Shanghai: Architektur & Impressionen aus Chinas hipper Boomtown

  • Shanghai: Architektur & Impressionen aus Chinas hipper Boomtown

    Hier kommen ein paar Fotos und ein Video aus Shanghai (China) vom Januar 2006. Leider war das Wetter teilweise etwas trüb. Ich hoffe es wird trotzdem nicht langweilig ;)


    Highlights:
    Pudong Airport
    Transrapidstrecke (431 km/h)
    Wolkenkratzerdistrikt Pudong u.a. mit Oriental Pearl Tower (468 m) und Jin Mao Tower (421 m)
    The Bund (Uferstraße mit prachtvoller Kolonialarchitektur)
    Moderne Architektur
    French Concession (Französisches Viertel)
    Altstadt von Shanghai
    Chinesische Gärten in Suzhou
    Vorstadtarchitektur, von der U-Bahn aus gesehen


    Ankunft am Flughafen



    Ticket für den Transrapid kaufen


    Transrapid-Bahnhof





    Geschwindigkeitsrausch als Video: http://www.youtube.com/v/7nzKWxF2gBM


    Nach 7 Minuten im Transrapid-Bahnhof Yangshupu Road. Bis in die Innenstadt sind es noch 20 Minuten mit der U-Bahn.


    Mit der U-Bahn...






    ...erstmal nach Pudong und Wolkenkratzer gucken. Nebel sorgt für eine etwas unwirkliche Atmosphäre.







  • Jin Mao Tower (421 m). Der wird noch bestiegen, aber nicht heute.







    Trotz Nebel den Oriental Pearl Tower besteigen...





    Im Fuß des Oriental Pearl Tower befindet sich ein Museum mit Modell des Bund (berühmte Uferstraße mit prachtvoller Kolonialarchitektur)



    Draußen dann Blick auf das Original (später kommen bessere Fotos davon)


    ...und der Blick zurück auf die Skyline von Pudong

  • Am nächsten Tag Rundgang durch die Innenstadt und Inaugenscheinnahme der teilweise sehr interessanten Gebäude












    Shimao International Plaza









    Hauptstraße und Fußgängerzone Nanjing Donglu


    ... mit Kolonialarchitektur


    Auf den Hochhäusern sind oft lustige Kronen und Dachaufbauten zu finden







    The Bund, Blickrichtung Norden


    The Bund, Blickrichtung Süden


    Nanjing Donglu







    Der Bund am Abend. Überall Postkartenverkäufer: "Looke, looke, beautifulle!" Aber das Original ist noch schöner als die Postkarten.



    Der nächste Teil kommt dann morgen.

  • Tolle Bilder.
    Sollten die Bilder repräsentativ sein, leben in der Stadt ca. 20 Menschen. Das ist ja schlimmer als in der Neustadt abends um 21 Uhr. Wo waren die denn alle?


    EDIT: Ah im dritten Post haben die sich versteckt.

  • Der neblige Tag in dem Business-Stadtteil Pudong war, glaube ich, ein Sonntag, deswegen wohl die Einsamkeit. Na ja, und bei Architekturaufnahmen und Aufnahmen von U-Bahnhöfen warte ich manchmal, bis die Passanten aus dem Bild gedackelt sind, um sozusagen ein eher zeitloses Foto zu bekommen. Bei langen Belichtungszeiten werden die Leute wiederum geisterhaft oder verschwinden ganz, wie man ja weiß. Manchmal gehören die Menschen oder Menschenmassen natürlich auch ins Bild, um die Stimmung richtig rüberzubringen, oder als Maßstab.

  • Sehr schöne Impressionen, danke für´s Einstellen.


    Das mit dem Wetter ist nicht schlimm, klare Luft hat in Shanghai sowieso Seltenheitswert. Ich war im vergangenen Oktober drei Wochen dort und es war an einem einzigen Tag blauer Himmel.



    @ Samuel


    auf der Pudong-Seite ist verhältnismäßig "wenig" los. Generell ist die Masse an Menschen aber schon fast erschlagend, vor allem während der Nationalferien Anfang Oktober.

