Beiträge von Timmi

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    Die Aussteifung eines Gebäudes, ist Teil der Tragfunktion und das kann die Fassade allein nicht leisten. Die trägt nur ihr Eigengewicht weitestgehend selbst ab. Wie schon richtig beschrieben, würde sie durch horizontal wirkende Lasten wie die Windlast, oder weit auskragende Sandsteinteile brechen.

    Eben deswegen ist die Fassade mit Ankerschienen am Betonkern „verdübelt“.


    Den betreffenden Fußpunkt der Südwestecke ohne Mauerverband (Fuge), sieht man hier auf dem zweiten Bild. Auf dem dritten Bild sind die einbetonierten Ankerschienen zu sehen:

    Die massive Ziegelfassade mit den Sandsteineinlagen, ist „nur“ ca. 50cm stark, ca. 20m hoch und das Kranzgesims kragt dort ca. 100cm aus (Man versuche mal, sein Auto zu 2/3 über einer Klippe zu parken ;). Das historische Mauerwerk war fast 200cm stark.


    Zudem hat man die Fassaden „scheibenweise“ errichtet und ohne Verbund zu diesen erst später die Portale dazwischen gesetzt. Wo die „Fassadenscheiben“ stumpf aneinander stoßen sind die Dehnungsfugen.


    Hier sieht man wie die vorspringenden Pilaster-Rücklagen des später hochgemauerten Portals IV, welche die Fugen seitlich übderdecken:

    Ein Update zum Südportal, Eingang zur Passage.
    20160731_151537j9sym.jpg

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    Ein Riss würde die Rosetten an der Unterseite des Kranzgesimses nicht rechtwinklig umfahren. Das Dehnungsverhalten und die Bautoleranzen konnte man bestimmt nicht zu 100% aufeinander abstimmen. Wenn der riesige, tonnenschwere Adler (Unikat ohne exakte Maße), nur ein paar Millimeter an der an der falschen Stelle sitzt, oder Mörtel in die Fuge kommt, reiben beide Fassadenteile aneinander.


    Der Begriff „selbsttragend“ bezieht sich immer auf eine „Fassade“ die dem eigentlichen Bauwerk „vorgehängt“ ist (Unterschied zur Vorhangfassade > nicht selbsttragend). Bei großen Fassaden daher auch immer mit Fugen. Der Unterschied liegt in der Verbindung zum Bauwerk. Es ist keine Fassade gemeint, die ohne Bauwerk allein tragfähig wäre.


    Bei der Bauakademie-Ecke ist es hingegen ein Stahl-Tragwerk.

    ^ Das eigentliche Schrägdach liegt deutlich zurückversetzt von der Fassade, über dem Betonkern und besteht selbst hauptsächlich aus Beton (Technikbereiche als Stahlkonstruktion und Betonfertigteilen).


    Das weit auskragende Kranzgesims aus Sandstein ist, soweit ich mich erinnere, mit einer Balkenkonstruktion aus Betonfertigteilen als Gegengewicht hinterlegt bzw. verankert worden. Darauf sitzt die Balustrade. Vielleicht ist es auch als eine Art Ringbalken konstruiert. Zumindest befindet sich hier mehr „Masse“ und Eigenlast, als auf der übrigen Fassadenfläche. Zudem endet hier die Rückverankerung der „Fassade“ mit den Betonkern und der mehrschalige Wandaufbau.

    Es kann gut sein, dieser Bereich daher besonders schadensanfällig ist.


    Über das Potsdamer Stadtschloss und die Schäden am Kranzgesims dort, weiß ich zu wenig. Ich meine aber, auch hier sind die größten Schäden in den Eckbereichen aufgetreten.

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    Beim HF ist die Fuge/Spalt an besagter Stelle nur nicht horizontal angeordnet, sondern vertikal. Sonst wäre vermutlich auch eher der Kopf oder die Klauen des Adlers abgeplatzt.


