Ja, die Gebäude hatten von Anfang an ein Schrägdach. Es handelt sich um modifizierte WBS 70 des Wohnungsbaukombinats Gera. Sie wurden zwischen 1988 und 1990 errichtet.
Beiträge von Klarenbach
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Das rbb-Ländermagazin von heute hat einen Beitrag über die Hochhaussanierung gebracht. Die wichtigsten Infos:
-Es entstehen 150 Wohnungen mit einer Größe von 47-87 qm
-Auf dem Dach entstehen noch zwei neue Penthauswohnungen mit einer Größe von jeweils 200 qm.
-Die Bausubstanz wird als sehr gut eingeschätzt, allerdings müssen die Medien vollständig erneuert werden.
-Ein besonderer Clou ist der fantastische Ausblick.
-Die Fertigstellung soll im März 2024 erfolgen.
https://www.rbb-online.de/rbbum6/videos/20230709_1800.html
(ab 9:57)
Mich freut sehr, dass dieses lange Zeit wenig ansehnliche Haus nun eine solch gute Perspektive hat.
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Erst einmal fand ich die Diskussion im Baukollegium überhaupt nicht wirr, sondern insgesamt konstruktiv.
Das Problem besteht meiner Meinung darin, dass wir uns in einer Umbruchssituation befinden: Früher hat der Klimawandel und die Notwendigkeit einer klimagerechten Stadtentwicklung überhaupt keine Rolle gespielt, die Planungen des Planwerks Innenstadt zeugen davon. Heute werden die Themen graue Energie, Weiternutzung der bestehenden Bausubstanz, aber auch die Entsiegelung der Stadt, die Schaffung möglichst vieler Grünflächen für ein besseres Stadtklima, immer wichtiger. Folgerichtig müssen Planungen verändert werden, und genau das passiert zur Zeit. Insoweit gingen die Empfehlungen des Baukollegiums in die richtige Richtung.
Dazu kommt, dass die baukulturelle Bedeutung dieses Stadtraums erst allmählich erforscht wird. Und tatsächlich war der ganze Stadtraum von der Kurfürstenstraße über An der Urania bis zur Lietzenburger Straße eine ganz wichtige städtebauliche Leistung des alten West-Berlin. Hier wurde gezeigt, wie man sich damals eine betont freiheitliche und demokratische Stadtplanung vorgestellt hat. Was hier entstanden ist, war eben keine Achse oder Magistrale, wie in Ost-Berlin, sondern eine bandartige Struktur, die von zwanglos platzierten Solitärbauten flankiert wurde. Diese Qualität macht den Stadtraum unbedingt erhaltenswert. Sicher wäre es wünschenswert, wenn dieser Stadtraum eines Tages nicht durch Autos, sondern vielleicht durch einen Radschnellweg mit angrenzenden Parkbereichen dominiert würde. Aber da selbst die Sperrung eines aus verkehrlicher Sicht völlig unbedeutenden Teils der Friedrichstraße zum Drama wird, ist diese Hoffnung wohl unrealistisch.
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Der Tagesspiegel hatte schon im April über das Thema Mollstraße 4 berichtet.
https://www.tagesspiegel.de/be…aude-weichen-9686531.html
Demnach fordern sowohl die CDU als auch die Grünen einen Erhalt des Gebäudes. Auch Mittes Baustadtrat Ephraim Gothe würde das Gebäude lieber erhalten, Seit Jahren bemüht sich der Bezirk Mitte um Verhandlungen mit dem Eigentümer, dieser hätte sich aber wenig verhandlungsbereit gezeigt. Der Bezirk Mitte hat keine rechtliche Handhabe gegen den Abriss, da das Gebäude früher als Hotel genutzt wurde und deshalb als Gewerbebau gilt. Derzeit plant der Eigentümer den Abriss des Gebäudes und einen Büroneubau in der gleichen Dimension. Das Baukollegium kann, wie schon geschrieben, nur Empfehlungen aussprechen, aber nichts entscheiden. Zuständig ist ohnehin der Bezirk Mitte und nicht der Senat.
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Ich war bei der Vorstellung der Pläne am Dienstag dabei, und ich war angenehm überrascht. Vor allem hat mir gefallen, wie klar sich die Vertreterinnen der Umweltverwaltung zu den Plänen bekannt haben. Die Senatsverwaltung ließ keinen Zweifel daran, dass auch die neue CDU-Führung die Umgestaltung in der bisher geplanten Form umsetzen wird. Ich hatte den Eindruck, dass die Veranstaltung auch deshalb angesetzt wurde, um alle Befürchtungen bezüglich des neuen Senats zu zerstreuen. Es geht also planmäßig weiter, und das ist eine gute Nachricht.