  • Danke, bes. der dritte Beitrag ist interessant Die ganzen HH sehen für sich zwar meist auch gut aus, aber irgendwie wirken sie etw. "verloren"...Sieht aus, als würden sie allein auf weitem Feld stehen (Post 2). Wirkt das nur so (vielleicht wegen dem Wetter) oder ist das so...?

  • Ben
    Shanghai ist absolute Boomtown. Zwischen den Wolkenkratzern sind Lücken, aber ich nehme an, dass sie bald geschlossen werden. In Pudong waren jedenfalls einige Großbaustellen zu sehen. Auch das Wachstum des U-Bahnnetzes sagt einiges aus: seit 1995 sind fünf Linien eröffnet worden, momentan sind drei weitere in Bau. Hier wird nicht gekleckert, sondern geklotzt.

  • Sehr interessante Bilder, die Stadt klotzt wirklich wo es nur geht, mit allen positiven und negativen Effekten.

  • Freut mich, dass euch die Bilder gefallen. Seit mehr als einem Jahr wollte ich sie posten, bin aber irgendwie nicht dazu gekommen. Macht halt immer etwas Arbeit.


    Jetzt habe ich Teil 2 von 3 vorbereitet. Hier ist er:


    Heute ist French Concession angesagt, das Französische Viertel. Mit seinen Alleen und europäischem Flair gilt es als Shanghais schönster und lebenswertester Stadtteil.







    Hippe Geschäfte



  • Jetzt geht es mit den U-Bahnlinien 1 und 5 in die südlichen Außenbezirke. Interessant zu sehen, wie anscheinend ein großer Teil der Bürger wohnt.


    "Mind the Gap" auf Chinesisch.



    Stadion


    Die Ikonen der Stadt aus der Ferne gesehen





    Viele der Wohnmaschinen haben durchaus ihre Reize, wie ich finde





  • Zurück im Stadtzentrum. Die Altstadt ist die Keimzelle von Shanghai und hat ein bisschen Urtümlichkeit und traditionellen chinesischen Lebensstil bewahrt. Der runde Stadtteil mit seinen Märkten und kleinen Gassen ist von Wolkenkratzern eingerahmt.






    Der Yuyuan Bazaar zieht Touristen an und zieht sich um den gleichnamigen Garten.




    Morgen geht es in das Städtchen Suzhou, dessen chinesische Gärten und Gartenarchitektur zum Weltkulturerbe gehören, und auf den eleganten Jin Mao Tower.

  • Hier nun der letzte Teil.


    Nach mehreren Regentagen sieht das Wetter endlich gut genug aus für einen Ausflug nach Suzhou. Die Stadt ist mit einer einstündigen Bahnfahrt von Shanghai aus erreichbar und beliebtes Reiseziel für chinesische Touristen.


    Das Vorurteil, dass es in China viele Fahrräder gibt, wird in Suzhou bestätigt. Überraschenderweise gleiten jedoch die meisten Radler lautlos und ohne zu treten mit solchen elektrischen Fahrrädern vorüber:


    Leider regnet es dann doch in Strömen. Der riesige "Garden of the Humble Administrator" ist einer der berühmtesten Gärten und vermutlich wegen des Regens weniger überlaufen als sonst. Eine Oase der Ruhe.


    Aufwärmen im Teehaus.






    Eine hochästhetische Kunstwelt aus Botanik, Wasser und traditioneller Architektur. Keine Perspektive ist hier dem Zufall überlassen, trotzdem wirkt alles natürlich und wie zufällig. Hinter der Gartengestaltung steckt eine Jahrhunderte alte Wissenschaft der Symbolik und Harmonielehre.


    Chinesische Gärten werden auch als dreidimensionale Gemälde bezeichnet.




    Der Garten ist etwa 500 Jahre alt (!), 4 Hektar groß und gehört zusammen mit weiteren Gärten in Suzhou seit 1997 zum Weltkulturerbe.







