Als wäre Nürnberg nicht schon geschunden genug..
Habe mir die Kommentare auf der Homepage und auf FB durchgelesen und bin positiv überrascht, da nahezu alle Kommentatoren den Abriss + Schultheiss ebenfalls sehr kritisch sehen.
Eventuell kann man durch öffentlichen Druck ein Einlenken bewirken, was ich aber leider nicht glaube (siehe ehemalige Pinselfabrik Veillodterstraße 1 etc.).
Beiträge von Demian
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Finde, dass da eigentlich auch eine Menge recht netter Häuser rumstehen und die WBG-Siedlung gefällt mir auch gut.
Die vielen Autos, keine Bäume und verbesserungsürdige Altbauten machen viel kaputt.
Aber die Helmstraße ist schon übel. Klar kann man da mehr Attraktivität rausholen, ich würde aber trotz beispielsweise einseitigem Parken, Begrünung und Einbahnstraße nicht dort wohnen wollen. Einfach zu eng und dunkel.Nun stelle dir aber die Randbebauung noch um 2 Etagen höher vor, das wäre doch gruselig. In amerikanischen Filmen wären das die Kulissen, in denen die Gangster Polizisten umlegen.
Dass die gesteigerte Etagenhöhe mit breiteren Straßen einhergehen muss/sollte ist klar.
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Ein paar vorzeigbare Fotos zusammenhängend zu einem Stadtteil zu fotografieren dauert schnell mal einen halben Tag
Das glaube ich gern.
harher:
Die Altstadt gefällt mir, wie angeführt, auch gut und hat durch Stadtmauer und Burg ein Alleinstellungsmerkmal in D und eine ausgeprägte Identität.Es kommt halt drauf an was einem wichtig ist.
Als ich noch in D gewohnt habe war ich höchstens ein Mal pro Woche in der Innenstadt.
An der Frauenkirche etc. war ich sogar nur wenn ich Besuch von außerhalb bekommen habe.
Da N relativ überschaubar und sehr auf die Altstadt konzentriert ist, bin ich es hier etwas öfter.
Aber was bringt mir eine wunderschöne Altstadt wenn ich die ganze Woche im letzten Loch hausen muss (nicht, dass das in N unbedingt der Fall wäre).Eine tote, hässliche Altstadt ist natürlich auch sehr problematisch aber das ist wieder etwas Anderes.
Auch ich würde N´s Altstadt den Zuschlag geben wobei ich betonen möchte, dass es auch einige hässliche Ecken und Totalausfälle gibt.
Nichtsdestotrotz gefällt mir L´s Altstadt und schneidet im deutschlandweiten Vergleich
,wie du auch meinst, gut ab.Die Gründerzeitviertel von L haben es mir angetan.
Was da selbst in entlegeneren Stadtteilen so rumsteht ist schon sehr beachtlich.
Das kann mir N nicht in der Geschlossenheit, dem Umfang und der Opulenz bieten.
Tendenziell breitere Straßen, mehr Bäume, Parks und hohes Sanierungsniveau, bla aber das hatten wir ja alles schon...Mal ein Beispiel, wo ich nicht wohnen wollen würde:
https://www.google.de/maps/@49…nyeldg!2e0!7i13312!8i6656http://www.nordbayern.de/regio…estaltet-werden-1.4249806
Habe mir gerade mal die Planungen zum Nelson Mandela Platz angesehen und freue mich über das Rasenparterre und die vielen neuen Bäume. Hätte es aber besser gefunden wenn das Parterre den westlichen Teil, wo das Cafe entstehen soll, auch noch umfassen würde. Die Bilder des Westteils wecken bei mir spontan Erinnerungen an den Aufseßplatz (Steinwüste), der ja nun nicht so attraktiv ist. Zudem würde ich entlang des “Bahnhofboulevards“ Baumscheiben mit Beet gut finden.
Veranstaltungen scheinen auch das Allheilmittel zu sein...