Die Entwürfe gefallen mir auch gut, die Planer haben sich viele Gedanken über die Bedarfe in dem Gebiet gemacht, von Spielplätzen über Freizeitsportanlagen bis hin zu Liegewiesen an der Spree. Und wenn tatsächlich die Spandauer Straße grüner werden sollte, was ich angesichts des neuen Senats kaum zu hoffen wagte, dann bin ich sehr zufrieden.
Zum Masterplan: Ausgeschrieben wurde kein Masterplan, sondern ein Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) für die Berliner Mitte. Dieses Konzept wird selbstverständlich die Neugestaltung des Rathausforums / Marx-Engels-Forums nach den Entwürfen von RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten beinhalten. Es wird also nichts parzelliert und nichts bebaut, sondern es geht alles weiter wie bisher. Ich bin ja kein großer Fan des neuen Senats, aber man sollte ihm auch keine Absichten unterstellen, die er nicht verfolgt.
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Also der Begriff "Zivilisierung" findet sich in der Veranstaltungsankündigung, die im Post 130 gebracht wird.
Ansonsten ist es ja eher selten, dass Beiträge im DAF die Vorlage für einen Zeitungsartikel liefern. Diesmal war es offenbar der Fall, wobei ich nicht einschätzen kann, ob die Veranstaltungsankündigung von Oranien wirklich "geleakt" wurde, wie der Tagesspiegel schreibt. Jedenfalls finde ich gut, wenn solche Veranstaltungen transparent gemacht werden, und dazu hat Oranien einen wichtigen Beitrag geleistet.
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Die rbb-Abendschau hat sich gestern auch mit dem Thema beschäftigt. Hier kommen Politiker der Parteien zu Wort, außerdem gibt es ein Interview mit Stadtentwicklungssenator Gaebler. Herr Gaebler macht deutlich, dass noch harte Verhandlungen mit Signa bevorstehen und dass Signa nur dann Baurecht erhält, wenn sie auch wirklich investieren und die Projekte nicht weiterverkaufen.
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Über die Veranstaltung gibt es einen Bericht des Tagesspiegels.
https://www.tagesspiegel.de/be…ieter-wohnen-9960702.html
Ich war gestern auch dabei. Der Unkostenbeitrag war zwar mit 78 Euro recht hoch, trotzdem war die Veranstaltung interessant. Allerdings darf ich nichts berichten, da alle zu Beginn auf eine strenge Geheimhaltung verpflichtet wurden.
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Die Berliner SPD hatte am 26. Mai ihren Landesparteitag. Dort wurde auch ein Beschluss zu den Signa-Projekten am Kurfürstendamm und am Hermannplatz gefasst. In ihm heißt es klar, dass der Bau von Hochpunkten auf dem Signa-Grundstück am Kurfürstendamm und ein Neubau am Hermannplatz abgelehnt werden. Die SPD-Senatoren und Abgeordnete werden aufgefordert, diesen Beschluss umzusetzen.
https://parteitag.spd.berlin/a…d_City_West_nicht_d-2.pdf
Ich denke also, dass es zu den Signa-Projekten noch einige Auseinandersetzungen geben wird.
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Gibt es denn einen Link zur Veranstaltung? Ich habe im Netz nichts dazu gefunden. Muss man sich anmelden? Wer ist der Veranstalter?
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Um zurück zum neuen Senat zu kommen: Ich sehe die Personalie Gaebler auch nicht so negativ. Auch ich habe gehört, dass er pragmatisch sein soll und für symbolpolitische Konflikte wenig übrig haben soll.
Dann hat Gaebler zweifellos viel Verwaltungserfahrung und Fachkompetenz. Er war ja schon Staatssekretär unter Müller und Geisel und später Chef der Senatskanzlei unter Müller. Das bedeutet, dass er - im Gegensatz zu anderen Personen, die über keine Fachkompetenz verfügen - nicht so empfänglich für Einflüsterungen von außen sein dürfte.
Zudem ist er in einem Alter, in dem er wenig Rücksicht aus Karriereinteressen nehmen muss.
