Platz Memorium Nürnberger Prozesse (Fürther Str.)

  • Platz Memorium Nürnberger Prozesse (Fürther Str.)

    1945-47 fanden in Nürnberg die Kriegsverbrecherprozesse ('Nürnberger Prozesse') statt. Der historische Gerichtssaal (der Schwurgerichtssaal 600 des Oberlandesgerichtes) ist noch vorhanden. Er wird - als authentischer historischer Handlungsort - das Hauptschaustück einer gerade in Gestaltung befindlichen Erinnerungsstätte, dem


    Memorium Nürnberger Prozesse


    sein. Bereits heute ist das Interesse groß; es ist absehbar, dass nach Eröffnung der Erinnerungsstätte mit hohen Besucherzahlen, auch und gerade aus dem Ausland zu rechnen ist.


    Das Schwurgerichtssalgebäude liegt an der Bärenschanzstraße am Verschwenk kurz vor Einmündung in die Fürther Straße, also von der Fürther Straße etwas abgerückt. Die städtebauliche Situation ist grauenvoll. Gegenüber dem Schwursaalgebäude liegt heute ein übler Schrott- und Kfz-Abstellplatz, eine Brachfläche in der Stadt....



    Von der Fürther Straße aus wird der Blick auf das Schwursaalgebäude von einer abgewirtschafteten Auspuff-Werkstatt verstellt....




    Präsentiert sich Nürnberg so seinen zeithistorisch interessierten Gästen? Das ist mehr als peinlich.


    Der Zustand des stadträumlichen Umfeldes, das der Bedeutung des Ortes absolut nicht angemessen ist, ist untragbar.


    Immerhin wurden hier die 'Nuremberg Principles' entwickelt, also ein ganz wichtiges Kapitel des Völkerrechts geschrieben. Hier ist also auch das Kernthema der Stadt der Menschenrechte angesprochen.


    Die nähere Umgebung des Schwursaalgebäudes, und ganz besonders die davor gelegene Auspuff- und Reifenwerkstatt an der Einmündung der Bärenschanzstraße in die Fürther Straße kann nur als ein Schandfleck im Stadtbild bewertet werden. Die Stadt Nürnberg kann es sich schlichtweg nicht leisten ihre geschichtsträchtigen Orte in dieser Weise vor internationalem Publikum zu präsentieren.


    Was muss hier geschehen?

  • Erstmal Danke für die anschaulichen Bilder!


    Ich schlage vor, der Pit-Stop soll abgerissen werden, die Wohn-Blockbebauung rechts davon muss dabei abgeschlossen werden, um somit einen Platz zu schaffen.
    Auf diesen würde ich eine representative Statue bzw einen Brunnen mit dementsprechender Symbolik setzen.


    Ich fahre fast jeden Morgen mit dem Rad am Justitzpalast vorbei und da stehen wirklich meist mehrere Busse mit Touristen...


    Hier MUSS wirklich ein ganzheitliches Konzept erarbeitet werden, bei dem sogar der Freistaat bei der Finanzierung mitwirken sollte!


    Es handelt sich hier ebenso wie beim RPT Gelände um ein immens-wichtiges geschichtliches Erbe!

  • Gibt es von Seiten der Stadt bzw. des Freistaats (wegen Zuständigkeit für Jusitz) irgendwelche Pläne an der in der Tat verkorksten Situation etwas zu ändern?
    Oder hat man das vergessen bzw. einfach ausgeblendet?



    Mit dem leider häufigen "kleinklein" wird es hier aber nicht getan sein. Die Idee mit dem Platz und einer Symbolik ist naheliegend und passt sicher ganz gut. Man müsste aber aufpassen, dass das ganze nicht zu sehr "Schlosscharakter" bekommt.

  • Die Presse berichtet jetzt auch über Seh-Zeichens Idee:


    NN:


    Nürnberg: «Schandfleck vor dem Saal 600«
    CSU fordert zum Start für «Memorium« neuen Platz vor Schwurgerichtsgebäude


    NZ:


    Memorium Schwurgerichtssaal 600
    CSU wünscht sich begrünten Vorplatz


    Leider stellt sich der Besitzer des Werkstattgrundstückes bislang quer. Thematisiert wird auch der Bau von Busstellplätzen, der die Gestaltung der Fürther Straße als Boulevard gefährden könnte.