Naja, eine Verbesserung wird es auf jeden Fall sein aber für diese Menge an Geld könnte es ruhig richtig schön werden. -
Dexter
Stimme dir zu.nothor
Ich hätte gern gewusst wie es um deinen Spaziergang durch St Leonhard steht, den du in der Galerie im Thread Nürnberg -Nordbayerns Metropole angekündigt hast?
Habe deine Spaziergänge immer gern angeschaut als ich noch nicht in N gewohnt habe (jetzt natürlich auch noch) und finde, dass auch die Bilder aus deinem Thema Nürnberg Nordost -Ein Spaziergang durch Rennweg einen Platz in der Galerie verdient hätten. -
Gegenwind gern aber die Behauptungen Dexters bezüglich Dresdens waren eben eher klischeehaft und entsprachen nunmal nicht der Wahrheit (über fremdenfeindlich kann man diskutieren, aber weite Teile ist schon sehr überzogen), während ich berechtigte Probleme N´s angesprochen habe.
Denn ich denke das Problem kann man nicht in den Details lösen, hier mal eine Sanierung, da mal eine Reko, vielleicht ein paar Bäume.
Zieht man das konsequent und im größeren Stil durch finde ich schon dass das bereits einen deutlichen und fühlbaren Unterschied machen würde.
Wie auch immer, ich habe zunächst nur auf negative Dinge fokussiert, was erstmal extrem wirken kann, obwohl ich N natürlich auch Positives abgewinnen kann:
Altstadt gefällt mir trotz Allem immer noch gut
Altstadtfreunde (Wie würde es ohne sie aussehen!? und andere Initiativen)
Hauptbahnhof; Opernhaus, Friedhöfe
viele schöne Kirchen auch außerhalb der Altstadt (Dreieinigkeitskirche, Reformations-Gedächtniskriche, St. Anton, St Ludwig, St Peter sind bisher meine Favoriten)
eine Menge prächtiger, gut erhaltener Schulhäuser
die vielen Herrensitze
Teils sehr ansprechende U-Bahn Bahnsteige (Opernhaus!, Weißer Turm, Hohe Marter, Schweinau, St Leonhard, Friedrich Ebert Platz..)
moderate Mietpreise + Lebenshaltungskosten
U Bahn (wenn auch leider teuer)
nette Viertel (auch wenn die “Füllbauten“ die Stimmung leider oft ein bisschen dämpfen):
Gärten hinter der Veste
Prinzregentenufer
Rennweg (je nach Straße mal sehr, mal gar nicht)
Nibelungenviertel
St Leonhard um die U-Bahn herum (ist mir sogar lieber wenn es etwas heruntergekommen ist ,als dass es kaputt saniert wird)
Gostenhof hat echt Flair
Teile der Südstadt (Ecke Humboldtpalais), Kleinweidenmühle und Himpelshof -
Ich werde es jetzt dabei bewenden lassen, scheinbar wird hier zum Teil jegliche Kritik auch ein Stück weit persönlich genommen und von Auswärtigen nicht oder nur sehr widerwillig zugelassen.
Während ich mir ein mittlerweile doch recht umfangreiches Bild von Nürnberg gemacht habe und mit absolut augenfälligen und berechtigten Kritikpunkten komme (die nothor und harher auch in weiten Teilen ähnlich sehen) wirfst du mit Vorurteilen um dich und maßt dir an Dresden dank einem (wie es klang) Schnelldurchlauf von Hauptbahnhof bis Brühlsche Terrassen und zurück beurteilen zu können.
Allein der weiße Hirsch stellt sämtliche Stadtteile der Arbeiterstadt Nürnberg in Sachen Kultiviertheit so krass in den Schatten, unglaublich. Wie könnte man so etwas leugnen.Jeder der die Wohnquartiere in ihrer Gesamheit oder auch die allgemeine Aufenthaltsqualität dieser Städte auch nur halbwegs objektiv vergleicht, wird die bereits erwähnten erheblichen Qualitätsunterschiede nicht verleugen können (und sei es nur dass man in DD Platz hat und sich nicht in dunklen,engen Straßen einen knapp 1 Meter breiten Gehsteig mit Kinderwagenfahrerinnen und “Gegenverkehr“ teilen muss).
