Beiträge von Xysorphomonian

    Huch, das ist ja deutlich mehr als bisher angenommen. Mir war ebenfalls nicht klar, dass das Nebengebäude mit einbezogen wird und ein Makeover bekommt. Ich kann mir vorstellen, dass das seine Wirkund nicht verfehlen wird (Randnotiz: Seit kurzem gibt es Street-View von Teilen der Fußgängerzone in Bochum) . Was mir besonders gefällt: Langam wird die Bochumer Innenstadt in ihrer Materialität immer homogener, es bildet sich ein Cluster aus hochwertigen Sandsteinfassaden aus verschiedenen Epochen: Kortumhaus, Rathaus, Sparkassen-Altbau, Baltz-Haus, C&A-Haus, Sparkassen-Neubau, Baltz-Anbau, Kortum-Karree, ehemals Santander, Viktoria-Quartier, ein paar kleinere Gebäude reihen sich ebenfalls ein. Da geht noch was!

    Eine spannende Achse an Großprojekten vom City Tower über Dr.-Ruer-Platz zum Viktoria Karree!

    Nicht zu vergessen das Haus des Wissens! Ich bin erstaunt, wieviel sich zwischen Rathaus und Hauptbahnhof gerade bewegt. Die in vielen Kommentarspalten und sozialen Netzwerken immer wieder als 'tot' bezeichnete Bochumer Innenstadt scheint mal wieder mit einem gewissen Trotz von vorne anfangen zu wollen.

    • Ich meine, gehört zu haben, dass die Stadt tatsächlich sogar schon einiges an 'Workforce' erübrigt, um das Bahnhofsumfeld schnell zu entwickeln (Meine -zugegeben eilige- Recherce ergab hierzu jedoch nichts, von daher möchte ich da eher von einem Gerücht sprechen, vielleicht finde ich dazu noch 'was).
      Ich kann mir auch vorstellen, dass die Stadt da ein ziemliches Interesse 'dran hat. Denn zum einen lässt sich hier die Stadtkasse durch die Vermarktung der Flächen aufbessern (was letztlich, bevor das wieder so wirkt, als sei die Stadt nur geldgeil, den Bürgern nur zugute kommen kann), zum anderen will die Stadt wachsen, und das Potential ist da. Der Flaschenhals, so scheint mir, ist da Wohnraum. Wenig Städte haben die Chance, in so zentraler Lage Flächen zu erschliessen, und das wird man auch im Rathaus wissen.

      Zudem, bei allem, was ich bisher in Braunschweig erlebt habe, haben die mit ihrer Art der Bürgerbeteiligung einen sehr effizienten (und die Bürger zufrieden stellenden) Weg gefunden, die Zeit von der ersten Idee zum ersten Spatenstich zu verkürzen. Ich kenne diese Phase aus anderen Städten, wo das Geringe im Vorfeld sehr, sehr zäh ist.

    Was mir gerade noch einfällt - das gesamte Bahnhofsumfeld soll ja (irgendwann) umgestaltet werden. Dazu gab es doch auch Visualisierungen. Sind da schon alle drei Gebäude abgebildet gewesen?

    Nein. Umgekehrt ist die Bahnhofsumfeldumgestaltung (was ein Wort...) in dem Modell, dass die VR im Foyer des 'zweiten' Turmes ausgestellt hat, und das alle drei Türme zeigt, nicht eingearbeitet.


    Dennoch: Dieses Modell könnte neues Licht in die Diskussion bringen, leider habe ich mich nicht getraut, zu fragen, ob ich Fotos machen darf.


    Als Seitennotiz habe ich mir die Pläne und Visualisierungen des Bahnhofsumfeldes im Siegerentwurf noch einmal angeschaut: In weiser Vorraussicht auf den Streit darum, ob nun Viewegs Garten größer oder kleiner wird, haben die Macher der Grundrissdarstellung den Ist-Umriss des Parks mit einer dünnen, roten Linie eingezeichnet. Und das gibt eine deutliche Antwort auf die Frage, ob der Garten nun größer oder kleiner wird.

    Mein Punkt war der, dass es Essen (nach Eigenwerbung übrigens "Die Einkaufsstadt") deutlich härter trifft als Braunschweig. Das ist bei aller Unvergleichlichkeit Braunschweigs nicht von der Hand zu weisen. (Anm.: Wenn Sie sagen, dass das Umland von Essen ganz anders sei als das von Braunschweig, dann haben Sie damit etwas getan, was Sie vorher für unmöglich erklärt haben: Die beiden Städte miteinander verglichen).