    Ich frage mich, warum man einen Ein-/Ausstiegsplatz dann nicht direkt vor neuen Platz vorsieht. Die Busse (wieviele sind es eigentlich gleichzeitig? Doch kaum soviele wie am Hauptmarkt!) könnten doch dann auf einem Parkplatz in der Nähe warten, z. B. auf dem derzeitigen Parkplatz zwischen Feuerlein-/Adam-Klein-/Fürther Str., der derzeit von Datev und Anwaltskammer genutzt wird und doch meistens nicht voll belegt ist.

  • Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Nürnberger Mechaniker sich komplett dagegen sträubt, das Gelände für den Geplanten Zweck zu verkaufen.


    Pit Stop ist bestimmt über ein Franchise System aufgebaut. Daher ist klar, das denen das egal ist, ob die hässlige Bude vor diesem wichtigen Gebäude steht oder nicht.


    Die Visualisierung gefällt mir schonmal gut!

  • Die Idee ist sehr gut, die vorgestellte Lösung gefällt mir auch. Trotzdem erachte ich für so eine sensible Stelle einen Wettbewerb, auch für Künstler etc., für unbedingt notwendig.


    Wie im Artikel schon angedeutet geht es an dieser Stelle um sehr viel. Auch wenn es nur so banales Zeug wie eine geeignete Zuwegung ist!

  • Gestern war der NN zu entnehmen, dass die Stadt durch Herrn Söder tatkräftige Unterstützung zur Ansiedelung der UN Völkerrechts Akademie bekommt! Angeblich wurde dieser Punkt auch in den Koalitionsvertrag der neuen Regierung mit aufgenommen!


    Ebenso laufen die Renovierungsarbeiten am Justizpalast auf Hochtouren.

  • Im Koalitionsvertrag steht dazu in der Tat etwas.
    Ob's was bringt?




    Die tatkräftige Hilfe von Söder wird das ganze bestimmt ungemein befördern (ACHTUNG IRONIE).


    => Ist schon fast Realsatire, dass sich die Partei und diese Protagonisten für diese Sache mit am lautesten einsetzen, die wie kaum andere Nazigrößen nach '45 integrierten und die Menschenrechte v.a. für sich selbst kennen. Für "Parteifreunde", Homosexuelle (bis vor kurzem), Asylbewerber, Muslime, politisch anders Denkende etc. dagegen werden "Rechte" gerne mal schnell ausgesetzt.

  • eigentlich ist der umbau weitgehend fertiggestellt .. aber der staat hat wohl zuviel geld. Neulich war so ne art vorabnahme .. .. grobe überprüfung ob z.B. die Beschallung oder das Videosystem funktioniert. .. Alle ok .. abgehakt .. I.O. Bezahlung. Jetzt wird alles wieder weggeschraubt um es den Bedürfnissen der Architekten anzupassen ............ hmmmmmmmm

  • Welchen Bedürfnissen? Sollte sowas nicht getestet werden, wenn alles aufgebaut ist?


    Ich hab mir vorhin nochmal die Bilder angesehen...


    Laut der NN möchte Nürnberg zur Eröffnung Hillary Clinton, sowie die restlichen Aussenminister der Alliierten des zweiten Weltkrieges nach Nürnberg laden! Finde ich spitze! Sollte das allerdings klappen, werden die sich auch ihren Teil denken, wenn die welthistorische Stätte hinter einer schäbigen Autowerkstadt liegt...


    http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=1227150&kat=10&man=3

  • meinte die farbliche anpassung der technischen Gerätschaften. Erstmal wird alles montiert.. um es dann nochmal zu demontieren und es den wünschen der architekten anzupassen. A Wahnsinn halt

  • Laut einer Schlagzeile der NN verhandelt die Stadt mit der Pit Stop über den Auszug aus dem Werkstattgebäude.


    Leider ist der Bericht online nicht lesbar. :( Hoffentlich tut sich da was positives. Dann wird hoffentlich bald mit der Umgestaltung des Platzes begonnen... Das Museum wird ja die nächsten Tage eröffnet.