Alles anzeigenBreite Gasse 80
Das Geschäftshaus Breite Gasse 80, direkt gegenüber vom beliebten "Cafe Beer", hat eine Fassadenrenovierung bekommen. Durch das Schlaglicht der späten Nachmittagssonne kommt es nicht so heraus, aber die Brüstungsfelder unter den Fenstergruppen des 2. und 3. OG sind senkrecht gekämmter Putz, und es gibt auch eine verschiedene Farbigkeit, die hier vom Kontrastmanagement meines Handys gefressen wurde. In Natura sieht das Haus noch etwas schöner aus:
Im Vergleich zum Vorzustand wird deutlich, dass eigentlich nicht viel verändert wurde. Immerhin gilt hier auch Ensembleschutz. Aber das Erdgeschoss hat eine erfreuliche farbliche Absetzung bekommen, und ein Abschlussgesims! Ja wie krass, es wurde mal ein Gesims hinzugefügt anstatt sie allerorten immer nur abzuschlagen! Gesimse tun dem Auge sehr gut, die geben ihm beim Betrachten Halt und der Architektur Struktur. Ohne Gesimse wirken die Häuser immer nur wie Pappkartons. Leider habe ich keine hochwertige Vorher-Aufnahme. Auf dem Streetview-Bild wirkt es aber als wäre das Haus mal Natursteinverkleidet gewesen, ähnlich wie das Nachbarhaus mit seiner gewöhnungsbedürftigen Lochfassade. Vielleicht weiß hier jemand mehr?
Insgesamt ist die Breite Gasse ein schwieriges städtebauliches Pflaster. Die Bebauung ist eher nicht auf Anziehung, Attraktivität und Repräsentanz ausgelegt. Zwar gibt es einige gründerzeitliche Häuser, die bis heute überdauert haben und Dank der eher einfachen Nachkriegshäuser heute echt herausragen, aber in der Summe ist die Breite Gasse schwierig. Ich glaube das hatten wir hier auch schonmal mit diversen Aufnahmen im Strang diskutiert. Umso wichtiger ist es, dass die Stadt nun die Aufwertung der Straße durch Umgestaltung angeht, da muss man aber auch dran bleiben und nicht alle paar Jahre mal ein paar Meter machen (Wie beim Fahrradwegeflickenteppich). Denn eigentlich hat die Straße ja Potenzial. Nicht, um eine Luxus-Einkaufsmeile zu sein, aber wenn man sich die kleinteilige Struktur so ansieht, sehen so nicht die von Unternehmen mitten in die Pampa gebauten "Outlets" allerorten aus? Die Breite Gasse hat jedenfalls mit die meisten Geschäfte pro Straßenmeter, d.h. das Potenzial für Abwechslung und Vielfalt ist hier gegeben.
Leider ziehen solche Dinge wie diese Bauruine alles runter. Aus dem Schuh-Leiser hätte man auch etwas Kreatives machen können, aber Spekulation führt oft zu mindestens temporär verheerenden Effekten im Stadtbild:
Laut nn tut sich was bei dem fast fertigen Gebäude in der Breiten Gasse (ehem. Schuh Leiser): https://www.nn.de/nuernberg/da…753152?login_success=true Laut Artikel sollen bis Mitte 2026 Einzelhandel, Gastro und Hotel eröffnen.