Kö-Bogen 1. BA (Altthread bis 2008)

  • Erwin übersah ganz einfach, dass es zum Zeitpunkt, in dem Weyhe seine Pläne machte, noch gar keinen Kfz-Verkehr gab. Er hat seine Meinung übrigens nicht geändert, nur kann er sich halt nicht gegen die Ratsmehrheit durchsetzen - und in diesem Falle ist sogar die CDU-Fraktion gegen ihn.

  • Den heute ausnahmsweise einmal trockenen Feiererabend habe ich dazu genutzt, mir die Situation vor Ort noch einmal genau anzuschauen. Insbesondere die Wirkung des Bürogebäudes auf den Hofgarten wurde hier bereits kontrovers diskutiert. Der Blick vom Steigenberger Parkhotel am Westrand des Hofgartens in Richtung Osten hat es mir besonders angetan:



    [Aufnahme vom 10. Juli 2007, 19:09:46, Bildrechte: Falschabgebogen]


    Die Laternen sind übrigens nicht so hoch wie die angrenzende Bebauung und damit niedriger als das geplante Bürogebäude. Die Planungen gehen ja von 26 Meter aus. Der hinterste Laternenmast liegt in etwas in einer Flucht mit der Gebäudelinie am Tausendfüssler.


    Ich kann mich nur wiederholen, dass die die Planung von Christoph Ingenhoven mit einem konvexen Verlauf, bestehend aus 2 linsenförmigen Gebäudeflügeln, an dieser Stelle deutlich unaufdringlicher wirkt.


    Leider wurde der Entwurf von Christoph Ingenhoen bereits so weit "zerredet", dass meiner Meinung nach bei einer Neuauflage des Verfahrens der Schaden kaum noch vergrössert werden kann. Von einem Gewinn für das Stadtzentrum mag ich jedenfalls angesichts dieser Aussichten nicht sprechen.

  • Der Abstand zur Landskrone wird schon noch etwas größer sein - noch einmal eine Aufnahme:



    EM


    Man hat wohl zwei durch eine Baumreihe getrennte Wege im Blick - warum nicht? Man setzt in gewisser Weise die zwei Gehwege an der Ostseite der Kö fort - einen am Wasser, einen am Gebäude - genau wie an der Kö.


    26m entsprechen dem, was am Schadowplatz schon steht - dass man die Höhe aufgreift leuchtet mir durchaus ein. Auch weit höhere Gebäude am Hofgarten müssen nichts schlechtes sein (Dreischeibenhaus! Tonhalle!). Wenn man sich z.B. die Park Lane in London anschaut, sieht man sehr gut, wie große Häuser einen Park aufwerten, ihm einen metropolitanen Charakter geben können - am Ende macht das Design den Unterschied zwischen Belastung und Bereicherung.


    Der oben gezeigte Entwurf von BRT ist - wie zuvor bereits erwähnt - im Kern auch von Ingenhoven (er hat auch einen konkaven Bogen vorgelegt). Eigentlich hätten sich alle Büros an diesen halten sollen - am Ende war nur BRT so gehorsam...

  • Das Dreischeibenhaus ist nur an wenigen Stellen im Park so deutlich zu sehen wie auf meinem vorherigen Foto.


    Oft sieht man es gar nicht



    [Foto: Falschabgebogen]


    oder nur wie auf dieser Aufnahme:



    [Foto: Falschabgebogen]


    Der geplante Bürokomplex wird dagegen den Charakter des Hofgarten an der Landskrone nachhaltig verändern.


    Woran fehlt es denn in den meisten Städten? An Asphalt? An Beton? An Gebäuden? An Büroflächen?


    Doch wohl an grün. Parks sind die für Stadtbewohner ein Ersatz für den eigenen Garten. Und ich käme jedenfalls nicht auf die Idee, meinen Garten ausgerechnet noch an seiner Südseite durch einen 26 Meter hohen Büroklotz "aufzuwerten". Die meisten anderen Bürger dieser Stadt vermutlich auch nicht.

  • Falschabgebogen: Nicht jeder hat - so wie Du und ich - seinen privaten 27ha-Park im Hinterhof. Dass Else keinen Kö-Bogen vor ihrem 25m²-Schrebergarten will, ist zwar kleinbürgerlich, sei ihr aber verziehen.

  • Enzo: Deine Anspielung auf die Fläche des Hofgartens sagt nichts darüber, wieviel davon tatsächlich von den Bürgern genutzt wird.


    Die Landskrone wird nach meiner Einschätzung von Fussgängern und Radfahrern alleine durch ihre Nähe zur Kö sehr stark frequentiert. Eine Änderung der bestehenden Verhältnisse an diese Stelle hat daher eine ganz andere Wirkung als in einem Teil des Parks, den weniger Menschen besuchen.


