Berger Straße: Ex-Saturn wurde "Berger Village" (realisiert)

  • Saturn: Mini- statt Mega-Markt

    Eine Lösung könnte mE sein, dass Saturn (oder die Schwesterkette Media Markt) einfach nur ein verkleinertes Geschäft aufmacht, statt wieder einen großes wie zuvor.


    Die Handelskette hatte ihre Strategie vor kurzem auch etwas an die heutigen Rahmenbedingungen (Stichwort: Online-Konkurrenz) angepasst. Es gibt mittlerweile auch sogenannte "Saturn Connect"-Geschäfte, die mit nur 300 bis 700 qm auskommen. Das wäre im Falle der Berger Strasse immerhin besser als nichts. Bleibt zu hoffen, dass Saturn wenigstens für einen solchen Laden entscheidet. Die potentielle Kundschaft im Einzugsgebiet Nordend/Bornheim ist jedenfalls groß genug.

  • Was schwebt Dir denn vor - ein Genehmigungsvorbehalt seitens der Stadt mit Schaffung einer Behörde für Verkaufsstättenbedarfserhebung und -genehmigung?


    So schön sich der Name Behörde für Verkaufsstättenbedarfserhebung und -Genehmigung (:D) auch anhört, stimme ich zu, dass das nicht paternalistisch gelenkt werden kann. Dazu fehlt dem Staat die Manpower und das Fachwissen.


    Was ich mir allerdings schon wünsche, ist dass die Stadt (Kulturdezernat, Tourismus und Congress Frankfurt GmbH, Liegenschaftsamt) weniger passiv zeigt, wenn es um solche zentralen Immobilien geht. Man will ja keine Fitnessclub/Drogerieketten Monokulturen in seinen Innenstädten, sondern Abwechslung, kulturellen Anspruch und Vielfalt. Als Beispiel siedelte die Stadt einen Ableger des MMK am Taunusturm an in Koordination mit Tishman Speyer um diesen Teil der Stadt weiter aufzuwerten. Beinahe kein Kulturbetrieb könnte sich in diesem Land über Wasser halten ohne staatliche Zuschüsse, daher ist es keineswegs so, dass der Markt allein entscheidet, ob Konzepte scheitern oder nicht. Ein englischsprachiges OV Kino fehlt in einer überdurchschnittlich internationalen Stadt wie Frankfurt bspw. an allen Ecken und Enden. An der Berger Str. würde sich so etwas durchaus anbieten, auch wenn das Berger Kino natürlich schon als Platzhirsch fungiert.


    Zum Mini-Saturn: Ein sehr gelungenes Konzept sah ich zuletzt in Berlin am Zoologischen Garten (Bikini Berlin) in einem sehr gut sortierten Elektro-Fachhandel namens Cyberport Digital Outfitters (Link/Link 2). Ein solcher Kompakt-Laden würde ideal an diese Stelle passen.

  • Die Annahme, dass ein Laden der Media-Saturn-Gruppe. egal wie groß oder klein er nun sei, das Geschäftsleben auf der Berger Straße retten (oder überhaupt nur bereichern) könne, halte ich für gewagt.


    Eigentlich ist der wahrgenommene Zusammenbruch des Lebens auf der Berger doch ein Zeichen dafür, dass die Anziehungskraft dieses einen Geschäfts viel zu hoch war für diese Lage. Da existierte offensichtlich nur noch die Versorgungsinfrastruktur für die Kunden des überdimensionierten Riesen.
    Schau ich mir vergleichbare Lagen in anderen Städten an, dann gehören dort Läden hin, die maximal vielleicht 1500m² groß sein dürfen (bei 2 Etagen) und nicht mehr als 20m Straßenfront einnehmen. Dann muss jeder Laden in der Straße seinen Teil zur Attraktivität beitragen und es darf, nein, sollte sogar mehrere Geschäfte der gleichen Branche in Laufdistanz dort geben, um einen gesunden Wettbewerb zu erreichen. Schaut euch doch mal die Leipziger an - das ist alles kleinklein, aber inzwischen brummt es dort wieder und das ist nicht denen zu verdanken, die die Flächen der Kaufhofnachfolge belegen, aber dass da keine Bauruine mehr rumgespenstert war wichtig.


