Das Empfinde ich als relativ Eindeutigen Indikator einer Vollkatastrophe: Nämlich der endgültigen Verabschiedung eines teilweisen Wiederaufbaus oder einer kritischen Rekonstruktion mit Leitbauten wie in Potsdam, zugunsten der - wie immer, garantiert - typischen, seelenlosen, modernen Architektur die hier in der Mitte der historischen Wurzeln der was diese angeht so geschundenen Hauptstadt nichts zu suchen hat.
Berlin hat hier eine Chance, wie sie sich nie wieder ergeben wird - man könnte den unfassbar erfolgreichen Weg Frankfurts oder Potsdams gehen, oder eben Seelenlose Sozialarchitektur produzieren die bestenfalls aussehen wird wie in der Europacity, schlechtestenfalls wie nebenan an der Leipziger Strasse, aber auf keinem Fall zum Postkartenmotiv oder Identitätsstiftend wird.
Ich habe lange gesagt Kahlfeld wird sich meiner Meinung nach anhand des Resultats und dem Umgang mit Mitte messen lassen (müssen). Nun sieht es stark so aus als wäre Berlin endgültig architektonisch und was Visionäre Stadtentwicklung angeht abgehakt und nur noch Sozialparadies.
Ich hoffe sehr ich irre oder missverstehe.
Beiträge von Humphey Cordonnier
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Bedeutet dass den tatsächlich dass hier auch die gezeigten Hochhauspläne realisiert werden, oder hätte dieser Abriss so oder so jetzt statt gefunden? Kann's mir kaum vorstellen...
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Furchtbar langweiliges Allerweltsprojekt. Siemens ist immer noch einer der größten deutschen Konzerne und war Mal eines der drei vier innovativsten Unternehmen der Welt.
Jede mittelgroße Holländische Firma baut ambitionierter. (Beispiel: Suitsupply. Nicht Mal eine Milliarde Umsatz.)
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Was ist denn noch in der Pipeline?
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Ich glaube das wird überraschend gut. Mir fehlt die Krone, aber die Fassade ist unaufgeregt klassisch-Zeitlos und wertig. Sowas ist am Platz dringend von Nöten. Jetzt noch Hines gut ausgeführt und es gibt Hoffnung...
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Der Entwurf war immer schon hässlich wie die Nacht, vor allem der Sockel. Die hier ausgebrochene Hysterie in Anbetracht geringer farblicher Abweichungen bei einem Entwurf der von Anfang an mit einem Paukenschlag eines der hässlichsten Gebäude Berlins zu werden ankündigte, kann ich nicht im geringsten nachvollziehen.
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Das Spreedreieck finde ich lediglich zu niedrig, ansonsten gelungen. Stimme sehr zu - dieses Projekt wirkt enorm vielversprechend. Ich kann und konnte die deutsche Obsession mit der so gut wie immer hässlichen Horizontalen Gliederung nie verstehen.
Zur Lage: Der ganze Straßenraum dort ist immer noch maximal seltsam und befremdlich - zerfahren, unangenehm nachkriegs-altbacken, Baukörper unharmonisch angeordnet. Zu einer guten Lage im wohlhabenden Westen und direkt um die Ecke des KaDeWe, oder wenigstens einem Stadtraum der sich nach Innenstadt anfühlt passt da für mich gar nichts. Dieses Gebäude macht einen sehr guten Anfang. -
? Ist der Bebauungsplan nicht schon seit Jahrzehnten geregelt oder habe ich das missverstanden?
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Klingt leider nach einer Renovierung, nicht Abriss und Neubau. Diese Albtraumplatten gehören meiner Meinung nach alle Abgerissen und durch tolle, Haupt-Stadt-Innenstadt angemessene Neubauten ersetzt. Wien Renovierung zementiert hier - auch wenn gelungen - erstmal wieder für 20 Jahre den Status quo einer unambitionierten Kubatür, geringer Deckenhöhen, und Plattenbaumiefs. Nun denn, warten wir es ab. Ich drücke die Daumen. Immerhin tut sich endlich ein bisschen was am Alexanderplatz.
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Noch steht ja kein Gebäude.
Ich bin da voll und ganz bei Architektenkind. Und vielleicht nochmal hinzuzufügen: Ein einziger Turm wird hier fehl am Platz wirken. Stelle ich mir zwischen den Zwillingstürmen am Frankfurter Tor in noch (leider viel) fernerer Zukunft jedoch nicht nur den Alexander Tower, sondern zum Beispiel vier Türme insgesamt vor, dann gefällt mir die Idee schon besser und ich glaube eine dann neue Perspektive kann ebenso reizvoll sein wie die heutige. Wie immer ist es der Zustand dazwischen (ein Turm) und das Fehlende Weiterdenken dass mir hier seitens der Stadtplanung nicht genug bedacht scheint.
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Ich finde die assoziation peinlich. Sowohl in London als auch in New York finden sich großformatige Hinweise auf die Ausstellungen in den dortigen Museen von Weltrang. Zudem finde ich das Branding und die Designsprache hier klar, passend als Hinweis auf die Nutzung des Gebäudes, und frisch.
Mehr sollte es allerdings nicht werden.
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Es liegt vermutlich am Bauherren - in diesem Fall eben eine Privatperson mit Geschmack, Vision und Ambition (vielen Berliner Politikern ihr Lieblingsfeindbild).
Letzen Endes entscheidet immer jemand ob ein Auftrag vergeben wird. Die Stadt kann nur den Rahmen prägen innerhalb dessen die Entscheidung für einen hoffentlich guten Entwurf einfach wird. Oder eben unmöglich.
