Beiträge von lexibexi

    Das ist ja alles richtig. Ich persönlich finde nur einfach, dass eine solche Gasse mit diesem phänomenalem Blick, in einer an Gassen armen Gegend einer an Gassen ohnehin armen Stadt, durchaus befüllt und bevölkert mit Gastronomie und Gästen sein dürfte. Das kann natürlich jeder anders bewerten.

    Können sie sich beim nächsten Mal vor dem posten bitte Fragen(...)

    Dann bitte ich doch untertänigst um Verzeihung, dass ich, auch noch als Auswärtiger, die Frechheit besaß in einem Architekturforum meinen Senf dazuzugeben.


    Nun überlege ich noch flink, ob Gassen in anderen europäischen (Groß)Städten, durch Bombardierungen und Nachkriegsbauwahn, ebenso rar gesät sind wie in Deutschland/Berlin. Und dann denke ich an meine zweite Heimat Madrid, in der ich die Hälfte meines Lebens verbracht habe, rufe mir das Schloss vor Augen, denke an die c/Felipe und c/Carlos und stelle fest: voll mit Gastro, kein Problem. Wer da natürlich nur an Ketten denkt, ja, der mag den Ort dafür zu heilig finden, geht es doch in Deutschland so gerne um Sichtachsen, Gebäudebeziehungen, Ruhe und Ehrfurcht.


    Daher, erneut, verzeihe meinen Frevel.

    Nun, in unseren immer wärmer werdenden Inmenstädten müssen wir ja auch über eine vermehrte Begrünung zur Verbesserung des Stadtklimas nachdenken, die auch als „Schwamm“ bei Starkregenereignissen dienen kann. Da kann man bei neuen Hausbauten mit Gründächern beginnen & langfristig eben auch die Tram (in zentralen Lagen) unter die Erde legen & oberflächlich stark begrünen. So könnte man Baubrachen, die heute mitunter ja zu Frischluftschneisen verklärt werden, bebauen und nachverdichten, um eben auch den innerstädtisch so wichtigen Wohnraum schaffen zu können. Der reine KNF sollte daher um Klimaparameter ergänzt werden, und natürlich gerade auch Durchschnittsreisegeschwindigkeit und Verlässlichkeit/Störanfälligkeit stärker gewichten.

    Gerade in Zusammenhang mit der aktualisierten Raubkunstdebatte und der allgemeinen Sensibilisierung für Rückführung halte ich eine Neuerliche Anstrengung zu einer verträglichen Lösung zu den, gerade für Berlin/ Brandenburg alles andere als unbedeutenden Objekten für durchaus legitim.

    Besonders innerhalb der EU sollte doch mittlerweile so etwas Rechtssicher umsetzbar sein.

    Ich bin gerade etwas fassungslos. Es handelt sich hier nicht um Raubkunst, sondern schlicht und einfach um die Einbehaltung von Feindesvermögen nach den Zerstörungen in WK2, in dem Nazideutschland auch die Niederlande besetzte, plünderte, unterjochte und in Teilen ins Nirwana bombte- siehe Rotterdam und DenHaag.


    Das einige sich mittlerweile ungeniert trauen, gerade mal 75 Jahre nach Kriegsende, Forderungen über die Vermögens-Herausgabe an die einstmaligen Opfer zu stellen & mit Raubkunst vermischen, also der Kunst, die Deutsche nach der teilweise gewalttätigen Einnahme fremder Länder ins Reich verbrachten, zeugt wirklich von unerhörter Chuzpe.

    Das HF ist Multi-Millionen Irrtum, das unter Architekturfreunden wie Museumskennern nur Kopfschütteln verursacht.

    Ich denke, dass über den Erfolg oder Misserfolg des HF mit den Füßen abgestimmt werden wird. Wenn die in-, und ausländischen Touristen in Postpandemiezeiten wieder vermehrt reisen, wird das HF sicherlich zu den Top-Attraktionen und Fotomotiven der Stadt gehören.


    Natürlich kann man dann über die Kleingeistigkeit und kulturelle Unbildung der provinziellen Besucher zetern, die das Humboldtforum als reine Fotokulisse missbrauchen & auch Disney wird wieder irgendwie eingewoben werden.

    Man kann aber auch einfach mal in seinem architektur-, und kulturtheoretischen Elfenbeinturm etwas weniger eingeschnappt hinnehmen, dass sich nicht alle Mitmenschen immerzu und immerfort, in diesem Ausmaß Gedanken über eine Sache machen können wie die gekränkten Eitelkeiten aus dem Feuilleton, deren ganzer Arbeitstag aus dem Nachdenken über diese Themen besteht.

    Ja, der ED ist von Filialisten geprägt, die man unter Fastfood subsumieren kann. Allerdings ist auch jede kultige Currywurstbude, jeder nette Dönerladen oder hippe Bowlshop genau das. Die übrigens alle(!) eines gemein haben: Geld verdienen wollen und idR nur Mindestlohn an anzulernendes Personal zu zahlen. Inhabergeführt bedeutet längst nicht fair, mal abgesehen davon, dass sie meist nicht nur eine Gastronomie betreiben. Fastfood, und das weiß ich als selbstständiger (und freier) Gastronom, hat unsere Essgewohnheiten geändert, es hat sich im Lauf der Jahre aber auch selbst verändert, mit deutlich gesünderer Auswahl.


