Quartier U1 - Stadt gemeinsam selber machen!

  • Ich glaube dieses Stadtentwicklungsprojekt hatten wir hier noch garnicht, dabei dürfte es in seiner Konzeption bisher ziemlich einzigartig sein

    Während Quartiersentwicklung normalerweise einen einzelnen Stadttteil im Fokus hat, ist hier der Stadtteil alles, was im Umfeld der Ubahnlinie U1 liegt.

    Dazu waren/sind Bürgerinitiativen aufgerufen unter https://www.quartieru1.de/ eigene Ideen einzubringen, von denen die User hier vielleicht schon einige im Stadtbild entdeckt haben. Da ist z.B. der Öffentliche Pflanzen Nahverkehr, oder die N-Ort Gruppe mit ihrem Kulturhauptstädtla, das letztes Jahr ziemlich gut besucht war.

    Hier wird sich ja häufig und auch zu Recht über öde, tote Plätze beschwert, die ihrer Aufgabe als Begegnungsorte nicht gerecht werden. Dort wurde gezeigt, dass das kein Naturgesetz ist und geändert werden kann. Das gab der Stadt auch den Impuls nun einen Architekturwettbewerb für die Neugestaltung des Richard-Wagner-Platzes auszuschreiben.

    Aktuell ist natürlich alles etwas durch Corona ausgebremst, aber wie man auf Facebook lesen kann bleiben alle trotzdem am Ball.

    Finde ich super und hoffe, dass aus alledem etwas Nachhaltiges wächst :thumbup:

  • Ich glaube jeder innerstädtische Platz füllt sich schnell mit Leben, wenn man den Autoverkehr wegnimmt. Der Autoverkehr stellt immerhin eine Gefahrenquelle dar, denn Eltern lassen ihre Kinder dort dann nicht mehr spielen. Man möchte dort nicht sitzen und sich nicht aufhalten. Wenn man das entfernt, und stattdessen Kreatives zulässt kommt das Leben von ganz alleine. Gastronomen stellen Tische und Stühle raus, irgendwelche Aktivisten bauen eine Hollywoodschaukel hin, der nächste mobile Blumenkübel, Streetfoodmobile kommen usw. usf. Eigentlich ist das kein hexenwerk, aber man muss halt viel Vermittlungsarbeit leisten, denn nicht wenige Stadtmenschen sehen in einem Platz vor allem einen Parkplatz, eben Verkehrsflächen.


    Von den oben beschrieben Aktionen hab ich wenig mitbekommen, allerdings immer wenn ich die Fürther Straße mit dem Rad langfahre, das ist nicht sooo häufig, dann kommt sie mir immer ein bisschen mehr aufgewertet vor. Es gibt immer mehr Außengastronomie, die U-Bahnbereiche sind schön gestaltet und auch die Häuser rundherum wirken gepgflegter. Ich meine da sind immer mehr Bruchbudenfenster gegen Sprossenfenster getauscht worden. Grundsätzlich finde ich solche Aktionen immer toll, auch wenn ich mich selber da nicht immer angesprochen fühle.

  • Das von dir beschriebene Szenario trifft allerdings gerade nicht auf den vom Kulturhauptstädtla bespielten Richard-Wagner-Platz zu, denn der ist afaik schon immer weitgehend autofrei gewesen ;) Hier ist es wohl eher eine Mischung aus architektonischer Fehlplanung, fehlender Nutzungsmischung und Apathie gewesen die ihn so tot wirken ließ.

  • Hm, dem Richard-Wagner-Platz fehlt es einfach an Anwohnern. Dort lebt niemand, es gibt auch keine Gastronomie oder niederschwellige Kulturangebote dort. Im Prinzip ist das eine Verkehrsfläche, halt für Fußgänger und einmal im Monat für Radfahrer (CM). Ich sehe in dem Platz aber auch kein Ort der Defizite. Die Bespielung mit dem Kulturhauptstädtla hat doch bestimmt eher etwas damit zu tun, dass man a) dort niemanden in die Quere kommt, und b) gezielt die kulturell Interessierten adressieren kann. Der Platz wäre aber schon für ein Freilufttheater oder sowas...