Dass sich Dresden und Leipzig demographisch zukünftig in einer Abwärtsspirale wiederfinden halte ich für mehr als unwahrscheinlich. Selbst wenn deine Behauptung, die sich offenbar aufgrund von tendenziösen, überzogenen Medienberichten verfestigt hat, zutreffen würde so ließe sich dennoch ein weiterer Zuwachs verzeichnen, da beide Städte ihr Umland sozusagen “aussaugen“ und sehr attraktiv für jüngere Leute aus den neuen Bundesländern sind ,die, wenn es nach dir geht in weiten Teilen ja eh ähnlich ticken und sich demzufolge ja nicht daran stören dürften.
Im Übrigen ist Leipzig als “Linkenhochburg“ bekannt und auch dort gibt es bereits Brennpunkte die denen westdeutscher Großstädte ähneln (falls dass zum guten Ton gehören sollte um in deinen Augen nicht fremdenfeindlich zu wirken).
Dass derartiges Gedankengut in den alten Bundesländern ebenfalls vorhanden ist und lediglich, wenn überhaupt, hinter vorgehaltener Hand augesprochen wird um nicht gesellschaftlich geächtet und als persona non grata degradiert zu werden, wird gern unterschlagen. Sodass sich zwei Personen die eventuell das Gleiche denken belügen, aus Angst vor dem jeweils Anderen und Demonstrierende (unabhängig was ich davon halte) mit physischen Übergriffen und Entlassung rechnen müssen.
Bezüglich der Arbeitslosen
http://www.nuernberg.de/intern…tschaft/arbeitsmarkt.html rangiert
Dresden 0,7 Prozent hinter Nürnberg und Leipzig lässt ebenfalls einige westdeutsche Großstädte hinter sich und findet sich im Mittelfeld.
Zudem sind die Mieten in L sehr moderat und es ist nicht der “Oberschicht“ vorbehalten in herrschaftlichen Altbauten mitsamt aller Details zu wohnen.
Die niedrigeren Lebenshaltugskosten relativieren das niedrigere Einkommen total. Es sei denn man steht darauf sich an einer höheren Zahl auf dem Lohnzettel zu ergötzen von der dann aber die Hälfte für Miete drauf geht.Bezüglich der Wirtschaft muss sich DD ebenfalls nicht verstecken, anders als von dir dargestellt ( https://de.wikipedia.org/wiki/…tschaft_und_Infrastruktur , Leipzig ebenfalls im Aufwind: http://www.welt.de/sondertheme…adt-und-ihrer-Region.html )
Mit Radebeul ( http://www.welt.de/print-welt/…lionaere-im-Weinberg.html ) kann Dresden auch auf eine sehr gut situierte Nachbarstadt verweisen.
Nichts für ungut aber das Nürnberg natürlich der aufgeblasene Zwerg ist während DD und L locker den Raum bieten so viele Einwohner wie Frankfurt oder sogar mehr zu beherbergen und vielleicht auch erreichen werden (hatten sie ja früher bereits), ist eigentlich klar.
Eigentlich habe ich keine Lust auf so ein unnötiges Aufgeilen an der “eigenen“ Stadt aber du tust diesen beiden Städten sehr Unrecht mit deinen Ausführungen (Fokus auf DD und L; halb entvölkerte Landstriche in Vorpommern etc. freilich ausgenommen).
Ich möchte diese beiden Städte hier ebenso wenig als perfekt hochstilisieren, was sie natürlich nicht sind (kann verstehen wenn man sich an den Plattenbauten in DD stört), aber in Anbetracht der vielen geschlossenen Altbausubstanz und dem was man daraus macht läuft da schon einiges sehr richtig.
Mir scheint viele Menschen aus eher unattraktiven Städten, beispielsweise im Ruhrpott, wissen gar nicht um die Schönheit dieser Städte und wären extrem positiv überrascht von “Dunkeldeutschland“.
