Beiträge von antonstädter

    ^Ich hatte mir ja eigentlich selbst auferlegt, mich dem Leipziger Strang enthalten zu wollen, aber diesem Beitrag kann ich nahezu uneingeschränkt zustimmen.


    Ich kann und möchte mir allerdings nicht vorstellen, dass die beiderseitigen Scharfmacher wirklich einen signifikanten Bevölkerungsanteil repräsentieren, auch wenn man im Moment diesen Eindruck allerseits vermittelt bekommt. Ich bin mir nur nicht wirklich so sicher, wer hier wen einzulullen versucht. Wenn sich unsere vermerkelte Alternativlos-Gesellschaft auf einen Schmalspurkonsens eingeschossen hat, was wer wo glauben, denken und sagen darf, dann ist dies zutiefst schädlich für eine Demokratie und stärkt vor allem jene, die aus Eigennutz und niederen Beweggründen die Situation der sich bietenden Interpretationsspielräume für sich zu nutzen versuchen. Keine Ahnung, wo das noch hinführt, aber dass die verbale Eskalation zu einer physischen führen würde (oder noch wird), war eigentlich leider absehbar.

    Ehrlich gesagt, auch wenn ich die klotzige Kubatur etwas bedenklich finde, so wirklich aussagekräftig finde ich die platten Fassadenabwicklungen nicht, sie lassen keinen Rückschluss auf die Farbigkeit und Materialwahl der Neubauteile zu, die zudem hier so wirken, als wären sie von einem Gerüst mit Wellblechverbau umstanden. Was sind das z. B. für ominöse diagonale Verstrebungen in den mutmaßlichen Fensteröffnungen?


    Interessant wäre eine 3D-Visualisierung, bei der auch die starke Gliederung der Front zur Marienstraße erkennbar wäre, müsste es sich hier doch um eine von drei Seiten umbaute, zur Straße hin offene platzähnliche Hofanlage handeln.

    ^ Ganz genau, und gerade WEIL in Sachsen und seiner glanzvollen Hauptstadt durch die unübertrefflich überwältigende CDU, insbesondere in persona des hochverehrten Herrn Ministerpräsidenten und der innig und heiß geliebten Frau Oberbürgermeisterin, so unvergleichlich wenig falsch und so fabulös viel richtig gemacht wurde, ist ein nicht unbeträchtlicher Teil der hiesigen Bevölkerung dermaßen glücklich und enthusiasmiert, dass er sich allmontagabends in trauter und fröhlicher Gemeinsamkeit beschwingt dem besinnlichen Trällern von Weihnachtsweisen hingibt oder emsig den interkulturellen Austausch mit den weniger Sonnenbeschienenen auf dieser Welt pflegt. Welch paradiesischen Zustände allenthalben!

    Ich wäre analog Leipzig für die Einrichtung eines eigenen "Öffentlicher Nahverkehr"-Fadens. Dann könnte man solche Dinge auch themengebunden diskutieren...


    Bezüglich DVB-Netz nach der Wende: Da ich mich als einigermaßen bewandert auf diesem Gebiet bezeichnen würde, folgende Anmerkungen:


    Zur Straßenbahn:
    Im Jahr 1990 gab es in Dresden 18 Straßenbahnlinien (1-17 und 26). Generell galt, bis auf Ausnahmen wie die Linie 11, ein 15min-Grundtakt, einige Linien (z.B. 7 oder 12) wurden im Berufsverkehr durch E-Wagen abschnittsweise verstärkt.


    Am 2.12.1990 wurde die Straßenbahnstrecke nach Cossebaude eingestellt und durch die Buslinie 94 ersetzt.


    Die erste Netzreform 1992 brachte das Aus für die Linien 15, 16 und 17, die durch Verlegungen anderer Linien ersetzt wurden. Dabei wurde ein genereller 10min-Grundtakt eingeführt (außer bei der 11 und der nur im 15min-Takt verkehrenden 7), was zur Folge hatte, dass einige bislang durch mehrere Linien befahrene Streckenäste nur noch durch eine Linie bedient wurden. Die Gesamtlinienzahl betrug also nunmehr 15, Berufsverkehrsverdichtungen gab es nur noch auf Linie 11.