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Das Haus der Statistik ist eine Katastrophe und lediglich für ein paar wenige ideologisch verbohrte ein Erfolg. Solche Sanierungen verhindern auf Jahrzehnte städtische Heilung und Verbesserung, zementieren einen architektonisch wie politisch Menschenverachtenden (weil nicht auf die menschlichen Bedürfnisse eingehende) Mief, und sind obendrein eine unfassbare Geldverschwendung bis hin zur Negativspirale die daduch in Gang kommt das Städte eben nicht inspirierende, erhebende, oder auch nur anschlussfähige Entwicklung bieten - Wohnhochhäuser, die Berlin dringend gebrauchen konnte, können durch das dauerhaft unattraktive Umfeld schlechter platziert werden.
Eigentlich wollte ich aber noch Folgendes zum Allesandersplatz loswerden: Wäre es neue Kunst am Bau, ich fände sie schrecklich. Dennoch, während dieser seltsamen Übergangszeit, wo in Berlin, ja gerade am Alex, irgendwie noch so vieles möglich schien, wo auch im positiven plötzlich auch alles anders kommen konnte, wo klar war dass so schlecht es auch war, so würde es wohl kaum bleiben, damals, als diese schreckliche Ruine dort zwar stand, aber eigentlich allen klar sein musste sie würde perspektivisch weg kommen.. Da war dieser Schriftzug verdammt cool und für mich ein Symbol der positiven Seite(n) der doch extrem linkslastigen Berliner Kunstszene, die oft das spontane, das provisorische, feiert, aber das edle, nach perfektion strebende, für die Ewigkeit gedachte, als spießig, gestrig und - warum auch immer - ausgrenzend verkennt. Vielleicht weil im gewollt imperfekten und halbfertigen sich jeder Verstecken kann, ohne dem ins Auge sehen zu müssen, das es einen Unterschied gibt zwischen jenen die Kunst spielen, und jenen die wahre Künstler sind, die über Jahrhunderte hinweg strahlen.
Bleibe dabei: Toller Schriftzug, leider zunehmend sarkastischer Blick auf den Alex. Aber kann ja noch werden. -
Ich finde das ganze Projekt - mit Verlaub - falsch und beschissen. Aber dass sie den Schriftzug wieder angebracht haben finde ich absolut großartig und einen Gewinn für das ganze ansonsten für mich biedere Projekt.
Danke für die Bilder! Wenigstens keine Ruine mehr.
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Beinahe unfassbar dass irgendjemand, geschweige denn ein ganzes Kollegium von Experten, es als gut empfinden kann mehrere (dazu noch gleich ausgerichtete) absolut gleiche Baukörper gleicher Größe nebeneinander zu pflanzen.
Das Mynd wird vorerst (Hines, Alexander) das schönste Haus am Platz, aber alleine eine 90 Grad Drehung hätte hier wunder bewirkt.
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Absolut großartig, ich kann es (seit Jahren) kaum erwarten. Dieses ununterbrochene Dachkante ist der einzige optische Makel für mich an diesem großartigen Bau. Nichts kann eine tolle Fassade schlimmer banalisieren als eine Flache, ununterbrochene, lange Dachkante.
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Die ausgefüllten Steine sind für mich sehr offensichtlich das "Bachbett". Tiefer darf es hier auch nicht sein, sonst ist es zu sehr Risiko. Wann der denn läuft, und was mit der Schale ist - gute Frage. Eventuell tut sich mit der Versetzung dieses störenden Stromkastens ja noch was?
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Ist an dieser Stelle aber nun Mal die einzige bessere Option die Wohnungen im Erdgeschoss wenigstens halbwegs einheitlich ein bisschen von der Straße abzusetzen und zu schützen. Dahinter kann dann jeder Blumenkübel aufstellen wie er möchte (auch wenn ich nicht glaube dass hier besonders viel leben einzieht). Ein Hochparterre hätte geholfen, auch eine horizontale Differenzierung des langen Baukörpers und der Fassade.
Die Vorgärten vieler Kreuzberger Häuser z.B. zwischen Oranienplatz und Kanal wie man sie auch in New York oder London erlebt finde ich übrigens toll - natürlich aber nicht bei den unpassenden und leider durchgehend schlechten Nachkriegsbauten und deren Umsetzungen.
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Brauchen "wir" nicht - zumindest nicht ich. Ich brauche eine Anknüpfung an Architektonische, künstlerische Tradition die in tausenden Jahren aus einer Mischung von Handfertigkeit, dem baulich möglichen, sowie aber vor allem dem Geschmack und ästhetischen empfinden von Millionen und Abermillionen von Menschen entstanden ist und bis heute in der Moderne nirgendwo auch nur ansatzweise durch eine durch und durch überzeugende, nicht darauf basierende Alternative abgelöst oder fortgeführt würde. Es braucht keine Neuerfindung des Rades. Es braucht eine Rückbesinnung. Wir sind von allen jemals gewesenen Generationen die allerletzte die irgendwas ästhetisch oder künstlerisch besser machen würde oder könnte als die Essenz des vorangegangenen.
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Die "Aufwertung" zieht Pleiten, Leerstand, und dann irgendwann Billigläden und eine abwärtsspirale nach sich. Spätis, Barbershops, Shishabars, alles was man an billiger Zwischennutzung unterbringen kann zieht dann die Gegend weiter runter und wird permanent.
Die Ergebnisse einer "Öffnung für breiteres Publikum" kannst du Dir nebenan auf der Kantstraße/Wilmersdorfer und ab Breitscheidplatz Richtung Tauentzien bitte mal in Ruhe ansehen. Geht der Kudamm so zugrunde, geht es mit Berlin nur weiter abwärts.