Beiträge von gacki

    Ich will mich da nicht im Detail reinhängen; aber mir fiel beim Artikel und auch den darin zitierten Wissenschaftlern auf, dass es immer um "Speicherung der Wärme der Sonnenstrahlen" usw. geht. Ich bin nun wahrlich kein Spezialist; aber gilt so was nicht nur bei mehr oder weniger direkter Sonneneinstrahlung? Was ist also z.B. mit Wänden, die nach Norden ausgerichtet sind? Was ist mit Wänden, die praktisch durch nahestehende Häuser "abgeschattet" sind? Was ist im Winter bei starker Bewölkung?
    Ich stehe den Dämmungen ja auch eher skeptisch gegenüber; andererseits muss man wohl auch akzeptieren, dass in bestimmten Bauphasen nicht besonders energieeffizient gebaut wurde. Vor ein paar Jahren hatte ich mal ein Buch zur Sanierungstechnik bei Altbauten ausgeliehen; dort war allerdings "Altbau" als "ca. 1950 bis 1970" definiert (was mir erst beim Lesen auffiel). Die dort beschriebenen typischen Probleme (z.B. auch bei Innenwänden) würde es beim gewöhnlichen "Gründerzeitler" gar nicht geben.
    Und ich hatte auch mal in einem unsanierten Erlweinbau gewohnt. Im Winter merkte man förmlich, dass man die Umwelt heizte. Einfachfenster; und die Wände blieben immer saukalt. Innerhalb der Zimmer war das Temperaturgefälle zwischen Innen- und Außenwänden sehr stark wahrnehmbar.
    Leider waren ja im Artikel die Studien nicht verlinkt; aber bestimmte Formulierungen deuten für mich darauf hin, dass die Ergebnisse vielleicht doch nicht ganz so eindeutig sind und es (wie eigentlich immer) auf die konkrete Situation ankommt.

    Von den Proportionen würde ich ein Mittelding zwischen dem ursprünglichen Entwurf und dem jetzigen favorisieren. Es ist auch schön zu sehen, dass gegenüber der Wettbewerbsvsualisierung noch ein paar kleinere Veränderungen vorgenommen wurden, anscheinend vor allem in Ornamenten.
    Die Anbindung an die vorhandene Substanz in der Hafenstr. gefällt mir im überarbeiteten Entwurf auch besser.
    Etwas Bauchschmerzen habe ich immer noch bei den Geschosshöhen bzw. der resultierenden Wirkung. Da der Altbau in der Hafenstr. quasi ein Hochparterre hat, aber das Erdgeschoss in den Neubauten sehr niedrig und ebenerdig ist, verläuft jetzt der Boden des ersten Obergeschosses auf Höhe der Mitte der Erdgeschossfenster der Altbauten...

    Das Erdgeschoss ist ausschließlich für Parkplätze und Abstellräume vorgesehen. Der Zugang zur Rückseite erfolgt über die beiden Häuser daneben. Da sind dann auch Türen.


    Und ja, ich kann mich auch an den (grauenvollen) Klinker-Entwurf erinnern; ebenso an die Diskussion über den ursprünglichen Turm, der ja wohl den Stadtplanern nicht gefallen hatte. Das ist alles irgendwie verschwunden.

    Für mich ist ja eher "Budget-Hotel" der "elephant in the room".
    Das "Motel One" liegt in Rufweite.
    Wie ich aus Gastgewerbekreisen höre, ist die Hotelauslastung in ganz Dresden bereits jetzt problematisch; ich dachte auch deshalb, dass die "Hotelschwemme" der letzten Jahre jetzt langsam mal am Ende angekommen wäre (weshalb ich auch das Revitalis-Projekt an der Schweriner Str./Wettiner Platz mit Argwohn sehe).