    Nochmal: Die Innenstadt von Braunschweig ist durch die Schließung eines der zwei Warenhäuser nicht lebensbedrohlich getroffen. Zumal es dasjenige ist, dass nicht direkt an der Haupt-Einkaufsmeile liegt.

    Worin ich Ihnen zustimme, ist, dass die Schließung von Karstadt Sport ein Problem werden könnte, insbesondere, da es nur zwei Häuser entfernt ist von der leerstehenden Burgpassage (ganz leerstehend? Nein! Eine kleine, national operierende kleine Kaffeeröster-Kette... ;) ), und somit die Gegend weiter belastet.


    Hier wäre interessant, zu wissen, wem die Gebäude gehören: Denn auch hier sehe ich eine Chance. Durch die Aufwertung der zum Damm hin fensterlosen Fassade (Ich erkenne langsam ein Muster) könnte Fenster bekommen und sich vielleicht ein bißchen besser in die zwar heterogenen, aber eher hochwertigen Fassaden des Straßenzuges einfügen, statt dort als klotziger Fremdkörper (Jepp. Definitiv ein Muster) zu wirken. Aber dazu müsste man den Eigentümer erreichen, was nicht immer ganz so leicht ist...



    Ich denke auch, dass in einer Innenstadt mit den frei werdenden Flächen kreativer umgegangen werden muss: Sie wieder vorwiegend dem (Luxus-)Konsum durch Einkaufen zu verschreiben, hat verschiedene Nachteile:

    Zum einen schließt so eine Innenstadt Menschen aus, die sich das ständige Umwälzen der eigenen Gaderobe nicht leisten können oder die kein Interesse am Shopping-Nachmittag haben.

    Zu anderen bin ich ähnlicher Meinung wie der Chef des Einzelhandesverbandes in Essen. Mit dem Siechen des Vollsortimenters einher geht: Die 'Hundeknochen-City' hat sich überlebt. Ein Kaufhaus an jedem Ende der Einkaufsmeile, dazwischen kleintiliger Einzelhandel, das war mal eine sichere Bank für das Funktionieren einer Innenstadt. Nach dem Prinzip funktionierte auch BS: Man ging zu Horten, lief durch den Tunnel, dann den Damm entlang und endete bei Karstadt. Das diese Route schlichtweg nicht mehr der heutigen Realität entspricht, kann man schon daran ablesen, dass der Fußgängertunnel nicht im Ansatz den gleichen Fußgängerstrom aufweißt wie der Damm oder Hutfiltern. Da geht aber kaum noch jemand durch, was auch zeigt, wie wenig überlebenswichtig dieses Haus für die Einkaufsstadt ist. Und auch zeigt es, wer hier von wem abhängt. Da gab es nämlich dank Onlinehandel in den letzen Jahren eine Umkehr: Waren es früher die Vollsortimenter, die eine Lage aufwerteten, bisweilen überhaupt erst als Einkaufslage definierten, sind sie heute ebenso von einer gute Lage und Fußgängerströmen abhängig wie jeder andere auch.

    Und diese Faktoren werden nicht mehr nur durch Einkaufsmöglichkeiten definiert.


    Deswegen gehe ich sogar noch einen Schritt weiter: Eine nur auf Einzelhandel fokussierte Innenstadt wird immer weniger Menschen hinter dem Ofen Rechner hervorlocken. Es darf jetzt nicht der Fehler gemacht werden, zu hoffen, dass es mit neuem Einzelhandel getan ist.


    Stattdessen: Moderne Konzepte, ruhig mal was ausprobieren. Ich gehe zum Beispiel davon aus, dass demnächst die Nachfrage nach Co-Working-Spaces explodieren wird. Die Corona-Pandemie hat vor allem eines gezeigt: Das 'Homeoffice' (der Begriff ist so falsch, dass ich Anführungsstriche setzen muss) keine Erfindung für Faulpelze ist, um sich der Überwachung durch den Chef zu entziehen, sondern tatsächlich funktioniert. Und obendrein spart es den Unternehmen auch noch Geld. Aber nicht jeder hat zuhause einen Arbeitszimmer, also wird die Nachfrage nach flexibel anmietbaren Büroräumen ansteigen.

    Gleichzeitig steigt das Bedürfnis der Menschen, andere Menschen zu treffen. Zoom und WebEx zum Trotze fühlt man sich einsam, wenn man drei Tage am Stück keinen realen Menschen trifft. Treffpunkt war in der Stadt schon immer die Stadtmitte. Aber diesen Rang muss sie sich jetzt wieder zurück erobern. Und was nutzt es da, ein 'One-Trick-Pony' aufrecht zu erhalten, wenn diesen Trick immer weniger Menschen sehen wollen? Nur, wenn es einer Stadt gelingt, noch andere Bedürfnisse und Wünsche der Menschen zu erfüllen (im obigen Beispiel das Bedürfnis nach soziaer Nähe), kann auch der Einzelhandel überleben. Das sollte jetzt, da Fläche frei werden wird, ebenfalls bedacht werden. Das jedoch ist ein Vorteil: Es werden ja gerade Flächen für neue Konzepte frei. Und das ist, wenn man es klug zu nutzen weiß, eher eine Chance denn eine Katastrophe.

