Architekten warnen: Zu viel Glas und Stahl - das Stadtbild zerfällt

  • die hatten mir auch so richtig aus der Seele gesprochen - mir fiel das schon ins Auge, als ich hier zu euch ins Forum stiess.
    Der Berliner Bogen , der jedenfalls noch eine Form aufweist gehört auch dazu.
    Am gr. Elbberg - das schmale Haus - es sei im Sommer nicht auszuhalten dort vor Hitze und auch wegen dem Licht.
    Die Häuser am Augustinum - jedenfalls das mittlere mit den roten Jalousien sieht aus wie runtergekommen - sie sind stellenweise ausgeblichen und sehen Schrott aus.


    Was ich noch schlimmer empfinde - und das wurde auch angesprochen von den Architekten, dass die Backsteinfassaden durchaus erhalten bleiben - aber dann mit Plastik abgedeckt werden - teils um sie zu schützen - teils aber eben auch um den modernen Anstrich zu geben.


    ich lad die Jalousien noch mal nach imageschack hoch - gucke wer mag -
    Ordner Bauwerke
    Und wie versifft diese Halbglasstruckturen ausschauen, hab in der Kuppel im Augustinum gesehen.
    Kann mir auch nicht vorstellen, dass der ganze Möwenkleckerkram da keine Säurespuren hinterlässt.
    Hoffentlich muckern die nicht nur auf, sondern sind auch eifrig dabei mal wieder Schmucke Häuser zu errichten.
    Das Stellahaus an der Schleuse sieht auch sehr schön aus - ist kein Backstein - aber angestrichen mit schönen Farben und so richtig herausgeputzt.
    Zudem der derzeit noch Maritime Dekor Schiffe, Gallionsfiguren, Nixen, Seesterne, Fischmäuler - all das findet man auch an den düsteren Bauhausbackstein bauten - oder aus der Kolonialzeit so schlange Figuren aus der ehemals dritten Welt. Tiere die importiert wurden - also noch aus der grossen Hagenbeckzeit - all so was verschwindet nach und nach -
    oder wird ziemlich spröde nachgekupfert - ungekonnt und vermutlich zu billig.

  • Wo wir gerade so schön dabei sind ;) Sry für die schlechte Qualität sind ältere Bilder von 2006. Mein Equipment war damals noch nicht so...:)



    In der Hafencity genau das gleiche: Man lernt nichts dazu :Nieder:



  • Ich habe generell wirklich nichts gegen Glasbauten. Viele Nachkriegsbauten aus Backstein sehen so uninspiriert, billig und austauschbar aus, dass mir so ziemlich jeder Glasbau lieber wäre.
    Auch der Kritik an der Hafencity stimme ich nicht zu. Dies scheint mir der perfekte Standort, um mit neumodischen Baumaterialien und Stilen herumzuexperimentieren (was ja teilweise auch wirklich herausragende Ergebnisse hervorbrachte, siehe Elbphilharmonie). Hier sollen sich die Architekten einmal so richtig austoben. Aber doch bitte nicht in der Altstadt.
    Bei manchen Beispielen kann ja schon gar keine Rede mehr davon sein, dass auf die umliegende Bebauung "wenig" oder "kaum" Rücksicht genommen wurde. Teils scheint es schlichtweg so, dass die Architekten die Umgebung komplett ausgeblendet und ignoriert haben. Unmöglich, absolut unmöglich, was einige Bilder da zeigen. Die Leichtigkeit und Transparenz vieler Glasneubauten, mit der die Architekten sie ja anscheinend gerne rechtfertigen, geht in einer historischen Häuserzeile komplett verloren und die Harmonie des Gesamtbildes mit den umliegenden Bauten ist gänzlich zerstört.

  • Oval Office Baudokumentation

    Na, wenn DIESE Aufnahmen keine SCHÖNEN sind vom OVAL OFFICE ...?
    Wer mag, kann sich ja mal die offizielle Baudokumentation dazu anschauen.


    Die Online-Präsentation vom SUSA-Verlag ist zwar ein wenig dünn (liegt am Auftraggeber ... die Inhalte werden geliefert!), aber die Hochglanz-Broschüre, die man sich auch als pdf ansehen kann, ist doch wohl mehr als gelungen, oder?


    http://www.susa-verlag.de/pdf/oval_office.pdf


    oder halt hier: http://www.susa-online.de/content/category/20/31/81/

  • Das steht seit längerer Zeit in der City-Nord.


