Beiträge von gacki

    Ach ja, die Dimension der Bestandsbauten.

    Das Arzneimittelwerk ist nun nicht gerade eine kleine Klitsche, der Zollhof ist von seiner Ausdehnung her auch nicht zu verachten; der Querbau neben dem Marina Garden ist in etwa so groß wie das größte Einzelgebäude des letzteren; und was auf der anderen Seite der Leipziger Str. früher und teilweise auch jetzt noch vorhanden war/ist, dürfte bekannt sein?

    Ich könnte mir vorstellen, dass die Verbreiterung auch etwas mit der Rettungswache zu tun hat - es ist sicherlich anstrebenswert, dass ein RTW und ein LKW aneinander vorbeikommen. Und anscheinend wird auch der Radweg zwischen Weißig und Gönnsdorf etwas eleganter "ausgefädelt" als bisher bzw. ist er dann von Gönnsdorf aus über die Mittelinsel zugänglich.

    Und welche andere Nutzung sollte man also hinter diese Fassade bringen? Und weil wir schon dabei sind: Neue Meister im Albertinum? Hotel im Taschenbergpalais? Stadtmuseum im Landhaus? Und was ist eigentlich mit dem Schloss? Das sieht doch auch stark nach "König" aus...

    Ich habe in erster Linie erklärt, was er für sachliche Gründe geben könnte, dass so gebaut wurde, wie gebaut wurde. Ob diese Gründe tatsächlich ausschlaggebend waren, weiß ich nicht.

    Wie man daraus Schlüsse über Gefallen oder Nichtgefallen ziehen kann, will sich mir nicht so recht erschließen...

    Warum verläuft die mittlere Straße nicht mittig zum Mittelrisalit des Altbaus an der Stirnseite?

    Es gibt im Städtebau Strömungen, die exakte Symmetrien eher ablehnen und bewusst mit Versatz arbeiten.

    Warum verwandte man für die Fassade nicht das gleiche Material, wie im Sockel der Bauten?

    Vermutlich, weil der Architekt/Bauherr das ansprechend findet. Die Betonung der Sockelzone durch Materialwahl ist ein seit jeher durchaus gebräuchliches architektonisches Mittel; in der Gründerzeit wurde dafür oft eine Sandsteinverblendung genommen.

    M.W. baut man heute mit einem Minimalradius von 25m. Die Bahnen können zwar auch mit kleineren Radien klarkommen, aber dann quietscht es halt. Die alte Kurve für die "4" war auch so eine "Quietschkurve", wenn ich mich recht entsinne.

    Nun ja.


    Zum einen kann man dem Marina Garden sicherlich nicht unterstellen, es wären "Würfel" oder "Riegel" oder "Kisten - das war beim Töberich-Plan der Fall, hier eher nicht. Die gestalterische Ausrichtung mit den Schwüngen geht nach innen, nicht nach außen - aber sie ist da.

    Zum anderen halte ich es für denkbar, dass die Befürchtungen bezüglich der "schwarzen Hölle" arg übertrieben sind, denn der Anteil an Glasflächen ist deutlich höher als z.B. bei der Hafencity. Ebenso sind die Dächer zumindest teilweise eher hell gestaltet.


    Ich finde es jedenfalls recht ansprechend und deutlich interessanter als den Hafencity-Block an der Leipziger Straße (Höhe Zollhof), mit dem ich irgendwie die 50er Jahre assoziiere.

    Hochhaus am Pirnaischen Platz - update, alle neuen Fenster des Hochhauses sind drin, Schmalseite-Süd schon fertig, Schmalseite-Nord in Dämmung

    Was hier evtl. noch erwähnt werden kann: Der Ausbau des Raumes unter den V-Stützen erfolgt dergestalt, dass die Stützenstruktur weiterhin erkennbar ist; die neu entstandenen Flächen liegen also innerhalb der Stützen. (Ich wollte da eigentlich schon längst ein Foto machen.)

    Aber auch so, wie es jetzt ist, sollte das Adamsche Haus Platz finden, zur Not ein paar Meter verschoben, um Abstandsregeln einzuhalten.

    Wohin willst Du es verschieben - auf die Straßenbahngleise? Die laufen nämlich genau über das Grundstück.

    Bitte in diesem Zusammenhang nicht vergessen, dass Gleisabstände und Gleisradien heute anders sind als vor 80 Jahren - ich halte es für gut möglich, dass z.B. die historische Kurve vom Postplatz in die Sophienstr. mit den modernen Bahnen nicht mehr befahrbar wäre.