    Was den ex-"Dolly-Buster"-Gebäuderest angeht (ja, das wurde vor ein paar Wochen umbenannt; der Schriftzug ist auch weg): Gerüchteweise hatte ich vor ca. 15 Jahren mal gehört, dass ein Wiederaufbau nicht genehmigungsfähig wäre - aus was für Gründen auch immer. Wie gesagt - gerüchteweise.

    Wenn man dem Bildtext bei "Das Stadtbild von Dresden" sowie den Erläuterungen unter


    http://archiv.neumarkt-dresden…hichte-narrenhaeusel.html


    folgen will, stand im Kontext dieser Planungen eine Hochuferstraße bis nach Loschwitz überhaupt nicht zur Debatte.


    "Ein Jahr später versucht dann die Dresdner Stadtverwaltung unter Hans Erlwein 1910 die Neustädter Elbseite energisch städtebaulich neu zu ordnen - in Weiterentwicklung des neuen Stadtviertels um den Carolaplatz, Plan 1887. Es soll eine Hochuferstraße entstehen, die direkt vor dem Narrenhäusel die Augustusbrücke kreuzen und bis zur vorhandenen Straße "Königsufer" vor dem Finanzministerium führen soll. Diese neue Straße soll nun die leistungsfähige Verbindung zum neuen Regierungsviertel ermöglichen, da die schmale Klosterstraße am Neustädter Markt in ihrer Breite nicht verändert werden soll. Vogelschau-Visualisierung, Königsufer Dresden 1910."


    Mir scheint das also eher eine räumlich begrenzte Planung gewesen zu sein. Die Aufschüttung (und damit der Straßenverlauf) wäre wohl etwa in Höhe der Treppen an der Augustusbrücke erfolgt; also etwa dort, wo heute der "innere" Elbweg liegt. Dann wäre vor am Finanzministerium die Anbindung an die bereits dort vorhandene "Königsufer"-Straße erfolgt; vermutlich mit direkter Fortsetzung zum Ministeriumsgebäude hinter der Carolabrücke.
    Natürlich wirkt das aus heutiger Sicht nicht wirklich zu Ende gedacht: Bei der Erlweinschen Visualisierung sieht man, wie diese Hochuferstraße dann etwa im Bereich der Palaisgasse einen Durchstich machen müsste, der aber merkwürdig schmal und halbherzig aussieht (auf Stadtplänen dieser Zeit ist diese geplante Straßenführung ebenfalls zu erkennen). Im Stadtplan von 1907 ist die geplante Hochuferstr. bei der Prießnitzmündung zu Ende.


    Ich finde ja bei der Planung von Oswin Hempel die schiere Größe der Baumassen bedenklich. Das Blockhaus wirkt da schon fast "niedlich".

    "Dresden-A." = Dresden-Altstadt. Nun gut, "Johannstadt" ist ja dicht genug dran...
    Außer "Neue Elbbrücke" ist im Minigrundriss nicht viel zu erkennen, wobei ich in der Verlängerung der Brücke mit etwas gutem Willen ein "Arnold-Str." zu erkennen vermag.
    Als Jahreszahl würde ich "Dresden 1902" oder "Dresden 1912" erkennen. Vom Stil erinnert es mich stark an die verbliebenen Bauten im Bereich Nürnberger Str./Nürnberger Ei oder im Bereich Münchner Platz

    Ohne das andere Bild ist es sinnfrei (aber ich erinnere mich, dass da noch direkt eine Brücke zu sehen war). Da scheint aber eher der Server gerade nicht zu wollen.


    Noch mal Zitat von


    http://archiv.neumarkt-dresden…hichte-narrenhaeusel.html


    "Es soll eine Hochuferstraße entstehen, die direkt vor dem Narrenhäusel die Augustusbrücke kreuzen und bis zur vorhandenen Straße "Königsufer" vor dem Finanzministerium führen soll."


    Insofern gab es in der Tat eine Planung für eine Neustädter Hochuferstraße.