    Und es ist eigentlich ein recht schönes Gebäude in der Umgebung.
    Dort kann so viel Glas und Stahl stehen, wie die Konzerne es wollen.

  • Das Oval Office ist eines der schönsten Stahl-Glas-Bauten, das ich kenne.
    Und da es in einem Gebiet steht, wo sonst dicke Betonkübel stehen, auch eines der wenigen Glas-Gebäude das die so oftmals beschworene "Leichtigkeit" ausstrahlt.


    click

  • Zum Oval Office gibt es schon einen eigenen DAF-Thread inkl. kleiner Fotostrecke von mir und dem Beweis, dass es zwar auf dem Modelltisch oder auf Luftaufnahmen ein Hingucker sein mag und aus Augenhöhe ganz nett, aber eher unspektakulär ist.

  • Mir gefällt es ganz und gar nicht, wie eine handvoll Architekten Hamburgs Stadtbild über die nächsten Jahrzehnte prägen sollen/werden; es sogar schon prägen.


    Ich hoffe mal, diese Tango-Türme werden nur als Kuriosum abgetan und nach entsprechendem Gelächter in den Reißwolf gesteckt.


    Hamburg ist für die ein(e) Testfeld/Spielwiese, die sind doch in keinster Weise daran interessiert, was deren Ideen für Hamburg bedeutet, die wollen in den 'richtigen' Städten bauen.

  • Den letzten Satz solltest du noch mal umformulieren. So ist die Aussage schwer zu verstehen. Ist Hamburg denn keine richtige Stadt?

  • @ Darwin


    Mach dir keine Gedanken drum. Typisch Hexenhammer Aussage. Kaum zu verstehen und hackt eh nur rum auf Hamburg. :D


    Einfach nicht grossartig drauf einlassen, sonst ist das Forum wieder zugemüllt.


    Aber architektur ist halt Geschmacksache und zum diskutieren da. Aber in diesem Fall :confused:

  • Den letzten Satz solltest du noch mal umformulieren. So ist die Aussage schwer zu verstehen. Ist Hamburg denn keine richtige Stadt?


    Ich wollte mit meiner Aussage sagen, dass solche Selbstdarsteller, wie Teherani und Konsorten, Hamburg als Testfeld ansehen und dort sowohl theoretisch, als auch praktisch, Felderfahrung bekommen und zwar, merkwürdigerweise mit Unterstützung der Politik und verwirrenderweise auch vieler Bürger.


    Hamburg ist schon eine 'richtige' Stadt, aber Hamburg ist leider nur ein bieder Mädchen im Vergleich zu London, Paris, New York oder gar Fernost.


    Ich mag Teherani halt nicht und auch nicht diese ganzen Glaspaläste.


    edit

  • aber das was kollhoff in berlin macht ist ok... denn es sind ja keine stahl-glas-bauten

  • aber Hamburg ist leider nur ein bieder Mädchen im Vergleich zu London, Paris, New York oder gar Fernost.


    Hast ja Recht.
    Deswegen sollten sich alle Forumer, die Tag ein Tag aus Hamburg mit diesen Städten (Regionen) vergleichen, schämen! Und bekanntermaßen sind das ja alle Hamburger, die imemr so arrogant auf New York und co herabschauen.


    Und du findest Teherani ist kein Stararchitekt? Gut, ich auch nicht... er selber aber meines Wissens nach ebensowenig. Wie kann er nun also Hamburg als Testfeld für Städte benutzen, in denen er in seinem Leben vielleicht einen, höchstwahrscheinlich aber nie irgendeinen Auftrag bekommt?


    Tut mir leid, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass du nur deinen Frust wegen irgendwas loswerden wolltest.


    Zitat von Donjon

    Der Entwurf ist mir - vom Spielbudenplatz aus gesehen - zu klobig. Mit einer gelben Leuchtreklame der Firma Züblin wird das ganze nicht besser. Ich hoffe auf eine Überarbeitung des Entwurfs. - Mehr Eleganz, bitte.