    Zudem: Ich wage schwer zu bezweifeln, dass es ein herber Schlag für das Magniviertel ist. Dem nämlich hat das Gebäude den Rücken zugewandt. Damit das Magniviertel profitierte, müsste aber das Kaufhaus einen Bezug dazu haben. Hat es aber nicht. Wer aus dem Kaufhaus heraustritt und ins Magniviertel geht, der hatte das mehrheitlich von vorne herein vor, und geht auch da hin, wenn das Haus nicht mehr steht. Es ist eher die Aufgabe der neuen Nutzung, die Leute über die Straße zu locken, um sie dann ins Magniviertel einzuladen. Hat das Kaufhaus ersteres getan, war es beim zweiten Punkt eher hinderlich.

    Von einem Denkmalschutz war ich auch nicht ausgegangen. Der Gedanke schien mir ziemlich absurd, denn wie schon gesagt: Horten hat seinerzeit seine "Wabenfassade" in jede zweite Großstadt in Westdeutschland stellen dürfen. Es ist also Architektur von der Stange (was zu Horten passte). Wäre es aufgrund Baudatum, Größe, geschichtlicher Relevanz, Bezug der Stadt oder arichitektonischer Details der Horten-Bau, der von dieser Zeit berichten soll, wäre ich noch geneigt, an Denkmalschutz zu glauben, aber nichts davon traf zu. Woher kommt dieses Gerücht, von dem ich doch hoffe, dass es eines ist?

    Weiterhin hoffe ich, dass nicht irgendeine Behörde auf die schräge Idee kommt, hier einen Denkmalschutz zu beantragen: Diese Vollsortimenter sind ziemlich aus der Zeit gefallen, es wird keiner mehr einen neuen eröffnen. Die Lage ist, zumindest in der jetzigen Situation, keine Gute. Vieles im Inneren spricht dafür, dass Renovierungen in den letzten Jahren nur sehr zögerlich angegangen worden sind. Und die waren in erster Linie Verschönerungen. Was wiederum die Vermutung nahelegt, dass die Ausstattung auch den Anforderungen von Mietern großer Flächen nicht gerecht wird. Und jede andere Nutzung als Einzelhandel bedürfte mehrerer Fenster und bisse sich damit massivst mit der Idee des Denkmalschutzes, und auch so ergäben sich Herausforderungen: Eine Umnutzung verlangte das Hineinschneiden eines großen Atriums oder einer ähnlichen, die Statik verändernden Maßnahme. Das Gebäude ist andernfalls zu tief, um mit natürlichem Licht ausreichend beleuchtet zu werden . Alles in allem: Neben der Tatsache, dass dieses Gebäude das Magniviertel zubaut und erschlägt, wird eine Nachnutzung schwer zu finden sein. Da widerum kommt der Kosten/Nutzen-Faktor ins Spiel: So, wie sie jetzt ist, wird die das Gebäude wenig Miete (von den Arztpraxen in den oberen Etagen) abwerfen, aber auch in Dornrösschenschlaf der unteren Etagen hohe Betriebskosten einfordern. Da würde ein Abriss und die anderweitige Vermarktung des Grundstücks überhaupt erst die Möglichkeit eröffnen, damit Geld zu verdienen.

    Also spricht alles dafür, sich jetzt schon einmal Gedanken zu machen, was man mit dem Areal machen kann, und sich von dem Anblick des Gebäudes zu verabschieden.

    Deswegen: Ob das Fenster nun banausenhaft ist oder "verhältnismäßig ganz OK", darüber liesse sich vortrefflich diskutieren, aber vor dem HIntergrund, dass ich kaum an eine Zukunft dieses Gebäudes glaube, ist das ein Streit um des Kaisers Bart. ;)

    Für die MItarbeitenden ist das eine schwere Situation, und ich wünsche Ihnen, dass sie alle bald eine neue Stelle zu ebenso guten oder besseren Bedingungen finden.

