Stadion an der Hafenstraße [Ausbau geplant]

  • ^^^



    Ja lieber Kyrosch, das ganze Thema ist einfach nur noch traurig für eine der größten deutschen Städte.


    Warum soll hier nicht möglich sein, was in vielen anderen Städten (teilweise sogar kleineren Städten mit einem Drittligisten) längst funktioniert? :confused:


    Das ist für mich die entscheidene Frage.


    Ich möchte mal, wenn's gestattet ist, einen Beitrag aus dem RWE-Forum, Rubrik "Kämpfen für Essen - Bürger-Statements Teil 1" hier herein stellen, mit dessen Hilfe ich gerne verdeutlichen möchte, in welcher Situation sich die Stadt Essen in Sachen Sport im Allgemeinen, aber auch in Sachen Eventkultur befindet.


    Ich kämpfe für Essen, weil....


    [....]… die Ausbildung von jungen Leuten die Grundlage für unsere Zukunft ist. Hierfür müssen aber gute Rahmenbedingungen und Strukturen geschaffen werden, da wir andernfalls unseren Ausbildungsauftrag nicht dauerhaft in guter Qualität ausführen können. Wir werden hoffnungsvolle Talente nicht mehr davon überzeugen können in Essen für RWE zu spielen, wenn links und rechts, in Duisburg, Bochum, Düsseldorf etc. - von Schalke und Dortmund möchte ich hier gar nicht sprechen - gute Bedingungen geschaffen werden bzw. schon fertig sind. Ganzjährig bespielbare Kunstrasenplätze, vernünftige Kabinen und Waschräume sollten heutzutage auch in Essen eine Selbstverständlichkeit sein. Es darf einfach nicht sein, dass eine Stadt wie Essen, die zu den größten im Lande zählt und in der eine Vielzahl großer namhafter Unternehmen beheimatet sind, seine Kinder und Jugendlichen unter Bedingungen ausbilden lässt, die einen an den Geschichtsunterricht über die Nachkriegszeit erinnern. Von absolut nicht mehr zeitgemäßen Ascheplätzen bis hin zu kaltem Wasser beim Duschen oder dauerhaft defekten Toiletten und Umkleidekabinen, in denen man sich schon beim Anblick Krankheiten einfängt. Von uns Trainern, die nach dem Training nicht einmal duschen können, möchte ich hier gar nicht sprechen. Ausreden, wie die der Ligazugehörigkeit der ersten Mannschaft, dürfen keine Rolle mehr spielen. Schließlich hat der Verein vor gut 2 Jahren den Aufstieg in die 2. Bundesliga geschafft und trotzdem wurde kein neues Stadion gebaut. Darüber spielen auch viele andere Traditionsvereine in anderen Städten (Düsseldorf, Münster, Wuppertal, Magdeburg und viele mehr) seit Jahren nicht in der ersten Bundesliga und dennoch wurden dort neue und gute Rahmenbedingungen geschaffen. Fußball ist immer auch ein Spiegelbild der Gesellschaft. Wir dürfen uns nicht über schlecht bis gar nicht qualifizierte Jugendliche und ein schlechtes Bildungssystem beklagen, wenn wir andererseits aber auch nicht bereit sind, in dieses System zu investieren und dieses zu modernisieren. Ich bin überzeugt, dass in Essen und gerade in Essen sportlich vieles möglich ist, da RWE ein echter Traditionsverein mit großem und treuem Anhang ist. Darüber hinaus sollte man nicht vergessen, dass Fußball ein Werbeträger ist, der seines gleichen sucht. Welchen Bekanntheitsgrad hätte Mönchengladbach ohne Borussia? Wie viel Bewegung und Leben ist in einer Stadt, wenn eine sportliche Veranstaltung zigtausende von Besuchern von außerhalb anlockt? Ist es nicht eine Schmach für eine der größten deutschen Städte, nicht einen einzigen vorzeigbaren Veranstaltungsort zu haben? Wie lebendig ist eine Stadt wie Köln durch die Kölnarena, in der nicht nur Eishockey gespielt wird? Wie viele internationale Größen aus Show und Unterhaltung treten in einer LTU-Arena auf, in der nicht nur Fußball gespielt wird? Warum soll ausgerechnet und nur in Essen nichts Größeres machbar sein? (Marc Roch, RWE-U17-Trainer) ....[....]

  • Das Problem in Essen mit dem Sport ist ein zweischneidiges Schwert.
    Auf der einen Seite hat die Politik hier viel versäumt auf der anderen Seite trägt der Sport selber auch eine Teilschuld an den aktuellen Zuständen.
    Komme auch ein wenig aus der Sportecke und war/bin auch durch Familienangehörige recht gut über einiges Hintergrundgeschehen gut informiert.
    Die Funktionäre der einzelnen Vereine trage ein nicht unwesentliche Mitschuld an der Misere. Sportlich ist in Essen einfach sehr viel verbrannte Erde, da müsste ein totaler Neuanfang her bei vielen Vereinen bzw Sportarten.

  • ^
    Das ist der Punkt!


    Mittlerweile stehe ich dem Stadionneubau auch sehr kritisch gegenüber. Das der RWE aktuell viertklassig kickt, liegt weder am maroden Stadion noch an fehlenden Kapazitäten sondern zum größten Teil an der sportlichen Fehlleitung dieses Vereins. Die zugesagten 11 Millionen Euro der Stadt würden auch dem viel gescholtenen Essener Haushalt Linderung verschaffen. Vor dem Hintergrund klammer Kassen und vor dem Hintergrund des "Masterplan Sport", wäre eine derartige Finanzierung des Stadions meiner Ansicht nach nicht zu verantworten.