    Wieder in Shanghai


    Ein paar Gebäude auf dem Bund...



    Gegenüber wieder die Skyline




    Zur Kolonialzeit haben bedeutende Handelsunternehmen aus aller Welt die Gebäude auf dem Bund für ihre Büros errichtet.







    Pudong









    Jetzt geht es rauf auf den schönsten Wolkenkratzer der Welt...


    "No climbing". Zu dumm aber auch ;)


    Na gut, es gibt ja auch den Aufzug.








    Blick nach unten im Inneren.








    Der obere Teil des Tower ist übrigens Hotel. Ab ca. € 180 pro Nacht kann man diesen Ausblick vom eigenen Zimmer aus genießen.






    Von Pudong nach Nanjing Donglu durch den "Bund Sightseeing Tunnel". Eine Kabinenbahn fährt unter dem Huangpu River hindurch. Eine sehr praktische Verkehrsverbindung wurde mit spektakulärem Firlefanz ausgestattet und wird als teurer Touristennepp vermarktet.









    Irgendein edles Einkaufszentrum im Westen der Stadt.


    Warum nicht mal eine Straßenbrücke blau anstrahlen? Sieht doch gut aus.



    Ausstellungen zum Thema Stadtplanung und riesiges Modell der Stadt im Shanghai Museum










    Letzter Tag, wieder Yangshupu Road, der Magnetbahn-Bahnhof. Eine Fahrt kostet übrigens nur € 5 oder so.


    Eine Deko, die alle Anbeter der Chilischote anspricht. Vielleicht macht sie auch den Zug schneller?




    Das wars, danke für die Aufmerksamkeit. Ich hoffe, einigermaßen repräsentative Eindrücke vermittelt zu haben.

  • Super Bilder micro.
    Besonders die nächtliche Lichtkulisse sieht toll aus.
    Die alten Kolonialbauten bilden sicher einen schönen Kontrast zur Hochhausskyline.
    Leider scheint man an eine Aufwertung der Altstadtbezirke weniger interessiert zu sein.

  • Wie würdest Du das "feeling" beschreiben, das die Stadt vermittel?


    Ist es noch immer eine Stadt im aufbruch, oder macht sie schon eher den eindruck einer Etablierten Stadt die wahnsinnig wächst?


    Hast du einen Vergleich zu früher, bzw. warst du schonmal da vorher?


    Frage an alle: Wie ist Shanghai vom "felling" im vergleich zu Tokyo und New York?

  • @Molinari : Selbst unter professionellen Städtebauern ist es bis heute umstritten, was die tatsächliche Qualtiät einer Stadt ausmacht.
    Sämtliche Versuche, Urbanität, Lebendigkeit, Attraktivität auf eine reproduzierbare Formel zu bringen und zu definieren sind definitiv gescheitert.


    Dadurch wurden letztendlich erst Bewegungen wie New Urbanism und die ganzen Wiederaufbaubewegungen im Osten Deutschlands ( die jetzt so langsam nach westen überschwappen) möglich.
    Eklektizisten wie Kollhoff oder Patschke sind ja ein Ergebniss dieser "Rückbesinnung" aufgrund gescheiterter wissenschaftlicher ( inder Regel als "Moderne" bezeichneter) Definitionsversuche städtebaulicher Qualitäten


    Ich könnte Micro auch eine Liste all der Faktoren posten und bestägien oder negieren lassen , die westliche Städtebauer an Shanghai auszusetzen haben.
    Ich habe mich aber lange genug mit der ganzen Thematik beschäftigt um zu sagen:


    Bei einer Stadt kommt es darauf an, was für ein Lebengsgefühl sie vermittelt.


    Und danach frage ich.



    Edit: Ich frage letztendlich nicht zuletzt deshalb, weil in Shanghai extrem vieles falsch gemacht wird nach Meinung westlicher Städtebauer, und die Stadt trotzdem (oder gerade deshalb) extrem beliebt ist ( und lebendig und "urban"---was auch immer das heißt)