Sehr geehrter Herr ...,
wir danken Ihnen für Ihre Nachricht vom 11. März 2008. Leider ist uns als Geschäftsleitung das Schreiben erst kurzfristig zugegangen.
Sie erwarten von uns eine Stellungnahme zu den neuen Objekten. Dies ist schwierig bzw. erst dann möglich, wenn wir eine klare Baugenehmigung haben. Ansonsten würde der Eindruck entstehen, dass zwischen unseren Aussagen und der Realisierung Unterschiede entstehen, die von uns vielleicht getunt sein könnten. Dies möchten wir vermeiden.
Grundsätzlich können wir aber die Aussage treffen, dass wir auf dem Grandhotel Grundstück ca. 150 Zimmer, drei Restaurants und einen Wellnessbereich mit einer Fläche von ca.
3000 m² bauen wollen. Hinzu kommen sechs Geschäftslokale und 100 Tiefgaragenstellplätze.
Auf dem anderen Grundstück (ehemals Orlopp) ist vorgesehen, ein Suite Resort zu bauen, welches über 80 Suiten und drei gastronomischen Einrichtungen verfügen wird. Im Erdgeschoss werden ca. sieben Geschäftslokale integriert.
Der Gemeinderat hat sich bisher immer positiv für unsere Bauvorhaben entschieden, aber es gibt einige Nachbarn, denen es nicht ganz so gefällt, dass wir bauen. Die Gründe dafür sind für uns schwer erklärbar, denn letztendlich ist das, was wir vorhaben, eine wesentliche Bereicherung des Ortes Bansin. Wir beabsichtigen nach Fertigstellung unserer Investitionen in Bansin ca. 200 Arbeitsplätze neu zu schaffen. Das ist in der heutigen Zeit auch ein wesentlicher Faktor für die Insel.
Gleichzeitig wollen wir 100 Personalwohnungen bauen oder kaufen, um geeignetes gutes Personal auf die Insel zu bringen, da der Markt hier sehr schwierig geworden ist.
In Ihrer E-Mail erwähnen Sie das Strandhotel Atlantic, als wenn es ein Gegner von den neuen Objekten sein könnte. Dies ist nicht der Fall, da das Atlantic und die Villa Meeresstrand zur Seetel Gruppe gehören genau wie die Villa Gerda, die im Zusammenhang mit der Baumaßnahme auch renoviert wird.
Des Weiteren ist vorgesehen, das Gebäude des Meeresstrandes, welches an der Bergstraße liegt (hier befinden sich im Moment ein italienisches Restaurant und mehrere Zimmer), durch einen Neubau zu ersetzen. Dieser soll der Optik der Bergstraße entsprechend angepasst werden.
Wir möchten abschließend darauf hinweisen, dass wir seit 10 Jahren versuchen, Baugenehmigungen zu bekommen. Leider wird dies immer, wie schon oben erwähnt, durch Nachbarn boykottiert. Diese scheinen nicht zu begreifen, dass nicht nur unsere Neubauten einen Vorteil für den Ort darstellen, sondern das auch die Nachbargebäude sicherlich eine höhere Auslastung haben werden als jetzt. Für einige Gäste werden wir vielleicht auf Grund der hohen Investitionen zu teuer werden, aber diese werden sicherlich auf die an der Bergstraße liegenden Objekte ausweichen.
Der Auslöser für die Haltung des Sprechers der Nachbarn könnte auch sein, dass er uns eines seiner Objekte zum Kauf angeboten hat. Seine Bemerkung dazu lautete, dass er, wenn wir es nicht kaufen würden, alles versuchen würde, dass wir keine Baugenehmigung bekommen.
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesen Aussagen etwas Information über die Situation gegeben haben. Es wäre sehr schön, wenn wir die Hürden überwinden könnten, um im Herbst mit dem Bau zu beginnen. Sollte dies jedoch weiter verhindert werden, werden wir überlegen müssen, ob wir nach § 34 Baugesetzbuch bauen, d. h. es würden Einzelhäuser entstehen, die wir entweder als reine Ferienwohnungen an Interessenten verkaufen oder im Bestand behalten würden (auf jeden Fall werden wir sie selbst betreiben) oder ob wir in dieser Lage ein gutes 3-Sterne-Hotel mit kleineren Zimmern errichten, als wir es im 4-Sterne-Plus-Bereich vorgesehen haben. Dies wäre auf Grund der Superlage für die hinter uns liegenden 4-Sterne-Superior-Hotels natürlich nicht gut. Auf jeden Fall wird in den nächsten Jahren direkt oder indirekt auf den Grundstücken eine Lösung erfolgen müssen, um zu vermeiden, dass der Ort unter diesen Querelen leidet und Orte wie Swinemünde oder Misdroy eine bessere Infrastruktur anbieten als der deutsche Teil der Insel Usedom.
Mit freundlichen Grüßen
Burghardt Seelige-Steinhoff