    Aber wie bereits angedeutet. Bald sind Kommunalwahlen und OB Reiniger wird wohl um jeden Prozentpunkt kämpfen müssen. Auch die Opposition dürfte sich -mit Blick aufs Ergebnis- nicht kategorisch querstellen.


    Edit:
    "Übergangsweise" bietet sich doch ähnliches auch für Essen an.

    Einmal editiert, zuletzt von Raskas ()

  • Naja von diesem Konzept halte ich auch nicht wirklich viel.
    Aber was ich nicht verstehe ist das krampfhafte festhalten an der Hafenstraße.
    Warum schaut man nicht mal nach anderen Standorten wie z.B. dem Kruppgürtel.
    Dort würde sich ein Stadion meiner Meinung nach gut machen und man könnte es vielleicht auch besser für andere Veranstaltungen vermarkten und somit die städtische Investition besser rechtfertigen bzw sogar refinanzieren.
    Eine städt. Investion für RWE ist meiner Meinung nach nur an einem geeigneteren Standort zu rechtfertigen der auch die Möglichkeit anderer Veranstaltungen bietet. Wo auch immer das ist.

  • Essen braucht ein neues Stadion, weil.....

    1. Die Stadt Essen braucht ein neues Stadion aus sportlicher Sicht.


    a. Denn, hätte Essen ein modernes Fußballstadion, hätte es in der Vergangenheit sicher auch das eine oder andere Spiel einer Fußball-Nationalmannschaft in Essen gegeben. Man denke da an Spiele der Herren, der Damen oder der Mannschaften U21 oder U 19.


    b. Hätte Essen ein modernes Fußballstadion, oder ein solches in einem realistischen Zeitrahmen in Aussicht stellen können, wäre ein großes Event wie die Frauen WM 2011 nicht dermaßen achtlos an Essen vorbei gezogen. Hiermit ist der Stadt Essen großer Imageschaden entstanden.


    c. Auch in der Zukunft wird es in Essen keine Fußball-Länderspiele geben, weder der Herren, noch der Damen noch der U21 oder U19, solange Essen kein modernes Stadion hat.


    d. Die Marke „Essen die Sportstadt“ ist de facto heute schon erledigt, man denke an den Niedergang des einst so ruhmreichen Tusem Essen, man denke an die Moskitos und ohne ein modernes Stadion lautet die Frage nicht mehr, wird Rot-Weiss Essen auch „zu Grabe getragen“, die Frage lautet dann nur noch, wann verschwindet auch Rot-Weiss Essen von der sportlichen Bildfläche. Dann bleibt uns nur noch der ETUF Essen, und auch hier muss man dann die Frage stellen:“Wie lange noch?“


    2. Die Stadt Essen braucht ein neues Stadion aus kultureller Sicht


    a. Wenn Kultur das ist, was Menschen einander näher und somit zusammen bringt, dann ist Fußball zweifellos ein wichtiger kultureller Bestandteil unserer Gesellschaft. Und auch unter diesem Gesichtspunkt ist ein neues Stadion für die Stadt Essen unabdingbar. Oder aber sie verabschiedet sich nicht nur zunehmend als Essen, die Sportstadt, sondern auch als Essen, die Kulturmetropole.
    b. Und wenn man sich den Punkt 2a zu Eigen macht, ist man sehr schnell im Jahre 2010. Essen, Kulturhauptstadt ‚Europas. Eine europäische Kulturhauptstadt ohne ein adäquates Fußballstadion? Hätte einen vergleichbaren Stellenwert mit dem Essener Hauptbahnhof, wenn dieser nicht renoviert worden wäre. Auch muss man das Stadion 2010 nicht für eine Großveranstaltung im Zusammenhang mit dem Kulturhauptstadtjahr nutzen, aber man hätte die Option. Kein Stadion – keine Option!
    c. Man muss in Essen keine Mega-Events machen mit irgendwelchen Megastars. Aber ohne Stadion kann man es auch gar nicht. Das heißt: Ohne Stadion beraubt sich die Stadt Essen der Option, gerade im soziokulturellen Bereich, der Musikszene, junge Menschen in den nächsten Jahren anzusprechen. Gleichzeitig wundert die Stadt Essen sich aber darüber, dass Essen immer mehr überaltert und seit Jahrzehnten einen teilweisen massiven Bürgerschwund verzeichnet. Und immer weniger Bürger bedeutet immer weniger Steuereinnahmen und immer weniger Schlüsselzuweisungen.
    d. Die Stadt Essen braucht den Stadionneubau aber auch als Spielstätte eines Kultvereines, denn Rot-Weiss Essen ist ein Kultverein. Traditionsvereine gibt es viele, Kultvereine sind in Deutschland selten. Man stelle sich einmal die Essener Stadionszene in Hamburg vor! Hamburg, die Stadt von Uwe Seeler oder Charly Dörfel. Man übertrage die Situation auf Köln, die Stadt von Wolfgang Overrath und Wolfgang Weber oder auf München, die ‚Stadt von Franz Beckenbauer und Gerd Müller. Kaiserslautern, die Stadt der Brüder Fritz und Ottmar Walter, Mönchengladbach, die Stadt von Günter Netzer.
    Undenkbar!!!
    Es gibt nicht sehr viele Städte in Deutschland, die derartige Kultvereine haben, die derartige Kultspieler hervorgebracht haben. Essen ist eine solche Stadt, Rot-Weiss Essen ein solcher Verein. Mit Helmut Rahn und Willi Lippens haben dieser Verein und diese Stadt 2 solcher Kultspieler hervorgebracht, die absolut auf Augenhöhe mit den zuvor genannten Spielern der anderen Städte stehen. Beraubt sich nun die Stadt Essen dieses Kultvereines, dann beraubt sie sich dieser Spieler und ein wichtiges Kapitel Essener Kulturgeschichte geht für immer verloren.


