Zum Thema ist jetzt auch ein Artikel im „Journal Frankfurt“ drin, der die aktuelle Debatte zusammenfasst. Interessant ist allerdings vor allem der Abschnitt, in dem es um die Wiederaufbaudebatte der 60er und 70er Jahre geht. Darin heißt es:
Die Zielsetzung des damaligen Dom-Römer-Wettbewerbs war eine „anheimelnde Intimität des Raumgefüges“, „eine Kleinteiligkeit der Bebauung“ unter Berücksichtigung des historischen Krönungsweges.
Das Beste ist aber die Beschreibung des Wettbewerbsergebnisses (für das Technische Rathaus) von damals:
Die Wettbewerbsjury lobte den Entwurf, der hervorragend die alte Intimität in neuer Weise vermittele, ohne in den musealen Charakter abzugleiten. Ihm gelinge die beste Neudeutung des historischen Altstadtkerns. „Er strahlt eine intime und malerische Wirkung aus, ohne in Romantizismen zu verfallen, die die Zweckbestimmtheit der früheren Altstadt fehlinterpretierten. Das Modell besticht durch anheimelnde Intimität und Kleinteiligkeit.“
Wenn man sich dazu den Koloss des Technischen Rathauses vor Augen führt erledigt sich ein Kommentar dieser Beschreibung eigentlich von selbst. Erschreckend, das heute wie damals die Wettbewerbsbedingungen (Kleinteiligkeit, etc..) so missachtet worden sind und trotzdem dann der Siegerentwurf so bejubelt worden ist.
Außerdem ist in dem Artikel auch noch ein Bild eines Modells abgebildet, auf dem neben dem Technischen Rathaus noch ein größerer (und noch hässlicherer) Komplex gebaut werden sollte, der sich auf dem gesamten Gelände zwischen Römerberg und Dom erstreckt. Zum Glück ist Frankfurt dieses Monstrum erspart geblieben.