Viele aus Westdeutschland stammende Studenten mit denen ich mich in DD unterhalten habe erging es so.Das war es von mir zu dem Thema, zumal das ja eig nicht wirklich in diesen Thread gehört.
zum Soli:
Ich störe mich daran, dass der Soli (wird übrigens sehr gut und sinnvoll eingesetzt) oft als Ausrede für unbefriedigende Zustände herhalten muss, obwohl bis 1990 offenbar auch keine großen Sprünge gemacht wurden was verschönernde Maßnahmen anbelangt (“Installation“ von Straßenbegleitgrün im großen Stil; Schaffung attraktiver Plätze; keine Nutzung billigster Materialien https://de.wikipedia.org/wiki/…nhof_Eberhardshof_O_2.jpg – gräßlich; Altstadt- Aufwertung).PS Die von demian gescholtene Nürnberger Verwaltung und Stadtregierung ist einer der effizientesten Deutschlands. Leider liegt die Betonung auf Verwaltung, nicht auf Gestaltung. Dies ist wirklich zu beklagen. Mehr Visionen bitte!
Dass die Verwaltung gut sein mag wollte ich nicht in Abrede stellen und interessiert mich auch eher weniger. Ich habe bereits geschrieben in welcher Hinsicht ich die Stadt für inkompetent halte.
Visionen:
-Neptunbrunnen auf den Hauptmarkt (jaja Veranstaltungen, nimmt viel Platz weg..)
-Volksbad sanieren
-Egidienplatz aufwerten wie geplant (Autos weg, Pflaster, Brunnen)
-Pellerhaus-Fassade rekonstruieren
-kürzlich in der zeitung: Laufer gasse darbt – reaktion der stadtverwaltung: noch mehr feste, ich bin dafür die vorhanden Bauten nach und nach aufzuwerten (sebalder kontor+höfe frechheit in meinen augen),
-Sprossenfenster + ordentlicher Putz an vielen Altstadthäusern
-Ausnutzung kleiner innerstädtischer Brachflächen als Mini-Parks zum Luft schnappen -mehr Straßenbegleitgrün
-Hauptmarkt Westseite: Aufwertung durch Dacherker, Chörlein und angemessene Fenster
-vorhandene Plätze so gestalten, dass sie diese Bezeichung auch verdienen
-Rücksichtsvoller Umgang mit alter, identitätsstiftender Substanz -
Herrjeh, dein Frust sitzt aber irgendwie tief, du bist wohl nicht freiwillig hier?
Mit Nürnberg gehst du aber wirklich hart ins Gericht. Es gibt viel zu bemängeln, insbesondere die mangelnde Qualität kleinerer Neubauvorhaben, die mich täglich ärgert.So ähnlich, ja. Für Kritik ist das Forum doch da oder nicht?
Wenn alles top laufen würde könnte man hier ja dicht machen.Frustriert nicht wirklich, aber ich gehe mit offenen Augen durch die Stadt und bleibe leider häufig an Hässlichkeiten hängen, die mich einfach nicht kalt lassen wollen. Ich muss scheinbar erst noch etwas abstumpfen.
Ich frage mich was man für ein Mensch sein muss, dass einen das überhaupt nicht stört/ man es gar nicht wahr nimmt .
Im Urlaub in Italien oder Kroatien schwärmen auch alle von den wunderschönen Städten aber zu Hause wo man sich das ganze Jahr aufhält darf es hässlich sein. Etwas mehr sollte man sich schon wert sein.
Zudem nimmt man natürlich wohlwollend zur Kenntnis wenn es in der eigenen Stadt läuft, Visionen existieren und die Wirtschaft brummt.
Diesen Eindruck habe ich aber leider nicht. Im Gegenteil, man ist eher damit beschäftigt gegenzuarbeiten um noch größere Schäden abzuwenden (Wegzug von Firmen, Ensemble Schillingstraße, Hauptpost, hässliche Neubauten, Tilly-Kaserne, Pinselfabrik Veillodterstraße, Milchhof, verkorkste U Bahn-Aufgänge,Lessingsäle, Hotelmeile Marienvorstadt ..muss ich noch mehr nennen?) und selbst das gelingt nicht oft.
Man muss bei jedem Projekt fürchten, beispielsweise bei der Umgestaltung des Kontumazgartens.