    Else hätte das sicherlich gewusst.

  • Es ist so trivial wie richtig: Der Kö-Bogen muss gut aussehen, sonst stört er.


    Nach meinem Eindruck wird der Hofgarten übrigens insgesamt sehr rege genutzt.

  • Falschabgebogen


    Prinzipiell gebe ich Dir recht, wenn Du in #165 schreibst, dass es den meisten Städten an Grün und nicht an Beton fehlt.
    Aber gerade in der Gartenstadt Düsseldorf ist es doch im Vergleich zu anderen Metropolen ungleich anders. Beinahe jeder Stadtteil verfügt doch hier über zum Teil herrliche Gärten und Parks bzw. Erholungsinseln.
    Vom Norden (Beispiel: Park des Schloss Heltorf) über innerstädtische Oasen (Beispiel: Rosengarten hinter dem Stadtmuseum) bis hin zum Süden (Beispiel: Schlosspark Mickeln oder meinetwegen auch - für Freunde der Naturbelassenheit - die Urdenbacher Kämpe).
    Oder siehst Du das anders?


    @Enzo Molinari


    Ja, sehe ich auch so. Der Hofgarten und auch die anderen Grüngebiete der Stadt werden rege genutzt. Genau deshalb war ich auch für eine Rekonstruktion des Café-Restaurants Ananasberg. (Geht nämlich auch ohne Parkplätze)

  • Um noch einmal auf dieses wunderschöne Schrebergartenbild zurückzukommen, ich glaube die gute Elsa hätte lieber ein Bürohaus als eine mehrspurige starkbefahrene Strasse an ihrem Garten.
    Ich finde in Düsseldorf hat man vorallem das Problem einen ruhigen Park zu finden in dem man verweilen kann, und da empfinde ich den Köbogen als deutliche Aufwertung für die Landskrone, denn dieser düstere, laute und dreckige Weg der da jetzt drumführt ist wirklich nicht schön, und so hätten die lieben Köbesucher noch 100 Meter mehr zum flanieren.


    Wegen der Höhe hab ich übrigens keine Bedenken, gerngenanntes Beispiel: Central Park, ich finde sogar so ein schönes Ende mit dem Park-Stadt Gegensatz ne schöne Sache.

  • Ich finde in Düsseldorf hat man vorallem das Problem einen ruhigen Park zu finden in dem man verweilen kann...


    Bei allem Respekt, aber dazu kann ich nur verständnislos mit dem Kopf schütteln. :nono:


    Gerade in Düsseldorf gibt es unglaublich viele ruhige Parks zum verweilen. Ich könnte etliche aufzählen und habe in #169 bereits einige Beispiele genannt.
    Ein weiteres Beispiel: Lantzscher Park
    Auf Verlangen nenne ich gerne mehr. ;)

  • Auch der Hofgarten hat heute schon sehr ruhige Flecken. Ich gebe LKW-Thom aber Recht, wenn er sagt, dass die Landskrone und besonders natürlich der Verbindungsweg Kö-Hofgarten (den Corneliusplatz würde ich hinzufügen) durch den Straßenverkehr stark belastet werden.

  • Die Landskrone befindet sich unterhalb des Stassenniveaus. Strassenlärm strahlt vor allem nach oben ab. Die tiefe Lage ist quasi so etwas wie ein natürlicher Lärmschutzwall. Durch den Tunnel wird es an dieser Stelle aber sicherlich noch etwas besser werden. Wie aber sieht es an der nördlichen Tunnelausfahrt aus? Tunnelmündungen wirken wie ein Schalltrichter. Sollte es bei der jetzigen kurzen Variante des Tunnels bleiben, dann bleibt nicht nur der Hofgarten getrennt, es nimmt auch noch die Lärmbelastung zu. Gleiches gilt übrigens auch für das Reststück Elberfelder Strasse. Zwischen Kaufhof und Steigenberger Parkhotel wird die Lärmbelastung auch ansteigen.

  • Die Variante mit dem kurzen Tunnel, der schon auf Höhe des Dreischeibenhauses aus der Erde kommt, ist nun aber wirklich begraben, Fabg. Der Prozess der Meinungsbildung im Rat ist schon viel weiter fortgeschritten. Tunnelmündungen in der Nähe des Bogens wird es schlicht nicht geben. Für den Schadowplatz kommen zudem die Neubauten als Schallschutz hinzu.


    Die Vorstellung, dass durch die Tunnel der Verkehrslärm zunehme, halte ich - bei allem Respekt - für absurd.