    Im auskragenden Kranzgesims sieht man die Fuge im Steinverband in der Unterseite. In der Wandfläche liegt sie verdeckt an der Hinterseite der Eckquaderung/Eckpilaster aus Sandstein. Die zwei unterschiedliche Fassadenebenen an der Stelle, ermöglicht diese verdeckte Anordnung - ähnlich zweier Blätter übereinander gelegtes Papier die man hin- und her schiebt und keinen Spalt sieht. Wo die Fuge „über die Ecke“ in das Kranzgesims übergeht, gibt es keinen Vor- und Rücksprung mehr und man sieht die Fuge.


    Bei mehrschaligen Fassaden ist die Fugenausbildung ein Muss - gerade an den Ecken. Die übrigen Fugen sind seitlich an den Portalvorsprüngen/Risaliten angeordnet. Dort springt auch das Kranzgesims vor und verdeckt diese.

    ^^^ tux77

    Was soll uns der Kommentar mit Ausflügen in die politische Vergangenheit nun sagen?

    Als alle Sowjetbürger waren, war alles besser und in der Sowjetunion gab es keine Unterdrückung von Minderheiten und Ethnien (Sowjetbürger = Weltbürger)?


    Fällt wohl in die Kategorie, des inszenierten multilateralen Pazifismus und Antimilitarismus , von dem man sich mit Militärparaden und Panzeraufmärschen vergewissern musste. Wer die Propaganda glaubt, darf sie behalten (bis heute und in aller Ewigkeit).

    Ich sehe hier keine „Platte“. Wenn das Rechenzentrum gemeint ist, so fügt es sich zumindest mit der Traufhöhe, der Blockbebauung welche die wichtigsten Fluchten aufnimmt und einen klaren Straßen-/ Stadtraum definiert, sowie mit einer kleinteiligen Fassadengliederung, verhältnismäßig gut ein.


    Jetzt kann man argumentieren, der Garnisonkirchturm mit seinen „Schulterbauten“ steht zu dicht am Rechenzentrum, der Bauplatz des Kirchenschiffs wird blockiert und die geplante Weiterführung des Stadtkanals wird zum Nadelöhr.


    Wenn man diese baulichen Kollisionen außer Acht lässt, finde ich den eigentlichen Plattenbau - das sanierte Studentenwohnheim, mit seiner vor- und zurückspringenden monotonen Lochfassade, der Überhöhe, der Länge und dem „Restgrün“ davor, städtebaulich viel problematischer.

    Über den abgesprengten Flügel des Adlers kann man jetzt spekulieren - könnte an einer ungünstig gewählten Steinstruktur für das Fassadenbildwerk liegen, an einer Vorschädigung bei Transport od. Montage oder an Vandalismus - ist jetzt aber auch kein Grund ne Ewige Bauhütte hier aufzumachen - macht man ja bei anderen Sandsteinfassaden dieser Stadt auch nicht - da lösen sich eher regelmäßig die Glasplatten am HBF und stürzen aufs Trottoir.

    Im den vorausgehenden Fotos sieht man eigentlich ganz gut, dass der abgebrochene Flügel über einer Dehnungsfuge lag und seine Flügelspitze vor der Eckprofilierung aus Sandstein, jenseits der Fuge. Wahrscheinlich hatte der Flügel nicht genug „Spiel“ zur vorspringenden Ecke. Hoffen wir mal, dass der verbleibende „Oberarm“ nochmal überprüft wird.


    Die unscheinbare Anordnung der Dehnungsfugen, galt als „größte Herausforderung“ der zuständigen Architekten, um die historische Erscheinung mit den baurechtlichen Anforderungen eines Neubaus zu vereinbaren.


    Man darf nicht vergessen, dass die Klinker-Sandstein-Fassade zwar „selbsttragend“ (bezogen auf ihr Eigengewicht) ist, aber statisch nur mit Ankern am eigentlichen Betontragwerk hängt und dadurch ausgesteift wird. Dazwischen liegt die weiche Dämmung.