    Venloer Straße auf der Innenseite des Gürtels oder das innere Ende der Neusser Straße fallen mir hier in Köln ein - wichtig ist dabei immer wieder in den Kiez-Strukturen der Wohngebiets-Einkaufsstraßen, der hohe Anteil an Klein(st)gastronomie, der Pausen und Aufenthaltsqualität schafft: Man geht dort essen und bummelt noch ein bischen oder isst/trinkt nach dem/während des Bummels und eben eine intensive Mischung (keine Galerienmonokultur wie die trotz zentraler Lage tote Fahrgasse).

  • Ich kenne nun nicht die genaue Situation in Frankfurt, dafür aber die in Dortmund und Münster. In diesen beiden Städten gibt es auch jeweils zwei Saturnfilialen. Jeweils eine in der Innenstadtfußgängerzone und je eine weitere etwas außerhalb des Zentrums, zwar von Wohnbebauung umgeben aber auch an vierspurigen Einfallsstraßen liegend. Und es gibt direkt an den Filialen genügend kostenlose (Dortmund) bzw. sehr kostengünstige (Münster) Parkplätze. Für Käufer größerer Elektrogeräte ideal.
    Wenn ich mir Bilder von der Berger Straße aus Frankfurt anschaue, sieht es dort deutlich enger aus. Frankfurt hat sicherlich mehr Einwohner als Dortmund oder gar Münster und es hat sicher auch Potential für weitere Saturnfilialen als nur die in der Innenstadt und im Skyline Plaza. Eine weitere große Filiale wird aber wohl nur da gebaut werden, wo sie verkehrsgünstig und gut erreichbar auch für Selbstabholer mit dem Auto liegt.


    Was potentielle Saturn-Connect-Filialen angeht. Im verlinkten Artikel steht ja schon, dass diese vor allem in den Innenstädten und Einkaufszentren eröffnet werden sollen und ein beschränktes Angebot bieten werden. Vor allem Telefone und Tablets/Laptops gäbe im Angebot. Für diesen Bereich benötigt man viel Laufkundschaft. Wer die Anschaffung eines solchen Gerätes plant, wird dafür auch von der Berger Straße bis in die Innenstadt fahren. Solch einen Einkauf klemmt man sich ja leichter unterm Arm. Umgekehrt wird sich aber kaum einer aus der Innenstadt ins Nordend zum Bummeln und Spontankauf verirren. Die Chance auf eine solche Filiale halte ich daher für die Berger Straße für 0.

  • Neuigkeiten

    Die Eigentümerin der Liegenschaft, laut heutiger FR eine gewisse Fyrex Sat B.V., beabsichtigt nun eine "kleine Lösung". Geplant ist der Abbruch lediglich der beiden obersten Geschosse. Vermutlich soll so ein zeitraubendes und offenbar enorm kompliziertes Bebauungsplanverfahren vermieden werden, das für die am Beginn dieses Thread vorgestellte "große Lösung" erforderlich wäre. Nach dem Abbruch ist die Errichtung neuer Obergeschosse geplant, 60 Wohnungen sollen dort entstehen. Die erhaltenen Stockwerke werden für den Einzelhandel umgebaut, die Niederländer planen maximal drei Gewerbeeinheiten. Verhandlungen mit möglichen Mietern aus dem Lebensmittel- und Textilbereich sind bereits im Gange.


    Ein Bauantrag wurde eingereicht, zur Zeit ist er in Bearbeitung. Der FR zufolge laufen schon Entkernungsarbeiten im Inneren des Gebäudes. Mit dem Beginn der Hauptbauarbeiten ist in diesem Jahr zu rechnen, mit der Fertigstellung Ende 2018 bis Anfang 2019.

  • Bei 60 Wohnungen kann es sich doch nur um einen Schreibfehler im Text der FR handeln, oder? Ich vermute eine Null zuviel?! Auf dem sehr viel größeren "Gaumer-Areal" sieht man 40 Wohnungen vor.

  • Am vergangenen Montag wurde das Projekt dem Ortsbeirat vorgestellt. Dabei wurde auch der neue Projektname "Berger Village" bekannt. Die Fassade soll einmal so aussehen:



    Bild: Bille Beye Scheid / Fyrex Sat B.V.