    Die Einkaufssituation vermag ich nicht gut zu beurteilen, dazu fehlt mir die Erfahrung mit der Braunschweiger Innenstadt: Bisher habe ich alles bekommen, was ich wollte, aber wegen der Kürze der Zeit, die ich hier wohne und meiner sehr individuellen Lebensumstände, ist das alles andere als repräsentativ.
    Fest zu halten bleibt, dass der Braunschweiger Innenstadt zumindest ein Karstadt-Haus erhalten bleibt. Unterm Strich steht sie damit noch recht gut da: Essen (wo die Muttergesellschaft ihren Sitz hat, eine Stadt die mit fast 600.000 EW doppet so groß ist wie BS ist ) verliert zwei Kaufhäuser und hat damit gar keins mehr.
    Die Lübecker Einkaufsmeile gruppiert sich um ein riesiges Karstadt-Haus (streng genommen sind es zwei), das in absehbarer Zeit geschlossen wird: fast 100.000 qm überbaute Fläche, auf der ein -ohnhin schon fremdkörperartiger, überdimensionierter Klotz steht, mItten in der für ihre kleinteiligen Bebauung des Spätmittelalters zum Weltkulturerbe erhobenen Stadt. Das hat man hinnehmen können, solange Karstadt die Leute in die Fußgängerzone lockte. Aber nicht nur bricht ihr dieser Frequenzbringer weg; Als Leerstand in so prominenter Lage wirkt es trostlos und macht so die Innenstadt unattraktiv.


    Auch dieses Problem teilt Braunschweig nur bedingt: Aufgrund der Lage des Gebäudes jenseits der Einkaufsmeile schadet es dieser als Leerstand derselben kaum. Natürlich ist ein so ein großer Leerstand nichts, was man sich längerfristig erlauben kann, auch verliert die Stadt sicher etwas an Angebot, aber die Innenstadt ist dadurch nicht lebensgefährlich verletzt. Da ist die Burgpassage bedrohlicher.
    Und ob das Magniviertel nun hinter der Rückseite eines betriebenen oder leerstehenden Kaufhauses versteckt wird, macht den Unterschied auch nicht. Die Ecke hinter dem Kaufhaus ist, so oder so, toter Raum.

    Aber zum architektonischen Teil: Das Gebäude selbst ist IMHO kaum erhaltenswert: Auch die Fassade nicht.
    Dabei ist mir bewusst, dass es sich hier um eine typische 'Horten-Kacheln'-Fassade handelt. Aber, soweit meine Meinung, nicht typisch genug. Da gibt es herausragendere Beispiele, zumal jede zweite Stadt in Westdeutschland so eines hat.
    Auf der anderen Seite steht, dass diese Baumasse den Weg ins Magniviertel zustellt. Und hier liegt die Chance, die der Krise innewohnt: Wenn man jetzt städtebaulich clever verfährt, bekommt man eine Öffnung des Magniviertes hin zum Schloßplatz, dem zentralen Platz der Stadt, wodurch die Stadt sogar noch gewinnen kann.

    Wenn ich träumen dürfte, dann wäre sogar denkbar, die so Flächen anders zu sortieren, um dem Bohlweg seine Barrierewirkung zu nehmen und die Haltestellen "Schloß" und "Georg-Eckert-Straße" zusammen zu legen: Und es wäre ein guter Startpunkt, um die Georg-Eckert-Straße, wie an anderer Stelle schonmal besprochen, zu überdenken.
    Ja, ich weiß, ich weiß. Aber Träumen wird doch noch erlaubt sein...

    Ungeachtet der Tatsache, dass ich Verwandte in Hamburg und Schleswig-Holstein habe, und somit von dieser Verbindung persönlich profitierte, finde ich es schwierig, diese Trasse als wirtschaftliche Notwendigkeit zu betrachten.


    Ich komme aus dem Ruhrgebiet, wo man das Modell 'Aufschwung durch Autobahnbau' ausprobiert hat. Mit dem Effekt, dass es dort absurd viele Autobahnen gibt, aber wirtschaftlichen Aufschwung nur so punktuell, dass ein Zusammenhang mit den Autobahnen nicht ernsthaft zu ziehen ist.


    Im Übrigen lockt man mit Autobahnen, wenn überhaupt, in erster Linie Gewerbe an, dass viel Fläche verbraucht, dafür aber wenig Arbeitsplätze schafft, die auch nicht gut bezahlt werden.


    Unbestreitbar ist ein Autobahnanschluss ein Wirtschaftsfaktor, aber der funkitioniert nach meinen Eindruck ziemlich binär: Einen Boost für die Wirtschaft schafft nur der erste Anschluss, jeder weitere hat kaum noch Effekte.


    Anders sieht das witzigerweise mit dem Anschluss an Bahnstrecken aus: Erfurt wurde durch das VDE 8 vom Haltepunkt im ICE-Netz zum Knotenpunkt, was dort einen ziemlichen Boom ausgelöst hat.


