Ich glaube, dass die neue Brücke tatsächlich in Parallellage zur alten verlaufen wird. Wenn man sich die Visualisierung ansieht, dann erkennt man, dass der Bogen im Süden an derselben Stelle endet, wie der südliche Bogen der alten Brücke, d.h. das südliche Widerlager der neuen Brücke befindet sich ebenfalls im Bereich der Mauer zum Tiefufer. Da die neue Brücke gerade verlaufen wird, kann der südliche Radius der Vorlandbrücke erst dort beginnen.
Wahrscheinlich wird man deshalb auch das Überwerfungsbauwerk über die südliche Mainstrecke gleich mit neu bauen, dann kann man direkt dort die Trassierung neu ansetzen und den kompletten Brückenabschnitt Überwerfungsbauwerk - Schlachthofbrücke - Deutschherrnbrücke neben der alten Trasse neu bauen. Die alte Strecke bleibt solange in Betrieb, sodass man am Ende nur eine kurze Sperrpause benötigt, um die Gleisanschlüsse zur neuen Trasse herzustellen.
Auch auf der Nordseite wird man wahrscheinlich ab der Hanauer neu trassieren, damit man auch die neue Brücke neben der vorhandenen über die Mayfarthstraße bauen kann, ohne den laufenden Betrieb auf der alten Trasse zu beeinträchtigen. Ich kann mir vorstellen, dass auch die maroden Brücke(n) über die Hanauer in diesem Zuge neu gebaut werden, sodass man den gesamten Abschnitt zwischen Ostbahnhof und der Einfädelung in die Südmainische Strecke neu trassiert.
Ich bin nur gespannt, ob die Brücke später tatsächlich so aussehen wird, wie auf der Visualisierung. So filigran kann ich mir kaum vorstellen und quasi dieselbe Optik wie die Osthafenbrücke finde ich auch nicht unbedingt wünschenswert. Ich vermute, dass das erst mal der Forderung der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung geschuldet ist, auf den Strompfeiler zu verzichten. Allerdings kann ich das nicht ganz nachvollziehen, da der alte Pfeiler ja ohnehin erhalten bleibt und wegen dem Denkmalschutz ja wohl auch dauerhaft erhalten werden soll.
Wenn dem aber so ist, dann kann man auch gleich für die neue Brücke dort einen Strompfeiler bauen und die komplette neue Brücke an die Optik der alten anpassen - so dass gewissermaßen eine Kölner Hohenzollernbrücke 2.0 entsteht (die Deutschherrnbrücke ist tatsächlich optisch der Hohenzollernbrücke sehr ähnlich).
Jedenfalls verspricht das ganze ein spannendes Großprojekt zu werden. Wenn tatsächlich der gesamte Brückenzug zwischen Hanauer Landstraße und Südmainischer Strecke neu gebaut wird, dann sprechen wir hier sicher von Baukosten in einer Größenordnung von 200+ Mio. EUR.