Ließe man der Stadt freie Hand würden sicher eine Menge Bäume verschwinden um einen unwirtlichen Platz für die drölftausendste Veranstaltung zu schaffen.Der geplante neue Stadtteil gibt mir nach dem was ich bisher gesehen habe, ebenfalls keinen Grund zur Freude, zumal die Bahnhofshallen bestimmt auch weichen müssen.
Die Stadtführung wirkt sehr inkompetent und planlos, man scheint nicht mal in der Lage die Finanzen so einzusetzen, dass ein sauberes Stadtbild möglich ist. So bettelarm kann man doch gar nicht sein(und ist man sicher auch nicht), dass man an solchen Selbstverständlichkeiten sparen muss.
Das erschwert es sich mit der Stadt zu identifizieren/ identifizieren zu wollen.
Wie gesagt mein Viertel ist recht schön und der einzigartige Nürnberger Stil gefällt mir gut.
Den neuen Bau der Messe finde ich sehr gut um mal einen Lichtblick zu nennen.
Aber objektiv betrachtet läuft hier schon sehr viel schief während andere Städte sich immer mehr machen. Wieviele Dinge liefen denn zuletzt ausnahmslos gut ohne bitteren Beigeschmack (Bsp: Hotel Deutscher Hof Teilreko aber Lessingssaalverlust + unwürdige Gauben)?ich brauche keine Metropolenkulisse mehr, die wie aus einem Guss wirkt
Da ich aus einer Kleinstadt komme habe ich die “Urbanität“ bisher sehr geschätzt und ernüchtert zur Kenntnis genommen, dass es in Nürnberg damit nicht soo weit her ist.
Und die Fränkische, ich bitte dich, Nürnberg liegt nicht reizvoll?
Wie gesagt war ich durch meine Heimatstadt auch mit reizvoller Landschaft, kleineren Bergen, Stauseen und vielen urigen Fachwerkdörfern gesegnet, sodass mich die unmittelbare Umgebung (Knoblauchsland,Schwaig etc.) bisher nicht begeistert hat.
Habe aber bisher nur einen Teil gesehen und fände es ja umso besser wenn sich mein bisheriger Eindruck nicht bestätigt.
Allerdings habe ich mich mit meiner Aussage mehr auf das Stadtgebiet+Nachbarstädte bezogen (daher auch die sächsische Schweiz nicht genannt bei Dresden) und ein vereinzelter gemütlicher Sandsteinbau mit Biergarten haut mich in 60` Jahre Soße und komplett flacher Umgebung, nur weil ein paar Bäume in der Umgebung sind, nicht um.
Magdeburg kann ich nicht beurteilen und Leipzigs Lage habe ich nicht angepriesen, wobei Leipzig andere beeindruckende Qualitäten hat, die für manches doppelt entschädigen. -
Hallo Dexter und harher!
Wie in meinem Post bereits erwähnt lege ich großen Wert auf ein angenehmes Wohnumfeld (Priorität; absoluter Altbaufan) und da findet sich in Dresden doch so manches fast komplett geschlossenes Altbauviertel (Antonstadt; Plauen; Löbtau; Südvorstadt; Striesen; Pieschen; vom Weißen Hirsch etc. ganz zu schweigen) von größerem Ausmaße (nicht nur 3-4 schöne Straßenzüge und dann wieder Ernüchterung), was mir sehr zusagt.
Dass die Prager Straße beispielsweise scheußlich ist, ist selbstredend.
Zwischen https://www.google.de/maps/@49…WzJlsA!2e0!7i13312!8i6656
und Plattenbauten in Dresden Gorbitz würde ich keinen ästhetischen Unterschied ausmachen. Einfach banalIch habe in dieser Ecke gewohnt
https://www.google.de/maps/@51…e0!7i13312!8i6656!6m1!1e1
und bis jetzt noch keine Ecke in Nürnberg gefunden (im größeren Stil), die diese Heiterkeit und Gutbürgerlichkeit für mich ausstrahlt und das obwohl dies lediglich ein Arbeiterviertel war und moderate Mietpreise hat (Gostenhof würde als Vergleich passen; ich weiß um Nürnbergs Vergangenheit als Arbeiterstadt..).