  • Dass die Lärm- und Schadstoffbelastung im Bereich von Tunnelportalen ansteigen kann, ist nun wirklich nichts neues. Durch entsprehende Schallschutzmaßnahmen kann man dem Lärm entgegenwirken. Dem Dreck, der konzentriert am Ende der Röhre austritt, weniger.


    Das Steigenberger Parkhotel wird sich sicherlich über diese "Aufwertung" freuen. Auf der einen Seite der Blick auf den Bürobau, auf der anderen Seite auf die Tunneleinfahrt.


    Es freut mich aber, dass die Verlängerung des Tunnels in nördliche Richtung bereits in trockenen Tüchern ist.


    Gibt es bereits entsprechende Gutachten, die sich mit der Lärm- und Schadstoffbelastung der angrenzenden Gebiete im Bereich der Tunnelportale befassen?

  • im Bereich von Tunnelportalen ansteigen kann


    So wird schon eher ein Schuh 'draus: Probleme ergeben sich - wenn überhaupt - dann nur an den Mündungen. Auf der anderen Seite hat man aber während des gesamten restlichen Tunnelverlaufs keinerlei Lärmquellen an der Oberfläche.


    Ein Gutachten? :lach: Ich glaube es gibt da schon einige Erfahrungswerte - es ist ja nicht der erste Tunnel, der gebaut wird. Vlt sollte man einmal Jürgen Rüttgers befragen, der wie seine beiden Vorgänger sein Büro direkt über der Mündung des Rheinufertunnels hat.


    Die Parkhoteliers werden sicher ins Kloster gehen, wenn sie nicht mehr auf ihre Lieblings-Hauptverkehrsstraße schauen dürfen, sondern nur noch auf eine langweilige Grünanlage mit Teich.

  • Ich kann jetzt wirklich nicht nachvollziehen, was daran so witzig sein soll. :nono:

    Beide Tunnelportale liegen nicht in der Pampa sondern in einem Gebiet dichter Bebauung. Ein erfahrener Planer kann durch ein Gutachten mit entsprechenden Berechnungen feststellen, wo es zu Mehrbelastungen im Bereich der Tunnelportale kommen kann. Und entsprechende Lärmschutzmaßnahmen empfehlen, z.B. die Verkleidung der Tunnelwände im Bereich der Portale mit schallabsorbierendem Material oder eine Einhausung der Portale. Daher noch einmal die Frage: Gibt es bereits ein solches Lärmgutachten?


    Auf die Erfahrung der politisch Verantwortlichen und der Stadtplaner würde ich da nicht zählen wollen. Siehe der fehlende Lärmschutz an der erst vor einigen Jahren fertiggestellten A44 im Bereich der Messe und als unmittelbare Folge die Einführung eines Tempolimits von 100 Km/h auf einer dreispurig angelegten Autobahn. Oder der erst Jahrzehnte nach der Fertigstellung angebrachte Lärmschutz am Tunnelportal der tiefergelegten Bahnstrecke am Ostpark.


    Ebesowenig würde ich auf die Kompetenz der Stadtplaner bei der Kalkulation der Kosten für die Tunnel zählen. In dieser Woche berichten die Medien über die Explosion der Kosten beim Kölner U-Bahnbau. Innerhalb von 8 Jahren sind die Kosten von geplanten 630 Millionen Euro auf über 950 Millionen Euro gestiegen, siehe auch Artikel bei RP-Online. Bei der geplanten Wehrhahnlinie gibt es deswegen vom Land nur noch einen Festzuschuss. Mehrkosten trägt die Stadt (Minderkosten entlasten die Stadtkasse ? :D ). Schau mer mal, ob da am Ende noch Geld für den zweiten Baubschnitt (Abriss Tausendfüssler) übrig bleibt. Wird dieser zweite Bauabschnitt politisch schon in den Gremien behandelt oder hat dieser nur den Stellenwert einer Absichtserklärung?





    PS:
    #173: So wird schon eher ein Schuh 'draus: Probleme ergeben sich - wenn überhaupt - dann nur an den Mündungen
    Nichts anderes habe ich in #173 geschrieben.

  • Nö:
    es nimmt auch noch die Lärmbelastung zu.


    Hier sprichst Du von einer feststehenden Tatsache, später nur noch von der Möglichkeit und jetzt von einem technischen Problem, das sich mit entsprechenden Maßnahmen beheben lasse. Das sind zwei - mit etwas Böswiligkeit: drei verschiedene Einschätzungen.


