Beiträge von Eklektizist

    Im Vergleich zu den Vorstudien unter #9 ist der hier gezeigte Entwurf mit der klassischen Fassade ein wirklicher Gewinn in der Ecke. Wirkt für mich schon allein wegen des Fassadenmaterials und des Schrägdachs klassisch elegant und harmoniert sehr gut mit den beiden Altbauten an den Ecken.

    Offensichtlich kann man aktuell mit der Vermarktung bzw. dem Verkauf der Immobilie als Eigentumswohnungen einen größeren Profit erzielen. Gegen die Umnutzung ist grundsätzlich ja nichts einzuwenden. Die Wohnungen werden auch mit der direkten Nachbarschaft zur inneren Kanalstraße veräußert werden können, dass zeigen Objtekte in ähnlich problematischer Lage der letzten Zeit.
    Allerdings ist erneut die vollkommen lieblose Gestaltung des äußeren Erscheinungsbildes ärgerlich. Wie Vantast schon angemerkt hat zeigt der Bestandsbau, dass schon allein mit unterschiedlichen Materialien eine weitaus interessantere Wirkung zu erzielen ist als mit der vorgesehenen einfachst verputzten Styroporfassade mit bodentiefen Fenstern. Dies hat leider die billige Anmutung aktueller Hotelneubauten im low budget Bereich.

    Die Ergänzungen waren nötig, da zusätzlicher Platz im Gebäude gebraucht wurde. Insoweit war eine Erweiterung des Gebäudes wohl unumgänglich. Eine Anpassung an die Formensprache der 50er Jahre, z.B. in dem man die Sichtbetonwand fortgeführt hätte oder in der unteren Zone das Motiv des Ziegels aufgenommen hätte, würde zu der Gefahr führen, dass man die unterschiedlichen Schichten des Gebäudes nicht erkennen könnte. Das Stilmittel des bewussten Bruchs scheint nun mal DAS MERKMAL aktueller Ergänzungen im Bestand zu sein. Und hierbei ist das Gebäude ja nur auf der Rückseite von den modernen Ergänzungen betroffen, während die "Schauseite" zum Offenbachplatz im Originalzustand verbleibt und weiterhin in all seiner Leichtigkeit wirken kann. Und schlichter und eleganter als in Schwarz hätte man den Bestandsbau ja nicht ergänzen können.

    Weinsbergstraße 78

    Die Weinsbergstraße 78 wird saniert. Das Gebäude gehört zu den Sanierungskanditaten der Kategorie "Schlimmer kann das Erscheinungsbild nicht werden". In diesem Fall führt sogar ein Putz-Wärmedämmverbundsystem zu einem Ergebnis, dass den Ursprungszustand optisch stark verbessert. Ich frage mich nur, wie die oberen Bereiche der großen Fenster im Bereich des Treppenhauses zukünftig von außen gereinigt werden sollen. Aber solche rein praktische Fragen fallen vermutlich nicht in die Zuständigkeit des verantwortlichen Architekten.


    Zusätzlich wurde im Hinterhof ein Neubau hochgezogen. Im Maklersprache würde dieser vermutlich als Reihenhäuser in Bauhausvillenoptik bezeichnet. Eigentlich ganz nett, nur dürfte das Ganze auf Grund der Größe des Hinterhofs relativ beengt wirken. Des weiteren wird die Straßenbebauung das Gebäude vermutlich den gesamten Tag verschatten.


    Sanierte Straßenfront


    Hinterhofbebauung


    Eigene Bilder

    Es ist zwar sehr erfreulich, dass die spärlichen Reste der ursprünglichen Sandsteinfassade erhalten werden sollen und dass laut dem Artikel das Denkmalamt hier sogar den Erhalt fordert. Es ist allerdings erstaunlich, dass hier das Denkmalamt die Entdeckung und Bewahrung der rudimentären Reste als Glücksfall ansieht, andererseits in Düsseldorf aktuell vollständig erhaltene Gründerzeitfassaden, ob nun in Stuck oder in Sandstein ausgeführt, mit Genehmigung des Amtes einfach weggerissen werden, um banalen Neubauten mit zusätzlicher Geschossfläche Platz zu machen. Mir fallen da auf Anhieb die Abrisse der letzten zwei oder drei Jahre in der Wasserstraße, Inselstraße, Jägerhofstraße, Florastraße und Karlstraße ein. Die in dem Artikel dargestellte größere Wertschätzung der Gründerzeitfassaden ab den 80er Jahren kann ich da bei der aktuellen Bautätigkeit in Düsseldorf nicht wirklich erkennen.

