Beiträge von gacki

    Gesamtansicht des Weißeritzübergangs. Keines der hier zu sehenden Häuser hat die Abrissorgie der 1980er Jahre überstanden.


    "Keines der hier zu sehenden Häuser" trifft es nicht ganz. Die hinter dem 1988 gesprengten Ärztehaus befindliche und teilweise zu sehende Bebauung (Werkstätten und ein oder zwei direkt an der Freiberger Str. stehende Mehrfamilienhäuser sowie weitere Gebäude) hatte es noch bis in die Mitte der 2000er Jahre geschafft. Jetzt ist auf dieser Straßenseite nur noch die 122/124 übrig.

    Ich vermute, ich werde mit meiner Meinung hier wohl alleine dastehen - aber mir gefällt das überhaupt nicht. Ein Versuch, im 21. Jahrhundert den Stil des ausgehenden 19. Jahrhunderts nachzuahmen? Und natürlich fällt das naturgemäß halbherzig aus. Geht ja auch gar nicht anders, denn nach meiner vorsichtigen Schätzung dürfte die Deckenhöhe eben auch eher dem Standard der 2010er Jahre entsprechen und nicht dem der 1890er (mit entsprechenden Folgen für Fassadenelemente). Und dann die Schießscharten-ähnlichen Fenster an den Seiten des Eckturms?
    Für mich ist das nichts Halbes und nichts Ganzes.

    Hm, ja, StadtbilDD; waren das nicht die mit "Wir können nur Neobarock"? Ich meine, man sehe sich doch mal die Visu zum Neustädter Markt/Königsufer an. Und wer es für eine gute Idee hält, den Kaiserpalast am Pirnaischen Platz wieder aufzubauen...

    Also, ich finde es interessant. Vielen Dank.


    Auch auffällig: Südbebauung Altmarkt mit einer m.E. deutlich historisierenden Front zumindest zum Altmarkt hin.


    Im Text selbst sind sehr interessante Ideen zur Anbindung und Aufwertung (zweiter Boulevard in Richtung Rathaus, quasi über den Ferdinandplatz) sowie zur weiteren Erschließung (Fußgängertunnel von Prager Straße zum Altmarkt hin).

    Da das gefährlich in Richtung off topic abdriftet, möchte ich nur mal ein paar Korrekturen anbringen.


    Zum Thema Hotelboom:


    Innside Dresden: 2009 oder 2010
    NH Hotel Altmarkt: 2010
    Motel One Palaisplatz: 2010
    Bülow Palais: 2010
    B+B Friedrichstadt: 2010(?)
    Etap Hotel Altmarktgalerie: 2011
    Swissotel: 2012
    Motel One Postplatz: 2013
    Holiday Inn Ostraallee: 2015
    Star Inn Altmarkt: 2015
    Elbe's Hotel (hüstel...): 2015? 2016? (was übrigens auch Ellis Frage nach billigen Hotels in der Nähe des Neustädter Bahnhofs beantworten könnte)
    Amedia Plaza Jüdenhof: 2016


    Und nein, das sind eher nicht "winzige Hotels"; da gibt es natürlich noch etliche mehr. Wenn ich mich nicht täusche, bringen etliche dieser Hotels über 100 Zimmer auf die Waage (und natürlich noch mehr Betten). Deshalb verwundert mich auch etwas die Statistik (die ich auch vorher schon zur Kenntnis genommen hatte).


    Meine Erfahrungen kommen u.a. daher, dass sich in "meinem" Haus auch eine Pension befindet, ich kriege da dann auch einiges direkt mit. Klar, Jammern gehört auch zum Handwerk.

    Dresden hat viele Hotels aber auch noch einiges Potential. Im Vergleich zu anderen Städten ist hier in den letzten Jahren nicht viel passiert.