    Man kann nun beklagen, dass Frittenwerk, L‘Osteria und Co. ihre Marktmacht nutzen& solche Orte sich gleichen. Nur: den Menschen gefällt es, diese Ketten sind nicht durch Glück erfolgreich, sondern weil sie Bedürfnisse erkannt und umgesetzt haben. Pizza bspw. bedeutete in DE oftmals, dass fettiger Teig in Formen gepresst und in Käse ertränkt, für ne schmale Mark fuffzich den Wanst füllen sollte. Tun wir bitte doch nicht so, als besuchten diese Ketten daher nur bildungsferne und geizige Gourmands ohne jeden Geschmack.

    Es ist immer wieder erstaunlich, mit welch apokalyptischen Bildern hierzulande gegen Bauvorhaben gewettert wird. Ob nun Nachverdichtung, wie hier Höhenbau, oder weitere Zersiedlung: der Tod klopft jedes mal an die Tür, manchmal auch begleitet von den klimapolitischen Reitern. Ich frage mich dann immer, wie andere europäische Städte es geschafft haben all das unter einen Hut zu bringen, dabei auch noch attraktiv zu bleiben& ihre Bewohner trotzdem nicht wie die Fliegen sterben zu lassen.

    Auch als nur Ex-Ddorfer mit Freunden in der Stadt, die gute eineinviertel Stunden von meiner aktuellen Provinzheimat Münster entfernt ist, erlaube ich mir ein Urteil.

    Das Olio war schon zu meinen Studienzeiten Anfang des Jahrtausends angesagt. Das Zimmer No1 kenne ich von mehreren Besuchen. Und beide sind ja nun das beste Beispiel, dass im Viertel selbst etwas fehlt. Denn beide Läden leben vom Charakter ihrer Gebäude, insbesondere das Zimmer. Das Olio hat man quasi umbaut& will es jetzt als gastronomische Monstranz vor sich hertragen, obwohl das ganze Viertel- vom Hotel abgesehen- selbst nichts in dieser Richtung und zur weiteren Belebung beiträgt?


    Und, ja, der Neubau an der Toulouser 11a ist eine optische Zumutung sondergleichen, schon auf der Visu, die ja sonst bekanntermaßen wie weichgezeichnete Idealdarstellungen daherkommen. Geschmäcker sind verschieden und Wohnvorstellungen auch, so dass hier natürlich, neben reinen Anlegern, auch echte Menschen glücklich sind und werden. Aber in einem Architekturforum dürfen hoffentlich auch weiterhin wir Laien und „selbsternannten Experten“, die ja trotzdem tagtäglich Betrachter solcher neuen Stadtteile sind, unsere ganz subjektive Meinung zum Besten geben. Wer hier nur architekturtheoretische Elfenbeinturm-Kamingespräche unter Fachleuten führen möchte, der möge seinen eigenen Strang mit Zugangskontrolle errichten.

    Nicht nur das billig wirkende U verunstaltet den Eingang, sondern auch der BVG-gelbe Rahmen um U5/U6. Hier hätte man ja etwas zurückhaltender sein können, und auf diese Kreischfarbe auch einfach mal verzichten.

    Das ist ja fürchterlich. Sieht aus wie eine schlecht modernisierte Platte, der man ein völlig chaotisches Ungetüm auf‘s Dach gesetzt hat, um schon von Weitem zu warnen, dass es hier besonders hässlich wird. Diese eiskalten und leblosen Wohngebiete die landauf, landab entstehen, sind wirklich fürchterlich.

    Der seltsame Name hat aber auch was gutes: die Gebäude können allesamt anspruchslose, quadratische/eckige 08/15-Kisten werden& sind vom Marketing gedeckt.

    Beim Vorgängernamen “Innovationscampus” hätte man sonst ja tatsächlich ein oder zwei auch äußerlich innovative Gebäude errichten müssen, um dem PR-Anspruch irgrndwie gerecht zu werden. In einer schnöden Hülle kann man jetzt ja immer noch behaupten, dass sich dahinter ein total smartes& innovatives Innenleben versteckt.

    ^Aber der Einzrag/Kommentar ist doch von 2008. Oder stehe ich gerade auf dem Schlauch?

    ^ Wie auch immer, angesichts der unterschiedlichen Fensterformate würde ich im Leben nicht auf die 70er kommen. Auch im schnellen Vorbeigehen nicht.

    #Streetview#

    Deswegen schrieb ich ja in Klammern „schlecht modernisiert“- Geschmäcker sind ja gottlob verschieden. Und vielleicht würden auch nur 20 Passanten auf die 70er tippen. Vielleicht bin ich auch der einzige Banause, der das so sieht.