Alles in allem: Ich rechne damit, dass Gaebler relativ eigenständig agieren wird, und das ist nicht schlecht angesichts der jetzigen Konstellation.
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Der Wegfall der Fußgängerunterführungen wurde schon im Auslobungstext festgelegt. Der Grund war, dass die jetzigen Wegeführungen mit den Unterführungen und den nördlich anschließenden Rampen bzw. Treppen von vielen Bürgern als unübersichtlich und unattraktiv bewertet wurden. Stattdessen soll es nun ampelgesicherte Überwege geben, diese werden aufgrund der neuen Straßenbahnhaltestellen ohnehin nötig.
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Mittlerweile wurde auch der Wettbewerb zum Neubau der Gertraudenbrücke entschieden. Gewonnen hat der Entwurf von sbp - schlaich, bergermann, partner (Berlin) mit Obermeyer Infrastruktur GmbH & Co. (Dresden), SINAI Landschaftsarchitekten (Berlin) und Enguita & Lasso de la Vega (Madrid).
https://www.berlin.de/sen/uvk/…ssemitteilung.1316203.php
Die Brücke selbst ist nicht sehr spektakulär, weil sie recht kurz ist. Wichtiger ist, dass im Zusammenhang mit dem Brückenneubau das ganze Umfeld sehr viel grüner gestaltet wird. Die Visualisierungen sehen jedenfalls sehr vielversprechend aus.
(c) sbp, schlaich, bergermann, partner
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Geneigte Dächer wurden vorgeschrieben in der Baugestaltungsverordnung Unter den Linden vom 12. März 1997. Der zuständige Senator war damals Jürgen Klemann, die Senatsbaudirektorin war Barbara Jakubeit. Schon damals gab es Konflikte mit der Polnischen Botschaft, weil sie kein geneigtes Dach bauen wollte.
https://www.baunetz.de/meldung…_rechtskraeftig_1477.html
Diese Gestaltungsverordnung stieß damals auf viel Kritik vor allem bei den Denkmalpflegern, der Landesdenkmalrat hat einen Offenen Brief gegen die Gestaltungsverordnung verfasst.
Erst mit der Baugestaltungsverordnung Historisches Zentrum vom 21. August 2009 wurde das geneigte Dach zu einer Kann-Bestimmung. Festgeschrieben wurde aber die Traufhöhe von 22 Metern. Sonderregeln für diplomatische Vertretungen gibt es nicht.
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Selbst jetzt gibt es noch ein paar gute Neuigkeiten aus Berlin: Die Bezirksverordnetenversammlung in Mitte hat gestern auf Antrag der Grünen die Einrichtung der Fußgängerzone am Hackeschen Markt beschlossen. Konkret soll die Oranienburger Straße bis zur Großen Hamburger Straße, die Rosenthaler Straße bis zur Sophienstraße und die Neue Schönhauser Straße Fußgängerzonen werden. Lieferverkehr, Radverkehr und der Straßenbahnverkehr sollen weiter möglich sein. Für den Antrag der Grünen stimmten 28 Bezirksverordnete (SPD, Grüne, Linke), dagegen stimmten 15 (CDU, AfD, FDP).
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Die SPD Friedrichshain-Kreuzberg hat auf ihrer Kreisdelegiertenkonferenz am 24.3. einen Beschluss gefasst, in dem die Einstellung des Bebauungsplanverfahrens für das Signa-Projekt am Hermannplatz gefordert wird. Der Letter of Intent von 2020 wäre nach den jüngsten Kaufhausschließungen von Signa gebrochen worden und hätte deshalb keine Gültigkeit mehr.
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Die BVG hat ein großes Konzept für den U-Bahn-Ausbau vorgelegt. Folgende Strecken sind geplant:
-1.Schritt
-U 2:Ruhleben - Rathaus Spandau - Falkenhagener Feld
-U 9: Rathaus Steglitz - Lankwitz - Buckower Chaussee
-U 3: Uhlandstraße - Westkreuz - Heerstraße
-U 1: Warschauer Straße - Landsberger Allee - Antonplatz
-2. Schritt
-U 3: Wittenbergplatz - Alexanderplatz - Weißensee - Hohenschönhausen - Falkenberg
-U 4: Nollendorfplatz - Hauptbahnhof - Rosenthaler Platz - Landsberger Allee - Glambecker Ring
-3. Schritt
-U 0: Ringlinie außerhalb des S-Bahnringes
Bereits beschlossen wurden die Linien:
-U 7: Rathaus Spandau - Rudolf-Wissell-Siedlung
-U 7: Rudow-BER
-U 8: Wittenau - Märkisches Viertel
-U 1: Krumme Lanke - Mexikoplatz
Die Planungen sind eher als langfristige Visionen zu verstehen. Wieviel davon realisiert wird, hängt von den Finanzen ab.