    BITTE?
    In den letzten Jahren sind z.B. auf der Altstadt-Seite derartig viele Hotels entstanden, dass es nicht mehr feierlich ist. Sehen wir uns nur mal an, was wir rund um den Bahnhof Mitte haben:
    Leonardo Hotel
    B&B Hotel
    art'otel (schon länger)
    Holiday Inn
    Aparthotel Mitte
    Aparthotel am Zwinger
    Wettiner Platz (im Bau)
    Nöfer-Projekt (Könneritzstr.; anscheinend immer noch teilweise Hotelnutzung im Gespräch)


    Die liegen alle innerhalb von 5 Gehminuten zueinander. Und dann natürlich noch das Maritim (schon länger) und das neue Motel One am Postplatz.


    "nicht viel passiert" sieht für mich deutlich anders aus.

    Was den Hotelbedarf angeht: Nach den mir zugetragenen Informationen wäre da der Wettbewerb in Dresden mittlerweile ruinös und würde fast nur über den Preis funktionieren. Das würde wiederum bei kleineren Anbietern und Pensionen dazu führen, dass die Spanne kaum noch für vernünftiges Personal reicht.
    Ich habe da auch relativ wenig Vertrauen in die Selbstreinigungskräfte des Marktes; wenn ein Markt erst mal ruiniert ist, kann es durchaus dauern, bis dort eine Bodenbildung einsetzt. Früher hieß es ja mal anekdotisch, dass viele Hotels erst nach der dritten Zwangsversteigerung mit Gewinn zu bewirtschaften wären...
    Wie gesagt; alles Informationen aus 2. Hand. Aber darum ging es mir ja gar nicht vorrangig, sondern eher darum, ob der Hotelkomplex als Teil der Hafencity immer schon vorhanden war. Erinnern kann ich mich daran nämlich nicht.

    ^^Was man bitte auch mal im Hinterkopf behalten sollte: Wenn ich den den Plan von Seite 8 und die aktuelle Visualisierung richtig deute, ist das derzeitige Terrain-Niveau dort, wo auf dem ersten Visu-Bild ganz links der Sonnenschirm steht. Von dort geht es also erst mal ca. 1,60 bis 2 m mit Treppen aufwärts zum (vermutlich aufzuschüttenden) Niveau für die Promenade vor den Häusern. Diese scheinen dann gegenüber diesem Niveau noch mal einen Meter höher zu beginnen (in der Visu sieht man Treppen in den Begrenzungsmauern). De facto sind die Häuser also gefühlt noch ein Stockwerk höher, wenn man vom gegenwärtigen Terrain ausgeht. Wie das die Aussenwirkung beeinflusst - keine Ahnung.


    Hoppla, ich sehe das ja gerade erst bei der genauen Durchsicht des Verkehrsplans: EIN HOTEL? Haben wir immer noch nicht genug Hotels in Dresden? Ich kann mich irgendwie nicht so recht erinnern, dass ein Hotel im Zusammenhang mit der Hafencity klar kommuniziert wurde...

    ^Es geht um das Gleis von und zum ehemaligen Containerbahnhof; das ist ein einzelnes elektrifiziertes Gleis, das auch nicht durch den Neustädter Bahnhof führt. Die übrigen Gleise zwischen Neustädter Bahnhof und Marienbrücke sind für die Wohnbebauung wenig relevant, da letztere auf Höhe "Alter Zollhof" erfolgen soll; also ca. 300m entfernt von den Gleisen. Zum Vergleich: Das aktuelle "Hafen01"-Eckgebäude steht etwa 70m von den Gleisen; das geplante für die Ecke Hedwig-/Uferstr. würde ca. 40m Entfernung haben. Da sind selbst die Altbauten in der Eisenbahnstr. noch weiter weg...


    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man hier wirklich hochpreisigeren Wohnraum hinstellen können wird. Würdest Du als "Besserbetuchter" in die Industrieeinöde zwischen Großenhainer, Leipziger und den vielbefahrenen Bahnanlagen ziehen wollen?


    Die "vielbefahrenen Bahnanlagen" sind ja auch immer Thema, wenn das Projekt in der SZ durchgekaut wird. Lt. Wikipedia fuhren 2013 über dieses eine Gleis ca. 1000 Züge im Jahr; also ein Zug ca. alle 8 Stunden...


