Beiträge von Jöran

    Deine Kritik stimmt zu einem guten Teil. Andererseits ist eine lineare Fortschreibung von Trends nie sinnvoll, vor allem nicht, wenn europaweit (oder zumindest deutschlandweit) die Bevölkerungszahl langfristig eher sinken wird, die Wirtschaft in aktuellen Herkunftsländern wieder anziehen und die Krisen im nahen Osten vielleicht sich irgendwann lösen lassen sollten. Auch München hat in den letzten Jahrzehnten meines Wissens nie einen zwanzigjährigen gleichbleibenden Wachstumstrend erlebt, irgendwann in den 2000ern ging die Einwohnerzahl auch mal wieder zurück.


    So eine Prognose kann extrem leicht vollkommen obsolet sein. Der einzige Sinn und Zweck des ganzen ist es, damit politische Leitlinien festzulegen. Wenn die Stadt jetzt von etwas realistischeren Zuzugszahlen ausgeht (die letzte Prognose war ja schon nach einem Jahr obsolet), kann man vielleicht hoffen dass der Druck Infrastruktur- und Wohnungsbaumaßnahmen zu beschleunigen endlich auch zunimmt.


    Mich wundert, dass Eingemeindungen seit den Siebzigern keine Rolle mehr in der politischen Diskussion spielen.

    Zu Schachbrett's Kommentar der passende Artikel: https://www.tz.de/muenchen/sta…nen-menschen-4791023.html


    Planungsprognose 2030 auf 1,72 mio heraufgesetzt. Also 220 000 in den nächsten fünfzehn Jahren in der Stadt oder 15 000 pro Jahr, würde einen ungefähren Bedarf von 100 000 Wohnungen bedeuten oder knapp 7000 pro Jahr. Dafür müsste aber natürlich erstmal die Zuzugsrate so weit fallen, derzeit sind das wohl eher 25 - 30 000 pro Jahr.

    Woher hast du das, dass der X30 vor dem aus steht? Vom Konzept her ist der hilfreich und mittlerweile auch ganz gut angenommen.


    Ich dachte ja eher, dass der als Vorwegnahme eines Tram-Ringschlusses geplant sein könnte. Wenn die Westtangente und die Tram durch den Englischen Garten einmal stehen sollte, wäre die Strecke des X30 grob die fehlende Strecke für den Ringschluss eines Tramringes.


    Anderes Thema: Die Grünen schlagen ein 365,- Euro Jahresticket vor wie in Wien: http://www.sueddeutsche.de/mue…uro-alle-linien-1.2348670


    Aber erst ab neun Uhr, was dem ganzen doch den Witz nimmt. Sonst wäre es eine brilliante Idee - vor allem, wenn in München auch ähnliche Investitionssummen in den ÖPNV wie in Wien fließen würden.

    Danke, LugPaj. Wie wäre es denn noch mit einem Werksviertel-Thread (siehe http://werksviertel.de/de/)? Da geht es ja jetzt auch los und bei dem ganzen handelt es sich um ein wirklich großes Projekt, das auch vom ersten Anschein her einiges zu bieten hat. Wenn die Autoverladung am Ostbahnhof einmal eingestellt werden wird, könnten sich da auch noch mehr Möglichkeiten auftun. Da die U5 direkt unter dem Gelände verläuft, stellt sich die Frage, ob man da nicht eventuell einen weiteren U-Bahnhalt hinbaut, aber ich denke nicht, dass irgendwer das bisher miteingeplant hat.

    Landkreis München
    2000 2005 2008 2012
    295.247 309.080 317.543 325.744


    Landkreis Fürstenfeldbruck
    2000 2005 2008 2012
    193.092 199.783 201.845 205.194


    Landkreis Dachau
    2000 2005 2008 2012
    129.547 134.382 136.801 142.021


    Zwischen 1988 und 2008 gewann der Landkreis Ebersberg knapp 29.000 Einwohner hinzu bzw. wuchs um rund 29%. (wikipedia)


    Landkreis Erding
    2000 2005 2012
    115.939 123.094 128.289


    Landkreis Freising
    2000 2005 2008 2012
    152.307 160.655 165.582 166.286


    Also alle wachsend ohne riesige Boomzahlen zu haben. Insgesamt aber über zwölf Jahre hinweg ein Anstieg der Einwohnerzahlen um fast 100.000. Das ist aber wohl auch das Problem: weder in der Stadt noch im Umland werden offensichtlich ausreichend Wohngebiete ausgewiesen - sonst würden die Miet- und Kaufpreise nicht in dem Maße steigen. Im wiki-Artikel zu Ismaning heißt es auch, dass die Stadt sich selbst ein langsameres Wachstum beziehungsweise einen Stillstand in den Neunzigern auferlegt hat. Ist halt die teilweise doch recht große oberbayerische Bräsigkeit (no offense), die alles so bewahren möchte wie es schon immer war.

    Hmm, laut muenchen.de-Seite sollen es am 31.12. 1 490 681 Einwohner gewesen sein. Wären wiederum 26 000 mehr als ein Jahr zuvor. Was war denn der Wert für November? Konnte ich auf die schnelle nicht finden.


    Was mich wirklich interessieren würde wären mal verlässliche Zahlen für die Agglomeration, München ist längst nicht mehr begrenzt auf die Stadtgrenzen. Man sollte auch endlich wieder über Fusionen mit den Nachbargemeinden nachdenken, damit man eine großräumige Stadtplanung aus einem Guss bekommt. Die Farce mit der U-Bahnverlängerung nach Martinsried hätte man wahrscheinlich nicht gehabt, wenn es nicht diesen Streit um die Kostenaufteilung zwischen den Gemeinden gegeben hätte.