    Allerdings wird es auch beim massiven Mauerwerk des historischen Berliner Schlosses, auf seinen jeweils bis zu 200m langen Fassaden, auf morastigem Grund, zu vielen Rissbildungen gekommen sein (siehe das Schicksal Schlüters). Also kein Grund zur Verklärung der Vergangenheit ;).

    Preußische Architektur sicher. Wilhelminische Architektur wohl eher nicht.

    Preußische Architektur ist ein Allerweltsbegriff und keine kunstgeschichtliche Kategorie. Preußischer Barock hingegen schon - der hier aber nicht zutrifft. Wilhelminismus definiert hingegen gesellschaftlich-kulturelle Gegebenheiten in einem definierten Zeitraum. Dahingehend auch einen speziellen Architekturgeschmack (vornehmlich Neobarock und Neoromanik), der vom Namensgeber mal mehr und mal weniger stark beeinflusst und begünstigt wurde.


    Und im vorliegenden Fall war der Einfluss selbstredend sehr groß und musste dem Faible seiner Majestät zum opulenten Neobarock Rechnung tragen.


    In der längsten Zeit ihrer Existenz kamen Portal III und Kuppel auch ohne verbindenden Aufsatz und Kartusche aus. Andernorts hat man sich auch gegen die wilhelminische Ausführungsvariante entschieden.

    Ob patiniert oder nicht, finde ich nicht relevant. Leider haben sich meine Befürchtungen trotzdem bewahrheitet.


    Für mich sieht die Kartusche leider aus wie Großmutters Brosche die zum Sonntagskaffee zwischen Blümchenservice und Gelsenkirchner Barock angelegt wird. Das soll die handwerkliche Leistung aber keinesfalls in Abrede stellen. Für mich liegt die Krux eher wieder beim fragwürdigen Geschmack von Wilhelm II begründet.


    Die Kartusche passt weder zu Eosanders Konstantinsbogen-Adaption, noch zu Schlüters differenzierter Fassadenkomposition - obwohl auch Schlüter ein Faible für opulente Kartuschen hatte.


    Eine klassischere und weniger plastische verrundete Form, würde der architektonischen Ordnung nicht so zuwider laufen - gerade in Kombi mit der nachträglich aufgesetzten Ausrundung des Geison.

    Ich verstehe die Aufregung bezüglich der unterstellten Intransparenz überhaupt nicht. Wenn Ihr formale, oder persönliche Gründe anführt, ok - aber habt Ihr auch mal über inhaltliche Gründe nachgedacht?


    Hines baut hier seit über 10 Jahren nicht und dies lässt sich nicht nur auf die Problematik U-Bahntunnel zurückführen. Es handelt sich um eine interne Abstimmung zwischen Investor und Baukollegium, wie hier weiter verfahren werden kann, bezüglich Verbindlichkeit Wettbewerbsergebnis, baurechtliche Unsicherheiten bezüglich der 130m vs. 150m und eine Änderung in der angedachten Nutzung (somit auch der äußeren Erscheinung) da die alte Nutzung offensichtlich nicht wirtschaftlich war. Eine interne Abstimmung, was sich beide Seiten gegenseitig zumuten können.


    Was hätte man denn überhaupt öffentlich präsentieren sollen? Selbst eine vage Studie wäre Blödsinn gewesen. Das wird doch schon mit dem Ergebnis deutlich, dass jegliche Planung weiterhin bei den drei Preisträgern des WBW von 2013 liegt. Ein öffentliches Baukollegium mit einer reinen Absichtserklärung wäre mir neu.

    Einfach alle mit Geld überschütten. Wie wir diese Woche bei Lanz gelernt haben, führt das nicht zu Inflation.

