Beiträge von lexibexi

    Also ich interessiere mich schon für Architektur- wenngleich auf sehr laienhaftem Niveau aus Sicht des neugierigen Passanten. Und anhand der schweren Balkone und der Fenster(bänder) wäre ich- bei flüchtigem Blick- definitiv nicht auf den tatsächlichen Entstehungszeitraum gekommen.

    Das Gebäude könnte man vermutlich 100 zufällig ausgewählten Passanten zeigen& ihnen vier Entstehungsjahrzehnte zur Auswahl geben. Das Gros dürfte sich für (schlecht modernisierte) 70er entscheiden.


    Ich mag den Bruch an der Stelle aber. Wertet er doch den ohnehin attraktiven Neubau noch ein wenig auf.

    Es ist ein sehr langweiliger Stil der 1980er Jahre. Gibt es Designs für das, was sie ersetzen möchten?

    Wie unterschiedlich Geschmäcker sind.,Ich finde das ziemlich gelungen und attraktiv. Das Design für den Neubau haben wir doch bestimmt alle im Kopf: Vertikal betonte, graue Rasterfassade aus Beton oder Naturstein, vermutlich mit leichtem Knick in der Flucht, Flachdach, mit etwas Glück drei, vier überdimensionierte und versetzte Fenster. Für den Nachhaltigkeitsgedanken noch etwas Holz oder Begrünung. Fertsch.

    Diese Art von Visualisierung, man findet sie immer wieder, treibt mir jedes mal erneut den Puls in ungesunde Höhen.

    Ich erwarte wirklich keine Auf-die-Fresse-Hyperrealitäts-Visus mit Graffiti an den Wänden und versifft-ungepflegten Grünanlagen im depressiven Novembergrau. Aber diese lieblichen, unscharfen Ringelreigenbildchen mit gemütlichem Licht und gelassener Sommerabendstimmung, gerahmt von Grün und blauem Himmel, sind wirklich unanständig.

    Ja, das Design interpretiert unverkennbar die 50er. Eingedenk der weltauf weltab, landauf landab und stadtauf stadtab doch recht ähnlichen Kisten, finde ich das sogar mal erfrischend, auch wenn ich selbst eigentlich nicht der größte Fan der 50er bin. Unbenutzbar ist der Balkon sicher nicht, nur weil er sich nicht zum Grillabend mit Freunden eignet. Und was die Farbgebung betrifft: die finde ich ganz besonders gelungen und wertig, und ganz besonders im Vergleich zum Vorgänger deutlich harmonischer.

    Nun, nicht jedes Kulturdenkmal muss irgendwo allein auf weiter Flur wie ein Solitär herumstehen, um wirken zu können. Dieser Sichtachsen-, Freisteh-, und Höhenbegrenzungsfetisch ist in DE zwar sehr ausgeprägt, das aber auch beinahe exklusiv. Weltstädte wie Madrid, Wien, Paris, London oder Amsterdam strahlen heute wie einst- trotz extremer Nachverdichtungen und neuer Fixpunkte.

    Was die Bebauung betrifft: Geschmacksache. Mir gefällt die aktuelle Bebauung definitiv besser, als die DDR-Variante.

    Das Müllentsorgungsproblem ließe sich ja auch durch „innovative“ Änderungen lösen, die woanders mitunter schon jahrzehntelang praktiziert werden: Öffentliche (Unterflur-)Müllsammelstellen. Gibt es hier in NBG in MS, in AMS innerstädtisch fast flächendeckend, in Madrid (und etlichen spanischen Kommunen) ausschließlich, wenngleich meist nicht Unterflur.

    Alle hundert Meter findet sich so eine Stelle, der Müllwagen hält kurz, dafür täglich& sämtliche Häuser haben on top das Problem nicht mehr, dass x-Tonnen irgendwo hingeschleppt werden müssen, Platz wegnehmen, Gestank verbreiten& Ungeziefer in die Höfe oder Keller locken.

    Ich schrieb, dass sie mich daran erinnern, nicht, dass sie es seien.

    Aber, gerne: die Farben, der Fassadenmix auf kleinster Fläche, die visualisierte Leuchtreklame verschiedenster Stile, die plakativ angebrachten Abluftrohre, die Außentreppen aus Metall- auf mich wirkt das alles sehr gekünstelt, fast schon kitschig. Kann am Ende natürlich trotzdem interessant sein. Mir fiel nur eben auf, dass gerade dieses Projekt& insbesondere diese Visu mich an einen Themenbereich eines immersiven Freizeitparks erinnert.

    Bei Rekos kommt ja oft der Disneyland-Vorwurf auf.

    Wenn ich das hier allerdings so sehe, denke ich unweigerlich an einen Darkride im EuropaPark, die billigen Fassaden einer Filmstadt oder Warner Brothers Movie World. (Ja, der Prozess hier ist mir bekannt. Man merkt, dass zu viel Bürgerbeteiligung auch nicht unbedingt die Lösung ist)

    Tolles Projekt. Die Ecke hat es definitiv verdient. Wie wird eigentlich der noch größere Hochbunker hinter der Marienschule genutzt? Auch das ist viel verschwendeter, innerstädtischer Platz. Aber im Nachverdichten ist in MS ohnehin noch Luft nach oben.

    Das direkte Entfernen hatte bei uns im Wohnblock im Nordend damals allerdings tatsächlich Erfolg. Irgendwann schien den Taggern das Ganze wohl zu teuer.


