Meines Erachtens ist der vollständige Abriss eine folgenschwere Fehlentscheidung. Es stand auch nie zur Debatte, Teile der vorhandenen Strukturen in die Neuplanung zu integrieren.
Dieser Ort wird nun zu einem leeren Blatt Papier mit leeren Ideen und leeren Versprechungen. Es ist einfach schade mit anzusehen wie mit dem industriellen Erbe umgegangen wird, während europaweit in anderen Städten solche Konversationsflächen zu städtebaulichen Highlights umfunktioniert wurden und werden. Wenn beispielsweise nur eine Halle erhalten worden wäre, diese entkernt und diese mit einem Nutzungsmix (Appartements, Gastronomie, Büroflächen) umgebaut worden wäre, hätte man realistisch betrachtet, ein begehrenswertes Objekt schaffen können, dass sich auf die weitere Entwicklung des Rheinortes, grade in Anbetracht der Gartenschau 2027, positiv ausgewirkt hätte.
Jetzt hat man eine große Freifläche, keine konkreten Planungen in der Tasche und angesichts der infrastrukturellen und soziokulturellen Schwierigkeit der Makrolage kein Fundament, etwas zu verwirklichen, was man als letztlich als „Erfolg“ wahrnehmen könnte.
Dieser Fehler des vollständigen Abrisses wird nun aktuell ebenfalls beim Projekt 6Seen in Wedau wiederholt und wird nochmals mit dem Abriss des Güterbahnhofes auf der „Duisburger Freiheit“ sein Übriges tun.
Man sollte doch Geschichte fortschreiben und nicht auslöschen. Der Innenhafen, sowie der Landschaftspark sind DIE (touristischen) Aushängeschilder der Stadt und Anziehungspunkte weit über die Stadtgrenzen hinaus. Ich mag zu behaupten, dass dies so ist, weil hier das Erbe erhalten wurde und neu gedacht wurde. Nur aus diesem einzigen Punkt wurden beide insdustriell genutzten Flächen zu einem Erfolg. Diese Industriekultur und der industrielle Charme ist es, was die Region ausmacht und woraus sie sich neu erschaffen kann. Man möge sich vorstellen was wäre, wenn das Gasometer, Zeche Zollverein oder der U-Turm dem Abrissbagger gewichen wären.