    Wenn das alles ausschließlich über Schulden finanziert würde, hättest Du vielleicht recht. So ist es aber aktuell nicht - auch das haben wir bei Lanz gelernt.


    Momentan sprudeln die Steuereinnahmen aufgrund der Inflation und sollte man nun die "Mitnahmegewinne" anderer Energieformen abschöpfen können - sind die Staatshilfen zu einem nicht unerheblichen Teil eher "linke Tasche - rechte Tasche", abzüglich der Preissteigerungen durch Erdgas und gestörter Lieferketten.

    Äppler


    Vor einigen Wochen wurde der Wirtschaftsminister sogar von der Opposition für sein Kriesenmanagement und Kommunikation gelobt und jetzt bescheinigt selbige den Minister Inkompetenz wegen einer verunglückten Formulierung und Rücktrittsforderungen werden laut. Endlich kann man gegen seinen größten Konkurrenten im Kanzler-Ranking ordentlich austeilen. Aber bitte, wenn man gerade keine anderen Probleme außer Wahlkampf hat.


    Ich glaube das größte Missverständnis im Interview ist, dass Habecks Elefant im Raum, geplante Wirtschaftshilfen für betroffene Unternehmen sind, von denen er zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts sagen wollte.


    Oder würdet Ihr die Läden, die in der Pandemie monatelang schließen mussten, auch alle als insolvent bezeichnen?


    Der DIW-Chef sieht das übrigens genauso: siehe Manager-Magazin

    Womöglich gibt es beim Galaria-Komplex bereits ein entsprechendes Fundament, dass den Turm trägt... Ist bekannt, ob damals beim Umbau des Gebäudes die Turm-Bodenplatte mit errichtet wurde? [...]

    Sowas macht eigentlich kein Investor 20 Jahre im Voraus. Einerseits ändern sich auch Baurecht und auch statische Regularien / Normen mit den Jahren. Das kann man gerade hier doch eindrücklich sehen. Hochhausstandort gedreht/verschoben, 130m statt 150m Höhe und mehrfacher Besitzerwechsel des Kaufhofs/Grundstücks.


    Andererseits ist eine Hochhausgründung kein autarkes Bauteil. Es gibt Anschlussbewehrungen für das Stützenraster, den Aufzugskern, Aufzugsunterfahrten und ggf. heute Geothermie in der Gründung. Die Untergeschosse hätte man wegen des Verbaus, dann auch gleich mit bauen müssen.

    [...] Der Rest inkl. dem 'Anbau' zur Mainzer Landstraße hin wird doch neu gebaut.

    M.E. ist dies rechtlich ein Neubau und müsste daher die derzeit gültigen Bauvorschriften erfüllen. [...]

    Prinzipiell hast Du bei allen neuen Bauteilen natürlich recht. Allerdings obliegt das ganze Projekt weiterhin einer Genehmigung und ständigen Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden - meist als Auflage in der Baugenehmigung. Denkmaleigenschaften werden auch Fassaden anerkannt und das Gebäude dahinter, hat direkten Einfluss auf das Denkmal. Da in diesem Fall die Sandsteinfassade mit massiver Ziegelhintermauerung schnell 50% der Konstruktionsfläche des gesamten Gebäudes ausmachen kann (z.B. Neubau als Stahlbetonskelett) und sämtliche Deckenanschlüsse und energetischen Maßnahmen daran gekoppelt sind, ist der Spielraum zur Verunstaltung deutlich geringer, als bei einem Wiederaufbau. Zudem kann man mit der Denkmaleigenschaft Abweichungen und Kompensationsmaßnahmen von den Bauvorschriften begründen. Mit dem wiedererrichteten Innenhof, machen auch neue Zwischendecken für mehr Geschossfläche nicht viel Sinn. Eventuell wird ja auch noch die Fassadenecke zur Taunusanlage erhalten, die überraschenderweise noch vom Altbau stammt.


