Stück für Stück treffen die Prognosen nach Baubeginn der Höfe am Brühl ein, sehr schön. Hoffentlich wird dann auch die Seite Richtung Großer Fleischergasse belebt...nicht, dass dort nur Anlieferung und Garageneinfahrt entstehen. "Durchwegung" klingt schonmal gut ("ähnlich wie bei Galeria Kaufhof" klingt weniger gut, zumindest äußerlich kein Gebäude mit Vorbildcharakter). Vielleicht wird sogar eine ordentliche Passage geschaffen. Von Wohnungen kann man sicherlich ausgehen - da fehlt dem traditionellen Mix eigentlich nur noch etwas Kultur. Und bitte ein Architekturwettbewerb, kein Fassadenwettbewerb.
Beiträge von Abyssalon
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Vielleicht jetzt mal wieder ein wenig sachlicher...das tut denke ich ganz gut.
Vielleicht könnte man hier zwei verschiedene Aspekte betrachten, einmal das Gebäude an sich und seine Intention, und dann die Wechselwirkung des Gebäudes mit der Umgebung.Meiner Meinung nach hat jede Zeit die Berechtigung, ihre eigene Architektur zu vertreten. In der Geschichte hat sich die Architektur dabei immer weiterentwickelt. Vielleicht lässt sich dabei grob eine Art Pendelbewegung zwischen Komplexitätserhöhung und Reduktion ausmachen (Romanik - Gotik - Renaissance - Barock - Klassizismus - Historismus - Sachlichkeit - CAD - ...) Die Geschichte zeigt zwar immer wieder Rückgriffe auf frühere Architekturformen, aber, soweit ich das überblicken kann, wurden dabei stets neue Ideen und Elemente mit verwirklicht, selbst im Historismus. Dabei sollten sicherlich auch Assoziationen der alten Baustile geweckt und auf das neue übertragen werden.
Ist das beim gezeigten Beispiel, das ja unzweifelhaft und in der Diskussion auch feststellbar Assoziationen an einen Gründerzeitbau bewirkt, der Fall? Was unterscheidet diesen Bau äußerlich von einem Gründerzeitbau und sind diese Unterschiede gewichtig genug, um sie als "Neu" zu rechtfertigen? Oder wird hier tatsächlich nur eine Nachfrage auf dem Markt bedient - eine mögliche Sehnsucht nach einem mit der Gründerzeit assoziierten mondänen Wohngefühl? Oder eine Sehnsucht (oder Nachfrage) nach einem Baustil, der auch mit seinen Rückgriffen auf frühere Epochen als "schön" im Gegensatz zum Gros der Nachkriegsarchitektur empfunden wird (womöglich wider besseren Wissens oder besserer Bildung)?
Der zweite Punkt ist, wie sich ein neues Gebäude in bestehende Gebäudesubstanz einfügt. Dabei stellt sich die Frage, was das Ziel ist: Ergänzung des Baubestandes oder Etablierung eines neuen Gebäudetypus, um den bestehenden zu verdrängen (wie jahrhundertelang geschehen)? Ich denke, letzteres kann ausgeschlossen werden, da es sich ja um Lückenschließungen zwischen mehrheitlich denkmalgeschützten Bauten handelt.
Offensichtlich kann beides auch zeitgleich stattfinden, was über längere Zeit dann zu durchmischten Stadtbildern führt, die - wenn die jüngeren Gebäude den Bestand bereichern - dann auf viele Menschen attraktiv wirken und womöglich sogar als Weltkulturerbe deklariert werden. Wenn die Gebäude vom Bestand zu stark abweichen (z.B. in Traufhöhe, Orientierung der Raumkanten, Geschosszahl etc.), dann wird eventuell kein einheitliches Stadtbild bzw. Quartiersbild mehr wahrgenommen, was womöglich unattraktiv wirkt. Ich denke, auch dafür gibt es genügend Beispiele.