    Warum reden wir also nicht mal über eine leistungsfähige Bahnverbindung nach Hamburg? Brächte am Ende mehr.

    Welcher der Entwürfe realisiert wird, und in welcher Form, bleibt abzuwarten. Der erstplazierte Entwurf gefällt mir, bis auf Details, auch am besten.


    Anders als Hanbrohat finde ich den Beton als Gestaltungsmerkmal angemessen: Er grenzt alte von neuer Bausubstanz ab, kontrastiert sehr schön zu dem alten Backstein und zu dem eingesetzten Holz (Holz und Sichtbeton empfinde ich ohnehin als sehr schöne Kombination, aber 'schön' ist subjektiv und soweiso kein Kriterium). Die Betondecke mit den Treppen als Winkelbrüche zitiert, sei es bewusst oder unbewusst, die Bahnhofshalle der direkt vor dem Haus liegenden Stadtbahnstation. Was ich mir gewünscht hätte (und was er als einziger Entwurf nicht hat) wäre der Haupteingang mit Rundbögen. Das würde zum einen ein wesentliches Gestaltungsmerkmal des Altbaus rekonstruieren, zum anderen aber auch mit dem gegenüber liegenden Rathaus korrespondieren.



    Alles in allem stimme ich zu, dass dort sehr spannende Entwürfe mit bei sind. Welcher nun realisiert wird, und welche Anpassungen es noch gibt, werden wir sehen. In jedem Fall meint die Stadt es ernst mit der Erneuerung ihrer Bibliothek, und scheut nicht davor, das zu zeigen.

    Ganz nebenbei geben die aktualiserten Visualisierungen auf der von Kostik verlinkten Seite, die ihrerseits wohl von der Seite von HBB selbst kommt, Hinweise auf die Mieter . Ankermieter wird wohl Decathlon, zumindest dürfen die an der virtuellen Fassade am größten werben. [EDIT 18.05.2020: Mittlerweile unterscheiden sich die Visualisierungen wieder, HBB hat wieder eine neutrale 'Lorem-Ipsum'-Fassade, zum Zeitpunkt des Posts war die Visualisierung noch identisch und zeigten Aussenwerbung für die unten aufgezählten Einzelhandelsketten]


    Daneben ziegt die Visu Werbungen für die Bekleidungskette KULT, dann ein REWE (also doch...), ein L'Osteria-Restaurant - und einen langen Namen in blauer Schrift, den ich leider nicht entziffern kann, und dessen Logo ich eben auch nicht kenne

    Warum dort zwei Flächen grau sind und eine dieser grauen Flächen wenige Zentimeter über den Rand des Erkers hinausgezogen ist, kann ich so recht auch nicht verstehen. Womöglich ist Letzteres der Tatsache geschuldet, dass der Erker nicht exakt über dem schwarz verkleidetem Sockel des Nachbargebäudes endete. Das ist natürlich Pech, aber man täte gut daran, diesen Umstand zu kaschieren, anstatt ihn, -und sei es auch nur unbeabsichtigt- auch noch hervorzuheben.

    Aber ob nun beabsichtigt oder unbeabsichtigt: Es sieht eher so aus, als habe sich in irgendeiner Moment in der Geschichte dieses Gebäudes jemand beim Ablesen seines Zollstocks erguckt.

    Die Größe des Projektes hat mich zumächst verwundert. Ich finde es aber angemessen, es passt in die Gegend. Und es nutzt den Platz besser als die 'Scheibchenvillen', die dort einmal angedacht waren. Die Plaza und die Ladenzeile könnten tatsächlich dazu führen, dass hier nicht anonym gewohnt wird, sondern ein Quartier entsteht. Bevor ich jedoch mit dem.Lob zu weit gehe, muss ich Wasser in den Wein giessen: Es gibt einen direkten Weg am Sportplatz vorbei zu der leistungsfähigsten Stadtbahn, die Bochum zu bieten hat. Das hätte man als Achse in die Plaza laufen lassen können. Warum stellt man den ÖPNV-Nutzern da einen der Wohnblöcke in den Weg, und lässt sie zur Bushaltestelle quer über den Parkplatz laufen?


    Irgendwie scheint Vonovia die Verkehrswende verhindern zu wollen: Sowohl ihre Zentrale als auch das wohl größte Einzelprojekt in dieser Straße ist für Autofahrer geplant, und vertut die Chance, die Nähe zur U35 zu nutzen oder der Bushaltestelle direkt an der Grundstücksgrenze. , Stattdessen verlängern sie die Wege zum ÖPNV künstlich und ohne ersichtlichen Grund.