    Rund 60 Wohnungen gibt es in dem Gebäudekomplex bisher schon, PetraPak, die Anzahl bleibt in etwa gleich. Die 63 Wohneinheiten werden jeweils deutlich größer, sie werden "familientauglich", so dass sich die Gesamtwohnfläche verdoppeln wird. Im Blockinneren sind drei Wohnsolitäre mit begrüntem Dach geplant. Davon berichten FNP online und die FAZ offline. Die weiteren Fakten:


    • Bauherr bleibt das niederländische Unternehmen Fyrex Sat B.V.
    • Fyrex Sat hat auch das Grundstück an der Heidestraße gekauft
    • dort sollen weitere Wohnungen entstehen, ähnlich also wie bei der alten Planung
    • zunächst aber Baustellenandienung von der Heidestraße aus
    • das Frankfurter Büro Bille Beye Scheid Architekten plant den Umbau
    • Abbruch und Neuerrichtung des dritten und vierten Obergeschosses
    • es entstehen ausschließlich Mietwohnungen, frei finanziert
    • Lebensmittelmarkt im Untergeschoss
    • eventuell Textileinzelhandel im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss, entschieden ist noch nichts
    • gegebenenfalls Fitnessstudio in der zweiten Etage, auch hier ist bisher nichts unterschrieben
    • die Tiefgarage bleibt, auch Kunden werden dort parken können
    • ein Bauantrag wurde im Oktober 2016 eingereicht
    • eine Baugenehmigung liegt bisher nicht vor
    • Baubeginn bis Sommer 2017
    • Bauzeit voraussichtlich zwei Jahre
  • ^ Schön, dass man sich für einen kleinteiligen Entwurf entschieden hat. Er wird das Erscheinungsbild dieses Abschnittes der Berger Straße verbessern. Die Saturn-Fassade war keine Schönheit.


    Von mir aus dürfen es gerne verschiedenfarbige Steine sein, um die drei Fassadenteile noch weiter zu differenzieren.

  • Neuer Mieter Berger-Village

    Wie ich heute Morgen erfahren habe, wird in das Erdgeschoss und 1. OG die Drogeriekette Müller einziehen und somit ihre erst zweite Filiale in Frankfurt eröffnen. Bezug ist für Ende 2018/ Anfang 2019 vorgesehen.


    Hoffentlich wird diese Niederlassung dann wieder mehr Publikum auf die Bergerstraße bringen, was seit der Schließung des Saturn deutlich zurückgegangen war. Die kleinen Läden leiden sehr darunter und es gab in den vergangenen Jahrzehnten noch nie so viele Wechsel der Ladenbetreiber auf der Bergerstraße wie in den vergangenen 5 Jahren.

  • Fitness-Club im "Village" wird übrigens FIT 7.11 (FITSEVENELEVEN). Sie eröffnen nach eigenem Bekunden Ende 2018 dort ein 2.000 Quadratmeter großes Studio. 150 Parkplätze würden zur Verfgügung stehen. Das und der Termin sind sportlich.

  • Berger Village Fassaden jetzt sichtbar

    Ich bin gestern am "Berger Village" (wohl eine Ableitung von East Village) vorbei geradelt. Die Fassaden sind nun zu sehen und machen einen sehr wertigen Eindruck (heller Sandstein). Das wird dann doch ein deutlicher Gewinn an dieser Stelle und ist auch eine deutliche Verbesserung zum völlig blassen / belanglosen Neubau links neben an.


    Mit "Müller" kommt aus meiner Sicht ein guter Mieter und Frequenzbringer hierhin, da sich auch an der Schweizer Strasse seit der Ansiedlung von Müller einiges zum Positiven gewandelt hat (siehe die diversen Gastronomie-Openings der letzten Monate und die angekündigten Eröffnungen). Gerade beim Mieter-Mix ist Sachsenhausen schon etwas weiter als Bornheim, wo es eine deutliche Zurückentwicklung in den letzten fünf Jahren zu verzeichnen gab (damit meine ich ausdrücklich die nördliche Berger Strasse, nicht die dem Nordend zugehörige südliche Berger Strasse, die sich weiter prächtig entwickelt).

  • Berger Village Berger Straße

    Dazu zur Illustration ein paar Bilder des gegenwärtigen Zustandes von vorgestern.





    Was ich sehr schön finde ist, dass es so ausschaut, als würde es sich um drei unterschiedliche Baukörper handeln. So wirkt das ganze Ensemble viel kleinteiliger und passt sich dem Umfeld besser an. Das Ganze ist wirklich eine außerordentliche Verbesserung des architektonisch sehr bescheidenen Vorzustands.