    Das "Hafen01"-Projekt steht übrigens sehr viel dichter an der nun wirklich vielbefahrenen Strecke zwischen Neustädter Bahnhof und Hauptbahnhof.

    Lt. bei der Informationsveranstaltung gezeigten Karten gehört auch die Grüne Str. 24 nebst Hinterhaus zum zukünftigen Baugebiet für die Hochschule.
    Die Hutfabrik soll bis zum Abriss gesichert werden; aber ein Abriss wäre unumgänglich.

    Ich glaube, der Turm dürfte gar nicht so hoch sein.
    Wenn ich mich nicht verzählt habe, hat der Entwurf 15 Etagen. Zum Vergleich: Die Studentenwohnheime in der St. Petersburger haben 10 Etagen + Aufsatz (also de facto 11 Etagen); die DDR-Platten gegenüber 9 Etagen. Die "Prager Zeile" hat 11 Etagen + Dachaufbau. Von der Höhe könnte der Turm in etwa so hoch sein wie das Hotel Newa, möglicherweise etwas niedriger.

    ^
    Was die Verunstaltung des öffentlichen Raumes durch Masten u.ä. angeht, kann den Amerikanern aber keiner das Wasser reichen. Zumindest, was oberirdische Stromleitungen und ähnliches angeht...


    Bei der "Vereinfachung" der äußeren (und teilweise auch inneren) Struktur und Gestaltung von Gebäuden würde ich etwas differenzierter herangehen: Aus meiner Sicht wurde bei vielen "Gründerzeitlern" in der Bauzeit über das Ziel hinausgeschossen. Auch das sieht man ja an den alten Bildern: Da musste eben auf jeden Giebel noch eine Vase oder eine Kugel oder ein sonstiger Aufsatz drauf; da wurden Dachkanten durch metallene "Reiter" betont und so weiter.
    Es gab sicher Gründe, dass derartige Verzierungen schon in den 20er Jahren zu verschwinden begannen.
    An einer meiner Arbeitsstellen wurde bei der denkmalpflegerischen Sanierung in den 90ern die Jugendstilausmalung der Decken teilweise freigelegt und versuchsweise ein Gewölbe komplett mit dieser Ausmalung rekonstruiert. Es war grauenhaft und völlig überladen; und die Denkmalpflege hatte auch sofort ein Einsehen, dass das so nicht geht. Ergo wurde die Decke nun einfarbig gestrichen.


    Ich finde es sehr schwer, da eine sichere Entscheidung zu treffen, was an Gestaltungselementen erhaltenswert ist und was letztlich überflüssig ist.
    Interessanterweise wirken ja die so "reduzierten" Gründerzeitler immer noch wie Gründerzeitler (und nicht wie Bauten aus den 20er und 30er Jahren).

    Nur zur Information: Im Bereich Wiesentorstr. sind mehrere Flurstücke in der Zwangsversteigerung zur Aufhebung der Gemeinschaft (312, 313/1, 313/2, 314/1, 314/2, 314/3). Im Prinzip wäre das also mehr oder weniger die ganze Parkplatzfläche an der Wiesentorstr. abzüglich des Baumstreifens in Richtung Narrenhäusel-Gelände.
    Zusammen für alles werden ca. 3,5 Millionen aufgerufen.

    Hier noch ein paar unsortierte Gedanken:


    Ich finde die beiden Gebiete Gerbergemeinde und Viehweidengemeinde sind ein herber Verlust, schon vor dem Krieg. Diese Individualität fehlt heute in der Stadt.


    Zitat von antonstädter

    Wenn man heute die Architektur des Schützenplatz-Quartiers kritisiert, muss man sich immer diesen Zustand des totalen Verfalls und der gähnenden Ödnis vergegenwärtigen, um den aktuellen Zustand der "Viehweide" erst richtig schätzen zu können. Bei aller gebotenen Kritik halte ich den Wiederaufbau der letzten Jahre aus städtebaulicher Sicht für durchaus gelungen.


    Ich bin da extrem hin- und hergerissen.