    EDIT: Ich muss meine Kritik in weiten Teilen zurücknehmen: Es gibt einen Durchgang durch den Gebäuderiegel, der die Plaza mit dem Weg zur Station verbindet. Ich möchte das noch nicht als optimal bezeichnen, da ist (eben keine) Luft nach oben: Durchgänge durch Gebäude müssen schon extrem gut gestaltet sein, um nicht Angsträume zu werden. Wohl aber kann ich meine Kritik, man habe an den Weg nicht gedacht, nicht stehen lassen.

    "Klimaschutzsiedlung"? Ich weiß nicht, ob ich weinen oder lachen soll.

    In einer der am dichtesten besiedelten Städte Deutschlands ist eine ÖPNV-Anbindung durch einen Bus, der alle 20 Minuten fährt, ein Witz. Und der nächste Supermarkt ist mit 700 Metern und der Überquerung des Hölkeskampringes auch zu weit weg, um realistisch zu Fuß erreicht zu werden. Also eine Siedlung mit einem Stellplatz je Wohneinheit, und genug Stellplätzen an den Straßen für den Zweitwagen, denn hier geht ohnehin keiner zu Fuß oder nutzt den ÖPNV für irgendetwas. ist zwar etwas aus der Zeit gefallen und deswegen ein Beispiel, wie Stadtplanung nicht mehr gemacht werden sollte, aber OK.

    Nur bitte: Wenn man die Erreichbarkeit zu Fuß oder mit dem ÖPNV nicht mitplant (Oder eine Busanbindung drei mal die Stunde und Richtung für ausreichend hält), sollte man sich und die Interessenten nicht belügen, indem das ganze "Klimaschutzsiedlung" nennt.

    Ich weiß, ich bin mal wieder zu kritisch. Noch ist ja gar nichts passiert, und ich bin unfair gegenüber der Stadt, die natürlich an einen Supermarkt in der Siedlung gedacht hat, und vielleicht auch den Takt des Busses verdichtet. Sehr, sehr gerne nähme ich mein Geschimpfe zurück, und würde mich sehr darüber freuen, beim Veröffentlichen der Pläne und des Konzepts kleinlaut um Entschuldigung bitten zu müssen.

    PS: Noch ein wenig Rechereche ergab, dass die Stadt hier "individuellen Wohnungsbau" für die einzig mögliche Form hält. Also keine Mehrgeschossigkeit, sonder klassischer Suburban Sprawl: Wenig Bewohner pro neu zu versiegelnder Fläche. Die Chancen für eine Entschuldigung meinerseits sind mal wieder gesunken. Im Gegenteil: Zur MIV-Ermunterung kommt noch Flächenversiegelung hinzu.
    Im Ruhrgebiet sollte die Botschaft ankommen, dass kein CO2-Fußabdruck kleiner wird davon, dass man Klimanotstände ausruft und irgendwelche Hoffnung verheißenden Namen vergibt und trotzdem weiter macht wie bisher.

    Mein Problem mit dem Lohrheidestadion ist, dass die Anbindubg an den ÖPNV wieder nicht so recht mitgedacht wird. Als Veranstaltungsort mit 15.000 + Sitzplätzen (und den Stehplätzen bei den Konzerten) ist eine Anbindung an den SPNV obligatorisch, wenn man es ernst meint mit dem Klimanotstand. Denn eine Busverbindung erfüllt die Abforderungen nicht.

    Ja, der Verkehr ist mitgedacht worden: Ich lese ich von 'fehlender Parkplatzfläche' - das ist eine ziemlich eindimensionale Stadtplanung, mit der die Verkehrswende nicht gelingen wird. Eine, mit der die Veranstaltungslocation 'Lohrheidestadion' obendrein auch einen großen Nachteil erhält: Gerade auf dem Weg zu Großveranstaltungen wie Konzerten verzichten viele gerne auf das Auto.


    Solange also nicht nmindestens eine Straßenbahnanbindung geplant ist, ist diese Menge Geld für die Renovierung eher kontraproduktiv.

    Ich halte zwar die Logik mit der Baugenehmigung nur bei nachgewiesenem Parkraum gleichfalls für Käse, sehe es aber sonst wie Dvorak: Rs ist schon anmaßend, von der Allgemeinheit zu verlangen, einfach so mal eben in Innenstadte ca 10 - 25 % der eigenen Wohnfläche on Top, zu ebener Erde und am besten für Umme zur Verfüngung zu stellen. Betrachtet man es aus der Perspektive, klingt die Forderung reichlich absurd. Und nur, weil man sich dran gewöhnt hat, ist es nicht normal. Warum sollte die Stadt da auch mitspielen? Die Drohung, dass keiner mehr in die Städte zöge, ist eher eine Erpressung und noch dazu eine, die nicht funktioniert.