    Dann zitiere ich mal aus dem oben erwähnten "Das Stadtbild von Dresden":


    "Das Städtische Hochbauamt unter H. Erlwein beabsichtigte 1910/12 am Neustädter Elbufer zwischen Carolabrücke und oberhalb des Japanischen Palais eine Hochuferstraße anzulegen und an dieser Stelle repräsentative Bauwerke zu errichten. Dieser Plan wurde nicht ausgeführt. [...]"


    Der dazu abgebildete Wettbewerbsbeitrag von O. Hempel zeigt noch das Blockhaus, der Rest der Altbebauung fehlt. Die geplante neue Bebauung erinnert mich sehr entfernt an die Karl-Marx-Allee in Berlin (symmetrisch, klassizistisch, Türme ein bisschen wie das Frankfurter Tor) und die Häuser in etwa doppelt so hoch wie das Blockhaus.


    Edit: Der Hempel'sche Wettbewerbesbeitrag ist auch hier zu sehen:


    http://archiv.neumarkt-dresden…empel-1910-wettbewerb.jpg


    http://archiv.neumarkt-dresden…hichte-narrenhaeusel.html

    Das dürfte in der Tat der Eingang zur Neustadt gewesen sein. Planungen zur Umgestaltung gab es ca. 1910 inklusive eines Wettbewerbs. Vor der Bebauung läuft die sogenannte "Hochuferstr.". Ein anderer Wettbewerbsbeitrag von 1910 findet sich "Das Stadtbild von Dresden".

    Es hat schon eine gewisse Ironie, dass die Gestaltung der Innenhöfe bei den Robotron-Gebäuden teilweise besser (oder zumindest aufwändiger) als die Aussenansicht war. Die roten Glasumrandungen, die Buntglasfenster in den Treppenhäusern...
    Ganz lieblos ist das alles nicht; und ich finde es auch in Teilen bewahrenswert. Nicht unbedingt an diesem Ort. Aber andere Beispiele für diese und ähnliche Bauweisen werden auch über kurz oder lang verschwinden - siehe Könneritzstraße 25 oder das Glasinvest-Gebäude in Radebeul (die fallen mir da zuerst ein; es gibt sicher noch mehr).

    Meine Vermutung: Um die "alte 3" zu bauen, musste erst das Palasthotel Weber (und Gambrinus etc.) weg, die mussten aber noch bis zur Fertigstellung des "Fresswürfel" stehen bleiben. Deshalb hatte man dann die neue Strecke für die 7/8 nicht gleich durchgezogen und zwischenzeitlich die Schleife durch die Annenstr. gezogen.
    Den Verlauf der Großen Zwingerstr. konnte man meiner Erinnerung nach bis in die 90er immer noch teilweise erkennen; wenn ich mich nicht täusche, lagen da noch die Gehwegplatten an der Grünanlage.


    Damit verbundene Frage: Als ich heute versucht habe, die Gleisverläufe in der Großen Zwingerstr. mit der "alten 3" zu vergleichen, ist mir in der Fotothek ein Luftbild aus den 20ern untergekommen, das zwischen Zwinger und Taschenbergpalais insgesamt 3 Gleise zeigt:


    http://fotothek.slub-dresden.d…_hauptkatalog_0305966.jpg


    Ich erinnere mich nicht mehr genau, ob Du das hier schon thematisiert hattest. War das ein Abstellgleis?

    Wenn man beim Themenstadtplan


    stadtplan.dresden.de


    als Hintergrundkarte "Historische Karte 1968" einblendet, sieht man dort in der Tat diese Streckenführung für die 7/8.
    (Da ich nicht genau weiss, inwieweit das urheberrechtlich unverfänglich ist, habe ich keinen Screenshot eingebunden.)


    Was den Georgplatz betrifft: Das habe ich offenbar mit Resten der "neuen alten" Waisenhausstr. verwechselt. Wenn ich die Fotos richtig deute, wurde diese zwischen 1945 und 1989 mehrfach verlegt - zuerst vom Gleisbogen weg in Richtung Hauptbahnhof und dann wieder zurück.