    Die Situation wäre vergleichbar mit dem Verlust der Lichtburg, wäre man dort damals dem Vorschlag eines einzelnen Politikers gefolgt, wäre anstelle der Lichtburg heute ein Supermarkt, wo die Leinwand ist vermutlich die Fleischtheke.


    3. Der Stadionneubau aus finanzieller Sicht


    a. Die Stadt Essen wendet jährlich rund 700.000 € auf, um das marode Georg-Melches-Stadion einigermaßen funktionsfähig zu halten. Macht in 10 Jahren 7 Mio. €. Das alleine spricht für einen Neubau.
    b. Durch den Verkauf des Handelshofes, dessen Erlös, zumindest teilweise, in den Stadionneubau fließen wird, macht die Stadt Essen noch einen komfortablen Gewinn. Das heißt, die Stadt Essen profitiert auch finanziell davon, den Erlös, der aus dem Verkauf des städtischen Eigentums (Handelshof) erzielt wird, fließt in städtisches Eigentum (das Stadion).Das heißt, wir haben bis hierher ein Nullsummenspiel, die Stadt verliert keinen Cent, das Geld fließt von der einen städtischen Immobilie in eine andere städtische Immobilie. Darüber hinaus stehen aber Sponsoren bereit. Wenn die Zahlen noch stimmen (Evonik mit 9 Mio.€ und die Sparkasse mit 5 Mio. €) Das heißt im Klartext durch den Stadionneubau generiert die Stadt Essen ein zusätzliches Benefit in Höhe von 14 Mio. €, die dem Gesamtguthaben der Stadt Essen zufallen. Zusammenfassend kann man sagen, der Verkauf des Handelshofes als Investitionseinstieg in den Stadionneubau ist genau der richtige Weg und macht die Stadt Essen nicht ärmer sondern wohlhabender.
    4. Der Stadionneubau als Imagegewinn
    Das derzeitige Stadion ist für die Stadt Essen ebenso peinlich, wie der Essener Hauptbahnhof. Viele tausend Menschen kommen Jahr für Jahr nach Essen, um sich dieses Hufeisen anzusehen und berichten in ihrer jeweiligen Heimat über unser Stadion. Jeder Einzelne hiervon ist ein Multiplikator, der das Image der Stadt Essen und der Region prägt.


    5. Der Stadionneubau als Chance für die Stadt Essen
    Wenn man sich das heutige Stadion und sein Umfeld ansieht, und an dieser Stelle liegt die Betonung auf „dem Umfeld“, dann ist es dringend an der Zeit, die Ärmel in den nächsten Jahren hochzukrempeln, um dieses Stückchen Essen mal wieder auf Vordermann zu bringen. Das ist unabhängig vom Stadionneubau dringendst geboten. Der Beginn des Stadionneubaus könnte hier allerdings ein Initialzündung sein, der hier einiges neu ordnet, was in den letzten Jahrzehnten aus den Fugen geraten ist.

  • JackJackson


    Da stimme ich absolut zu! Die Hafenstraße mag ein Traditionsstandort sein, aber mit einem anderen repräsentativen Standort, wie zum Beispiel dem Krupp-Gürtel, wäre auch die Chance größer Investoren für ein Arena-Projekt zu gewinnen. Schon alleine die infrastrukturelle Erschließung wäre um ein Vielfaches besser. Dicht gedrängt in Opa Luscheskowski sein Bus zur Hafenstraße zu fahren hat zwar auch einen gewissen Reiz, aber ist einer Stadt wie Essen und ihrem Anspruch kaum würdig. Großveranstaltungen in Sport, Musik etc. könnten zusätzlich den Innenstadtbereich beleben. Vielleicht kommt ThyssenKrupp ja noch auf die Idee sich zum 200-jährigen Jubiläum ein Geschenk zu machen und uns zu zeigen was man mit Stahl alles machen kann ;)

  • #89


    Was soll man da noch schreiben lieber Kyrosch. Du hast mir alle Argumente schon aus dem Mund genommen. Bis auf eine Kleinigkeit kann ich Deinen Kommentar so unterschreiben. Du schriebst von einem Angebot für junge Leute im Eventbereich (Konzerte etc.) und monierst zu Recht, dass Essen da eine Lücke hat. Sicherlich trägt ein solcher Veranstaltungsort zur Lebensqualität in einer Stadt bei, aber halte ich es etwas für zu überspitzt, den Einwohnerschwund nur an einem fehlenden Stadion festzumachen. Wahrscheinlich hast Du das aber auch nicht so einseitig gemeint, wie es zunächst rüber kam. Die Fehler, die zum jetzigen Einwohnerschwund führten, liegen demnach in der Vergangenheit, als viele junge Bürger aus Mangel an geeigneten Wohnimmobilien und Arbeitsplätzen der Stadt den Rücken gekehrt haben und deren Eltern und Großeltern zurück ließen. Schließlich führte ja in letzter Zeit "nur" noch die Tatsache, dass die Sterberate die Zuzüge und Geburtenrate übersteigt, dazu, dass Essen auf Rang 4 der größten Städte in NRW zurückgefallen ist. Aber das ist ein anderes Thema...


    Ein Stadion ist für Essen, wie Du schon schriebst, von enormer Bedeutung. Für die Stadt und für den Verein RWE. Kann der Club sich aufgrund der besseren Rahmenbedingungen mal auf Dauer im Profifußball (2 oder 1 Liga) halten, ist das dann nochmals ein Vorteil für die Stadt. Für sinnlos hielte ich es, weiter in die Instandhaltung dieser Bruchbude zu investieren.