Die breiten, gepflegt wirkenden, gepflasterten Straßen mit viel Grün, sogut wie ohne lästige Bausünden alle 30 Meter und vollgeparkte Gehwege sind einfach schön.
Ich kann nichts störendes finden, außer dass die Balkone aus Holz sein könnten (Meckern auf sehr hohem Niveau) und der Würth-Niederlassung, was aber eine Seltenheit in Dresden ist.
Auch hier https://www.google.de/maps/pla…b34b75:0x3ae33670b23ba3fe
Herrlich, an dieser Platzgestaltung könnte Nürnberg sich ein Beispiel nehmen, aber Stein braucht ja weniger Pflege.Selbst als ich durch Erlenstegen gefahren bin, was ja das schöne Villenviertel sein soll sind mir viele Bauten sauer aufgestoßen.
In den vielen engen, dunklen, kaum aufgelockerterten Straßenzügen, gesäumt von Automobilen, in N bekommt man fast Beklemmungen und Depressionen.
Und wenn man die Viertel nahe der Altstadt durchschritten hat findet man sich zum Großteil in 50/60` Wüstenein wieder (wie im Link bereits gesagt) oder in oftmals verhunzten 20´Jahre Siedlungen.
Darüber hinaus wirkt das Stadtbild N´s über weite Strecken schmuddlig und ungepflegt auf mich.
Wie nothor bereits meinte wirkt es auf mich als habe man seit den 60´ nicht viel getan, obwohl man doch angeblich bis zur Wiedervereinigung Geld gehabt hat, was nun durch den Soli nicht mehr vorhanden ist. Dies scheint man nicht gut/ gar nicht investiert zu haben.
Ich nehme die Stadt als sehr ernst wahr. Von der landschaftlich eher reizlosen Lage N (alles flach; Gewächshäuser..) bin ich auch weniger angetan, obwohl Kleinweidenmühle ganz nett ist.
Nichtsdestotrotz würde ich Dresden mit der Elblandschaft+ Pirna und Radebeul als deutlich attraktiver einstufen (Zirndorf und Lauf werde ich mir noch anschauen).Ich möchte nicht alles schlecht machen jedoch stelle ich immer wieder ungewollt Vergleiche an und eventuell hilft mir das Niederschreiben meinen Frieden mit der Stadt zu schließen, da ich fürs Erste hier bleiben muss.
Wenn ich in die Leipzig-Stränge in diesem Forum gucke, wo halbverrotete Altbauten perfekt wiederhergerichtet werden, geht mir das Herz auf.
Während Häuser in Nürnberg, die laut Immobilienportalen frisch saniert wurden, oft ihre “Bruchbudenfenster“ behalten und selbst denkmalgeschützte Objekte oft nur Kunststoffsprossen bekommen. Man möge sich nur einmal vorstellen, was man aus dem Spielwarenkontor Auge, in der Fichtestraße, in Leipzig gemacht hätte.in Teilen aber auch irgendwie Widersprüchlich und daher wenig konsistent (z.B. der Teil zu dörflich vs städtisch, hoher und niedriger Bebauung).
Ich wollte verdeutlichen, dass mir höhergeschossige Altbauten wie entlang der Fürther Straße mehr zusagen und dass viele Ecken, die gar nicht weit weg von der Stadtmauer sind bereits provinziell wirken. N wirkt auf mich keinesfalls wie eine Stadt mit einer halben Million Einwohner, eher wie ein “aufgeblasener Zwerg“. Schaut man sich die Flächenzahlen anderer Halbmillionenstädte an bestätigt sich dieser Eindruck. Ich weiß nicht in welchem Maße die anderen Städte dieser Größenordnung eingemeindet haben, habe aber den Eindruck, dass dies in Nürnberg in besonders großem Umfang geschehen ist( https://de.wikipedia.org/wiki/…n_die_Stadt_N%C3%BCrnberg ), kann mich aber natürlich auch irren.