    Übrigens will niemand das Auto vom Planeten verschwinden lassen. Nur sind die Zeiten, in denen man ein Auto besteigen musste, zum Verkehrsteilnehmer erster Klasse zu werden, allmälich vorbei.


    Es werden nämlich immer mehr, die fragen, womit der MIV die ganzen Privilegien, die er geniesst, irgendwie verdient hat. Und warum sich dem alle unterordnen müssen. Und bisher habe ich keinen Antwortversuch gehört oder gelesen, der auf widerlegten 'gefühlten Fakten' beruht oder nach ziemlich gleichgültigen Egoismus klangen. Aber da wir allmälich doch arg OT sind, dürfen alle Argumente dazu gerne in den entsprechenden Strängen ohne Regionsbezug nachgelesen werden.


    Was ihre Befürchtung, die Anreiner würden nicht gefragt, anbelangt, kann ich Sie beruhigen: Bisher glänzte Braunschweig durch eine vorbildliche Bürgerbeteiligung.

    Was mir daran besonders gefällt: Dieses "Reallabor" wirkt auf den Visualisierungen zumindest fußgängerfreundlich - Ein Aspekt, der bei dem ganzen Fancy Stuff, den die Energiespartechnologie heute so bietet, gerne mal vergessen wird. Das mag trivial erscheinen, und für manch einen Investor hat das vielleicht nichts miteinader zu tun. Aber was nutzt das Einsparen von 100 KW Heizkosten, wenn die ganze Anlage darauf ausgelegt ist, dass man jeden Weg mit einen 150 KW-PKW zurücklegt? Wobei es gerade bei einem Energiewendeviertel vollkommen wumpe ist, ob diese 150 KW nun aus einem Tank kommen oder aus einem Akku. Aber gut, dass scheinen die Planer mitgedacht zu haben, denn der zumindest auf den Visualisierungen ist viel Fußgängerzone zu sehen, und viele geöffnete Erdgeschossfassaden.

    Hierzu gebe ich zu bedenken, dass das Areal städtebaulich etwas bescheiden liegt, um wirklich alles Potential der Energieeinsparung zu nutzen: Umgeben ist es von zwei breiten Straßen und einer wirklich breiten Schienenstrecke, die auf Fußgänger eine Barrierewirkung haben, und trotz der Nähe zur Schiene ist die Anbindung an den SPNV kaum bis gar nicht gegeben - Sei es drum: Wenn sich ein Nahversorger hier ansiedelt, ermöglicht es das Quartier durch die Durchmischung Wohnen - Büros es vielleicht, dass hier Menschen leben, die die Mehrzahl ihrer Arbeitstage überhaupt gar kein anderes Verkehrsmittel nutzen als ihre Schuhe. Und das wäre eben jene Energieeffizienz, die imho anzustreben gilt, wenn man sich als Labor für die Energiewende bezeichnen möchte.

    Ich würde mir wünschen, dass von dem Literaturquartier ein Impuls ausgeht für die Ecke, in der städtebaulich noch vieles im Argen liegt.

    Die Anlage 'Wohnen am Westbach' finde ich in vielen Aspekten recht charmant - Nur habe ich einen großen Kritikpunkt: Warum verstecken sich die Vorgärten hinter schulterhohen Mauern? Eine Wohnanlage zu bauen, die an zwei Seiten einer Straße liegt, bedeutet doch, die Chance zu haben, dieser Straße ein Gesicht, eine Identität zu geben, die architektonsichen Vorraussetzungen zu schaffen, dass aus der Wohnanlage eine Gemeinschaft wird. Das Prinzip der begehbaren und lebenswerten Stadt in diesem Mikrokosmos voranzutreiben. Oder ich verstecke meine (wertig gestalteten) Fassaden hinter 1,5 Meter hohen Mauern, die von fast nochmal so hohen blickdichten Hecken gekrönt werden. Die Straße wird dadurch auf Augenhöhe zu einem eintönigen, leblosen Mauer-Hecke-Schlauch, der dem Bewohner nur eins vermittelt: Benimm Dich normal und fahre direkt mit dem Aufzug in die Tiefgarage! Fußgänger haben hier nix zu suchen!

    Stellt man sich diesen wirklich schick animierten Flug durch die Anlage mal nicht auf der Flughöhe von 4,5m , sondern auf 1,6 m vor, wirft das automatisch die Frage auf, ob sich jemals in der Realität wirklich dreizehn Menschen hier auf der Straße aufhalten.