    Ein anderer Punkt, den JackJackson schon ansprach, ist die Standortfrage. In RWE-Kreisen (Funktionären wie Fans) hat sich diese Frage wohl nie gestellt, was ich für einen Fehler halte. Diese Haltung und auch die Meinung der RWE-Verantwortlichen, man müsse sich nicht über die Schulter gucken lassen, führten dazu, dass bisher der ganz große Geldsegen (für Verein und Stadion) ausgeblieben ist. Auf der Weihnachtssitzung unter R. Hempelmann, ein Verfechter des Standortes Hafenstrasse, gab’s dementsprechende Kommentare, die darauf schließen ließen, dass mögliche Sponsoren in der Essener Wirtschaft wenig gefallen an diesem Standort zeigen.


    Wundern tut mich das nicht. Als Konzern-Manager möchte ich für mein Geld auch das Optimum raus holen. Verdienen dabei kann ich nur, wenn a) der Verein durchgehend in den Medien präsent ist und b) das Stadion an einem zentralen ambitionierten Ort steht, sozusagen auf der Schokoladenseite der Stadt. Auch als Stadt würde ich mich darum bemühen, ein Stadion dorthin zu bauen, wo Besucher und Veranstalter den besten Eindruck von der Stadt bekommen. Wie Du, lieber Kyrosch schon sagtest, wird der Endruck dieser Leute multipliziert, was sowohl nach vorne als auch nach hinten los gehen kann.


    Wie gesagt, ich persönlich kann nicht verstehen, dass der Standort bei Stadt und Verein nie zur Debatte stand.

  • Nur nochmal zur Info. Ich sehe den Bedarf eines Stadions auch zwingend.
    Eine Stadt wie Essen braucht ein Stadion keine Frage. Aber wie gesagt der Standort muss stimmen. Ich verstehe auch RWE da nicht. Man beraubt sich da meiner Meinung nach selber einigem Potential in dem man sich zwanghaft der Tradition verpfichtet im Essener Norden einigelt. Das Stadion gehört einfach in die Stadt ins Zentrum. Erstens weil es auch von der ganzen Stadt bezahlt wird und zweitens weil es dort die City belebt und auch neue Potentiale für Verein und Stadt schafft. Man kann ja das Trainingsgelände an der Hafenstraße belassen um die Tradition zu würdigen.
    Das Essen das Stadion braucht steht außer Frage. Das der Essener Sport aber insgesamt von sich heraus einen Neuanfang und Funktionäre mit Integrität, Realismus und Weitsicht braucht steht aber meiner Meinung nach genauso außer Frage. Es muss Schluss sein mit ständigen sportlichen und wirtschaftlichen Fehlplanungen (RWE, TUSEM, Moskitos). Alle diese Vereine könnte wenn man sie nicht teilweise doppelt heruntergewirtschaftet hätte Bundesligisten sein können mit einem beachtlichen Zuschauerschnitt. Sowhl Politik als auch der Sport selber müssen umdenken um das große Potential des Essener Sports auszunutzen und das Vertrauen der Menschen wieder zu gewinnen und die Leute wieder emotional an sich zu binden.
    Essen könnte sportlich eine der Topstädte sein wenn man endlich mal zusammenarbeiten würde, wirtschaftlich vernüntig würde und auf Eitelkeiten untereinander verzichten würde und auch mal schmerzhafte Schnitte und Schritte gehen würde statt in der Stagnation zu verharren.

  • Rat fasst Grundsatzbeschluss

    Bei nur 7 Gegenstimmen hat der Rat der Stadt Essen heute einen Grundsatzbeschluss für den Neubau des Stadions gefasst. Der Ausbau soll in mehreren Stufen erfolgen, ein Invest von rd. 40 Mio. € umfassen und 25.000 Besuchern Platz bieten. :daumen:


    Der endgültige Baubeschluss wird dann im März (rechtzeitig zur Kommunalwahl ;) ) gefasst werden


    Siehe hierzu WDR, Seite 221 --> http://www.wdr.de/themen/global/videotext/index.jhtml

  • Ich verstehe das auch nicht so richtig. Entweder hat RWE nach den negativen Erreignissen (Abstieg, schlechtes Management) kaum noch Mitspracherecht oder ThyssenKrupp will einfach kein Stadion in ihrem Viertel sehen.


    Für die Stadt wäre es aber der perfekte Standort. Die jetzigen Infrastrukturprobleme werden durch die Nähe zur A40 und dem Boulevard gelöst. Außerdem wird dann auch die geplante Straßenbahn realisiert, die man dann bei den ganzen Zuschauerströmen benötigt.

  • Hier nochmal einige wichtige Fakten:


    • Kostenvolumen (geschätzt) in der Endausbaustufe 41 Millionen Euro
    • das Stadion entsteht etappenweise - ausgerichtet am sportlichen Erfolg des Viertligisten RWE
    • die erste Ausbauetappe kostet etwa 25 Millionen Euro und bietet Platz für etwa 15 000 Fans
    • finanziert wird das Projekt mit Geld aus dem Stadt-Etat, durch Sponsoren (Evonik, Sparkasse, ...) und durch den Erlös aus dem Verkauf des Handelshofes
    • der endgültige Baubeschluss wird vom Rat erst am 4. März gefaßt
    • der exakte Standort steht noch nicht fest


    NRZ


    Also alles noch Wischi-Waschi!

  • Standortdiskussion

    Ich muss sagen, die in den letzten Beiträgen geführte Standortdiskussion um das neue Stadion ist ausgesprochen müßig und überflüssig. Und das aus folgenden Gründen:


    1. Glaubt ernsthaft hier irgend jemand im Forum, dass sich die Planer und Verantwortlichen auf Seiten der Stadt und TK nicht mit dieser Frage beschäftigt haben, ob der Gürtel ein geeigneter Standort für das neue Stadion sein könnte ?


    Klar haben die das!!!


    2. Glaubt irgend jemand hier im Forum, dass das Stadion nicht im Gürtel gebaut würde, wenn TK dazu eingeladen hätte, ggfs. sogar noch mit einem Grundstück und eine Reihe von Euros gepampert?