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    Wenn ich Thomas Löser richtig verstanden habe, stünden die Eigentümer mit einer Ausnahme hinter dem Siegerentwurf. Das Fehlen der Eigentümer bei der Veranstaltung wurde nach meiner Erinnerung dadurch erklärt, dass diese wohl mehrheitlich nicht aus Dresden kommen würden.


    Ich glaube mich zu erinnern, dass auch durchschien, dass der Stadtrat von den Mehrheiten her eher zum zweitplatzierten Entwurf tendieren würde?


    Da das Thema der Gesprächsrunde der gesamte Prozess der Entwicklung bzw. des Wettbewerbs war, ist es sicherlich normal, dass in erster Linie das alles diskutiert wurde (und weniger die Entwürfe selbst). Besonders wurde immer wieder auf das Akteursnetzwerk hingewiesen. Der Vergleich zum Königsufer ist m.E. nicht ganz einfach, weil auf dem Bahnhofsgelände bereits "Aneignung" durch verschiedene Interessengruppen stattfindet (Skater, Sprayer usw.) und hier die Nutzungsarten eine viel größere Rolle spielen.

    Für mich schien es den Beteiligten besonders wichtig, dass das "Pflichtenheft" für die Entwürfe und letztlich auch der Siegerentwurf auf einem breiten Konsens aufbauen würden, der eben die unterschiedlichsten Gruppen über die Eigentümer bis hin zu den Stadträten versucht hatte einzubinden. Inwieweit das dann für den weiteren Verlauf hilft, wird man sehen.


    Für mich war darüber hinaus auch interessant (und nicht unmittelbar sofort nachvollziehbar), dass der Siegerentwurf eine größere Nutzfläche mitbringt als gefordert. Das verwundert mich insofern, als dass bei der Gläsernen Werkstatt von mehreren Büros (im Gespräch) beklagt wurde, dass die geforderten Grünflächen und Nutzflächen eigentlich nur mit viel Biegen und Brechen zu erreichen sind (und deshalb teilweise höher gebaut werden müsse).


    Als bestechendes Merkmal des Siegerentwurfs wurde herausgestellt, dass er stark aus dem vorhandenen Bestand entwickelt würde und dadurch auch ggf. kleinteilig und in mehreren Abschnitten umsetzbar wäre. Dem möchte ich ausdrücklich zustimmen. Durch den Denkmalschutz des Bahnhofsgeländes (und seiner Gebäude) gibt es dort für mögliche Investoren sowieso nur beschränkte Möglichkeiten (und darüber hinaus möchte die Stadt das Gelände aus verschiedenen Gründen selbst erwerben). Den sich anschließenden Park kann man ggf. erst mal (wie bisher...) sich selbst überlassen. Man könnte also erst mal das Gebiet um den Puschkinplatz entwickeln, oder die Mischnutzungen entlang der Eventspange...

    Dass das Adamsche Haus "wie ein Fremdkörper wirken würde", heißt nichts anderes als dass die gegenwärtige Bebauung auch den Zwinger wie einen Fremdkörper wirken lässt.

    Keineswegs: Für mich ist der Zwinger nicht Bestandteil des Postplatzes; er steht ja auch nicht wirklich am Postplatz. Die gesamte Raumwirkung funktioniert vom Postplatz her gar nicht (eigentlich ist der Zwinger in erster Linie von innen heraus erlebbar); der Postplatz war auch nie direkt auf den Zwinger ausgerichtet.

    Und siehe da: Der Stadtrat hat sich dagegen entschieden, in Verhandlungen über Grundstücksankäufe einzutreten. Damit dürfte das ganze Projekt erst einmal in eine weitere Warteschleife gehen.


    Zur Erinnerung: Das ist nicht die erste Planung für das Gelände; es gab schon 2010 einen Masterplan - damals übrigens noch die Hafencity und die Fläche entlang der Gehestr. einschließend. Und in den frühen 90er Jahren gab es schon feste Planungen für den Bereich Villeroy & Boch, inklusive das Blaue vom Himmel versprechender Bauschilder...

    Ich vermute, dass das Adamsche Haus beim neugestalteten Postplatz eher wie ein Fremdkörper wirken würde.

    Das Palasthotel Weber würde in seiner späteren Ausformung gut mit dem Schauspielhaus korrespondieren; die alte "italienische" Variante passt m.E. eher an die Elbhänge als an den Postplatz.