Zudem fände ich es an geeigneter Stelle wünschenswert höher zu bauen als es bisher getan wird:
Beispiele: Milchhof-Areal, Neubau Team Bank, Neubau Deutsche Rentenversicherung ( http://www.deutsches-architekt…wthread.php?t=9510&page=2 )
Du hast in deiner Aufzählung die vielen provisorisch zugeteerten Gehsteige vergessen und den Flickenteppich an Straßen- und Gewegbelägen und Radwegen.
Stimmt, die provisorisch geteerten Gehsteige sind mir auch negativ aufgefallen, besonders in der Fürther Straße. Die Liste könnte man sicher noch ewig weiterführen (Bsp: unnötige Betonpoller in der Altstadt; obwohl ich nicht sicher bin ob diese wirklich unnötig sind, wenn ich mir nothors Ausführungen zu Nürnbergern und ihrem Auto hier durchlese; überall kleine Baustellen, die wirken als wären sie schon ewig nich mehr betreten wurden ...)
Prinzipiell hat Tühringen traumhafte Kleinstädte! Nur eben keine Wirtschaft...
Da muss ich dir leider zustimmen. Wäre das anders hätte es mich höchstwahrscheinlich nicht von dort weggetrieben. Ich werde bei Gelegenheit einen Strang in der Galerie diesbezüglich erstellen..
Um nicht den Eindruck zu erwecken, hier Bashing westdeutscher Städte betreiben zu wollen: Wiesbaden, Lübeck und Freiburg gefallen mir sehr gut (soweit ich das über das Internet in Erfahrung bringen konnte)!
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Hi,
ich weiß nicht, ob dieser Link schon gepostet wurde:
https://keineahnung.wordpress.…n-einem-unbekannten-land/
Ich bin vor kurzem nach Nürnberg gezogen, lese bereits eine Weile hier mit und muss dem Autor in weiten Teilen zustimmen.
Ich komme aus einer, nach meinem Dafürhalten, sehr ansehnlichen thüringischen Kleinstadt mit so gut wie vollständig erhaltenem Stadtbild und habe Erfurt, Leipzig und Dresden als Referenzpunkte, wobei ich in Letztgenannter auch 2 Jahre gewohnt habe.
Mit westdeutschen Großstädten kam ich nur wenig und zu einer Zeit, als ich noch kein Auge für architektonische Belange hatte, in Kontakt.Umso irritierter war ich deshalb als ich Nürnberg letztes Jahr, nachdem ich zuletzt als Kind da gewesen bin, besucht habe.
Ich wähnte mich im falschen Film als ich mich in der östlichen Sebalder Altstadt befand und weigere mich bis heute diese erneut zu betreten, da ich mich nur aufregen und schlechte Laune bekommen würde.Ich hatte eine gänzlich andere Vorstellung von “wohlhabenden“ westdeutschen Großstädten.Bei meinem nächsten Besuch nahm ich mir vor die Viertel jenseits der Stadtmauer zu begutachten. Als ich schließlich entlang der Johannisstraße lief fiel mir auf, dass die geschlossene “großstädtische“ Bebauung bereits nach sehr kurzer Zeit durchschritten ist, was mir ebenfalls nicht zusagt.
Zudem war mir die Mischung aus Altbauten und fast ausschließlich abstoßenden Neubauten in diesem Maße eher fremd und drückte die Stimmung, wenngleich ein paar nette Altbauten vorzufinden waren.
Mir waren bis dato grob gesagt reine Altbau- oder aber Plattenbauviertel vertraut (wobei mir selbst die Blocks der ehemaligen DDR; insbesondere die Jüngeren; besser als die hiesigen gefallen, eventuell reine Gewohnheitssache).
In Gostenhof gefiel mir die reichlich vorhandene Altbausubstanz, jedoch empfand ich die zum Teil schier endlosen, engen, kaum aufgelockerten Straßen als unwirtlich. Zudem muteten mir die weniggeschossigen Bauten im inneren Teil zu dörflich an.Weitere Störpunkte (um den Rahmen nicht gänzlich zu sprengen):
jämmerlich kahle, triste Platzgestaltung (Jamnitzer Platz, Aufseßplatz)
Null Gespür für Ensembles (Bsp.: Ecke Danziger Platz; wunderschöne gemütliche Häuschen und
daneben geschmackloseste Blocks, man möchte fast sagen hineingekotzt)Man bekommt den Eindruck, dass neben etwas Ansehnlichem zwanghaft etwas besonders Hässliches sein muss, man möchte sich scheinbar keine reine Schönheit gönnen (Vergangenheit,Schuld...)
