Deine Kritik stimmt zu einem guten Teil. Andererseits ist eine lineare Fortschreibung von Trends nie sinnvoll, vor allem nicht, wenn europaweit (oder zumindest deutschlandweit) die Bevölkerungszahl langfristig eher sinken wird, die Wirtschaft in aktuellen Herkunftsländern wieder anziehen und die Krisen im nahen Osten vielleicht sich irgendwann lösen lassen sollten. Auch München hat in den letzten Jahrzehnten meines Wissens nie einen zwanzigjährigen gleichbleibenden Wachstumstrend erlebt, irgendwann in den 2000ern ging die Einwohnerzahl auch mal wieder zurück.
So eine Prognose kann extrem leicht vollkommen obsolet sein. Der einzige Sinn und Zweck des ganzen ist es, damit politische Leitlinien festzulegen. Wenn die Stadt jetzt von etwas realistischeren Zuzugszahlen ausgeht (die letzte Prognose war ja schon nach einem Jahr obsolet), kann man vielleicht hoffen dass der Druck Infrastruktur- und Wohnungsbaumaßnahmen zu beschleunigen endlich auch zunimmt.
Mich wundert, dass Eingemeindungen seit den Siebzigern keine Rolle mehr in der politischen Diskussion spielen.