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Wie der Tagesspiegel meldet, hat die Bezirksverordnetenversammlung Pankow am 2. März den Rahmenplan für das Neubaugebiet "Alte Schäferei" beschlossen. Geplant sind 3900 Wohnungen und Einfamilienhäuser. Zudem sollen eine neue Straßenbahnlinie entlang der Schönerlinder Straße und zwei neue S-Bahnhöfe entstehen. Beide S-Bahnhöfe sind schon im Rohbau vorhanden, sie wurden in den 1980er Jahren gebaut, als hier auch schon ein Wohngebiet geplant war.
https://www.tagesspiegel.de/wi…-beschlossen-9461630.html
Weitere Infos zum Rahmenplan gibt es hier:
https://www.berlin.de/ba-panko…anung/artikel.1134934.php
und hier:
https://mein.berlin.de/projekt…enplanung-alte-schaferei/
Mir gefällt des Projekt sehr gut. Es beweist, dass große Bauprojekte auch ohne große Auseinandersetzungen beschlossen werden können.
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Ich denke, es ist allen bewusst, dass eine Bebauung des Tempelhofer Feldes extrem polarisieren würde. Für Grüne, Linke und Teile der SPD hat das Tempelhofer Feld eine sehr große symbolische Bedeutung, auch weil der Volksentscheid von 2014 der erfolgreichste Volksentscheid in der Berliner Geschichte war. Das bedeutet: Alle Bebauungspläne würden von vornherein auf massiven Widerstand stoßen. Da werden auch nette Verpackungen nichts ändern, denn 2014 war ja auch nur eine Randbebauung geplant. Es dürfte also schon schwer sein, solch eine Bebauung überhaupt durchzusetzen. Eine Volksbefragung, wie von Herrn Wegner vorgeschlagen, ist in der Berliner Verfassung nicht vorgesehen, es müsste also zunächst die Verfassung geändert werden, und dafür wäre eine Zweidrittel-Mehrheit nötig. Es müssten also die Grünen mitspielen, und das wäre sehr unwahrscheinlich. Zudem würde eine Bebauungsplanung sehr viel Zeit erfordern. In dieser Zeit könnten sich die politischen Verhältnisse wieder ändern. Und wenn die Grünen erneut in den Senat kommen würden, würden sie diese Bebauungspläne sofort stoppen. Daher ist es besser, die vielen unumstrittenen Bauprojekte voranzutreiben, die auch von Grünen und Linken mitgetragen werden.
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Ich halte von dem Vorschlag nichts, einfach weil Berlin über genug andere Bauflächen verfügt. Aktuell werden 20 neue Stadtquartiere geplant und teilweise schon errichtet, mit rund 60.000 Wohnungen. Das Problem ist nicht der Mangel an potenziellen Bauflächen, sondern die langen Planungszeiten. Es dauert einfach lange, bis ein neues Stadtquartier an den Start gehen kann. Diese Probleme würde es auch auf dem Tempelhofer Feld geben. Da zur Zeit keine realisierungsfähigen Planungen vorliegen, ist mit mindestens 10-15 Jahren zu rechnen, bis ein Baubeginn erfolgen kann. Zudem ist auf diesem Gebiet mit großen Widerständen und Planungsrisiken zu rechnen (z.B. ein neues Volksbegehren gegen die Bebauung). Es besteht also die Gefahr, dass hier ein großér Planungsaufwand investiert wird, der dann verloren ist. Zudem haben wir zur Zeit noch finanzielle Probleme, die den Neubau bremsen. Für das Kurt-Schumacher-Quartier liegt eine fertige Planung vor, allerdings ist ihre Umsetzung aufgrund der Baukostensteigerungen ungewiss.
Ich würde also sehr dafür plädieren, die Planungskapazitäten auf die bereits beschlossenen neuen Stadtquartiere zu konzentrieren und sie nicht für Projekte zu verbraten, die zwar für Schlagzeilen sorgen, aber keinen Beitrag zur Lösung der Wohnungsfrage leisten.