    Im Fall Four und der Fassade zur Junghofstraße, war der Erhalt der Fassade dem Investor wirtschaftlich sicherlich nicht mehr zuzumuten (Hauptkriterium zum Streichen aus der Denkmalliste), da ein Neubau der Fassade konstruktiv viel einfacher ist - das sehe ich hier allerdings etwas anders.

    ^ Vielen Dank für die Infos!


    Gott sei Dank hat sich der Denkmalschutz durchgesetzt und es entsteht keine Chimäre wie beim Palais Thurn und Taxis.


    So bleibt die Originalsubstanz, die Geschossigkeit (mit den üppigen Geschosshöhen) und die rudimentäre Grundrissaufteilung erhalten. Man vergisst immer leicht, dass beim Abriss - verniedlichend "Abbau", oder "Rückbau" genannt und anschließenden Wiederaufbau, es sich baurechtlich um einen Neubau handelt. Der Denkmalschutz erlischt und das Gebäudeenergiengesetzt (GEG) mit all den resultierenden Dämmmaßnahmen muss eingehalten werden. Ebenso der vorgeschriebene Brand- und Schallschutz, ohne großen Abweichungs- und Kompensationsspielraum.

    ^ Sorry, vielleicht stehe ich gerade auf dem Schlauch, aber die Abstandsflächenthematik verstehe ich nicht.


    Abstandsflächen gelten doch nicht nur zur Europaallee und anderen öffentlichen Flächen, sondern auch zu den übrigen Nachbarn / Privatgrundstücken. Dann hätte das gegenüberliegende Messehochhaus ein Problem mit seinen westlichen Nachbarn - da mit 124m unmöglich eine Abstandsfläche von fast 50m eingehalten werden kann.

    Zudem ist das Hochhaus Emser Brücke im HHR 2008 und im aktuellen B-Plan berücksichtigt (wenn auch nur mit 80m Höhe). Meiner Meinung nach sind die Hochhausrahmen- und Bebauungspläne dafür da, die Abstandsflächenregelung nach HBO auszuhebeln, dass Projekte wie das Four oder der Milleniumtower überhaupt baurechtlich möglich sind - das würde dann ebenso auf kleinere Türme wie diesen zutreffen.


    Bei Stefano Boeri Architetti, wurde dem Anschein nach auch die komplette Gebäudehöhe an der Europaallee platziert.


    Bitte korrigiert mich, wenn ich irgendwas nicht geblickt habe :/.

    ^ Puhh, die Perspektive mit der eigentlichen "Schokoladenseite" ist wirklich schwach. Dass der zweigeschossige Sockel mit den massigen Stützen so ins Leere läuft, finde ich nicht so gut. Das wirkt von den Proportionen leider wenig elegant - ein wenig wie ein Bahnviadukt im Industriegebiet. Der Übergang von der Attika der Dachterrasse zu den Alulamellen, sieht ebenso etwas verunglückt aus.


    Schade, dass man hier nicht auf den Sockel-Auswurf verzichtet hat. Ansonsten bleibt der Entwurf für mich weiterhin einer der schönsten Hochhausentwürfe der letzten Jahre. Elbtower und Elphie werden ein klasse Ensemble ergeben!

    Das Park Inn wurde wie schon so oft erwähnt als das Maß der Dinge am Alexanderplatz bestimmt. Eine absolut fatale Entscheidung, Die ganze Spiessigkeit, die ganze reaktionäre DDR Nostalgie und eine völlig überhöht dargestellte Architektur zur Blaupause für die Gestaltung dieses Platzes bestimmen nun diesen Platz, [...]

    Ich kann Eure Diskussion über den Erhalt des Park Inn-Hochhauses nur bedingt verstehen. Momentan sehe ich kein anderes Hochhaus (>100m) am Alex, als das Park Inn und man hat nichts Besseres zu tun als dessen Abriss zu fordern. Gehts auch etwas rationaler?


