Neues Konzerthaus für München? (Diskussionsthread)

  • ^ Leider ist das jetzt nicht die Schlussfolgerung in der Originalarbeit, das mit der Nasen- bzw. Ohrlänge, sonder ein persönliches Statement von Nadja Podbregar. Und es wäre auch unsinnig hier zu verallgemeinern, meiner Meinung nach, da Wahrnehmung individuell ist. Aber in Zahlen ausgedrückt gibt es Unterschiede bei den untersuchten Konzertsälen, wie sie dann jeweils beim einzelnen Besucher auch gehört werden:
    "... rectangular concert halls provide on average ∼ 2 dB more highfrequency auditory excitation at high dynamics. Between individual halls, variations in BDR reached values of up to 5 dB. ... "

  • Neuester Standortvorschlag ist das Gelände der Tankstelle an der Herzog-Wilhelm-Strasse (zwischen Josefspital- und Herzogspitalstraße):


    Artikel in der Abendzeitung


    Bleibt nur die Frage ob außer der 2%-Splitterpartei noch jemand hinter diesem Projekt von zweifelhaftem Nutzen steht...

  • Das ist wohl auch vor allem Wahlkampfgetöse. Ich meine nämlich, dass es diesen Vorschlag auch in Vorwahlkampfzeiten bereits seitens der FDP gab und der jetzt nur wieder aufgewärmt wird.


    "Projekt von zweifelhaftem" Nutzen finde ich etwas pauschal. Das hängt halt von mehreren Faktoren ab: Der Größe, dem Standort, der Frage, was aus dem Gasteig wird, den Orchestern, etc.

  • Das Standortkarussel dreht sich weiter.


    Dieses Mal soll der Neubau für die GEZ-Symphoniker auf dem Gelände des zukünftigen (Eis-)Stadion von Red Bull und den FC Bayern Basketballern geplant werden.


    Grundsätzlich halte ich die Lage für ganz gut, allerdings fährt da außer der eh schon überlasteten Tram 20/21 kein ÖPNV hin. Dafür ist nebenan die riesige Parkharfe und mit dem Radl kommt man in den Olypark eh hervorragend.


    Vom Baugrund und der Verkehrsanbindung her wird es wohl ein kleiner Konzertsaal werden mit deutlich unter 2000 Plätzen, also eher 1000-1500.


    Quelle:
    Konzertsaal statt Eisstadion im Olympiapark?

  • Entscheidung über Gasteig bis Herbst

    Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) will laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung bis Herbst eine Entscheidung über die Zukunft des Gasteigs treffen. Da eine Sanierung des Kulturzentrums bis zu 300 Millionen Euro kosten könne, seien alle Optionen möglich, darunter auch ein Abriss.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…-grossbaustelle-1.2043952

  • Wahrhaft ein Weltklasse Konzertsaal. Zumindest ist er weit über München hinaus bekannt. So weiss ich immerhin, dass die Akustik extrem schlecht sein soll und sich die Einheimischen in München furchtbar darüber aufregen können, wenn man den Namen falsch ausspricht ("Ga-schteig, nicht Gass-Teig"). Etwas unterhaltsam ist das Thema also durchaus. ;)

  • Also ich komme aus München, war schon oft in dem Gebäudekomplex und sage Gass-Teig, alles andere klingt auch wie Hodenkrebs.
    Die Akustik finde ich persönlich nur dann schlecht, wenn über die Lautsprecher verstärkte Musik gespielt wird. Bei einem rein klassischen Konzert ohne elektronische Verstärkung ist der Klang völlig in Ordnung, zumal das Orchester von fast jedem Platz aus gut klingt, im Gegensatz zu vielen anderen Konzertsälen, wo nur die paar von den Testern genutzten Premiumplätze vernünftig klingen.


    Die Idee alles an einem Ort zusammen zu fassen finde ich ebenfalls vernünftig!
    Klar wäre es geil einen historischen Konzertsaal in altem Glanz wieder aufzubauen, nur wird das nie passieren.
    Und bevor jetzt irgendwo ein weiterer städtischer Bau mit tausend Mängeln entsteht, sollte man lieber den bestehenden Koloss Gasteig ausbauen und verbessern.

  • Mir hat ein Urmünchner dazu erklärt, dass Gasteig vom Wort "gach" für "steil" und eben Steig kommt (das Wort kennt man ja heute eigentlich noch, dementsprechend ist die Aussprache dieses Wortteiles eigentlich auch klar). Also in Gegenwartsdeutsch "Steiler Steig". Das Gebäude wurde wohl an einem Geländesprung gebaut, wo es etwas steil hochging und hat dann den Namen dieser Örtlichkeit übernommen. Siehst du, jetzt kriegst du den Gass-Teig bestimmt nicht mehr raus, ohne dass es sich seltsam anhört. ;)

  • Spaenle bestätigt Seehofers Gasteig-Pläne

    Wie Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) dem BR bestätigt hat, wird derzeit geprüft, den Gasteig als Standort für zwei Orchester, die Münchner Philharmoniker und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, auszubauen. Zwischen Stadt und Ministerium hätten bereits erste Gespräche stattgefunden. Spaenle ist allerdings noch skeptisch, ob zwei vollwertige Konzertsäle im Gasteig möglich sind. Die Idee eines komplett neuen Konzertgebäudes wolle er parallel weiterverfolgen lassen.