    Unsinn, hätte TK das gewollt, würde es dort gebaut, egal, was die Stadt, der Verein oder die Fans gesagt hätten.


    3. Daraus folgt umgekehrt die Frage: Glaubt irgend jemand hier im Forum, dass die Stadt oder der Verein im Gürtel das Stadion gegen den Willen von TK hätte bauen können?


    Undenkbar !!


    Um es klar zu machen: TK wollte das Stadion nicht im Krupp-Gürtel, so einfach ist das, Punkt.


    Es gibt aber noch einen anderen, gewichtigen Grund, weshalb ich gegen den Bau im Gürtel bin, wenngleich ich zugeben muss, dass sich damit viel Wunschdenken verbindet.


    Ich wünsche mir nämlich eine Initialzündung für den Bereich um die Hafenstraße herum. Ich wünsche mir, dass das Stadion mit dazu beiträgt, dass das gesamte Umfeld um das Stadion herum neu strukturiert und baulich aufgewertet wird. Das wäre der richtige Weg. So muss Stadtplanung aussehen.


    Und ein Letztes sei mir gestattet, zugegeben Nostalgisches eines RWE-Mitgliedes, das schon ins Stadion gegangen ist, zu einem Zeitpunkt, als die Allerwenigsten dieses Forums das Licht der Welt überhaupt noch nicht erblickt hatten. An der Hafenstraße haben Helmut Rahn und Willi Lippens gespielt, die Hafenstraße ist ein Mythos. Ein sehr wichtiger Gesichtspunkt in einer mythenarmen Zeit, aber die Menschen haben zu allen Zeiten Mythen gebraucht und mit ihnen gelebt.


    Ich räume gerne ein, dass der letzte Gesichtspunkt nicht auf ungeteiltes Echo treffen wird, dennoch sei es den Menschen gestattet, die es sehen wie ich. ;)

  • Dass "das" Stadion nicht im Krupp-Gürtel liegen wird liegt wohl hauptsächlich daran, dass TK für jede, aber auch wirklich jede Entwicklung in diesem Gelände eine sehr hohe bauliche und architektonische Qualität einfordert. Für jeden Neubau müssen Architektenwettbewerbe durchgeführt werden, damit sie dem Anspruch von TK gerecht werden, was auch absolut verständlich und richtig ist. Ein Bau wie er wohl jetzt an der Hafenstraße entstehen wird, passt da natürlich keineswegs ins Bild. Eine schmucke Arena hätte es schon sein müssen. Vielleicht will man aber auch einfach nur auf gröhlende RWE-Fans verzichten, die auf dem öffentlich zugänglichen Krupp-Campus an die Glasfassade des Headquarters pinkeln ;)

  • #96


    Lieber Kyrosch, das kann schon so sein, wie Du sagst, aber wirklich überliefert ist es nicht. Wenn ich mir so die Politiker in unserer Stadt anschaue und z.B. an die Haltung und das Handeln der Stadtoberen bez. des Intendanten der Philharmonie denke, dann werde ich den Eindruck nicht los, dass Essen zwar a) eine Großstadt ist, aber b) die Politik in unserer Stadt provinziell geführt wird. Mich würde es daher nicht wundern, wenn man sich bisher wirklich nur auf den Standort Hafenstrasse konzentriert hat. Hätte die Stadt sich beispielsweise schon eher mit ihrem Stadion auseinandergesetzt, wäre auch ein Bau auf dem Gelände des Grugastadions möglich gewesen. Auf Anfrage von EonR konnte man natürlich im Nachhinein nicht nein sagen.


    Nun, die Diskussion ist in der Tat jetzt müßig, da es in jedem Fall an der Hafenstrasse gebaut wird, wie ich aus dem Ratsbeschluss von gestern entnehme. Allerdings hast Du uns mit Deiner Intervenierung schon brutal unserer Träume und Ideen beraubt, lieber Kyrosch. :nono: :lach:


    Ich kann verstehen, dass, wenn man noch die guten alten Zeiten bei RWE miterlebt hat, an der Hafenstrasse und dem Stadion hängt. Dies ist aber für mich kein Argument, nicht einen anderen Standort zu favorisieren respektive zumindest in Erwägung zu ziehen. Gründe für einen Umzug wurden hier ja hinlänglich aufgezählt. Weder der Mythos Hafenstrasse noch die Tradition des Clubs wären meiner Ansicht nach durch einen Wechsel an einen anderen Ort wirklich gestorben, wie man ja zum Beispiel in Düsseldorf oder München sehen kann. Der Mythos ist aber jetzt schon so gut wie tot, weil man ihn sich mit schlechten Leistungen in Führung und Sport über Jahre hinweg und in der Verschiebung der Fankurven vergrault hat.


    Was die von Dir und Anderen beschworene Initialzündung im Falle eines Neubaus für das Umfeld angeht, bin ich da bei weitem nicht so optimistisch. Die Besitzverhältnisse sind zu vielseitig, als dass "mal eben" der große Wurf gelingen könnte. Es dürfte schwer sein, alle Beteiligten davon zu überzeugen, dass es besser wäre, ihre Grundstücke zu verkaufen, zumal die Stadt ja so viel Kleingeld in der Tasche hat. Nein, mit einer Sanierung des gesamten Areals ist so schnell nicht zu rechnen (wenn überhaupt) und ich halte es für keine gute Idee, dass Besuchern diverser Veranstaltung so eine Visitenkarte der Stadt in die Hand gedrückt wird.