    Ehrenfeld - Roßstraße 2

    Mit der Montage und der Verkleidung der Garagentore im Erdgeschoss wurden die letzten Arbeiten an dem Mehrfamilienhaus abgeschlossen. Mir kommt es mittlerweile so vor, als würde bei der Gestaltung bewusst auf ein unansehnliches Erscheinungsbild Wert gelegt. So sind die Garagentore durch die Verkleidung mit einem Art Wellblech zwar individuell gestaltet, allerdings wirken sie auf mich zusammen mit dem Haustürloch wie ein billiges Provisorium.


    Entsprechend der Ausführungen über das Projekt auf der Seite des Architekten erfolgte die Dämmung des Gebäudes übrigens nicht durch ein Wärmedämmverbundsystem.




    Eigene Bilder

    ^ WAU, da könnte architektonisch ja wirklich der ganz großer Wurf entstehen.
    Eine öde Rasterfassade mit ein paar versetzten Fenstern, einem architektonischen Kniff, der bei aktuellen Neubauten ein absolutes Muss zu sein scheint, allerdings nicht wirklich von Kreativität zeugt. Und die fast fensterlose Stirnwand zeugt von zeitloser Eleganz des Minimalismus oder so....
    Das Einzige, was an dem Entwurf über das absolute Mittelmaß hinausgeht dürfte die Rundung sein.

    wenn man sich dort eine Wohnung leisten kann, darf man auch entgegen der Einbahnstraße in seine Tiefgarage einfahren :)


    Bei dem Video finde ich ernüchternd, dass selbst in dieser Hochglanzvisualisierung die Bauten nicht hochwertig wirken, sondern die Fassadengestaltung nur einen öden und langweiligen Eindruck aus dem Standardrepertoire der Rastergestaltung hinterlassen... als befände man sich in irgendeinem x-beliebigen Neubaugebiet ohne Wiedererkennungswert.

    Es wird wohl beabsichtigt, leider nur einen Teil der Sandsteinarbeiten in der Schaufensterzone wiederherzustellen bzw. wieder sichtbar zu machen. Bei dem Vergleich mit der historischen Ansicht des Gebäudes wird klar, dass von der Fassade oberhalb des 1. OG leider nicht allzu viel den Krieg und spätere Veränderungen überdauert haben wird.
    Bei facebook und auf der Seite der Eigentümer ist Einiges über die geplanten Arbeiten zu erfahren.

    @Elektizist und Baumann6: Das architektonisch Konzept muss einem ja nicht gefallen, ... , trotzdem sehen die Gebäude weder nach Sozialbau, noch billig und schon gar nicht nach 70er Jahre "Platte" aus. Die Materialien sowie die Verarbeitung wirken im Gegenteil sogar sehr hochwertig,


    schrieb RainerCGN einmal zu diesem Projekt ohne jeglichen Anklang der Allgemeingültigkeit bzw. dem unterschwelligen "ich bin aber anderer Meinung und damit basta" :lach:


    Mensch, hier macht doch jeder mal bewusst oder unbewusst Aussagen, die so rüberkommen, als würde hier eine allgemeingültiges Gesetz verkündet.... da muss man sich doch nicht so "aufregen" :)

    Grüner Weg - Zweites Baufeld

    Bei dem Sonnenschein des letzten Samstags konnte die grelle Farbigkeit des zweiten Baufelds des Wohn- und Gewerbebaus der GAG am Grünen Weg so richtig wirken. Mittlerweile gehe ich davon aus, dass es sich hier um ein Experiment handelt, wie weit die gestalterische Qualität des äußeren Erscheinungsbildes eines Gebäudes reduziert werden kann bis die Vermarktbarkeit leidet. Und da in Köln nun mal fast alles weggeht, könnte man in der nächsten Stufe die alberne Bemalung und die Balkone weglassen und hätte dann die Anmutung einer billigst sanierten und gedämmten Platte.





    Die bodentiefen Fenster schließen zum Teil direkt mit den Wegen ab. Wenn es sich hier nicht um Büros handelt, müssten die zukünftigen Mieter die Nähe zu Passanten mögen.








    Und es wird im gleichen Stil weiter gebaut



    Eigene Bilder