Bildungscampus Unterliederbach (geplant)

  • In Unterliederbach plant die Stadt den Neubau zweier Berufsschulen, der Ludwig-Erhard-Schule und der Paul-Ehrlich-Schule, einer Grundschule sowie einer Kindertagesstätte. Dazu bereits eingeleitet ist ein Bebauungsplanverfahren (Nr. 930 – "Bildungscampus Unterliederbach"). Die Grundlage für dieses Verfahren sollte in einem städtebaulichen, freiraumplanerischen Ideenwettbewerb zum "Grünzug Unterliederbach" gefunden werden. Dieser Wettbewerb ist mittlerweile entschieden, wie die Stadt heute mitteilt. In der Preisgerichtssitzung, die am Dienstag, 12. November stattfand, wurden acht eingereichte Entwürfe bewertet. Das sind die Preisträger:


    1. Preis: AG5 Architekten + Stadtplaner PartGmbB, Darmstadt, mit Götte Landschaftsarchitekten, Frankfurt

    2. Preis: JJH Architektengesellschaft mbH Jens Jakob Happ mit HKK Landschaftsarchitektur, beide Frankfurt


    Eine Anerkennung erhielten Drei Eins Stadt Freiraum Architektur Berghof Baltabol Faller PartG mbB Architektur und Landschaftsarchitektur aus Frankfurt.


    Lageplan Siegerentwurf:

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    Grafik: AG5 Architekten + Stadtplaner / Götte Landschaftsarchitekten


    Zum erstplatzierten Entwurf heißt es in der Beurteilung des Preisgerichts:


    „Die Verfasser schlagen einen verkehrsfreien, grünen Quartierspark vor, der sich als maßstäblich gegliederte Raumfolge vom Liederbach im Osten bis zu den landwirtschaftlichen Flächen am westlichen Ortsrand entwickelt, und in Nord-Süd-Richtung über Kammstrukturen beziehungsweise offene Bauweise gut vernetzen kann. Die vorgeschlagenen Raumstrukturen nehmen die städtebaulichen Bezüge differenziert auf, öffnen sich zum Ort und seinen unterschiedlichen Nachbarschaften, und entwickeln dabei einen eigenständigen, neuen Quartierscharakter.

    In der Zuordnung der Nutzungen entsteht ein großzügiger, durchgehender Grünzug, der eine angemessene Zonierung der Programme gut einordnen kann. Die vorhandenen Erschließungsstrukturen werden aufgenommen, weiterentwickelt, und bestehende Nachbarschaften mit dem neuen Quartier schlüssig vernetzt. Die Verknüpfung des Geländes östlich und westlich der Bahn durch eine schlüssig eingeordnete Brücke wird gewürdigt. Eine besondere Stärke des Projektes besteht darin, die neuen, öffentlichen Einrichtungen in ihrer Adressbildung klar einzuordnen und die städtebauliche Struktur sinnfällig weiterzubauen. (…) Insgesamt stellt der Entwurf einen wertvollen und überzeugenden Beitrag zur gestellten Aufgabe dar, dessen wesentliche Stärke in der klaren funktionalen Zuordnung der Nutzungsbausteine der Bildungseinrichtungen und der Schaffung einer großen öffentlichen Grünfläche liegt.“


    Eine Ausstellung der Arbeiten findet von Dienstag, 19., bis Mittwoch, 27. November, im Atrium des Stadtplanungsamts in der Kurt-Schumacher-Straße 10, statt. Die Ausstellung ist täglich von 8.30 bis 18 Uhr geöffnet.


    Eine Überplanung dieses Areals dürfte erst durch die im März 2018 zwischen der Stadt und der chemischer Industrie erfolgte Einigung zu Seveso III möglich geworden sein. Das südlich und östlich der Hunsrückstraße gelegene Areal ist zur Zeit weitgehend unbebaut. Im Osten des Wettbewerbsgebiets, nördlich der Hermann-Waibel-Allee, war einst eine Gärtnerei. Im Westen wird der geplante Schulcampus von der Trasse der Königsteiner Bahn begrenzt. Im erstplatzierten Entwurf ist hier den Neubau einer Brücke geplant.


    Im Südwesten und auch im Nordosten des Wettbewerbsgebiets sieht der Siegerentwurf ergänzend Wohnbebauung vor. Westlich der Bahnlinie darüber hinaus einen "Wohnturm West" mit 15 oder 16 Geschossen, so genau lässt sich das auf dem Plan oben nicht ablesen, sowie einen Supermarkt.


    Luftbild von April 2019:

    gruenzug_unterliederbach_luftbild_2019.jpg

    Geobasisdaten: © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main, Stand 11.2019, © Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation

  • Nachzureichen ein Modellfoto, nicht zuletzt wegen des hier gut erkennbaren Hochhauses am Westrand des Wettbewerbsgebiets:


    gruenzug_unterliederbach_modellfoto_2019.jpg

    Bild: AG5 Architekten + Stadtplaner / Götte Landschaftsarchitekten

  • Möglicherweise zurück auf Anfang?