Es stellt sich danach aus meiner Sicht die Frage, welche neben den genannten und z.T. gesetzlich vorgeschriebenen Parametern einen ergänzenden Bau als Bereicherung empfinden lassen oder nicht, und welche Variabilität es hier in den Empfindungen gibt (gibt es vielleicht sowas wie eine "objektive Norm", z.B. dass die meisten Menschen ein Gebäude als bereichernd empfinden, dass sich in bestimmten Parametern dem Bestand anpasst, aber in bestimmten anderen Parametern abweicht und "Neues" bietet).
Im konkreten Fall: welche Merkmale müssten die Lückenschließungen aufweisen, damit Saxonia (z.B.) sie nicht als störend, sondern als bereichernd empfindet? Ich denke, dass dabei dann Gründerzeitimitate nur eine vieler möglicher Lösungen wären, und dass es durchaus zeitgenössische Architektur geben kann, die Merkmale aufweißt, die sie auch Saxonia als Bereicherung empfinden lässt (wahrscheinlich könnte man solche Gebäude aus jeder Architekturepoche finden, die sich in genau diesen Bestand einfügen würden).
Praktische Elemente der Architekturlösungen bedingt durch Verhaltensänderungen über den geschichtlichen Zeitverlauf (z.B. Auto --> braucht Garageneinfahrt) kommen dann noch hinzu. -
Wenigstens ist die Akustik da drin schön hallig, eignet sich wunderbar für Renaissance-Vokalmusik. Um die angeprangerten Fehler zu vermeiden wurde übrigens eigens die "Leipzig-Fraktur" für den Computernutzer entwickelt...
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Sehr spannend auch mal wieder die Begründung der Jury. Diese Sprechweise ist fast schon mit jener der Politik vergleichbar. Welche Wirkung wird da denn wie verstärkt?
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Anscheinend war die Ecke doch schonmal bebaut. Dieses Bild ist offenbar ein koloriertes Foto für eine Postkarte.
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Auf Daves fünftem Bild sieht man ein Stück Decke, ist die eingehangen oder ist im Inneren der Gebäude noch Originalsubstanz vorhanden? Wenn nicht wäre es ja garnicht so schlimm, dass nur die Fassaden stehen bleiben.
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Ich glaube, er meinte, dass man einen Urwaldriesen hätte hinstellen können, der trägt und entlüftet und hat sich nicht spezifisch auf diesen in dieser Ausführung bezogen.
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Die ist m.E. zur Be- und Entlüftung da und hält außerdem die Plattform für die Hängebrücke.
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Ich frage mich allen ernstes, wie man auf eine solche Idee kommen kann, gerade im Hinblick auf das Konzept/ die Überlegungen zur Wiederbelebung der Georg-Schumann-Straße. Außerdem ist die wahrgenommene Lautstärke nicht allein durch den Schalldruckpegel erfassbar, sondern hängt u.a. vom Frequenzspektrum ab. Da sind "3dB Lärmreduktion" so aussagekräftig wie "3 Meter Geschwindigkeit". Hoffentlich werden hier auch Leute vom Fach herangezogen (Psychoakustiker usw.).
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Der Entwurf macht nichts kaputt, fügt aber auch nichts hinzu (bis auf den Lückenschluss). Mal sehen, welches Material die Fassade bekommt. Für einen Siegerentwurf eines Wettbewerbes (handelte es sich wirklich um einen Architekturwettbewerb oder nur einen Fassadenwettbewerb?) trotzdem ziemlich dürftig...lässt eventuell auf die Qualität der anderen Entwürfe schließen.
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Dazu gibts jetzt auch einen Artikel in der LVZ samt Video und Fotostrecke. Das Flüsschen wurde "Gamanil" getauft (nach den größten Flüssen Afrikas, Südamerikas und Asiens - Nil, Amazonas und Ganges [sic]).
