Quartierentwicklung "Die Collinis" (ungewiss)

  • Merkwürdig erscheint mir auch der große quadratisch anmutende Klotz. Was soll das denn sein? Auf dem Planungsentwurf sind die Winkel viel weniger spitz als diese Visualisierung vermuten lässt. Die ursprüngliche Visualisierung hat mir besser gefallen.

    Auffällig sind die genannten Etagenzahlen. Für die niedrigeren Gebäude sind 5 bis 12 Etagen geplant. Für den größten Klotz dagegen zwischen 19 Etagen auf der niedrigeren Flanke und 24 Etagen an der häheren Flanke. Das heißt, dass die niedrigere Flanke an der höchstens Stelle in etwa auf Höhe der beiden niedrigeren Flanken des Collini-Wohnturmes liegt. Wir bewegen uns da an der höchsten Stelle in etwa bei 70 Metern und mehr.

    Fraglich ist sowieso, ob das Projekt verwirklicht wird. Um den geplanten Abriss ist es ziemlich ruhig geworden, die Stadt hat noch keine Genehmigung erteilt.

    Zudem hat Deutsche-Wohnwerte bei einem geplanten "Nostalgieshooting im bestehenden Collini-Center von einem "möglichen" Abriss geschrieben.

    Einmal editiert, zuletzt von Eiskorn ()

  • Laut einem aktuellen Zeitungsbericht im MM soll der Abriss "zeitnah" erfolgen, nach dem jetzt alle nötigen Unterlagen bei der Stadt Mannheim eingereicht wurden.

  • Der SWR berichtete in seinen Regional-Nachrichten auf SWR4 am Donnerstag den 02.03.2023 folgendes:


    "Der geplante Abriss des Büroturms des Mannheimer Collini-Centers

    verzögert sich weiter. Bei der Stadtverwaltung seien deutlich mehr

    Einsprüche gegen den Abriss eingegangen als sonst bei solchen Vorhaben

    üblich, sagte eine Sprecherin. Deshalb werde es länger dauern als geplant,

    sie zu bearbeiten. Ursprünglich sollte bis Ende März über den Antrag des

    Eigentümers auf Abriss des Gebäudes entschieden werden."


    Es bleibt also weiterhin abzuwarten, ob und wie es weiter geht!

  • Laut MM ist nun die auflagenbehaftete Abrissgenehmigung erteilt worden. Diese wurde bisher mündlich an Deutsche-Wohnwerte übermittelt. Die Auflagen müssen im Unternehmen erst mal durch die schriftliche Genehmigung bekannt und kommuniziert werden, sodass man dann den Zeitpunkt des Abrisses bestimmen kann.

  • Nachdem ich über Jahre hinweg den doch recht schleppenden Baufortschritt der Deutsche-Wohnwerte beim Projekt Heimatufer in Ludwigshafen beobachtet habe und mir auch die Projekte, die die Deutsche-Wohnwerte bis heute realisiert hat, angeschaut habe, kam mir die Frage, ob es sein kann, dass man sich hier mit dem "Happen" etwas übernommen hat. Hochhäuser wurden von der Deutsche-Wohnwerte bis heute noch nicht gebaut und die Größe des Collini Projektes liegt doch einige Hausnummern über dem was man sonst so gebaut hat. Bin hier etwas skeptisch was die Realisierung dieses Projektes in der jetzigen Form anbelangt, wobei mir der "wohl" aktuelle Entwurf von Schneider und Schuhmacher https://www.schneider-schumach…tails/846-collini-center/ optisch von Form, Kubatur und Farbe auch nicht so recht zusagt. Kann man dem alten Collini-Hochhaus aus den 70er Jahren mit seinem an den Brutalismus angelehnten Baukörper als Solitär eventuell noch etwas abgewinnen, so vermute ich, dass mit dem was jetzt dazu kommt einfach eine unwirtliche Betonwüste entstehen wird, in der architektonisch nichts zu nichts passt.