    Was den Blick über den Postplatz zum Zwinger angeht: Auf mich wirkt dieser eher sekundär bzw. nicht "wertig", weil sich dort für mein Empfinden immer die Oberleitungen und ihre Masten reindrängeln.


    Der Postplatz hat nun mal einen radikalen Wandel durchgemacht: Von einem quirligen Verkehrsknotenpunkt zu einer mehr oder weniger Freifläche. Was sich an Straßen und Straßenbahnen kreuzte oder verzweigte, hat man fein säuberlich an die Ränder verlegt oder gekappt. Was man nun mit so einer Freifläche anfangen soll - keine Ahnung. Der historische Postplatz ist allein durch die Verkehrsplanung nicht mehr wiederherstellbar.


    Last but not least: Auch wenn das eigentlich in einen anderen Strang gehört - sehe ich das richtig, dass im Stadtmodell im Bereich Steinstr. einiges modelliert ist, was nicht zum derzeitigen Bestand gehört und was diverse Abrisse erfordern würde?

    Ich empfehle, sich die Begründungen des Preisgerichts durchzulesen.

    Etwas boshaft gesagt: "Schöner Entwurf, aber so wird das sicherlich nicht gebaut." Ich meine so etwas wie:

    Die vorgeschlagene Mischung und die teilweise hohe Dichte sowie die vorgeschlagene Wohntypologie werden kontrovers diskutiert und eher als Platzhalter für weiter durchzuarbeitende Gebäude verstanden.

    Die Zerstörung Dresdens soll bei der BUGA durch die Einbindung der Trümmerhalden thematisiert werden; das Gelände um den Leipziger Bahnhof taugt für diesen Themenbereich eher wenig. Davon mal abgesehen ist aber eine Verbindung zu den weiteren Leitideen der BUGA sicherlich gegeben.

    Die abgeschrägte Ecke war übrigens eine Entwicklung der 2. Hälfte des 19. Jhd. und m.E. dem Wunsch geschuldet, dort eine breitere Straße anzulegen.


    Ob eine (Außen-)Reinigung der Kreuzkirche eine wesentliche Verbesserung des Bildes darstellen würde, weiß ich nicht. Der Sandstein wird niemals wieder die Farbgebung von frisch verbautem Material erreichen. Die "Fleckigkeit" würde damit jedenfalls nicht beseitigt. Ich stehe der Reinigung von Sandstein etwas kritisch gegenüber, weil mich das Endergebnis oft nicht überzeugt (es sieht für mich dann aus wie "schlecht gereinigt"; siehe die Diskussion weiter oben).

    Nur hierzu:

    Der schon damals misslichste Umstand, dass die Kirche verdeckt wurde, wird hingegen wiederbelebt. Schon aus diesem Grund überzeugt es nicht, mit historischer Kontinuität zu argumentieren.

    Ob das der "schon damals misslichste Umstand" wäre, ist keineswegs Konsens. Die Kreuzkirche stand schon immer neben dem Altmarkt und nicht am Altmarkt. Es lässt sich problemlos argumentieren, dass das buchstäblich herausragende Merkmal ist, dass sie aus der sie umschließenden Bebauung eben "herausragt".

    Ein größeres Problem ist die zurückgesetzte DDR-Bebauung der Ostseite, die eine Wiederherstellung des ursprünglichen räumlichen Eindrucks von vornherein verhindert.

    Nachdem sie durch den vor einigen Jahren erfolgten Neubau am Altmarkt auch noch teilweise verstellt ist, ist sie schon sehr in den Hintergrund gerückt.

    Das entspricht aber eher der historischen Situation - die Kreuzkirche war ursprünglich noch stärker verdeckt. Ich glaube mich zu erinnern, dass die südliche Altmarktkante bei der Neubebauung bewusst wieder an die alte Stelle gesetzt wurde.

    Anfang der Woche wurden an der Ecke Uferstr./Hedwigstr. anscheinend Messungen zu Lautstärkeemissionen vom Bahndamm vorgenommen; dazu wurden mehrere Mikrofone in unterschiedlichen Höhen aufgestellt.

    Ob das etwas mit einer möglichen Bebauung an dieser Stelle zu tun hat, weiß ich nicht. Es ist jedenfalls genau der Punkt, an dem das Karree noch geschlossen werden müsste/könnte.