    Eine weitere "Netzoptimierung" 1995 stellte den Tiefpunkt der Entwicklung der Dresdner Straßenbahn nach 1990 dar. Die Linie 10 wurde zu einer reinen Berufsverkehrslinie, die 9 verkehrte außerhalb des Berufsverkehrs nur noch alle 20 Minuten, die Linie 5 ab 1998 ebenso und am Sonntag gar nicht mehr, der bereits vorab zur Einsparung von Kursen der 11 eingeführte "City Sprinter" 51 wurde später sang- und klanglos eingestellt, die 12 verkehrte gar nur noch im Frühberufsverkehr bzw. seit 1998 gar nicht mehr. Allein diese vereinfachte Aufzählung zeigt, wie wenig durchdacht und aus der (finanziellen) Not geboren der damalige Bedienstandard war. Darüber hinaus gab es 1995 ernsthafte Diskussionen, das Straßenbahnnetz um ein Drittel bzw. um die Hälfte zusammenzustreichen, was durch eine Unterschriftensammlung zwecks Initiierung eines Bürgerbegehrens (kam nicht zustande, da entsprechender Stadtratsbeschluss) gottseidank verhindert werden konnte. Mancher Zastrow-Jünger hätte wahrscheinlich jubiliert... ;)


    1998 wurde die Straßenbahnstrecke zwischen Tharandter Straße (Dreikaiserhof) über Altplauen nach Coschütz (seit 1995 Linie 8) eingestellt, der Abschnitt Westendring-Coschütz ab 1999 von Plauen Nöthnitzer Straße (Linie 3) aus neu angebunden. Die gleichzeitig mit Coschütz bereits fest geplante Stilllegung des Abschnittes Neuer Annenfriedhof - Rudolf-Renner-Straße - Lübecker Str. - Cossebauder Str. (damals Linie 14) konnte nach massiven Protesten abgewendet werden, die Strecke hat nach den jüngsten Ausbauten eine gesicherte Zukunft.


    So nimmt es nicht wunder, dass bereits 2000 die nächste und bislang letzte große Netzreform folgte, die wesentlich durchdachter vonstatten ging und, da sie immerhin in ihren Grundzügen bereits 14 1/2 Jahre Bestand hat, offensichtlich auch wohldurchdacht war. Die Linienzahl wurde auf 12 reduziert, dabei bilden die 10 und 12 einen Linienverbund. Die Linien 5 und 14 entfielen. Von den damals eingeführten Streckenführungen sind noch folgende Linien unverändert unterwegs:
    3, 4, 8, 11, 12. Die 1 und 2 erfuhren zwischenzeitlich einen Endpunkttausch im Osten, die 6 nach jahrelangen flutbedingten Umleitungen schließlich bis Wölfnitz verkürzt, die Linie 7 wurde nach Pennrich verlängert, die 9 über den Postplatz verlegt und zum Riegelplatz verlängert, die 10 zur Messe verlängert, die Linie 13 nach flutbedingter Stilllegung Übigau bis Mickten verkürzt.


    Folgende Strecken wurden seit 2000 eingestellt: Blasewitzer/Fetscherstraße-Johannstadt (ex Linie 26), Mickten-Übigau (ex Linie 13).


    Dem stehen folgende Neubaustrecken gegenüber: Mickten-Sternstraße-ElbePark-Kaditz, Riegelplatz (abschnittsweise seit 2003).
    Gorbitz - Pennrich (2008)
    Vorwerkstraße-Messe (2011).


    Insgesamt lässt sich also konstatieren, dass das Dresdner Straßenbahnnetz nach 1990 mehrere schwerwiegende Einstellungen zu verkraften hatte, dem nur wenige Neubau-Kilometer seit 1999 gegenüber stehen. Doppelbelegungen von Außenästen haben aufgrund der geringen Linienanzahl Seltenheitswert. Dies hat zur Folge, dass auf manchen Abschnitten, wie der Linie 6 durch die Johannstadt, der Linie 11 oder der Linie 7, bereits massive Angebotsengpässe bestehen und seitens der Verkehrsbetriebe über Taktverdichtungen und Fahrzeuge mit größerem Fassungsvermögen nachgedacht wird. Allerdings lässt der auf Kante genähte Fahrzeugbestand zur Zeit keine größeren Schritte in diese Richtung zu.