    Ich weiß, dass die Tiefgaragen auch der Grund für diese hohen Mauern sind. Aber das kann man sicher besser lösen, weichere Übergänge und einladendere Straßenfassaden auf Augenhöhe schaffen, und ich behaupte: Auch mit dem gleichen Budget.

    Hallo! Ich verfolge schon länger dieses Forum [...]

    Herzlich willkommen in DAF!

    Zitat von Flu

    Wenn aber schon 2034 auf der S1 neue, tiefere Fahrzeuge eingesetzt werden, dann bedeutet dass ja zwangsläufig, dass man nach nur 11 Jahren den gesamten Bahnsteig erneut umbauen müsste.


    Bei Stadtbahnen ist Aufschottern möglich: Das Anheben der Gleise durch das Aufbringen von einer Schotterschicht. Zu bewundern zum Beispiel im U-Bahnhof Bochum Hbf, Ebene -2. Der Gleistrog, in dem die U35 fährt und der, in dem die Meterspur fährt sind ab der Oberkante desselben Bahnsteiges gleich tief. Die eine Bahn hat Hochflur, die andere Niederflur, beide sind niveaugleich zu besteigen. Der Unterschied besteht lediglich in der Menge an Schotter, die unter den Gleisen liegt. An den Tunnelmündern der Meterspurbahn kann man das sehen, wenn die Bahn den Höhenunterschied überwindet.

    Ob das bei der Vollbahn (mit Nachbargleis, dessen Höhe nicht verändert wird) möglich und zulässig ist, entzieht sich jedoch meiner Kenntnis.

    Erfahrungsgemäß ist es bei öffentlichen Baustellen nicht unüblich, dass Zeit- und Kostenplan komplett aus dem Ruder laufen, wenn geklagt wird. Der pragmatische Ansatz ist also, solchen Klagen vorzugreifen, infem man die Bürger so früh wie möglich einbindet.


    Jenseits des pragmatischen Ansatzes bin ich immer überrascht, wenn sich jemand gegen Bürgerbeteiligung ausspricht, denn sie ist gelebte Demokratie.

    Danke, DieFeder.


    Die Montage in das Satelitenbild zeigt zum einen, dass Viewegs Garten im Saldo deutlich an Größe gewinnt, und einen Bezug zur Stadt erhält, statt nur eine von vierspurigen Straßen gesäumte übergroße Verkehrsinsel zu sein.


    Zum anderen fällt auf, dass als Straßenbegleitgrün und in den Pocketparks mehr Bäume gepflanzt werden, als auf den Inseln gefällt werden.


    Obendrein wird der Bahnhofsvorplatz und das Bahnhofsviertel fußgängerfreundlich und der Bahnhof wird überhaupt Teil eines Viertels, und ist nicht mehr 100 m von der nächsten Bebauung entfernt.


    Es ist in jeder Hinsicht eine Verbesserung zum Ist-Zustand.


    Mit Pech werden die neuen Bauten keine hochwertigen werden. Aber mit Blick auf die Bebauung, die jetzt den Platz flankiert, ist das Risiko, dass es schlechter wird, sehr gering.

    Die Verlängerung der U11
    [...] In einem nachfolgenden Schritt könnten bei dieser Variante die Planungen zur Anbindung des Flughafens Essen/ Mülheim erarbeitet werden - abhängig von der städtebaulichen Entwicklung.

    [...]

    Quelle: https://www.essen.de/meldungen/pressemeldung_1316578.de.html

    Bitte was?!?


    Die Stadt Mülheim weigert sich, die dort liegenden Gleise (1000 mm) zu sanieren und kappt die Linie ab Hauptfriedhof, während sich die Stadt Essen schonmal Pläne in die Schublade legt, dort eine Anbindung an ihr 1435 mm- Netz zu schaffen?


    Das naheliegenste wäre doch, die 1000mm-Linie(n) ab Bredeney zum Flughafen weiter zu führen und an die Mülheimer Gleise anzubinden: Für geringfügig mehr Geld (wenn überhaupt) hätte man den Flughafen an zwei Bahnnetze (E und MH) angebunden, und eine weitere systembruch- und umstiegsfreie Schnittstelle im kommunenübergreifenden Nahverkehr geschaffen.


    Stattdessen Kirchturm und Flickwerk. Und das, obwohl die Entwicklung des Flughafenareals ein gemeinsames Projekt beider Kommunen ist. Obwohl beide Städte eine gemeinsame Verkehrsgesellschaft haben (nur mal als Fingerzeig aus der Praxis gegen die Behauptung, eine Einheitsbetreibergesellschaft löse die Probleme im Ruhr-ÖPNV).


    Sollte das Ruhrgebiet nicht mittlerweile schlauer sein?