    Jahresvorschau Reiter 2015:
    http://www.muenchen.de/aktuell…rastruktur-ob-reiter.html und das angehängte pdf. Großer Plan: demnächst Zielvorgabe 8000 statt bisher 7000 neuer Wohnungen pro Jahr. Immer noch zu wenig, würde aber andererseits auch auf zehn Jahre 80000 Wohnungen und damit Platz für ca. 160 000 bis 200 000 neue Einwohner bedeuten. Ist die Frage, wie lange sich der Trend mit 20 000 - 30 000 neuen Einwohnern pro Jahr fortsetzt.

    Ressentiments haben wir jetzt aber keine, oder? Als Quelle "eigene (sogar mehrfach!) bestätigte Erfahrungen anzugeben ist auch ein wenig lahm, insbesondere, wenn man die erst vor kurzem veröffentlichte Studie zu dem Sozialstaatsplus durch Zuwanderung berücksichtigt.


    Bei der Funkkaserne handelt es sich auch mitnichten um reine München-Modell-Wohnungen, sondern zum Beispiel auch um genossenschaftliche Wohnungen (siehe http://www.funkkaserne-muenchen.de/). Es gibt sogar einen Gestaltungsleitfaden für das gesamte Areal (http://www.funkkaserne-muenche…erne_mit%20Markierung.pdf), bei dem gut zu erkennen ist, was ursprünglich geplant war. Definitiv kein grau.


    Ungeachtet meiner Kritik an den dollen Klischees sind die bisherigen Gebäude natürlich wirklich eine Frechheit. Keine Ahnung, warum wir immer noch den beschissenen Wohnungsbau der Sechziger und Siebziger weiterbauen.


    Keine von den eingezeichneten Optionen würde je verwirklicht werden. Wäre auch grausam. Viel Altbau und viel Vielfalt derzeit, die meisten Malls dagegen zeichnen sich durch brutalste Homogenität und architektonische Langeweile aus. Gegen Malls, für Stadt! Warum nicht einfach Gebäude bauen, die zur Straße Geschäfte und oben drüber Büros und Wohnungen haben? Malls sind autistisch dem Stadtleben gegenüber.


    Die Idee der Untertunnelung in der Ecke finde ich aber gut - vielleicht könnte man dann eher die bestehende Grünfläche am Isartorplatz bebauen und durch einen Park oder Platz vor dem Isartor ersetzen. Aber die Frauenstraße verbbreitern? Katastrophale Idee. Eine breite Autoschneise würde die Stadtviertel stark voneinander trennen, obwohl sie viel eher stärker verknüpft werden sollten. Ist sowieso illusorisch, kein Mensch wird an der Frauenstraße irgendwelche Gebäude abreißen wollen.


    Ganz unabhängig davon, Tal und Sendlinger Straße sollten beide Fußgängerzonen werden. Bitte mit nicht-touristischem gastronomischen/kulturellen Angebot.

    Weiterer Artikel zum Organversagen bei der S-Bahnweiterplanung:


    http://www.sueddeutsche.de/mue…mer-fortschritt-1.2227785


    Money Quote:


    "Und beim 55 Millionen Euro teuren Großumbau des S-Bahn-Werks in Steinhausen seien seine Leute in "Finanzierungsgesprächen" mit der Bahn, so Herrmann. Eine Realisierung sei "noch in diesem Jahrzehnt" möglich."


    Ich sitze hier und lache ob der Absurdität dieser Aussage. Sie haben ja nur noch sechs Jahre Zeit. Wahnsinn, welche Planungsfenster in Deutschland mittlerweile typisch sind.

    Zurecht werden hier doch immer Tangentialverbindungen gefordert. Und den Punkt im SZ-Artikel kann ich absolut nachvollziehen, es ist unverständlich, warum die Westtangente und die Nord-Osttangente (durch den Englischen Garten) nicht auch wesentlich beschleunigt werden. Würde man die Westtangente noch weiter ziehen, so dass sie mit der Grünwaldtram 15/25 zusammentrifft, hätt man tatsächlich die Möglichkeit einer sehr langsamen Ringlinie. Gut, wird nicht passieren, aber wäre eine prinzipielle Möglichkeit.


    München braucht beides: schnelle Verbesserungen durch die Tram (die Steinhausentram ging ja auch innerhalb vielleicht zwei Jahren) und fundamentale Verbesserungen durch mehr U/S-Bahnbau.

    Lieblingsgebäude /-ensembles in München

    Hier wird viel darüber diskutiert, wie grässlich doch aktuelle (und vergangene) Architektur in München ist - was mich einmal interessieren würde ist, welche Gebäude oder Ensembles der (i) letzten fünfzig Jahre und (ii) der letzten 200 Jahre euch am besten gefallen. Das wird notgedrungen sehr subjektiv und sicher vielfältig. Ich zumindest kenne sicher auch viele sehenswerte Gebäude gar nicht. Ich probier es trotzdem mal.


    (i) Top 3 50 Jahre:
    1. Synagoge am St. Jakobsplatz. Klein aber sehr fein
    2. Olympiagelände. Komplett. Da passt zumindest in der Originalkonstruktion wirklich alles zusammen
    3. Das Doppelhochhaus in Schwabing


    (ii) Top 3 200 Jahre
    1. Wiener Platz
    2. Stachus zur Hälfte
    3. Viktualienmarkt


    Die Prachtstraßen (Maximilian, Prinzregenten, Leopold) finde ich sämtlich absolut grässlich.