    Das Busnetz erfuhr erst 2008 eine grundlegende und aus einer Gesamtstrategie resultierende Überarbeitung u.a. mit Einführung der 60er-Linien in Anlehnung an die bereits bestehende Ex-Obus-Linie 61 (daher die ursprüngliche 60er-Nummerierung). Allerdings wurden dabei bis auf den Abschnitt über Mockritz im Zuge der Linie 63 und der Wiedereinführung des durchgehenden 10min-Taktes auf derselben Linie nach Pillnitz generell nur Streckenabschnitte einbezogen, die bereits vorher einen 10min-Takt aufwiesen. Es handelt sich also mehr oder weniger um eine geschickte Marketingstrategie.


    Alle vorherigen Änderungen waren nur punktueller Natur und folgten, anders als bei den Netzreformen der Straßenbahn, keinem Gesamtkonzept.



    Ansonsten sind die zahlreichen neuen Querverbindungen ebenso bemerkenswert wie die schrittweise eingeführten Verknüpfungen mit Linien des Regionalverkehrs. Bereits 2000 wurden durch neue Busverbindungen Stadtteile angebunden, die vorher noch keinen Nahverkehr kannten, so zwischen Laubegast und Kleinzschachwitz, in Dobritz (Linie 86) oder in Nickern und Großzschachwitz (damals 88).


    Demgegenüber stehen auch Einstellungen bei erwiesener Unwirtschaftlichkeit (Linie 97 (altes Netz) in Hellerau bzw. jüngst 72 in Altklotzsche, Linie 78 zwischen Hellerau und Wilschdorf). Es ist also mitnichten so, dass die DVB aus Spaß an der Freud und zwecks Steuergeldvernichtung gern heiße Luft durch die Gegend fahren.


    Insgesamt empfinde ich das nun nicht mehr ganz so neue Busnetz mit den zahlreichen Querverbindungen und Umsteigemöglichkeiten als großen Erfolg, und die ständig steigenden Fahrgastzahlen scheinen den DVB diesbezüglich Recht zu geben. Das Busnetz kann nun seinen eigentlichen Zweck, als Zubringer zur Straßenbahn und S-Bahn zu dienen, wesentlich besser entfalten als vorher.


    Es ist nun an der Zeit, aus Wirtschaftlichkeits- und Kapazitätsgründen völlig übernutzte Abschnitte des Busnetzes durch den wesentlich leistungsfähigeren Verkehrsträger Straßenbahn zu ersetzen (abschnittsweise Linie 61, 62).


    Wir können uns also insgesamt über den Nahverkehr in Dresden wirklich nicht beklagen, und für die notorischen Autofahrer: Jeder Fahrgast der DVB ist ein potenzielles Automobil weniger auf unseren Straßen...

    ^^^Genau, zumindest meinereiner will hier darüber nicht diskutieren, da sich dies hier immer noch Deutsches Architektur-Forum nennt und nicht Spiegel-, Zeit- oder FAZ-Kommentarspalte bzw. Forum für politische Meinungsbekundungen. Das könnt ihr ja gern in eurem Leipzig-Strang tun und euch gegenseitig echauffieren.


    Im übrigen leben wir immer noch in einer Demokratie, in der man durchaus auch Positionen aushalten muss, die einem persönlich maximal gegen den Strich gehen. So etwas nennt man Meinungsfreiheit. Isofern wäre ein etwas souveränerer und abgeklärterer Umgang der allgemeinen Öffentlichkeit mit der summa summarum betrachtet immer noch ein armseliges Häufchen repräsentierenden montäglichen Versammlung von Verstörten angebracht, ansonsten treibt man ihnen nur noch mehr Verschwörungstheoretiker und Alltagsverdrossene zu. Mit Kollektivbeschimpfungen ist jedenfalls niemandem gedient.