  • Ich denke um ehrlich zu sein was da kommt ist eine massive Verbesserung, aktuell ist es eine unwirtliche hässliche Betonwüste, Brutalismus hin oder her.


    Aber ja Umsetzung wird sicherlich Jahre dauern und man muss hoffen, dass die Deutsche-Wohnwerte dazu auch die Power hat, vor allem wenn das ganze jetzt noch durch unnötige Verfahren weiter verzögert wird. Aber die Entstehung neuer offener und auch mehr entsiegelter Freiräume kann nur besser sein als der aktuell zubetonierte Zustand und wenn die Stadt dann noch das Thema besser Zugang zum Neckar angeht könnte das meiner Meinung nach eine super Sache werden die diesen Teil der Stadt wirklich aufwertet.


    Aktuell baut die Deutsche-Wohnwerte mit dem Unity am Europaplatz in HD zumindest ein kleines Hochhaus und kann da etwas üben ;)

  • Ich sehe es auch ähnlich wie bentzibentz.

    Die Zeit des Brutalismus war prägend für die Stadt Mannheim. Hier ist ein Esemble entstanden, das das gesamte Stadtbild und deren Silhouette bis heute prägt. Ich möchte hier aber auch sagen, dass die Prägung allzu häufig einen negativen Beigeschmack hat. Graue, schroffe Betonklötze sind einfach nicht schön. Ich denke, da gibt es zwar Menschen, die diesen Ausdruck mögen, aber sicher empfinden dies nur die Wenigsten.

    Wenn man bedenkt, dass sich die meisten Menschen nachwievor nach dem Jugendstil, Barock oder Art Deco sehnen, dann wäre es geradezu eine Erlösung für die Stadt und deren gescholtene Bevölkerung, was Kriegsschäden und nachträgliche Vernichtung von Architekturjuwelen betrifft, wenn hier eines Tages neue Lösungen geschaffen werden. Natürlich ersetzt die moderne Architektur nicht den Jugendstil, sie wirkt aber bei weitem harmonischer und leichter, als kahler Beton.


    Die Hochhäuser der NUB sind in einem mehr als schlechten Zustand. Es ist doch nur eine Frage der Zeit, bis man sich die Frage stellen muss, ob man in eine unendlich teure Betonsanierung geht, oder doch eines Tages an den Abriss denkt. Die Schulen und das Parkhaus an der NUB sehen verheerend aus. Auch da wird die Stadt eine neue Lösung suchen (müssen). Der Collini Wohnturm dagegen ist in einem gepflegten Zustand.


    Auch das Thema Entzerrung, Lockerheit und Luftdurchlässigkeit spielen eine große Rolle. Mit einem neuen Zugang zum Neckar und neuen Blickachsen kann hier etwas sehr Spannendes entstehen.

    Ich freue mich sehr darauf. Jedoch ist es noch sehr fraglich, ob noch in der ersten Hälfte der zweitausendzwanziger Jahre überhaupt mit dem Abriss angefangen wird.

    Die Bürgerinitiative vor Ort will nach Karlsruhe.

  • Eiskorn

    Du wirst sicher keinen größeren Freund des Jugendstils, des Barocks, ja sogar des Klassizismus finden wie mich, in diesen Baustielen wieder Gebäude zu errichten, vor allem in der Mannheimer Innenstadt, das wäre ein Traum, keine Frage. Die ganze NUB samt Schule und Parkhaus weg und dort ein aufgelockertes Gebäudeensemble mit viel Grün drumherum in einem dieser Baustile zu bauen, gerne auch mit einem kleinen Turm... das wäre es ohne Frage. Aber leider leben wir in Mannheim und wer sich die baulichen Hinterlassenschaften an die nächsten Generationen anschaut, die wir der "Stadtpolitik" so zu verdanken haben... Siehe den Alptraumbau Technisches Rathaus oder das "Parkhaus" mit Klimbim vor der Wand mitten in der Jungendstiel Anlage am Wasserturm, der wagt von so etwas nicht einmal zu träumen.