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Auf Youtube findet sich eine kleine, sehr liebevoll gestaltete Privatdokumentation von 1996 über die Pleißenburg anlässlich des Baues der Tiefgarage unter dem Burgplatz mit Freilegung der Überreste der Pleißenburg.
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Es wäre interessant zu erfahren, in welcher Form der große Ballsaal wiederhergestellt werden soll...wenn im September bereits alles fertig sein soll, dann vermutlich (leider) nicht im Original-Jugendstil.
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Zumindest ist im Exposé des BCC-Konzeptes des Fraunhofer IZI kein Riegel mehr zu sehen.
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Dann bleibt zu hoffen, dass man die neue Brücken"fassade" in Gestalt der alten fortführt, sonst verlöre die Brücke viel von ihrem Charakter.
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Der Grüne Bogen Pausdorf hat Leipzig einen Sonderpreis im Wettbewerb "Bundeshauptstadt der Biodiversität" eingebracht. Das ehemalige Militärgelände hat eine Fläche von 120 ha und wird teilweise extensiv von Wildpferden und Büffeln beweidet. Daneben sind Freizeiteinrichtungen errichtet oder in Planung. Bis Ende 2011 entsteht ein Landschaftssee. Mehr Infos bei der Stadt und in der LVZ
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Zwei aktuelle Lageberichte: Im Kleinen Joachimsthal wird wieder gebaut. Ein großer Krank steht auch davor und vorhin wurden Gerüste hochgezogen.
Einem Bericht der Bild nach ist ein Entwurfswettbewerb für eine zeitgenössische Ausführung des Richard-Wagner-Denkmals für den Kinger-Sockel im Gange, an dem sich 5 deutsche Künstler, u.a. Neo Rauch, beteiligen. LVZ-Bericht -
Ich glaube, dass zweite Foto zeigt hauptsächlich den Teil, der in der Zeichnung linksseits mit dem dunkleren braungrün gezeichnet ist. Auf dem letzten Foto ist zu erkennen, dass der Grünstreifen breiter wird und auch mit Bäumen besetzt ist. Allerdings wird der von zwei Linien unterhalb des Grünstreifens eingezeichnete Bereich n der Zeichnung schmaler, und rechterhand verlaufen dorthinein Straßenbahngleise...das kann ich nicht intepretieren, die Gleise laufen doch nicht so nah am Park entlang!?
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Bloß, weil es auf den ersten Blick nicht sichtbar ist, kann man trotzdem darüber diskutieren, zumal, so wie ich das zwischen den Zeilen rauslese, hier Angst mitschwingt davor, dass es sich um ein mögliches Modell handelt dafür, dass Innenhöfe zu ungunsten von Grün- und Freiflächen und stadtbildrelevanteren Lücken bebaut werden. Letztendlich sind ja begrünte Innenhöfe, wenn sie nicht wildbewachsen sind, auch ein Erholungsraum.
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Ein gelungener Entwurf m.E. Schön, dass die Struktur der Blockrandbebauungen so natürlich fortgeführt werden soll und sogar in die Wegführung durch den Park reicht (wobei abzuwarten bleibt, ob die Leute die Wege dann auch so nutzen oder sich stattdessen eigene schaffen...hier könnte man ein Jahr abwarten und die entstandenen Wege dann fixieren). Ganz besonders habe ich mich gefreut darüber, dass die Bäume hier relativ natürlich gruppiert stehen und sich fließend mit Freiflächen abwechseln. Auch die Ergänzung des Bayerischen Bahnhofs ist sehr spannend und für den Unraum Bayerischer Platz bestimmt ein großer Gewinn. Im Rundlockschuppen könnte etwas kulturelles angesiedelt werden. Sehr schön, dass man auch an die Bildung gedacht hat. Vielleicht ergeben sich in Detailplanungen auch für den Park noch ein paar landschaftsgärtnerische Ideen.