    Mal zur Lektüre: Einen der wirklich gelungenen Kommentare eines bekannteren West-Mediums (Rheinische Post). Das soll es diesbezüglich meinerseits an dieser Stelle auch gewesen sein.


    http://www.rp-online.de/politi…s-phaenomen-aid-1.4762747

    ^^ Dir ist wohl der Gänsebraten nicht bekommen? Nur mal so am Rande sei u.a. an die in einer gewissen anderen Möchtegern-"Metropole" versenkten Milliarden für ein Hauptbahnhof-EKZ, einen Sinnlos-S-Bahn-Tunnel, ein Messegelände, was so keiner braucht, oder eine selten lachhafte Olympiabewerbung erinnert. Aber man bastelt sich die Welt natürlich am besten so, dass die eigenen Hass- und Zerrbilder am besten bedient werden. Übrigens interessant, einen LiZ-Artikel aus dem Jahr 2012 zu verlinken.


    Was bitte hat der NSU mit Dresden zu tun?


    Und nur mal zur Erinnerung: Dies hier ist ein ARCHITEKTUR- und kein Fußballforum, abgesehen davon, dass der Lok- oder Chemieanhang ja nun auch nicht als Kinder von Traurigkeit bekannt sind und/oder waren, wirst Du ja nicht allen Ernstes das österreichische Brausekonstrukt als Gegenentwurf zu Dynamo ins Spiel bringen wollen? Das ist so etwas von lächerlich, aber jeder entblödet sich halt so gut er kann.


    Ansonsten noch fröhliches Weitertrollen und viel Spaß beim Ausleben Deiner Neid- und Minderwertigkeitskomplexe! Ich werde meinerseits zukünftig auf Äußerungen Deinerseits jedenfalls nicht mehr reagieren, denn ganz ehrlich: DAS ist mir zu niveaulos!

    Das Problem ist, dass die (offiziell) bezogenen Positionen sich im Rahmen der Meinungsfreiheit bewegen und damit nicht sanktioniert werden können. Die Tatsache allein, dass gewisse Kreise versuchen, auf den Zug aufzuspringen, rechtfertigt noch längst kein Verbot. Ich finde schon, dass eine Demokratie derartige Positionen aushalten und sich damit konstruktiv auseinandersetzen muss.


    Umgekehrt müsste man ja dann auch die Gegendemos von "Dresden Nazifrei" verbieten, bei denen sich neben allerlei gutmeinenden Menschen (die im übrigen meine volle Sympathie haben) allerlei zum Teil auch zugereistes schwarz gekleidetes und erlebnisorientiertes Gelichter tummelt.


    Interessant wäre auch, wie sich die ganze Aktion entwickelt hätte, wäre sie nicht von regionalen und überregionalen Medien mit einem Grad der Aufmerksamkeit bedacht worden, der ihr eigentlich nicht zusteht. Die landläufige Art der Kommentierung zwischen kollektiver Verteufelung des ostdeutsch-sächsisch-Dresdner Dumm-Menschen und Kolonialmachts-Arroganz à la obig verlinktem Beitrag mag zudem zu einer Art kollektivem Stockholm-Syndrom vieler hinzu gekommener Mitläufer geführt haben. Nun haben wir den Salat.


    Ansonsten würde ich aber darum bitten, hier keine Pegida-Diskussion anzustrengen, weder ist dies m. E. der richtige Ort dafür, noch wäre sie in irgendeiner Form zielführend. Irgendwie hatte ich so etwas schon geahnt, als der Debatten-Teil ins Leben gerufen werden sollte. Aber sei's drum...


    Frohes Fest!

    ^^Manche können es halt nicht lassen. WAS soll denn schon wieder dieser nichts sagende DD-L-Vergleich? Schön, dass manche Schreiberlinge oder sonstige Experten hellsehen können und genau wissen, wie sich die Zahlen in einem resp. in zwei Jahren entwickeln. Und wovon der Hartmut ausgeht, ist nun im Moment auch wirklich irrelevant, wissen wird man es sowieso erst später.