    Ich laufe übrigens auch schon seit immerhin 20 Jahren zum GMS und habe einige grandiose Höhepunkte, aber auch viel viel Tiefen erlebt. Doch was die Stadionfrage angeht, sehe ich es eher als Essener denn als RWE-Fan und deshalb steht für mich das Ansehen der Stadt und ihren Möglichkeiten, ein schönes Stadion in exponierter Lage zu realisieren, vor der Aufwertung eines Areals. Ich begreife ein neues Stadion für die Stadt und ihren Bürgern insgesamt und deshalb sollte es auch an einem zentralen, schönen Ort stehen. Für Essen und für RWE…


    Aber schon gut, es ist müßig, sich darüber jetzt noch zu unterhalten! :D

  • #96


    Lieber Kyrosch, das kann schon so sein, wie Du sagst, aber wirklich überliefert ist es nicht. Wenn ich mir so die Politiker in unserer Stadt anschaue und z.B. an die Haltung und das Handeln der Stadtoberen bez. des Intendanten der Philharmonie denke, dann werde ich den Eindruck nicht los, dass Essen zwar a) eine Großstadt ist, aber b) die Politik in unserer Stadt provinziell geführt wird. Mich würde es daher nicht wundern, wenn man sich bisher wirklich nur auf den Standort Hafenstrasse konzentriert hat.


    Lieber Turmbauer, wirklich überliefert ist das alles nicht, wohl wahr, aber ich habe in meinem Leben gelernt, andere Menschen nicht zu unterschätzen, das gilt auch für unsere Politiker. Und gerade die Sache Kaufmann und Philharmonie ist ein sehr schwieriges Thema; dennoch, ich weiß, was Du mir mit diesem Beispiel sagen wolltest. Das Verführerische daran ist, "dumme Entscheidungen", mit denen sich Politiker lächerlich machen, behält man in aller Regel sehr viel länger im Hinterkopf als "groß, richtungsweisende Entscheidungen". Aber das weißt Du natürlich auch. Und ich könnte Dir über wirklich große und richtungsweisende Entscheidungen berichten, ist aber hier nicht das Thema.


    #96


    .........hast Du uns mit Deiner Intervenierung schon brutal unserer Träume und Ideen beraubt, lieber Kyrosch. :nono: :lach:


    Das lag mir nun wirklich ferne ;) Dennoch gibt es mir Gelegenheit, Euch mitzuteilen, dass auch ich mit diesem Standort geliebäugelt habe. Ist auf den ersten Blick auch verführerisch, aber eben nur auf den ersten Blick und nicht alles, was auf den ersten Blick verführerisch ist, ist auch das Beste.


    #96


    ...........Weder der Mythos Hafenstrasse noch die Tradition des Clubs wären meiner Ansicht nach durch einen Wechsel an einen anderen Ort wirklich gestorben, wie man ja zum Beispiel in Düsseldorf oder München sehen kann. Der Mythos ........


    Auch die Frage des Mythos ist nicht das Entscheidende, wie Du meinem Posting entnehmen kannst, habe ich dieses Argument an die letzte Stelle gesetzt, und das bewusst. Dieses Argument ist für mich das unwichtigste, es ist ein "nice to have"- Argument, mehr nicht.


    #96


    Was die von Dir und Anderen beschworene Initialzündung im Falle eines Neubaus für das Umfeld angeht, bin ich da bei weitem nicht so optimistisch. Die Besitzverhältnisse sind zu vielseitig, als dass "mal eben" der große Wurf gelingen könnte.


    Wenn Du diesen Absatz in meinem Posting genau liest, wirst Du feststellen, wie vorsichtig und zurückhaltend ich formuliert habe, zu Recht. Aber ich bin auch nicht so pessimistisch, wie es mir von Dir herüberkommt. Da werden plötzlich irgendwelche Förderprogramme vom Land, vom Bund oder der EU aufgelegt zur Wohnumfeldverbesserung und schon bist Du auf einmal dabei.


    #96


    ......ein schönes Stadion in exponierter Lage zu realisieren, vor der Aufwertung eines Areals. Ich begreife ein neues Stadion für die Stadt und ihren Bürgern insgesamt und deshalb sollte es auch an einem zentralen, schönen Ort stehen. Für Essen und für RWE…


    Hier, lieber Turmbauer gehe ich nun ganz und gar nicht mit Dir Kondom :D
    Schönes nur noch dorthin zu bauen, wo bereits Schönes ist - bedenke diese Konsequenzen. Das bedeutet, den Essener Norden noch mehr vom Süden zu entkoppeln. Essen besteht aber nicht nur aus Rüttenscheid, Werden und Kettwig. Deshalb waren es richtungweisende Entscheidungen, die Uni in den Norden zu verlegen, Zollverein als Welterbe zu etablieren, das Ruhrmuseum vom Essener Süden aus Rüttenscheid hin zum Norden auf Zollverein zu verlegen, eine Marina am RHK und ich hoffe, dass noch vieles mehr folgen wird.


    Und genau das ist mein für mich wichtigstes Argument: Der Norden darf nicht weiter abgekoppelt werden, der Norden muss herangeführt werden und deshalb ist der Standort Hafenstraße für mich von besonderer Bedeutung.


    Glück auf :daumen:

  • Hier, lieber Turmbauer gehe ich nun ganz und gar nicht mit Dir Kondom :D
    Schönes nur noch dorthin zu bauen, wo bereits Schönes ist - bedenke diese Konsequenzen. Das bedeutet, den Essener Norden noch mehr vom Süden zu entkoppeln. Essen besteht aber nicht nur aus Rüttenscheid, Werden und Kettwig. Deshalb waren es richtungweisende Entscheidungen, die Uni in den Norden zu verlegen, Zollverein als Welterbe zu etablieren, das Ruhrmuseum vom Essener Süden aus Rüttenscheid hin zum Norden auf Zollverein zu verlegen, eine Marina am RHK und ich hoffe, dass noch vieles mehr folgen wird.