    Anscheinend ist es uns hier DAF durch die Lappen gegangen. Falls nicht meinen Beitrag in die Ablage für das Runde verschieben.


    Anlässlich zum baldigen Jahrestag im Oktober 2021 der unten genannten Magistratsvorlage stellt der OBR 6 mit der Vorlage V_131_2021 ein Anfrage wie es mit dem Bildungscampus Unterliederbach weitergeht. Denn was geschah zwischenzeitlich soweit öffentlich bekannt?


    Mit der Vorlage M_128_2020 vom 21.08.2020 sollte die Änderung des B-Plan Nr. 930 "Bildungscampus Unterliederbach“, die Einstellung des B-Plan Nr. 825 "Grünzug Unterliederbach" und der Beschluss der Vorkaufssatzung Nr. 6 Ä "Bildungscampus Unterliederbach" erfolgen. Am 01.10.2020 stimmte die Stadtverordnetenversammlung dem zum (§_6454_2020). Sylvia Weber musste im März 2021 bekannt geben, dass das benötigte Gelände für den Campus, welcher eine Fläche von 7,8 ha haben sollte, zwischenzeitlich an einen privaten Käufer verkauft wurde.


    Vergrämt die Stadt den Käufer durch Auflagen etc. oder kauft sie das Grundstück vom Käufer teurer ab oder sucht sich ein neues Grundstück?

  • Die Stadt hat nun ein 43.000 Quadratmeter großes Grundstück in der Parkstadt II für den Berufsschulcampus gekauft. PM von heute Nachmittag:


    Standort für Berufsschulcampus Unterliederbach und zusätzliche Grundschule gesichert
    Stadtverordnetenversammlung beschließt Ankauf von Gemeinbedarfsfläche in Parkstadt

    Eine gute Nachricht für den Frankfurter Westen: Die Standorte für den Neubau des Berufsschulcampus und einer zusätzlichen vierzügigen Grundschule in Unterliederbach sind gesichert. „Wir haben jetzt die Möglichkeit, den Berufsschulcampus für die beruflichen Schulen im Frankfurter Westen zu realisieren und so die schwierige Situation an der Hermann-Waibel-Allee hinter uns zu lassen“, erklärt Bildungs- und Baudezernentin Sylvia Weber. „Die Ludwig-Erhard-Schule und die Paul-Ehrlich-Schule bekommen so ihren Neubau und es ist sogar noch Platz für die dringend benötigte zusätzliche vierzügige Grundschule in der Parkstadt.“

    Mit großer Mehrheit wurde in der letzten Stadtverordnetenversammlung dem Ankauf des rund 43.000 Quadratmeter großen Grundstücks in der Parkstadt II in Unterliederbach zugestimmt. Die Fläche wird von der Konversions-Grundstücksentwicklungsgesellschaft (KEG) an die Stadt Frankfurt veräußert.

    Der Preis für das Grundstück, der vertraulich wie die gesamte Vorlage behandelt wurde, spiegele den ermittelten Bodenrichtwert wider. Die angekaufte Fläche befinde sich, bis auf ein kleines Flurstück, außerhalb der im Bereich Unterliederbach großflächig bestehenden Seveso-Problematik. Diesen nördlichen Teilbereich des gesamten Parkstadt-Areals habe sich die Stadt Frankfurt zur Realisierung von Gemeinbedarf Schule durch Erwerb nun gesichert.

    „Angesichts der hohen Flächenbedarfe für die Errichtung noch ausstehender Schulen sind wir froh, dass wir hier mit der KEG eine Einigung erzielt haben und jetzt in die Planung für die dringend benötigten Schulen einsteigen können“, sagt die Dezernentin. Mit einem Bezug der Schulbauten wird Ende der 2020er Jahre gerechnet.

    KEG-Geschäftsführer Klaus-Peter Kemper erklärt: „Die KEG ist glücklich, dass die vorhandene Bebauung der Parkstadt Unterliederbach nun durch den Neubau von Schulen ergänzt und damit die Entwicklung abgerundet werden kann."


    Die "Parkstadt Unterliederbach II" entspricht dem geplanten Baugebiet "Nordwestlich Silobad", sofern ich richtig informiert bin. Diesbezüglich müsste ein Bebauungsplan im Verfahren sein (mit Nummer 926). Unten sein Geltungsbereich samt einem 2018 erarbeiteten städtebaulichen Konzept. Im türkis markierten Bereich könnte das jetzt erworbene Areal liegen.


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    Plan: Stadt Frankfurt am Main / Planquadrat Architekten