    Bezgl. Pegida: Bei aller Liebe, aber dies hat hier nun wahrlich nichts zu suchen. Abgesehen davon, dass in dem verlinkten Artikel eine Anzahl miteinander in keinem inneren Zusammenhang stehenden und außerdem hinlänglich bekannten und ausdiskutierten Sachverhalte zurechtgebastelt werden, um daraus aus vermeintlicher Außensicht unter dem Blickwinkel der moralischen Überlegenheit ein Gesamtpsychogramm einer ganzen städtischen Bevölkerung zu entwickeln (ist insofern schon absoluter Blödsinn, da weit mehr als die Hälfte der hiesigen Bevölkerung weder hier geboren noch aufgewachsen, sondern zugewandert ist), finde ich es schon relativ infam Deinerseits, bei genauer Kenntnis der Befindlichkeiten immer wieder derart herumprovozieren zu müssen. Ist das für Dich DiskussionsKULTUR? Warum glauben eigentlich einige bestimmte (!) Vertreter der L-Seite, im Dresden-Strang in schöner Regelmäßigkeit Stimmung machen zu müssen? Sind die Minderwertigkeitskomplexe dermaßen groß, oder gibt es bei Euch sonst keine Probleme?


    Davon abgesehen möchte ich nur mal leise daran erinnern, dass auch Dresden weit mehr als 500.000 Einwohner hat, womit sich die Anzahl der Demonstranten, von denen bestimmt ein Drittel auch aus dem Umland und von sonstwoher angereist ist, merklich relativiert. Und nicht jeder, der das ganze Treiben kritisch sieht, hat Lust, sich in die Antifa-dominierte Gegendemonstration einzureihen und damit genauso fragwürdig instrumentalisieren zu lassen.


    In diesem Sinne Frohes Fest!

    [...], aber was hat man als Dresdner von der Innenstadt, wenn man nicht auf Opern, Theater und drittklassigen Fußball steht?


    DIESE Aussage bedarf nun wirklich keiner weiteren Kommentierung mehr. Nur soviel: Wie seelisch verkümmert muss man sein, Kultur derart zu verabscheuen und gleichzeitig technokratische Funktionalität über alles zu stellen? :nono::nono::nono:

    ^ Genau, ich plädiere für einen zehnspurigen Ausbau der Sankt-Petersburger Straße. Dann gibt es weniger Stau und Schadstoffe in der Stadt. Freie Fahrt für freie Bürger, und der Umwelt ist auch geholfen. Es gibt sowieso viel zu viel Stadt in der Stadt. Plattmachen, dann reicht der Platz auch für 12, 14, ja sogar 16 Spuren. Das wäre ja mal eine Maßnahme im Interesse der Umwelt. Je mehr Autos unterwegs sind, desto weniger Schadstoffe gibt es. Und auch weniger Menschen, die diese dann einatmen könnten. Also gewissermaßen eine Win-Win-Situation im Interesse der Bürger und der Automobilindustrie.

    efhdd
    Nun, das ist genau Deine Argumentations"linie", wenn man die hanebüchenen Versuche der Untermauerung gewisser abenteuerlicher Thesen als solche bezeichnen möchte. Aber na ja, das Erkennen von Ironie und/oder Sarkasmus (die Grenzen sind bekannter Maßen fließend) setzt natürlich ein gewisses semantisches Grundverständnis voraus und ist nicht jedem gegeben.


    Dann werde ich mal pädagogisch: Einen gewissen Unterhaltungswert kann man Deinen Ergüssen durchaus abgewinnen, nur leider scheinst Du nicht zu registrieren, dass Du mit Deinen Meinungsbekundungen in relativer Regelmäßigkeit allein auf weiter Flur stehst. Schon mal darüber nachgedacht, warum? Doch sicher nicht unbedingt, weil die Anderen alle zu doof sind, Dein Genie zu erkennen, oder?

    ^^Wieso? Wer legt das fest? Du? Und selbst WENN mal ein Bus mit 5 Leuten fährt, so ist dies garantiert nicht flächendeckend der Fall, so dass sich dies wieder völlig relativiert. Es gibt doch außerdem mittlerweile zahlreiche Nebenstrecken auf dem Lande, wo am Wochenende und in den Ferien Rufbusse oder gar Ruftaxen fahren.


