Farbe wem Farbe gebührt.

    @ AeG
    Was ich an dem Entwurf kritisiere ist, das völlig Desinteresse an Rossis Ideen , der sich qua Maßstab schon an den Platten orientiert hat, sie aber eben zu einer Archittectura metafisica transformiert hat.Ich fand die rossischen Volumetrien wesentlich geglückter, als was da jetzt steht, und dieses gekünstelte Kleinmachen eines Volumen durch Grau- und Weissschattierungen, genauso ungeschickt wie der unglücklichen Versuche die Platten über farbige Zonierungen „menschlich" zu machen.

    Giorgio Grassi ist eigentlich der Berlinexperte, wenn es um die Architektur Berlins in der Zeit von 1730-1830 geht. Darüberhinaus ist er ein großer Tessenowbewunderer. Ihm geht es die Archetypen der Berliner Baugeschichte dieser Zeit. als im jahre 1990 die Faz eine Reihe von Architekten fragte, wie Berlins Mitte wiederaufzubauen sei, schlug Grassi für den Leipziger und den Pariser Platz ganz einfache zweigeschossige Bauten vor im Sinne der architectura metafisica auf den Bilden de Chiricos, dh ihn interessiert wirklich nur der Zustand Berlins, den man noch auf den Bildern von Gärtner bewundern kann, und eben nicht (verzeihen Sie) gründerzeitliches Geprotze, deswegen auch der direkte Sprung von Schinkel zu dem Urhausforscher Tessenow. Er hat übrigens eine ganze schöne Villa Suburbana in der Rauchstraße im Rahmen der IBA gebaut. Sein Entwurf für das Prinz Albrecht Gelände an der Wilhelmstraße auch noch zu IBAzeiten war von einer solchen Italienischen Leichtigkeit, daß er nicht gewinnen konnte.
    das schönste aber ist, er ist der einzige Architekt,der sich immer treu geblieben ist, er hat seine "stil" von 1965 bis jetzt gewahrt, ein wahrhafter Könner in der Schaffung dauerhafter Werte.

    Natürlich sind Garagen dringend notwendig, Aber wie man es in Berlin machen kann gibt es 2 Beispiele die ..... Gärten von Höhne in Friedrichshain( o gott schon wieder Höhne), was sich auf Ihren amerikanischen Typus bezieht und das Haus Gipsstraße ??? von Kollhoff (mal wiedermit der schönsten Tiefgarageneinfahrt von Berlin. und am friedrichwerder dann doch da shaus mit der Doppeltür bevor man tore mit Stein bekleben muss.

    Nein, man kann sich aber ernstlich am Wilhelmplatz Gedanken machen diesen Ort zu verändern, ohne in die Ecke der Spinner zu geraten.
    Man kann die Nordseite neudenken, muss aber ein Ausweichquartier für die Schule finden.
    Man kann auf der Westseite vor die DDR-Bebauung eine zweigeschossige Bebauung setzen, die den Bebauungsmaßstab der alten Wilhelmstraße aufzeigt, ohne in Abstandsflächenproblematiken zu kommen.
    man kann die ganze westflanke südl. der Vossstraße komplett neu denken
    und man kann die ostseite neudenken, sobald es einen Unrechtsstaat nicht mehr gibt
    Aber nur die Traufhöhe erhöhen geht nicht, denken Sie doch an die Figur des Kathreinerhochhauses.

    Nicht nur Ihr 1. Photo ist ganz wunderbar, untermauert aber noch das Problem.
    Auf dem Photo sehen Sie, daß die Zwischenzone eben nicht von Autos oder Kutschen zugestellt ist ,sondern einen Vorbereich schafft, der Zugang zum Souterrain oder Platz für eine sehr schöne Freitreppe schafft.(der Zugang über das Souterrain in ein palaisartiges Gebäude ist schon eine kleine architektonische Erfindung). Soweit ich diesen "englischenTyp" kenne,gibt es hier aber auch immer einen mew, der Haus und Garten und Ställe und Garagen von hinten erschliesst, eben um die Vorderseite zu entlasten.

    Sie haben vollkommen recht.
    Gott sei es gedankt gibt es keine Fernsicht auf das Gebäude.
    Ich muss ihnen aber sagen, daß sehr wenige Häuser auf dem Friedrichswerder wirklich gelungen sind. Das meiste ist Kollhoff für Arme, oder unausgegohrener Modernismus. Das grösste Problem ist aber die Seite zum AA mit den Parkplätzen vor den Häusern, das sieht aus wie Vorstadt und nicht wie Stadt und heisst auch so: wie kann man den hier eine Straße Caroline von Humboldt Weg nennen ?

    Also, der Eduard jobst siedlerbau war ja wirklich kein architektonisches Meisterwerk, aber in dem Wettbewerb sind ja eigentlich alle grandios gescheitert, da gibt es wirklich keinen Entwurf, den man wirklich gebaut sehen möchte. Eigenartigerweise stellten sich schon damals die gleichen Probleme wie heute in gewissen Berliner Architektenkreisen: man wollte nobel bauen, aber da gibt es dann doch die niedrigeren Geschosshöhen und plötzlich sieht es aus wie: rechts wohnen die Riesen und links wohnen die Zwerge. Gerade hat Jan kleihues die Erweiterung des Arbeitsministeriums fertiggestellt und auch hier die gleichen Probleme +Laibungstiefe der Fenster, die aus der Dicke der Steinfassade resultiert.
    Ein neuer Kaiserhof mit neuer poelzigscher Höhe würde vielleicht einen Impuls auslösen zum nachdenken für eine andere Traufhöhe am Wilhelmplatz. wenn man es nämlich schaffen würde zukünftig die Raumwände so hoch zu bauen, daß sowohl tschechische Botschaft also auch Ulrichplatte zu Objekten auf dem Platz degradiert würden, hätte man schon viel gewonnen

    Es gibt auch eine Skizze von Poelzig für den Reichskanzleiwettbewerb wo er auch ein kleines Hochhaus im Hof entworfen hat(ganz wie beim Kathreinerhochhaus von Bruno Paul,was Sie schon an anderer Stelle erwähnten) Den Entwurf hat er aber nicht abgeben. Leider bin ich gerade nicht bei meinen Büchern. genauere Quellen am Wochenanfang(apropos andere Stelle:Tagesspiegelhochhaus gefällt mir übrigens auch)