    Und wo steht geschrieben, dass sich sämtliche Hochhäuser am Park Inn orientieren müssen? Nur weil man die Höhe der neuen Hochhausbebauung reduziert hat und dank gleicher BGF sich die Bauvolumen einander annähern, hat das eine nichts mit dem anderen zu tun. Beim Hines-Turm und Covivio-Tower, gab es zahlreiche Preise und Anerkennungen, die mit dem Park Inn gestalterisch überhaupt nichts zu tun hatten. Man könnte sich eher darüber echauffieren, dass Signa kein Wettbewerbsverfahren gewählt hat - aufgrund der Komplexität mit dem Bestand, war es aber auch nicht abwegig Kleihues direkt zu beauftragen.


    Was mich am meisten am zukünftigen Park Inn stören wird, ist der Sockel. Diesen wird man nicht auf die Höhe seiner Nachbarn aufgestockt bekommen.

    Wir können ganz sicher davon ausgehen dass MonArch raus ist. Die Frage ist ob ein Weiterverkauf des Projekts an einen anderen Investor so ohne Weiteres möglich ist. Gleichwohl wäre ein Weiterverkauf sicherlich die beste Lösung. [...]

    Daran sieht man wie die Spekulationen gerade etwas ausufern. Womit will man MonArch nochmal schaden? Der Verlust für MonArch wäre demnach kurz vor Fertigstellung und Vermarktung am größten gewesen - jetzt spricht man hier von "Weiterverkauf", wobei ein satter Gewinn zu erwarten wäre. Der Senat spricht wiederum von "Rückabwicklung des Grundstückskaufes". Weiß von Euch jemand was das bedeutet, oder kennt den Vertrag zum Punkt "Bauleistungsverpflichtung"? Ist der Kaufpreis von 2013 gemeint und was ist mit der bereits erbrachten Bauleistung?


    Wenn man russisches (Groß)Kapital generell enteignen will, sollte man das auch so sagen - stattdessen findet der Senat plötzlich eine Hintertür aus dem Kaufvertrag mit MonArch, die es vor 3 Wochen auch schon gab, nur weil einem sonst die Hände gebunden sind. Statt sich auf die offensichtlichste russische Investition in der Hauptstadt zu fokussieren, müsste man dann auch weniger plakative Immobilien- und Firmenkonstrukte mit russischen Anteilseignern, oder auch manche Dax-Konzerne genau anschauen. Da wird es dann schon komplizierter... Jachten und Wolkenkratzer kommen da besser. Denkt man etwa nur BP und Shell hätten Anteile an russischen Großkonzernen (gehabt) und umgekehrt gibt es das nicht?


    Bitte nicht falsch verstehen - man sollte diesbezüglich schon alle Möglichkeiten ausnutzen, nur dann bitte mit Sanktionsliste und rechtlicher Grundlage statt Hintertüren. Bei all den berechtigten Emotionen, sollten wir jetzt nicht auch noch unberechenbar werden und russischen Enteignungsfantasien Vorschub leisten.


    PS: Dass die Homepage offline ist, wundert mich nicht - sie ist gerade eine greifbare Projektionsfläche und hat ein Impressum.

    ^ So sehe ich das auch, falls ich es vorrausgehend etwas missverständlich ausgedrückt habe.

    Ich denke, die beiden potenziellen "Baustopp-Gründe" die in den Artikeln genannt werden, muss man schon auseinanderhalten.


    - Das eine sind reine Spekulationen über das Firmenkonstrukt des Bauherrn aufgrund der aktuellen Situation.

    - Das andere ist, dass der Bauherr angeblich nicht seiner vertraglich zugesicherten "Bauleistungsverpflichtung" nachkommen kann - was mit der aktuellen Situation in der Kürze eigentlich nichts zu tun haben kann.


    An konkreten Inhalten fehlt es beiden Begründungen, sodass es momentan eher nach Aktionismus ausschaut.