    Im übrigen ist ÖPNV Daseinsfürsorge. Genauso könnte man argumentieren, dass es sich nicht lohnt, wenn Du (rein hypothetisch, natürlich) mit Deinem Golfi (oder was auch immer Du unter dem Hintern hast) einen Straßenbaum touchierst und dann ein Rettungswagen nebst Fahrer, Rettungsassistent und im Zweifelsfall Notarzt an den Ort der Baumschädigung gerufen wird. Da wirst Du, so Du dann noch in der Lage bist, wohl kaum mit Deinem dämlichen, zudem völlig haltlosen Ökologiegesülze kommen! Denn zum einen ist es ökologischer, wenn Deine Kiste nebst Fahrer nicht mehr die Umwelt verhunzt, zum anderen wäre es sogar noch ökologischer, wenn der Rettungswagen den Weg zum Unfallort gar nicht erst antreten würde. Ist ja reiner Service, ne war?

    ^^Es hat ja nun auch der Letzte kapiert, dass Du Dein Vehikel für das Nonplusultra ökologischen Verhaltens ansiehst. Tschuldigung, schenk dir doch einfach deine Pseudo-Statistiken, die du eh auslegst wie es gerade so passt. Aber wenn es denn sein soll, bitteschön, mal einige fundierte Werte:


    Zum Vergleich: Ein 12m-Standard-Citaro Euro VI der neuesten Generation hat einen Verbrauch von 38,7 l/100 km.


    Und ein 18m-Gelenkbus, auf einen solchen beziehen sich die Werte, befördert im Schnitt definitiv mehr als 20 Personen pro Fahrt.


    Ein Citaro G Facelift-Viertürer der DVB der Vorgängergeneration hat übrigens 37 Sitz- und 127 Stehplätze, und selbst wenn er in Endpunktnähe oder in Schwachlastzeiten mal phasenweise nur marginal ausgelastet sollte, bedarf es wohl kaum eines Mathematik-Studiums, um die Absurdität Deines Vergleiches zu erkennen.


    Vielleicht so als Hinweis, falls Du es Dir mit der OB-Bewerbung noch einmal überlegen solltest: Der ADAC sucht bestimmt noch fähige Mitarbeiter für sein Public-Relations-Department. Bewirb Dich doch mal. Die haben vor allem auch Erfahrung im Frisieren von Statistiken, da wären Deine Kompetenzen in Zahlendreherei bestimmt äußerst willkommen. Vielleicht beweist Du uns dann auch noch, dass ein SUV wesentlich umweltfreundlicher als ein Fahrrad ist, und die Nutzung einer S-Klasse zwecks Fahrt zum Bäcker nebenan in puncto ökologischer Grundparameter jeden Gang zu Fuß aber so etwas von alt aussehen lässt...

    ^^Wenn man mit dem bloßen Ziel, mal wieder rumzustänkern, eine Zeitungsmeldung einfach mal so und natürlich völlig wertfrei wiedergibt, muss man sich über solche und ähnliche Reaktionen wohl kaum wundern. Ziel offensichtlich erreicht, und der Diskutant hatte seinen Spaß...


    Es ist schon merkwürdig, wie sich all die Haushaltslücken nun plötzlich nach der Wahl, die nicht im Sinne einer gewissen Klientel gelaufen ist, auftun, da braucht man auch keine Zerstörungstheorien bemühen. Im übrigen interessant, wie sich ausgerechnet der durch die ideologisch verbohrte Verzögerung von öffentlichen Baumaßnahmen und damit eine Verschwendung von Steuergeldern in Millionenhöhe hauptverantwortliche Herr Z. (unter Zuhilfenahme seiner Kumpane in der ehemaligen Regierung) sich hier zum Verteidiger des ausgeglichenen Haushalts aufschwingt. Warum man diesem im übrigen ebenso wenig seriösen wie sympathischen Vertreter einer Splittergruppe immer noch dermaßen großen Raum in den lokalen Postillen einzuräumen gedenkt, bleibt das Geheimnis der verantwortlichen Redaktionen. Ich finde dies einfach nur: Widerlich!