    Auf der einen Seite gefällt mir natürlich das "pittoreske" dieser Gegend (vor allem im ursprünglichen Zustand). Gerade auch der Zustand der Nachwendezeit hatte - für mich(!) - einen ausgeprägten, etwas morbiden Charme. Gleichzeitig trug die Gegend in sich ein ungeheures Potenzial. Und es ist ja immer schön, über ein großes Potenzial zu verfügen, wenn man das niemals wirklich unter Beweis stellen muss...


    Auf der anderen Seite weiss ich natürlich auch, dass die ursprüngliche Wohnqualität dieser Gebäude (vorsichtig gesagt) problematisch war; und auch bei Sanierungen gibt es da Grenzen. Das ist ja auch bei vielen anderen im doppelten Sinne "vor-städtischen" Gegenden so, wie z.B. bei den alten Dorfkernen. Richtig hell sind viele Wohnungen nicht zu bekommen; viele Decken sind doch sehr niedrig; und und und...
    Insofern kann ich durchaus verstehen, dass man bei diesen Gegenden nicht gerade zimperlich gewesen ist, was Abriss etc. anging.
    Ich glaube, man kommt auch nicht umhin, das Kernproblem dieser Gegenden anzusprechen: Sie waren oft (in Relation zum Wohnungsangebot) hoffnungslos überbevölkert. In diesen relativ kleinen Häusern und Wohnungen lebten ja viel mehr Menschen, als wir das heute für normal halten. Beispiel: Meine erste eigene Wohnung in Pieschen hatte ca. 30 qm; in den 20er Jahren wohnten dort wohl regelmäßig 8 bis 10 Leute.
    Gegenden wie Gerbergemeinde oder Viehweidengemeinde zu menschenwürdigen Wohnquartieren umzugestalten hätte einen massiven neu-Wohnungsbau erfordert (um die Bevölkerungsdichte dort zu entlasten bzw. mehr Wohnfläche pro Einwohner bereitzustellen). Nun kann man sicher anderswo neue Viertel hochziehen. Aber die Frage steht schon, inwieweit so was opportun ist, um den Charakter dieser "vor-städtischen" Gegenden zu erhalten. Liegt es da nicht nahe, die vorhandene Bebauung zu schleifen und stattdessen Häuser mit mehr Wohnfläche zu errichten?
    Insofern ist das Verschwinden der Altbebauung für mich gut nachvollziehbar.


    Was nun den gelungenen (ich verzichte mal auf Gänsefüßchen) Wiederaufbau rund um den Schützenplatz angeht: Ich verstehe das nicht wirklich. Da wird in Gestalt der Schützengasse eine Straßensituation hergestellt, die man heute so eigentlich nicht mehr herstellen würde (sehr enge Straße bei vergleichsweise hoher Bebauung). Da wird ausgerechnet das Flurstück zu Bauland umgewidmet, das schon seit Ewigkeiten Parkanlage und Gartenland war (Herzogin Garten). Da wird auf die Schützengasse diese Columbus-Scheußlichkeit mitten in den Straßenraum geklatscht (ich meine das Haus hinter der Hochschule; keine Ahnung, ob das von Anfang an zu Columbus gehörte).
    "Lebendig" ist dieser ganze Bereich aus meiner Sicht nicht; auf mich wirkt er merkwürdig retortenhaft und steril. Die ganze Bebauung rund um das Schützenhaus herum (also auch insbesondere Trabantengasse etc.) wirkt auf mich, als ob sie dort nicht hinpasst. Für mich fühlt sich das ein bisschen so an, als ob man auf Rügen eine Almhütte baut.
    Wie gesagt - ich verstehe das nicht wirklich. Aber das sagt natürlich in erster Linie etwas über mich aus, nicht über das Viertel.

    Am Donnerstag war dazu eine Veranstaltung in der Musikhochschule. Es ging dabei aber vorrangig um die Flächenbedarfsermittlung für die Hochschule; zu konkreten Baufragen konnte naturgemäß noch niemand was sagen. Bis jetzt sind wohl auch noch keine Mittel vorgesehen; ergo ist auch an einen Architektenwettbewerb vorläufig nicht zu denken.