    http://www.br.de/nachrichten/o…uenchen-seehofer-100.html


    Kommentar: Von Seehofers Plan, zwei Weltklasseorchester auf Biegen und Brechen in dem hässlichen Hochbunker namens Gasteig unterbringen zu wollen, halte ich überhaupt nichts. Gemessen an ihrer internationalen Bedeutung verdienen beide Klangkörper einen eigenen Saal. Aus diesem Grund bleibe ich bei dem Vorschlag, sowohl das berühmte historische Odeon zu rekonstruieren als auch ein neues repräsentatives Konzertgebäude im Kunstareal zu errichten.


    http://www.deutsches-architekt…php?p=336167&postcount=61

  • Schöner Vorschlag. Aber wenn du ihn nur hier vorbringst wird er unbemerkt verhallen. Such dir gleichgesinnte, schreibt Briefe, macht Unterschriftenlisten im Bekanntenkreis unter Kulturinteressierten. Vielleicht sogar einen Freundeskreis gründen. Solche Geschichten haben gerade dann häufig eine große Wirkung, wenn es um mehrere Alternativen gibt, die alle gleichermaßen Vor- und Nachteile haben und alle ziemlich teuer sind. Dann geben oft wenige Bürger, die sich für eine bestimmte Alternative stark machen, das Zünglein an der Waage. Viel Erfolg.

  • Den Standort hatten wir doch vor ein paar Jahren schon, offenbar schließt sich gerade der Kreis und wir gehen in die nächste Runde :lach:


    Aber so schlecht finde ich es dort gar nicht, das Areal nördlich der Kongresshalle ist eh nicht besonders gepflegt und aufgrund der Schnellstraße mit Trambahn für den Aufenthalt draußen mehr als ungeeignet.
    Daher wäre eine Bebauung an dieser Stelle absolut sinnvoll und wünschenswert!
    Falls jemand dem heruntergekommenen Brunnen tatsächlich nachtrauert, würde ich ihn an einen ähnlich unattraktiven Ort versetzen lassen, also am besten am mittleren Ring auf dem Grünsteifen zwischen den Fahrbahnen.

  • Braunfels' Entwurf und seine Idee, die neue Philharmonie an der Spitze der Museumsinsel zu errichten, halte ich für ausgezeichnet. Dadurch kann die historische Kongresshalle als Baudenkmal erhalten und zum geplanten Forum der Technik des Deutschen Museums umgebaut werden. Vater Rhein könnte man wieder in seiner alten Heimatstadt Straßburg vor dem Opernhaus aufstellen, schließlich ergibt der Brunnen an der Isar ohnehin keinen Sinn.

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  • Finde ich eine gute Idee den Brunnen wieder nach Straßburg zu bringen, das wäre ein positives Signal :daumen:


    Ein Dorn im Auge ist mir allerdings folgende Planung des Museums für die historische Kongresshalle:
    "Der ungenutzte Hohlraum im DG wird ein 2-geschossiges Luxushotel, das über einen gläsernen Turm erschlossen wird."

  • BR-Intendant für Konzertsaal im Finanzgarten

    Ulrich Wilhelm, der Intendant des Bayerischen Rundfunks, fürchtet laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung um das musikalische Erbe der Stadt. München laufe Gefahr, sich zu blamieren. Ein Umbau der bestehenden Säle reicht seiner Meinung nach nicht aus. Der 53-Jährige wünsche sich den Bau eines "Neuen Odeons" auf der Fläche zwischen Landwirtschaftsministerium und Prinz-Carl-Palais.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…am-finanzgarten-1.2221819


    Kommentar: Ich halte den Finanzgarten als Standort eines Konzertsaals für vollkommen ungeeignet. Erstens ist die Grünanlage beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege als Bodendenkmal eingetragen, da unter ihrem Hügel die letzten Reste der ehemaligen Münchner Bastionen verborgen sind. Zweitens tost unmittelbar neben und unter dem Finanzgarten der Verkehrslärm des Altstadtrings. Und drittens hat sich bereits eine Bürgerinitiative formiert, die gegen die Zerstörung des Parks ist und Alternativstandorte für einen Konzertsaal vorschlägt.

  • Mein Bauchgefühl sagt mir, dass dieser Thread die längste Zeit ein bloßer Diskussionsthread gewesen ist:
    Die Zwei-Orchester-Lösung im Gasteig und der Umbau des Herkulessaal sind tot, ein Neubau wird wahrscheinlich (SZ).

  • Entwurf für "Neues Odeon" vorgestellt

    Bei einer Pressekonferenz gemeinsam mit den Architekten Gert F. Goergens und Markus Krempels sowie dem Landschaftsarchitekten Heiner Luz hat der Vorsitzende des Vereins Konzertsaal München, Manfred Wutzlhofer, heute den Entwurf für ein "Neues Odeon" am Hofgarten vorgestellt.


    Pressemitteilung des Vereins Konzertsaal München: http://www.konzertsaal-muenche…Pressemappe_PK_11.12..pdf
    BR-Artikel: http://www.br.de/nachrichten/o…debatte-muenchen-100.html
    Abendschau-Beitrag: http://www.br.de/mediathek/vid…chen-neues-odeon-100.html
    Bericht des Münchner Merkurs: http://www.merkur-online.de/lo…-vorgestellt-4527032.html
    Bericht der Süddeutschen Zeitung: http://www.sueddeutsche.de/mue…l-aussehen-soll-1.2263305

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