    Ganz meine Rede, jetzt wo ich das sehe. Aber wer weiss? Die Tangotürme sind ein altes Konzept, das Züblin mal so rausgekramt hat, weil "es" das im Großen und Ganzen ganz schön findet. Ich könnt mir schon vorstellen, dass sie selbst nochmal ihre eigenen Ideen hier und da am Gebäude umgesetzt haben möchte. Bin mal gespannt, ob wir da an der Fassade noch irgendwelche Neuerungen sehen werden und seien es auch nur Zierelemente welcher Art auch immer.

  • Er will aber, deshalb ist Hamburg ein perfektes Opfer; große Fläche und glasverliebt, keine Ministadt und willige Einwohner.


    Zur Not beglückt er halt Hamburg weiterhin mit seinen stadtbildlichen Exquisitionen, ohne sich ein Weltdenkmal setzen zu können.



    Tut mir leid, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass du nur deinen Frust wegen irgendwas loswerden wolltest.


    Hast recht, ich bin sehr frustriert damit, mit wie wenig sich der Hamburger und die Hamburgerin zufrieden gibt; wenn ich noch meinen persönlichen Frust abliefern würde...

  • In Hamburg gibt es doch eine recht lebhafte Diskussion wegen der vielen Stahlglas-Konstruktionen, die mehr und mehr das Stadtbild prägen. Noch folgen den Diskussionen keine Taten gegen derlei Architektur... aber ich denke früher oder später wird es noch dazu kommen.


    Unabhängig davon gebe ich dir Recht, dass viele hier (in architekturverliebten Kreisen wie den entsprechenden Foren) schon mit recht wenig "zufrieden" sind, wenn es um Hochhäuser geht.
    Könnte man Gedanken lesen würde man bei mir und vielen anderen oftmals ein " *seufz*, naja zumindest ist es halbwegs hoch " hören. Hochhausfans in Deutschland verhungern ja fast schon. Da ist es nicht verwunderlich, dass sie sich auf die Brotkrumen regelrecht stürzen.

  • Welfe


    Es gibt halt Kollegen wie Hamburg2010 die finden irgendwie alles geil, weil irgendwie was gebaut wird, nur weil ein paar Baukräne rumstehen.


    Nur weil man kein Architekt ist, bedeutet es doch nicht, dass man den Sinn für Ästhetik verloren hat, bzw. ihn niemals hatte.



    Naja, hauptsache der Burj Hamburg (1243m) kommt bald.

  • Hamburg ist schon eine 'richtige' Stadt, aber Hamburg ist leider nur ein bieder Mädchen im Vergleich zu London, Paris, New York oder gar Fernost.


    :) Interessant, der Vergleich mit dem "Mädchen" war mir auch schon gekommen. Hamburg ist wirklich oft wie ein Schulmädchen, das glaubt, es wird allein dadurch zur Schönheit, dass es sich die Nägel lackiert und mit falscher Haarfarbe rumläuft. Und ständig drüber palavert, wie toll sie selbst aussieht, auch wenn die meisten Leute das gar nicht finden, weil sie ganz andere Kriterien an Schönheit anlegen.



    Er will aber, deshalb ist Hamburg ein perfektes Opfer; große Fläche und glasverliebt, keine Ministadt und willige Einwohner.


    Dem kommt sicher auch entgegen, dass Hamburger Medien jeden zweiten Hamburger Architekten als "Stararchitekt" bezeichnen, auch wenn das eigentlich haltlos ist. Man ist halt in Wirklichkeit etwas anspruchslos in dieser Stadt, in der man sich gern als anspruchsvoll bezeichnet.

  • @ Hexenhammer


    Ich muss mich doch nicht vor dir rechtfertigen, warum ich etwas ästhetisch finde oder nicht.


    Seh das alles nicht so eng und neuem gegenüber recht aufgeschlossen. Es gibt genug Projekte die mir nicht gefallen.


    Bei dem Projekt find ich eher schlimmer, dass das gesamte Gebäude eher für Büronutzung vorgesehen ist. Ist dem Ort mehr als unangemessen. Wieso lässt man nicht die unteren Geschosse, für 2 -3 Clubs (Mojo etc.) und in einem der Türme könnte man ein gläsernes Musikstudio alá Times Square, mit Blick auf die Reeperbahn, einrichten. Das würde dem Ort einigermassen gerecht. Aber nur Büros und ggf. ein Club?


    Von Aussen ist das natürlich wieder typisch Teherani. Ist aber in Ordnung, auch wenn vllt vielfältigere Materialen, als nur Glas, schöner wären. ;)