    Und genau das ist mein für mich wichtigstes Argument: Der Norden darf nicht weiter abgekoppelt werden, der Norden muss herangeführt werden und deshalb ist der Standort Hafenstraße für mich von besonderer Bedeutung.


    Glück auf :daumen:


    Hallo lieber Kyrosch,


    lese immer wieder gerne Deine Postings hier und es soll natürlich auch nicht sein, dass der Norden versumpft während der Süden aus allen Ecken her strahlt. Ich kann Deine Intention von diesem Standpunkt aus gut verstehen. Nur, was haben die Uni oder Zollverein dem Norden denn gebracht? Viele beklagen immer noch das Umfeld von Zollverein, wo im Gegensatz zum Zechengelände vieles vermüllt und verdreckt ist. Außerdem gibt es leider immer noch genügend hässliche Bauten (empfehle da mal eine Fahrt mit der 107), die abgerissen gehörten. Die Uni hatte in ihrer 35-jährigen Geschichte nie den Anschluss an die Innenstadt geschafft und das Umfeld hat sie auch nicht verbessern können. Andererseits darf man, wenn man sagt, dass der Norden so stiefmütterlich von der Stadt und Investoren behandelt wird, auch nicht vergessen, dass in den letzten 10 Jahren hunderte von Millionen in den Norden investiert wurden. Ob es jetzt die zahlreichen Brachen waren, die zu Grünanlagen umfunktioniert wurden, Wohnsiedlungen aus dem Boden gezogen wurden, ob es nun Zollverein war oder die U-Bahn-Strecke Altenessen nebst Sanierungsprogramm respektive Neugestaltung der Altenessener Strasse und Bau der Wilhelm-Nieswand-Allee. Es ist viel Geld nach Norden geflossen. Der Unterschied zum Süden ist der, dass dort erheblich weniger Sanierungsbedarf besteht und man so viel Geld gar nicht auftreiben kann, um Altenessen und Co so auf Vordermann zu bringen, dass es für Investoren und Bürger aus dem Süden oder auch Neubürger interessant wird. Das ist leider so! Ein Stadion würde hier meiner Meinung nach keine wesentliche Veränderung des Umfeldes herbeiführen, weil wie schon gesagt die Grundstücksverhältnisse vor Ort dies nur schwerlich möglich machen. Wer sollte auch das Geld für den Kauf dieser Grundstücke bereithalten? Ich finde außerdem, dass dieses Stadion eine Essener Frage ist und keine auf den Norden beschränkte Angelegenheit. Diese Einrichtung ist mit Verlaub ein repräsentativer Ort für die Stadt Essen und muss daher auch in repräsentativer, sprich exponierter Umgebung entstehen. Ansonsten werden die Besucher des Stadion kein gutes Bild von der Stadt erhalten.


    Ich weiß, dass wir da diesmal nicht Kondom ;) gehen, aber das ist ja nicht schlimm. Im Gegenteil: Es regt sogar mehr zum gegenseitigen Meinungsaustausch an.


    Noch eine kurze Bemerkung: Es wird ja immer viel über das Nord-Süd-Gefälle geredet. Es gibt aber auch einen Westen, der sich losgelöst von den beiden Teilen der Stadt entwickelt hat. Der Bezirk Borbeck beispielsweise hat mit der Entwicklung im Norden nicht viel gemein, obwohl auch hier viel Industrie angesiedelt war und er geographisch gesehen auch im Norden (Nordwesten) liegt. Aber irgendwie konnte man die Vergangenheit gut kompensieren und der Bezirk ist bei weitem nicht so von der Vergangenheit gezeichnet wie der Großraum Altenessen. Vielmehr wähnt man sich hier in einer eigenständigen Stadt mit all seinen Höhen und Tiefen. Hingegen fühlt man sich in Altenessen und Co noch mitten im Klischee behafteten und industriell geprägten Ruhrgebiet.

  • #100 Turmbauer


    Du hast eigentlich alles gesagt bzw. geschrieben, auch mir bereitet es immer wieder große Freude, Dich zu lesen und mit Dir Gedanken auszutauschen.


    Folgendes: Ungeduld ist eine Tugend der Jugend, dass darf ich als jemand, der seit mehr als 2 x 20 Jahre zum Mythos geht, wohl sagen ;)


    Natürlich hast Du Recht mit der Uni und Zollverein, dennoch trage ich es wie eine Monstranz vor mich her und wiederhole es gebetsmühlenartig: Am Kölner Dom ist mehr als 600 Jahre gebaut worden und der ist bis heute noch nicht fertig. An Zollverein sind wir gerade mal seit 6 Jahren dran. Nur mal so zur Inspiration und auf sich wirken lassen.


    Die Uni: Auch da bin ich bei den Unzulänglichkeiten völlig dakor mit Dir. Dennoch! Ich selbst habe von 1974 bis 1980 dort gearbeitet und anschließend dort studiert. Meine Frau studiert derzeit auch an der Uni in Essen und schreibt im nächsten Jahr ihre Magisterarbeit. Was ich sagen will ist, ich kenne die Uni recht gut und recht lange. Und ich sage Dir, auch hier hat sich vieles zum Besseren gewendet, speziell seit dem Zusammenschluss mit Duisburg und seit die "neue" Landesregierung im Amte ist. Und mit dem Univiertel wird die Uni nun an die Innenstadt angebunden und in 7 Jahren unterhalten wir uns dann noch mal, wie die Situation sich dann darstellt.


    Zu Altenessen: Hier habe ich von 1974 bis 1982 gelebt. In dieser Zeit ist das Allee-Center entstanden, danach ist Altenessen umgebaut worden, einschließlich der Willhelm-Nieswandt-Allee.