    Bilder: Marty

  • Weitere neue Mieter im Berger Village

    Wie ich gestern auf http://www.faz.net gelesen habe, stehen nun weitere Mieter für das ehemalige Saturn-Gebäude fest.


    Neben der Drogeriekette Müller sollen ein REWE-Markt und die Outlet-Marke TK Maxx weitere Flächen angemietet haben.


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    Mod: Beitrag geteilt.

  • Wie die überwiegende Zahl der Sanierungs- und Neubauprojekte entlang der Berger Straße, ist auch dieses eine Wohltat u.a. für das Straßenbild. Nachdem die Gerüste gefallen sind, nachfolgend weitere Eindrücke:



    Die drei Fassaden jeweils als Lookup: (Da epi das Epiphone nicht stillhalten konnte, sind die Bilder teils verwackelt. Ich bitte um Verzeihung.)


    Bild: https://www.dafmap.de/d/serve.py?2018/EPIAPC_1396.jpg Bild: https://www.dafmap.de/d/serve.py?2018/EPIAPC_1397.jpg Bild: https://www.dafmap.de/d/serve.py?2018/EPIAPC_1395.jpg
    Bilder: epizentrum


    Der mittlere Hauptgiebel trägt die Beschriftung CCBJ.

  • Einige neue Informationen zum Projekt ergeben sich aus einem FNP-Artikel vom vergangenen Samstag:


    • die obersten beiden Geschosse des ansonsten sanierten Gebäudes wurden abgerissen und neu errichtet
    • dort entstehen mehr als 60 Wohnungen mit 3.300 m² Gesamtwohnfläche
    • keine Eigentumswohnungen, ausschließlich Mietwohnungen
    • mit Wohnflächen zwischen 30 und 110 m²
    • für die Mieter entsteht ein von der Straße nicht einsehbarer Dachgarten mit Kinderspielflächen und Brunnen
    • der Rewe-Supermarkt im Untergeschoss hat Mitte Februar Eröffnung
    • zur ungefähr gleichen Zeit macht im zweiten Obergeschoss das Fitseveneleven-Fitnessstudio auf (dazu oben #32)
    • auf zwei Geschossen, Erdgeschoss und erstes Obergeschoss, öffnet in der zweiten Märzhälfte eine Filiale von TK Maxx
    • nebenan, auf denselben Geschossen, gibt es ab Anfang April einen Müller-Drogeriemarkt
    • die Tiefgarage mit 170 Plätzen bleibt erhalten und ist weiterhin öffentlich
    • an der Heidestraße werden "in naher Zukunft" weitere 40 Mietwohnungen gebaut
  • Nachdem in die Frontseite nun das Gewerbe eingezogen ist, weitere Eindrücke vom fertig fertiggestellten Objekt. Der mittlere und rechte Teil aus der Froschperspektive:



    Im spitzen Winkel auf die Gesamtfassade von zwei Seiten geschaut:


    Bild: https://www.dafmap.de/d/serve.py?2019/EPI_85B2395.jpg Bild: https://www.dafmap.de/d/serve.py?2019/EPI_85B2399.jpg


    Von der Heidestraße wird am Lückenschluss über der Erschließung der hofseitigen Gebäude gearbeitet:



    Die Zufahrt, die Gebäude und auch der Blick auf die Nachbarbauten (Heidestr. 54), die ebenfalls über dieses Bauwerk erschlossen werden:


    Bild: https://www.dafmap.de/d/serve.py?2019/EPI_85B2421.jpg Bild: https://www.dafmap.de/d/serve.py?2019/EPI_85B2423.jpg Bild: https://www.dafmap.de/d/serve.py?2019/EPI_85B2424.jpg
    Bilder: epizentrum

  • An der Heidestraße sieht es ein halbes Jahr später nicht wesentlich anders aus als auf epizentrums Fotos im letzten Beitrag. Der Kran am Germaniaplatz steht auch noch.



    Die Anschlusseisen lassen annehmen, dass über den Zufahrten noch weitergebaut werden soll.



    In der Hauptsache ist aus dem riesigen Gebäude des Elektronik-Fachmarkts ein Wohngebäude geworden. Noch ein Eindruck davon, etwas weiter in Richtung Berger Straße ...



    Bilder: Schmittchen