Teil II: Alt-Berlin - Rund um Fischerinsel und Klosterviertel

  • Teil II: Alt-Berlin - Rund um Fischerinsel und Klosterviertel

    Hier also nun Teil II:


    Die Alte Stadtmauer, von der nur noch einzelne Reste stehen befindet sich zwischen Waisen-und Littenstraße. Seit Mitte des 17.Jahrhunderts wurden Häuser an die Stadtmauer herangebaut, vier davon wurden originalgetreu wieder aufgebaut.






    1896-1904 wurde nach Plänen von Otto Schmalz das Stadtgericht erbaut, der Bau war früher 207 m lang, 1968 wurde jedoch zur Verbreiterung der Grunerstr. der nördliche Bauteil abgerissen.




    Direkt an der Spree befindet sich der Bau der Niederländischen Botschaft, nach Plänen 1997-2003 von Rem Koolhaas erbaut.




    Schweger+Partner entwickelten das Haus der Deutschen Wirtschaft:









    Das Märkische Ufer mit dem Ermelerhaus, die Häuser wurden teils wiederhergestellt, teils umgesetzt:




    In der Wallstraße 76-79 befindet sich die Australische Botschaft in einem Komplex der 1912 von Fritz Crzellitzer errichtet wurde.




    Das Gewerkschaftshaus in der Wallstraße 61-65 wurde 1922-23 nach Plänen von Max Taut und Franz Hoffmann in einer klaren unverzierten Art errichtet. Ein Ergänzungsbaue wurde 1930-32 von Walter Würzbach errichtet.




    Musikschule Wallstraße:




    Die Brasilianische Botschaft von PSP-Architekten von 1998-2000 errichtet:




    Das Märkische Museum wurde 1901-07 von Ludwig Hoffmann errichtet, die Idee dahinter war, in einem Bau die verschiedenen Baustile der Mark zu vereinen, so entstand ein Komplex aus ganz unterschiedlicher Baustile.





    Auf zwei Seiten wird das Märkische Museum von langen Gebäudefronten umgeben, in der Rungestraße 3-6 befindet sich die ehemalige Hauptverwaltung AOK Berlin, diese wurde 1930-31 von Albert Gottheiner errichtet. Der Bau ist 100m lang.



    Am Köllnischen Park 3 residieren unsere Freunde von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, eigentlich ein Bau Alfred Messels für die Landesversicherungsanstalt Berlin, 1903/04 errichtet.





    In der Rungestraße endet meine Reise dann auch schon, Rungestraße 22-25 Ehemalige Zigarettenfabrik Josetti:





    Ich hoffe mein „kleiner“ Spaziergang hat euch gefallen und Lust auf diese Ecke Berlins gemacht.


    (Die meisten der Infos über die Häuser stammen aus dem Buch „Architektur in Berlin“ von Arnt Cobbers (danke micro) und Günter Schneider 1.Auflage 2004,, meine Strecke stellt Route 1 aus Ihrem Buch dar (von insgesamt 10, da hab ich also noch genung zu tun;))

  • Unglaublich! Ich habe heute fast dieselbe Runde gedreht, nur den Abschnitt Märkisches Museum weggelassen - kommt irgendwann anders.


    Das Nikolaiviertel war heute richtig belebt. Warum um alles in der Welt kann man nicht dort diese pseudohistorischen Platten abreißen und nach und nach wieder originalgetreu aufbauen?


    Was ist eigentlich für die 800-Jahr-Feier geplant? ;) Vielleicht rückt man dann ja Marx und Engels an den Leib.


    Ansonsten: Schöne Bilder in beiden Fotoserien. Ich werde die nächsten Tage meine Tour hier auch veröffentlichen + eine Reihe an Köpenicker Bildern.


    Was bleibt zu sagen? Berlin muss einmal eine tolle Stadt gewesen sein. Leider die Vergangenheit, auch wenn die Moderne tolle Orte geschaffen hat.

  • Berlin ist eine tolle und faszinierende Stadt. Wer das leugnet, hat wohl irgendein Wahrnehmungsproblem. ;)


    Na dann vielen Dank für die erste von zehn Stadtführungen. :daumen:

  • Ist sie auch. :)


    Mir wäre nur die historische Stadt im Bereich Alexanderplatz / Nikolaiviertel etc. lieber als die dortige Bausubstanz, die wir jeden Tag zu Gesicht bekommen.


    Potsdamer Platz + Am Krögel in einer Stadt, das wäre es. Und das kriegen wir leider nicht mehr wieder.
    Ansonsten möchte ich wohl in keiner anderen Stadt leben.

  • Hoffentlich verschwinden irgendwann mal diese hässlichen HH-Platten. Finde, man sollte auch dort dieses Townhouse-Konzept anwenden, zu mindest teilweise, z.B. ab Wasser. Jedenfalls nicht so'n Schrott, wie man ihn zur Gertraudenstr. hingebaut hat. Und die Straße muss einfach irgendwie wieder schmaler gemacht werden. Diese Autobahn-Atmosphäre ist echt schrecklich!
    Wäre es denn ein großes Problem, die Dinger verschwinden zu lassen, mal abgesehen vom finanziellen? Sind das inzw. viell. Eigentumswohnungen? Wenn nicht, gibts doch genug leere Wohnungen in Berlin, für die Ostalgiker bestimmt auch in den Platten hinterm Alex, also auch nicht so weit weg.


    Um's Gericht ist es echt schade. Die zwei Türme waren echte Landmarken.


    Dieses Jettis ist mir noch nie aufgefallen, glaube ich...Was auch noch ganz schön ist, ist die Luisenstädt. Bank am Schulze-Delitzsch-Platz (schrecklicher Name). Leider ist sie links und recht von Platten eingeramt. Hier findet man Infos/Bilder dazu und zu allen anderen Bauten und Straßen hier auch:
    http://www.luise-berlin.de/Lex…orte_Lexikon_Bezirke.html

  • Vielen Dank für die schönen Fotos dieser charaktervollen Gebäude. Beruhigend, dass du die Informationen aus einem Buch hast, ich dachte schon, du hast das alles im Kopf... Und gleichzeitig spricht es auch für das Buch, dass ich nicht der einzige bin, der es besitzt ;) (Der eine Autor heißt übrigens Cobbers und nicht Cobber.)

  • Gericht von Schmalz war früher gross und wuchtig

    Schöne Bilder die zeigen wie grossartig Berlin früher war.


    Das Gerichtsgebäude hätte 4 (oder 6) Innenhöfe und 2 riesige Turmen die in oder nach dem Krieg (so wie tausende anderen Turmen und Türmchen in Deutschland) niedergeholt wurden. In die neue Sächlichkeit passten die Gründerzeitturmen und Kuppeln offenbar nicht mehr.


    Dasselbe ist mit das rekonstruierte Hauptpostamt in Berlin Ecke Leipzigerstrasse geschehen: Atlasfigur kam zurück aber die beide flankierende Turmen nicht!!!
    Auf die Germania Briefmarkenserie des Deutschen Reiches kann diese Architektur noch immer bewundert werden.


    In das Berlin von vor dem Krieg standen viele hunderte von diese stolzen
    Hochburgen. Heute nur wenige verblieben und meistens schwer amputiert (wie das Gerichtsgebäude).