    Und ich sage Dir, nicht alles ist gelungen. Aber zwischen dem Altenessen, das ich noch kenne, und dem heutigen Altenessen liegen Quantensprünge! Das ist überhaupt nicht mehr miteinander zu vergleichen. Und heute ist Altenessen ein sehr schöner Stadtteil und wenn Du anderes behauptest, lieber Turmbauer, dann nehme ich Dich zu einer persönlichen Führung mit. Das ist Versprechen und Drohung zugleich ;)


    Und auch Katernberg entwickelt sich positiv, seit Zollverein Welterbe ist.


    Aber das alles dauert und dauert und dau.... und zieht sich wie Kaugummi. Und das alles wird sich noch über mehrere Generationen hinziehen. Die Renaturierung der Emscher wird der nächste Riesenschritt in dieser Entwicklung. Und wenn Du alleine bedenkst, wie lange das noch dauert, bis die Emscher in Essen renaturiert ist.

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    Lieber Kyrosch,


    ich habe wie Du auch einen Bezug zu Altenessen, da ein Teil der Verwandtschaft dort wohnte. Man fuhr regelmäßig ins Einkaufszentrum oder den Kaiserpark. Daher kann ich nun auch was dazu sagen, in wie weit sich der Stadtteil verändert, wobei ich eigentlich mehr den Großraum Altenessen (Katernberg, Stoppenberg, Schonnebeck, Karnap und Vogelheim) gemeint hatte.


    Nun, der Bau der U-Bahn hat in Altenessen viel verändert. Heute heißt das EKZ Allee Center und da, wo an der Zeche Carl ein groß angelegter Gleisanschluss für die Zeche war, befindet sich heute die W-N-Allee. Auch auf der Gelsenkirchener Strasse in Höhe von Zollverein hat sich viel verändert. Breite Strassen, große Parkflächen und gestrichene Häuser säumen die Strasse. Ich wollte es auch gar nicht so negativ dargestellt haben, sondern darauf aufmerksam machen, dass dies wirklich erst erste Schritte sind und dass noch Vieles zu tun ist. Als Problem sehe ich hier nicht nur die Substanz von Gebäuden etc. sondern auch die Bevölkerungsschicht, die alles andere als gut durchmischt ist. Und selbst durch das Leuchtprojekt Zollverein, in das wesentlich mehr als nur 40 Millionen Euro (Siehe GMS a.d. Hafenstrasse) investiert wurden, ist in Kürze nicht davon auszugehen, dass sich am Umfeld sehr viel ändert. Wie Du aber schon sagtest, ist das eine Sache, die gut Weile haben will. Ich bin gespannt...


    Das GMS liegt in Bergeborbeck, das für mich trotz der Zugehörigkeit zum Bezirk Borbeck die gleichen industriellen Strukturen wie Altenessen nebst umliegende Stadtteile hat. Katernberg und Zollverein sind meiner Meinung und im Gegensatz zu Bergeborbeck und dem GMS unzertrennlich miteinander verbunden, was nicht nur positiv ist. Mir ist von anreisenden Touristen bekannt, dass sie vom Anfahrtsweg zum Teil doch sehr erschüttert waren und deswegen sehe ich den Erfolg von Zollverein auch mit einem weinenden Auge. Worauf ich hinaus möchte: Bei einem Stadionneubau hätte man jetzt (und im Gegensatz) zu Zollverein die Chance, den Besuchern ein besseres Bild von der Stadt zu präsentieren. Es hat für mich wie Zollverein eine gewisse Außenwirkung und darauf sollte man bei der Wahl des Standortes achten.


    Noch was zur Uni: Ich sprach ja davon, dass die Uni es in der Vergangenheit nie geschafft hat, eine Brücke zu den Bürgern und der Stadt zu schlagen und das wird ja in dem von Dir reingestellten Artikel im Thread "Universitätsviertel" auch deutlich. Ich bin mir an dieser Stelle sicher, dass sich auch weiter nichts getan hätte, wäre nicht das EKZ Limbecker Platz Quasi als Anzünder gebaut worden. Hierdurch war die Stadt in der Pflicht, was für das Umfeld zu tun, welches allen Beteiligten schon lange ein Dorn im Auge war. Um nun wieder eine Brücke zum Stadion zu schlagen: Der Berliner Platz liegt mitten in der Stadt und hat eben eine ganz andere Bedeutung für Essen als ein neues Stadion in einem Gewerbe- und Industriegebiet. Ja, warum baut man nicht einfach ein neues Stadion hier hin. Es stünde dann immer noch im Norden, hätte eine gute Anbindung an den ÖPNV und würde das Entertainment-Angebot am Berliner Platz abrunden. :daumen: :D


    Gebe zu, dass dieser Vorschlag nicht so ganz ernst von mir gemeint ist, aber möglich wäre es.


    In diesem Sinne...


    Gruss vom Turmbauer!

  • Und wo sollten die Herren (und Damen) Hooligans dann parken? Im Limbecker Platz!? Soo groß ist der Berliner Platz ja jetzt nicht, dass man da noch diverse Parkhäuser bauen könnte ohne sich wie auf der Limbecker Straße eingeängt zu fühlen.


    Nein, da wäre der Kruppgürtel doch wesentlich besser als Standort geeignet. Dort gäbe es auch ausreichend Platz um Parkhäuser zu errichten und zusätzlich könnte man noch die 101 und 109 (bin mir gerade nicht 100%ig sicher, ob das die richtigen Linien sind, man verzeihe mir bitte mögliche Fehler) zur U11 und U19 aufwerten um die Umweltbewusten Fans anzukarren. :lach:

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    Hey Philip, der Vorschlag war ja wie gesagt auch nicht ganz so ernst von mir gemeint. Besser aufgehoben wäre das Stadion natürlich im Kruppgürtel oder seinerzeit an der Gruga. Aber wenn man Dich so reden hört, könnte man glatt meinen, dass nur Hooligans zu RWE gehen....:confused: