Beiträge von Timmi

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    Das kommt darauf an, was mit Verpflichtungen gegenüber dem Senat gemeint ist.

    Die Thematik der "Bauleistungsverpflichtung" (laut Bericht bereits 2019 vom Senat angemahnt), deutet aber nicht unbedingt auf eine Zahlungsunfähigkeit hin, sondern auf einen fixen Fertigstellungstermin, der beim Kauf vereinbart wurde und nicht eingehalten werden kann. Oder der Vertragspartner hat sich nun als etwas anderes entpuppt. Die Arbeiten laufen ja aktuell fort und die Finanzierung erfolgt sicherlich nicht ausschließlich aus russischen Eigenkapital, oder durch russische Banken. Kann auch sein, dass diese die Kreditwürdigkeit des Investors und deren Verflechtungen neu bewertet haben - darüber würde aber dann nicht der Senat binnen einer Woche spekulieren.


    Das ist nur meine Spekulation zum Thema...

    ^ Man sollte jetzt nicht von einem Extrem in das Nächste kommen...


    Immer wenn ich die Visualisierungen von diesem Ding sehe, frage ich mich, warum ich diese bauliche Parodie (möglicherweise der Umgebung) nicht verstehe.


    Proportionen wie es nicht einmal der belangloseste Plattenbau vermag. Hermetischer Sockel ohne erkennbaren Eingang und Bezug zur Stadt. Sterile Freianlagen ohne Aufenthaltsqualität inkl. als Solitär gesetzte, aufgeforstete Straßenbäume. Grauer Sichtbeton als glattgeschliffener Schuhkarton mit kleinteiliger Lochfassade, als ob man Brutalismus will, ihn aber formal ins Gegenteil verkehrt. Garniert mit ein paar bunten, lieblichen Fensterlaibungen und Lochblechen, wie eine ProvinzKita aus den 90ern. Wenn das Ironie sein solle, ist es schlechte.


    Eingentlich wissen die Architekten ja selbst wie es besser geht...

    ^ Genauso sehe ich es auch. Bei kleinen in sich geschlossenen Plätzen (siehe Schinkelplatz), oder bei Gehwegen, kann eine ornamentale Pflastergestaltung den Platz- und Straßenraum stärken und bereichern.


    Die Pflasterflächen um das Humboldtforum sind einfach zu groß und in der räumlichen Wahrnehmung zu undifferenziert, sodass hier der Freiraum einfach gestalterisch überbetont würde und die Architektur das Nachsehen hat. Rund um das Humboldtforum mangelt es nicht an Plätzen, Denkmäler und Platzgestaltungen, sondern an Maßnahmen, die die Plätze fassen, oder sie auch als Einheit zusammenführen.

    ^ Theoretisch mag das alles sehr spannend werden und als Symbiose dreier Zeitschichten daherkommen.

    Räumlich und städtebaulich betrachtet, wird es ein verbautes und zusammengequetschtes Sammelsurium werden, was andere städtebauliche Zielsetzungen negiert.


    - Die Plantage wird als Grünfläche von der Breiten Straße her mit der enormen Baumasse abgeriegelt - gerade, wenn der Lange Stall als Bauvolumen neu errichtet wird.


    - Ein Haus der Demokratie wird in einem Hinterhof gesetzt - auch wenn man bedenkt, dass die östliche Fassade des Rechenzentrums weiterhin belichtet werden muss und hierzu Abstandsflächen eingehalten werden müssen.


    - Mir ist nicht ganz klar, wie in ferner Zukunft der Stadtkanal (inkl. beidseitiger Straßen, breiter Gehwege mit Bäumen) am Rechenzentrum vorbeigeführt werden soll. Es wäre zumindest die engste Stelle des gesamten Kanalverlaufs.


    - Was geschieht mit den merkwürden Restflächen und Freiräumen, welche die Gebäude miteinander generieren und wird das Erdgeschoss des Rechenzentrums mit einer Nutzung geöffnet (Mosaike)?


    Eigentlich finde ich es ganz spannend, dass das Rechenzentrum und Garnisonkirche eine annähernd gleiche Traufhöhe haben und sich im Bereich des Kirchenschiffs ein relativ urbaner Hof ergibt. Eine gut gestaltete Freifläche (Hof), oder ein Platanenhain anstelle des Schiffs wäre für mich angemessener - dann hätte auch die zweite barocke Showfassade vom Langen Stall etwas mehr Freiraum.

    Wo ist denn der Kompriss? Es sollte ein Kirchenschiff an den Turm gebaut werden. Das wird nicht passieren. Das Rechenzentrum sollte abgerissen werden, auch das wird nicht passieren. Da von einem Kompromiss zu sprechen, ist doch geradezu eine infame Lüge. Die Gegner der Garnisonkirche siegen auf breiter Front.

    Ach... und was wird auf dem Grundstück gerade gebaut - etwa nicht der größere Teil der ehem. Garnisonkirche?


    Wenn denn alles "passieren würde" was Sie sagen, wäre es im Umkehrschluss ein "Sieg der Befürworter der Garnisonkirche auf breiter Front" und erst recht kein Kompromiss. Die angeschlagene Kriegsrhetorik und die Bezichtigung der Lüge ist hingegen infam.


    Abgesehen davon empfinde ich die Entscheidung als eine reine Reflexreaktion auf die Garnisonkirche. Städtebau, Architektur und Nutzung spielen keine Rolle. Sobald etwas kontrovers ist und nach Nazis riecht, muss ein Demokratiezentrum an Ort und Stelle zur Teufelsaustreibung her. Gibt es hierfür nicht bessere und prominentere Orte als in einem verbauten Hinterhof, von DDR-Moderne und Preußen-Pracht mit Brandwänden umstellt? Ein Kompromiss dessen drei baulichen Akteure sich alle gegenseitig negieren - toll! Grundsätzliche Uneindeutigkeit, indem was man will, hat noch nie gute Architektur und guten Städtebau erzeugt.

    ^ Ich kann mich weiterhin mit dem Entwurf nicht anfreunden. Im Blockrand zwischen zwei Eckhäusern drei Kuben zu verschränken, dann eine Lochfassade drüber rastern und mit Parabeln aufzulockern - ist für mich falsch herum gedacht. Der auskragende Synagogenraum fassadenbündig mit zweigeschossiger Gliederung und vom Turmbau ein Geschoss weg - dann würden die Parabeln in der Fläche viel besser wirken und die Synagoge hätte viel großzügigere und elegantere Proportionen.


    So versucht man mit viel zu großer Geste den Block zu entkommen, mit Versprüngen Fassadengliederung zu betreiben, um im Hintergrund dann doch eine banale Dreigeschossigkeit zu zeigen.

    @DerBe Durch "Schönheit" kann man leider keine fehlgeleitete Stadtplanung legitimieren.


    Um bei dem genannten Beispiel zu bleiben...

    Ob das Parkhaus vom Tower One, oder gleich daneben vom Grand Tower - wer bei Wohnungsnot und exponentiell steigenden Grundstückspreisen, heute in Innenstadtlagen noch Parkhäuser baut, hat den Knall nicht gehört.

    Die Ecke ist nach Feierabend tot - auch dank der abweisenden Erdgeschosszonen der Parkhäuser. Mit der Erweiterung der U5, den HBF in unmittelbarer Nähe und dank der deutlich gestutzten Stellplatzsatzung, besteht kein plausibler Grund mehr so etwas zu genehmigen und zu bauen. Es ist ja nicht so, als wären nebenan bei der Messe nicht schon tausende Parkplätze vorhanden - in den 80ern hat man von P+R gesprochen.


    Dann bitte generell ein paar Geschosse Tiefgarage mehr und die Individualisten für die Mehrkosten deutlich zur Kasse bitten. Beim Hines-Turm wusste man von Anfang an, dass Tiefgarage und eigenes Parkhaus keine Optionen sind - was jetzt nicht als Rechtfertigung für eine Umplanung dienen kann.

    ^ Eden und Skyline Plaza machen sich sehr gut zusammen und wirken elegant. Die ABG-Bebauung hingegen sieht irgendwie leblos aus - im letzten Bild wie ein Staffagebau-Rendering, um die Nachbarn glänzen zu lassen. Für gute Proportionen bei der Horizontalgliederung ist es zwei Geschosse zu hoch - Staffelgeschoss und Erdgeschosszone sind zu plump. Ein Bremsklotz für das Eden.


    Drei sich in "weiß" abtreppende Staffelgeschosse mit großzügigerer Verglasung und ordentlich Fassadengrün vom Eden auf den resultierenden Terrassen on top, hätte den Bau etwas Leben und Dynamik eingehaucht.

    ^ Soweit volle Zustimmung, nur den Optimismus zur Höhenbegrenzung kann ich nicht teilen.


    Einerseits ist es für die Nachfrage irrelevant, ob 150m oder 130m bei gleicher BGF gebaut werden und anderseits hat sich RRG darauf festgelegt, den Fernsehturm als Höhendominante mit der Reduzierung auf 130m zu stärken. Einen Sinneswandel vom Sinneswandel nach der Wiederwahl von RRG, wird es wohl auch mit geänderter Resortverteilung nicht geben.

    ^ Von Fortführung der "Schlüterschen Idee" würde ich keinesfalls sprechen. Wenn dem so wäre, würde der Grund warum er in Ungnade gefallen ist - der freistehende Münzturm inkl. Schulterbauten, an der nordwestlichen Fassadenecke kleben. Eosander und Böhme haben das Schlütersche Fassadenschema und die Risalite kopiert, was aufgrund des solitärhaften Baukörpers als Selbstverständlichkeit angesehen werden kann.


    Beim schlüterschen Schloss hätten die Linden, sowie die Breite Straße ihre Fluchtpunkte in einer monomentalen Kolonnade gehabt, die sich zwischen quadratischen Schlüterschloss und Münzturm gespannt hätte.


    Die städtebauliche Undifferenziertheit hat man später mit der Kuppel und den wilhelminischen Abrissen und dem solitären Dom weiterbefördert. Man könnte also sagen, dass jegliche städtebauliche und räumliche Vision vom Schlossumfeld nach Schlüter mehr und mehr abhandengekommen ist.

    ^ Bezüglich der "Verfremdung", oder der gestalterischen Analogien, finde ich insbesondere das "Scape" hinsichtlich der Passage und der Fassaden sehr gelungen. Die vertikale Gliederung mit Lisenen, die Kubatur der Passage, die tropfenförmigen Pendelleuchten, die Farbigkeit, sowie die zahlreichen Brücken, verweisen ganz eindeutig auf den Vorgängerbau - die Friedrichstraßenpassage, ohne historisierend zu sein. Das können nur die wenigsten.


    Ich hoffe die hängende Begrünung der Brücken und die eigens entworfenen Pendelleuchten in der Passage, werden auch so wie in den Visualisierungen realisiert.

    ^ Ich würde mal vermuten, dass die Staffelgeschosse nicht explizit durch Bezugnahme der Traufhöhe entstanden sind, sondern sich aus der errechneten Tiefe den beiden notwendigen Abstandsflächen von Neubau und Plattenbau ergeben.


    Wahrscheinlich wurden Grundflächenzahl, Geschossflächenzahl und Abstandsflächen bis zum letzten ausgelutscht, sodass zu den Edelplatten noch ein rausgeschobener zweigeschossiger Sockel drin war. Der macht aus meiner Sicht als Baukörperdifferenzierung überhaupt keinen Sinn.

    Gerade im letzten Bild sieht man sehr schön wie das warme beige der Ziegel mit dem Gelbsandstein der gründerzeitlichen Nachbarn (auch mit dem Tacheles-Gebäude) harmoniert. Ich find´s gut!

    und schon wieder ist eine Grundsatzdebatte entbrannt...

    [...] Ich weiß nicht, ob die Farbteilung bei dieser an sich schon recht schmalen Fassade nötig war, oder ob man lieber die Einheit des Ganzen hätte betonen sollen. Das Regenrohr als Teiler wirkt etwas seltsam. Geschmackssache. [...]

    Ich sehe es genau andersherum. Das nördliche und einzig verbliebene "Achteckenhaus" hat vier Fensterachsen zur Friedrich-Ebert-Straße. Von daher finde ich die farbliche Unterteilung in drei und fünf Fensterachsen richtig, um Propotion und Einheitlichkeit der "Acht Ecken" zu wahren. Eine Unterteilung in zwei mal vier Fensterachsen, wäre dann für die südliche Hälfte der Fassadenreplik ohne Mittelachse nicht passend gewesen.


    Das gegenüberliegende Echhaus, hatte ebenfalls vier Fensterachsen mit einer weniger rustizierenden Fassadengestaltung. Die heutige Friedrich-Ebert-Straße ist deutlich breiter als das historische Straßenprofil - von daher ist es umso wichtiger in dieser Straße die Ecksituation zu betonen und die Fasaden nicht zu tief in die Straße reinzuziehen.

