Neugestaltung Pl. der Opfer des Nationalsozialismus [fertig 2014]

  • Neugestaltung Pl. der Opfer des Nationalsozialismus [fertig 2014]


    Quelle:http://www.muenchen.de/Rathaus…jekte10/403416/index.html




    Bilder zur Neugestaltung: http://www.muenchen.de/Rathaus…jekte10/403417/index.html




    Die Planung gefällt mir.
    Ich denke aber, hier gibt es bestimmt etwas zu diskutieren, da der Platz der Opfer des Nationalsozialismus unmittelbar in der Altstadt liegt.

  • danke für das vorstellen der planung. immerhin würde das bisher schamhaft versteckte mahnmal dann tatsächlich auf einem platz stehen und wäre somit besser wahrnehmbar.

  • ^^
    Fandest du es so schamhaft versteckt? immerhin heißt der platz ja seit langem so und die Flamme konnte man eigentlich immer gut erkennen. ich finde die umgestaltung gestalterisch auch gut, wehre mich aber ein wenig gegen die "aufenthaltsqualität" in gastronomischer hinsicht. warum sollte so ein ort unbedingt zum latte macchiato trinken einladen? mich nervt auch am mahnmal in berlin die "verweltlichung" drum herum. man nutzt die stelen zum sonnenbaden und verstecken spielen, für "fun". Zwar von Eisenman wohl so gewollt, aber sonderlich würdevoll find ichs nicht. So gesehen fand ich die Flamme in München immer besser. naja, geschmackssache.
    Um ein bisschen Haare zu spalten, nicht "unmittelbar in", sondern "unmittelbar an" der Altstadt liegt der Platz. Hier verlief die Stadtbefestigung. Ein gut gewählter Ort so nahe am ehemaligen "Parteiviertel" der NSDAP mit Führerbau, braunem Haus, Königsplatz (die Ehrentempel) usw.

  • Zu meinem Glück würde nur noch das Wittelsbacher Palais und der alte Luitpoldblock fehlen.

  • Das "Café Luitpold" von 1888 bis zu seiner Zerstörung im Jahr 1944:


    Der 1948 errichtete Luitpoldblock, heute unter dem Titel "Palmengarten" geführt:


    Quelle: Wikipedia (1) und (2)

  • Das alte Cafe Luitpold sieht wirklich beeindruckend aus.


    Zur Neugestaltung des Platzes:
    Ich finde es sehr schade, dass man die Parkplatzschneise nicht komplett entfernt, um eine zusammenhängende Fläche zu schaffen.
    Die Flamme finde ich auch wirkungsvoller in Sachen Mahnmal als so manche "Freizeitfläche" in anderen Städten, mit amerikanischen Fress-Kommerzketten direkt nebendran.
    In dem Kontext könnte man auch gleich den abgeschnittenen Radweg an dieser Stelle über die Briennerstaße verlängern. Der hört ja vor der Briennerstraße auf und beginnt erst wieder kurz vor der Kreuzung zur Gabelsbergerstraße.


    Das Beste ist aber der Kommentar:
    "Gleichzeitig wird das ungestörte, zur Besinnung anregende Verweilen auf Bänken unter dem Blätterdach des Baumhains möglich."
    Und das an der extrem befahrenen Kreuzung Altstadtring/Briennerstraße, selten so gelacht! Die gleichen Leute wundern sich vermutlich bis heute, dass sich kein Mensch auf den Parkbänken entlang der Landshuter Allee vom Dieselgestank zur Besinnung anregen lässt.

  • Café Luitpold wiedereröffnet

    Nach einem umfangreichen Umbau hat das berühmte Café Luitpold in der Brienner Straße wieder für seine Gäste geöffnet. Der neue Pächter möchte damit an die alten Zeiten anknüpfen, in denen sich das historische Palastcafé mit den Kaffehäusern im damaligen Wien und Budapest messen konnte. Im Zuge der Sanierung wurde auch die ursprüngliche Natursteinfassade des prächtigen Luitpoldblocks teilweise wieder freigelegt; der Innenraum wurde ebenfalls in Anlehnung an die Zeit vor der Zerstörung im 2. Weltkrieg in moderner Form umgestaltet.


    Bilder und Informationen:


    http://www.sueddeutsche.de/mue…kaffeekraenzchen-1.997074


    http://www.ganz-muenchen.de/ga…fe/luitpold/ambiente.html


    http://www.cafe-luitpold.de/Architektur.html

  • Meine Meinung:

    Mahn- und Denkmäler sollten meiner Meinung nach - so wie das Erinnern - Teil des alltäglichen Lebens sein. Außerdem sollten sich Mahnmäler selbst baulich soweit als nur möglich zurück nehmen, Denkanstoß sein; nicht Aufmerksamkeit auf sich selbst sondern auf das Gedenken lenken. Darum mißfällt mir der Trend der letzten Jahre zu monumentalen Denkmälern.