    Du möchtest doch nicht ernsthaft mit dem Verweis auf rheinisch-Sizilien die Düsseldorfer Stadtverwaltung in Misskredit bringen? Köln hat da schon ein besonderes Talent - man denke auch an die Müllverbrennungsanlage (haben viele schon vergessen, kostet aber immer noch), den Krampf mit der UNESCO oder die Vergabe bei den ehemaligen Messehallen.
    Die Ddfer Stadtfinanzen sehen übrigens auch ganz anders aus, als jene Kölns. Und dass die Steuereinnahmen sprudeln, wie nie zuvor, dürfte Dir bekannt sein. Kurz: Selbst wenn man den Etat sprengt: Wat soll's. So amateurhaft, wie bei der Paketpost sollte es allerdings nicht laufen...


    Die Details des Schallschutzes kann/muss man wohl erst planen, wenn man mit Sicherheit weiß, wie die Tunnel liegen werden. Vermutlich lassen sich manche Sachen auch erst sinnvoll einrichten, wenn man den Tunnel in Betrieb hat - angesichts des technischen Fortschritts ist das sogar wahrscheinlich.


    Aber das ist doch Kleinkram. Oder willst Du im Ernst schon jetzt die Beleuchtung für die Tunnel aussuchen? Oder die Rauchmelder? Und vorher nicht mit dem Bau beginnen? Ist doch lächerlich, Falschabgebogen. Man muss das Haar in der Suppe schon sehr krampfhaft suchen, um auf solche Einfälle zu kommen.

  • ^^Hervorragender Beitrag! Dem ist nichts mehr hinzuzufügen...


    Mit Köln sind wir wohl - nicht nur finanzpolitisch und städtebaulich - in keiner Weise in Verbindung zu bringen. Gottseidank!


    Und eben diese Verstrickungen in Details betrachte ich zugleich als selten hilfreich und konstruktiv.
    Feintuning ist stets eine Sache des Finales.
    Und niemand - weder Investoren, Anlieger, der Einzelhandel, Interessenverbände und Vereine noch die Stadt oder irgendwer sonst hat gerade an dieser exponierten und sensiblen Stelle ein Interesse an einer Abwertung. Im Gegenteil.
    Ich denke, hier wird ein schönes Stück Düsseldorf entstehen. Und ich bin froh, dass ich wenigstens an dieser Stelle hoffnungsfroh sein kann.


    Es gibt nämlich Plätze, wo ich mir weit mehr Sorge mache (ERGO-Erweiterung und der wunderschöne Golzheimer Friedhof z. B.) Doch selbst dort sollte man - wie an anderer Stelle auch - nicht immer und sofort aufbegehren (Bürgerprotest, die 100ste) und schwarzmalen, denn selten ist ein Projekt von Beginn an ehern und endgültig.


    Projekte sind Prozesse. Spannend.

  • - Kostensteigerung beim Umbau der Paketpost am Worringer Platz von 39 auf 57 Millionen Eur, jährliche Belastung von 2,5 auf 3,5 Millionen Eur gestiegen [rp-online]


    - Beim Rheinstadion sollte die Sanierung unter 100 Millionen DM kosten, ein Neubau wurde mit 200 Millionen DM veranschlagt. Letztendlich hat es über 200 Millionen EUR gekosten. Kleine Annekdote am Rande: Es wurde kein einziges Gruppenspiel der Fussball-WM 2006 dort ausgetragen, wofür eigentlich gebaut wurde


    Soviel zu rechtsrheinisch-Sizilien.


    Schönrednerei ist übirgens auch selten konstruktiv. Gerade solche Details wie Lärmschutz gehen auch ins Geld, wenn sie erst nachträglich in die Planung einfliessen. Nebenbei habe ich die Diskussion um den Lärm nicht losgetreten, das war der Verfasser von Beitrag #170.


    Im übrigen setze ich voraus, dass eine korrekte Aufstellung aller Kosten Grundlage für den zu erwartenden Ratsbeschluss sein wird. Alles andere entspräche sonst auch wieder rechtsrheinisch-Sizilien.


    Die Paketpost hat ihren eigenen Thread. Auch der Zusammenhang des Kö-Bogens mit der LTU-Arena oder mit Köln ist weiter nicht erkennbar. Nebenbei möchte ich Vergleiche Köln-Düsseldorf im Sinne des Forumsfriedens doch auf kleiner Flamme halten, sonst ziehen demnächst DAF-Mitglieder mit dem Dolch zwischen den Zähnen nach Worringen und Angie muss dem Ratzifex Maximus erklären, warum mal wieder ein Erzbischof im Kerker von Schloss Burg sitzt.


    Der Lärmschutz ist eines von 1001 Detailproblemen, die man zu gegebener Zeit lösen muss. Für sowas gibt es Spezialisten. Aktuell sind da weit grundlegendere Fragen: Welche Tunnel, welche Häuser, welche Verkehrslösung, wann? Das A in DAF steht übrigens nicht für Akustik - in diesem Sinne: Back to topic!