Generelle Geschmacklosigkeit(Tankstellen und Gebrauchtwagenhändler mitten im Wohngebiet; blaue Metallbänke vor dem Opernhaus; Metallbrücken im Stadtpark; Stahlrohr-Pergola im Stadtpark; Altglascontainer als platzgestaltendes Element; In St. Leonhard frontaler Panoramablick von einer Bank auf einen 2 Meter entfernten Container samt anderem Unrat daneben)
Fensterkrankheit: die sowieso zum Teil bereits sehr schlichten Jugendstilhäuser strahlen für mich ,mit Billigfenstern und unpassender Tür, so gut wie keine Attraktivität mehr aus
Mitunter sehr lange Straßenabschnitte gänzlich ohne Straßenbegleitgrün, dafür jedoch mit fast den gesamten Bürgersteig einnehmenden Autos; von gepflasterten Straßen ganz zu schweigen
Die wenigen existierenden Plätze werden geschmacklos zugebaut, statt Plätze mit Wohlfühlfaktor zu schaffen (Bsp.: Kindergarten auf dem Fenitzerplatz; Ja, Nürnberg hat wenig Fläche, nichtsdestotrotz hätte sich hier bestimmt eine bessere, ebenso zentrale Lösung finden lassen)
Tendenz niedriggeschossig zu bauen
Außer in den innenstadtnahen Vierteln, obwohl selbst dort teils, fast dörfliches “gemütliches“ Flair und keine ausufernden Gründerzeitviertel weit abseits der Innenstadt à la Leipzig (von Vielen sicherlich geschätzt, von mir hingegen noch nicht)
U-Bahnhof Gestaltung zum Teil sehr unterdurchschnittlich (Mein Besuch hielt die künstlerischen Elemente in der Station Schoppershof von Weitem für nicht versteckte Kabel der U-Bahn Technik)
Größtenteils Verschandelung der wenigen alten Substanz (Blechgauben, Dämmung, bodentiefe Fenster etc.)
Betondominanz (Bsp: Abgrenzungen an Straßenbahnhaltestellen, neu geplante U Bahn Aufgänge aus Beton, die binnen kürzester Zeit versifft aussehen)
Nordost Nürnberg: fürchterliches städtebauliches Wirrwarr
Scheußliche, anspruchslose weiße Klötze als Neubauten
Das soll es fürs Erste gewesen sein, da ich keine Lust habe noch mehr zu schreiben.
Sorry für diesen Roman, aber ich musste meinen Unmut einmal kundtun, da mein Freundes- und Bekanntenkreis kaum städtebauliches Interesse hat und sich weigert meine Ausführungen länger anhören zu müssen.
Eventuell ist es ja interessant für euch was Außenstehende, mit anderem geografischen Hintergrund, für einen ersten Eindruck von Nürnberg haben.
Ich habe mich fast nur über die Viertel außerhalb der Altstadt ausgelassen, da ich mich vornehmlich in einem davon aufhalten werde und einem angenehmen unmittelbaren Wohnumfeld mindestens genauso viel Bedeutung beimesse wie einer attraktiven Altstadt.
Ich wohne jetzt im Viertel Rennweg, was von der Altbausubstanz, U-Bahn Anbindung und Baum- und Restaurantdichte ganz nett ist um auch mal etwas positives zu sagen.
Falls meine Ausdrucksweise etwas rabiat gewesen sein sollte ,dann dient dies nur zur Bestätigung dessen, dass mir etwas am Stadtbild Nürnbergs liegt und ich kaum mit ansehen kann wie durchaus vorhandenes Potenzial überhaupt nicht ausgeschöpft und die Stadt Tag für Tag hässlicher wird.