    Ich erwische mich leider immer wieder mal bei dem nicht sehr rechtsstaatlichen Gedanken, dass ich einem erwischten Sprayer sein ganzes Hab und Gut vollsprühen möchte.

    Das ist, vor allem aus der Fernwirkung, so ziemlich das hässlichste zeitgenössische Hochhaus der Republik. Die versetzten Fenster sehen nicht spannend aus, sondern so, als ob Maurer und Fensterbauer nach jeweils ausgiebigen Frühschoppen ans Werk gegangen sind. Die nicht einmal 50 Shades of Grey der Fassade lassen das Trübsal nur noch trüber blasen- das erinnert mit den (optischen) Minifenstern wirklich an eine aufgestockte und leidlich modernisierte Platte der schlimmsten Sorte.

    Danke für die Fotos. Der Neubau in der Salzstr. ist wirklich gelungen& eine deutliche Aufwertung im Vergleich zum (leider auch nicht mehr sonderlich gepflegten) Vorgänger. Bisher gefallen mir die Neubauten/Umgestaltungen (Alter Fischmarkt, Rothenburg) durch die Fa. Lohmann alle ausgesprochen gut.


    Die Kiste an der v.Steuben Str. ist eine Zumutung. Angesichts der Gegend (vorne, wie auch rückseitig) frage ich mich allerdings, wer diese extremen Preise (bis 1300/warm-all-in für knappe 60m2 bspw.) eigentlich bereit sein wird zu zahlen. Dafür findet man ja Appartements im

    Kreuz-, oder Südviertel. Letztlich ist es aber eine gute Lärmschutzwand zu den Bahngleisen& sorgt in den neuen Hotels für angenehmeren Schlaf^^

    Danke für die Bilder. Strahlt wirklich schön!

    Mich ermüden aber mittlerweile diese all überall konservierten (Kriegs?)Schäden. Die grundsätzliche Wichtigkeit von Mahnung und Erinnerung möchte ich überhaupt nicht in Frage stellen, allerdings frage ich mich schon, ob wirklich jedes Einschussloch und jeder Granatsplitter erhaltenswert ist, oder ob nicht die schiere Masse irgendwann so beliebig ist, dass fehlende Brocken und tiefe Risse gar nicht mehr wahrgenommen werden& den Sinn der Erinnerung verfehlen.

    Sorry, off Topic:

    Ich lese hier nun ja schon passiv seit Jahren mit, und bin nun im

    zweiten Jahr aktives Mitglied. Ich wiederhole mich hier nochmal: es ist schade, dass es hier immer öfter persönlich wird. Ja, es gibt hier Provokateure, die wissentlich ihr Gift verteilen und ihre politische Agenda leidlich subtil in ihren Kommentaren verstecken.


    Der Großteil hier will aber, wie üblich in Foren, einfach nur das Für und Wider diskutieren, Bilder betrachten, spekulieren, sich über BV ärgern oder freuen. Es wäre doch wirklich wunderbar, wenn wir hier anderen Sichtweisen und Überzeugungen mit einem Mindestmaß an Respekt begegnen könnten, ohne, dass ein Liebhaber der DDR-Architektur zum Mauerschützenversteher, ein Reko- Befürworter zum reaktionären Royalisten (oder noch ärger) abgestempelt, oder ein Kostenkritiker in eine Schublade mit besorgten Hut-, und Wutbürgern gesteckt wird.


    Dieses Forum lebt doch nun vom Austausch. Zurechtgeblockten, homogenen Bubbles, die sich nur gegenseitig bestätigen, kann man ja bei Twitter, Facebook oder Telegram beitreten.

    Ich finde das immer so amüsant, wenn besorgte Bürger sich über das Budget des Staates äußern.

    Moin,


    da ja auch ich mit den budgetierten Zahlen argumentiert habe, will ich mal darauf antworten. Wie du meinen bisherigen Beiträgen entnehmen kannst, bin ich nun wirklich alles andere als der stereotype “Besorgtbürger”- vielleicht könnten wir auf diese

    , für eine sehr bestimmte Gruppe gebräuchliche, Begrifflichkeit verzichten?


    Ich halte es für normal, dass auch über Kosten(-Nutzen) gesprochen wird, und auch eine kritische Betrachtung durchaus berechtigt ist, gerade, weil es sich um Steuergelder handelt. Ich finde das Projekt zwar spannend, bin aber hier nicht von der Wirkung, Strahlkraft und Attraktivität überzeugt- und da gehen die Meinungen eben auseinander. Möglich, dass dieses Projekt ein internationales Interesse entwickelt, allerdings reicht dazu meine Fantasie nicht aus, insbesondere, wie nachhaltig das Interesse daran ist. Ob wirklich Firmen aufgrund einer Flussbadestelle einen Umzug nach Berlin erwägen ist halt auch nicht ausgemacht, ich denke das da andere Faktoren eine Rolle spielen.


    Grundsätzlich finde ich extravagante und exzentrische Ideen wichtig, sie sind das Salz in der Suppe. Trotzdem bleibe ich, ganz unbesorgt, in diesem speziellen Fall bei meiner bisherigen Meinung, dass diese Summe zum Wohle der Stadt in der Masse besser in andere Schwimmprojekte gesteckt, oder aber auch über alternative Ideen eines innerstädtischen Freibades/Badestelle nachgedacht werden sollte.