    Einmal editiert, zuletzt von Augsburger ()

  • von Architektator: Im Zuge der Sanierung wurde auch die ursprüngliche Natursteinfassade des prächtigen Luitpoldblocks teilweise wieder freigelegt


    Dann wurde demnach der Vorgängerbau also 1944 nicht komplett zerstört - nur Dach und Putz (Entstuckung) verändert.
    Zum zweiten Bild aus #5: Stellt euch vor, die Waschbeton-Blumenkübel würden entfernt. Ich weiß, ein ketzerischer Kommentar. Welch großzügige Atmosphäre herrschen würde - breiter Gehweg, die kleine Grünfläche mit dem Baum, einfach Platz. Für praktisch kein Geld - ein LKW mit Kran lädt die Dinger auf und fährt sie zur Müllkippe. Das kann man aus der Rathauskaffeekasse bezahlen. Muss man an diesen Pötten festhalten, weil sonst die Cayennes alles zuparken würden oder findet man die im Rathaus immer noch total geil? ;)

  • Dann wurde demnach der Vorgängerbau also 1944 nicht komplett zerstört - nur Dach und Putz (Entstuckung) verändert.
    Zum zweiten Bild aus #5: Stellt euch vor, die Waschbeton-Blumenkübel würden entfernt. Ich weiß, ein ketzerischer Kommentar. Welch großzügige Atmosphäre herrschen würde - breiter Gehweg, die kleine Grünfläche mit dem Baum, einfach Platz. Für praktisch kein Geld - ein LKW mit Kran lädt die Dinger auf und fährt sie zur Müllkippe. Das kann man aus der Rathauskaffeekasse bezahlen. Muss man an diesen Pötten festhalten, weil sonst die Cayennes alles zuparken würden oder findet man die im Rathaus immer noch total geil? ;)


    Die Falschparker können es nicht sein, da auf dem Teil der Briennerstraße sowieso quasi ständig ein Polizist Streife geht.
    Erst fand man es schön, dann hatte man kein Bock die Dinger zu entfernen und jetzt dient es dem Schutz vor Terroristen :rcain:

  • Der Münchner Merkur berichtet, dass in Zusammenhang mit der Umgestaltung des Platzes der Opfer des Nationalsozialismus
    zwei Bäume umgepflanzt werden sollen. Das Denkmal soll auf die östliche Seite des Platzes versetzt werden.
    Weiterhin ist geplant, den heutigen Parkplatz in eine Grünfläche umzuwandeln und 25 neue Parkplätze in der Ottostraße zu schaffen.
    Im Frühling 2014 soll der neue Platz fertiggestellt sein.


    http://www.merkur-online.de/lo…sen-umziehen-1152434.html

  • Auf den Websites der Stadt heißt es, dass die Umgestaltung im Herbst 2011 beginnen sollen. Wenn ich nichts übersehen habe, hat sich da aber noch nix getan. Ist denn das Projekt wieder von Tisch?

  • Auch wenn Kritiker der Meinung sind, dass es wichtigere Projekte in München gibt, so finde ich die Umgestaltung des Platzes eine gute Sache.
    Der bisherige, von einer Parkbucht brutal zerschnittene Platz ist eine Katastrophe und der Intention des Denkmals unwürdig.
    Allerdings halte ich, neben dem etwas sperrigen Namen des Platzes, die verlogene Inschrift "der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft" für sehr unglücklich.
    Als hätten unsere Großeltern dieses Regime nicht mehrheitlich mit Begeisterung gewählt und unterstützt.
    Scheinbar schafft man es auch nach 70 Jahren nicht offen und ehrlich mit diesem Thema umzugehen.

  • Ein sehr schöner Entwurf mit einer würdevollen Einschrift, die den verschiedenen Opfergruppen gerecht wird. Gut zu sehen, dass Denkstätten bezüglich des II. WK auch so gut gelungen sein können. Großes Lob an die Verantwortlichen.

  • Hier scheint es - nach fast einem Jahr Verzögerung - nun endlich loszugehen. Die Baugeräte sind angerückt und erste Teile des Platzes werden gesperrt.

  • Am besten finde ich, dass der Text des alten Schildes völlig falsch zitiert wird.
    Die Presse sorgt mit ihrer Schluderei in solchen Fällen für noch mehr Chaos.