    ^ Im ersten Bild indem die beiden oberen Geschosse zurückgestaffelt sind und die Gebäudeecke aus der Gebäudeflucht vorspringt, gefällt mir das Gebäude eigentlich ganz gut. Auch die beiden zusammengefassten unteren Geschosse tragen dazu bei, dass das aus meiner Sicht um 2 Geschosse zu hohe Gebäude, nicht noch weiter vertikal gestreckt wird. Man hatte also die Wahl mit der Gliederung das Gebäude noch höher, oder noch länger wirken zu lassen - beides ist aus meiner Sicht bei dieser Kubatur schon grenzwertig. Von daher finde ich die Unentschlossenheit schon richtig.


    Eine partielle Abstaffelung zum Mahnmal (wie auf der Rückseite) und eine Teilung des Riegels in 2 Blöcke (oder auch nur eine Unterteilung mit Rücksprung oder Fuge) mit ggf. einer Umkehrung der beiden Natursteinarten, hätten dem Gebäude die Monotonie und Monumentalität genommen. Bei den ohnehin mehrfach separat erschlossenen Nutzungseinheiten wäre eine vertikale und horizontale Unterteilung des Bauvolumens problemlos möglich gewesen.

    ^ Wenn ich mir die Ergebnisse so anschaue, kommt es mir so vor, als ob einzig die stadtraum-sprengende Breite, die Spannbetonkonstruktion und gentrennte Supren für die vier Verkehrsteilnehmer als Wettbewerbsgrundlage gesetzt waren.


    In der Projektphase 1 waren einst von 2 PKW-Fahrspruren und ein 4m breiter Gehweg vorgesehen und in der Projektphase 2, eine PKW-Fahrsprur mit gleicher Gehwegbreite.


    Bis auf den 3.Preis (mit 3! PKW-Spuren Projektphase 1), schlagen alle Teilnehmer einen 8-10m breiten "Gehweg" vor, der mit Sitzstufen etc. eindeutig einen Platzcharacter mit Aufenthaltsqualitäten suggerieren soll. Die Touris und Flaneure wird es in Scharen von den viel zu schmalen Gehwegen der Schloss- oder Rathausbrücke, hin zur "Stadtautobahn" ziehen, um hier auf den lauschigen Sitzbänken zu verweilen.


    Bei so einer willkürliche Nutzungsaufteilung und fehlgeleiteter Stadtplanung, fehlen mir ehrlich gesagt die Worte. Offensichtlich hätte man ohne Not auf 10m Breite des Betondeckels verzichten können - wenn man jeweils das Minimum der Fahrbahnenbreiten pro Verkehrsteilnehmer aus allen Entwürfen addieren würde. Was für ein absurder Wettbewerb...

    ^ Sorry. Du hast natürlich recht - ob der B-Plan rechtskräftig ist, darauf hab ich nicht geschaut und die Erhaltungssatzung ist mir auch entgangen.


    Mit diesen beiden Hebeln, kann man Investoren auch schon ein paar Jahre schmoren lassen. Es bleibt dennoch spannend, an welcher Bebauung man sich nun städtebaulich orientiert. Ich denke dies wäre ein Vorzeichen, wie man mit den Plattenbauten langfristig umgehen wird.

    Danke für die Info! Unter Denkmalschutz stehen die Platten nicht und eine Veränderungssperre wie rund um die Leipziger, liegt meines Wissens hier auch nicht vor.


    7 Jahre Bearbeitungszeit ist schon seltsam. Ich hoffe die Zeit wurde dafür genutzt, um die Baugrenze vom Bebauungsplan I-202a in die Straßenflucht der Nicht-Plattenbauen zu schieben. Aber wenn es sich nur um den Bauteil Ecke Hannah-Arendt-Straße handelt, macht eine Änderung, oder Abweichung vom B-Plan auch wenig Sinn. Komisch ist auch, dass es zwei Bauanträge bzw. zwei Aktenzeichen unter Hausnummer 2 gibt - vieleicht werden Bauvoranfragen und Abbruchgenehmigungen mit in der Liste geführt, oder man hat sich vorsorglich 2 Entwürfe genehmigen lassen.