    Aber zurück zum Bauvorhaben am Collini Wohnturm, sicher ist hier eine aufgelockerte Bebauung mit viel Grün wünschenswert, also das was jetzt dort steht halte ich nicht für erhaltenswert, auch wenn die ehemalige Einkaufspassage mit dem großen Lampenbaum in der Mitte und der farbigen Decke (Bild von mir) sicher einen Charme einer längst vergangenen Zeit versprüht, aber ich habe meine Probleme mit dem was nun geplant ist, denn ich befürchte es wird am Ende mehr Beton sein als jetzt und ob gepflasterte Plätze zwischen dann 3 Hochhäusern so viel Aufenthaltsqualität bringen daran habe ich meine Zweifel. Wobei sich meine Kritik nicht gegen das Bauen in die Höhe richtet, sondern gegen das was und in welcher Form nun gebaut werden soll.

    Möglicherweise wird es am Ende etwas besser als der "Ist-Zustand", nur wie viel besser hätte man es machen können wäre die Frage die ich stellen möchte. Meine Befürchtung ist das wir hier ein 2. NUB dann bekommen, das war ja auch schick und der letzte Schrei als es gebaut wurde und was daraus nur 50 Jahre später geworden ist hast du ja richtig erkannt.

    Aber hoffen wir einfach mal das es tatsächlich zu einem zeitnahen Abriss kommt und das Ergebnis besser wird wie meine Befürchtungen. Es würde mich sicher sehr freuen.

    Einmal editiert, zuletzt von TomSandstein () aus folgendem Grund: Gramatik

  • Das nächste Opfer der selbstzerstörerischen Politik der "Ampel" und vor allem der Grünen scheint nun das Collini-Projekt zu werden.


    Wie der Mannheimer Morgen


    https://www.mannheimer-morgen.…abriss-_arid,2170830.html


    heute berichtet scheint man im Management der Deutschen Wohnwerte wohl langsam Zweifel zu bekommen ob das Projekt noch wirtschaftlich darstellbar ist, zumal man sich fatalerweise auch noch auf die 30% Sozialquote eingelassen hat.


    Fand ich das Projekt anfangs noch spannend, auch wenn ich ganz andere Ausrichtungen und Ideen eines Neubaus befürwortet hätte, so bin ich mittlerweile 4 Jahre später zu der Meinung gekommen, dass Mannheim hier mit einem sanierten Bürohochhaus und der 70er Jahre Passage sicher weiterleben kann, wenn es gelingt, ihr neues Leben einzuhauchen und vielleicht sogar das Schwimmbad als "Anker" wieder zu revitalisieren.


    Die 70er-Jahre-Architektur der Passage halte ich auf jeden Fall für erhaltenswert.


    Insofern hat der totale intellektuelle Dilettantismus in Berlin und der unfassbare Schaden, den er in unserem Land für jeden sichtbar und am Geldbeutel spürbar anrichtet, bei diesem Objekt sogar vielleicht etwas Gutes.

  • Neues Leben im Büroturm wäre wünschenswert. Auch eine Sanierung des Schwimmbades steht eigentlich nichts im Wege, die Sanierungskosten bezifferte die Stadt Mannheim damals in den 90ern mit 500.000 DM, das Becken sei undicht.

    Ich war vor 2 Jahren in der Therme, bin mit Handylicht runter in den Sauna Bereich, dieser hat Neuzustand. Die GBG hatte ein ähnliches Projekt, im Stadtteil Wohlgelegen wurden da die alten Bürorräume zu "Loft Wohnungen" umfunktioniert. Diese werden natürlich viel zu teuer angeboten (17 Euro qm), aber so was könnte man doch hier im Büroturm auch machen. Dazu Schwimmbad aktivieren, Galerie ausbauen zu Fitness etc.


    Vor ein paar Jahren gab es ein Bericht im Mannheimer Morgen, da wurden die Abriss kosten wegen des kostspieliegen Sondermülls in Form von Asbest bei den Leitungen auf ca 120 Millionen beziffert. Mich würde intersseieren, ob der neue Eigentuümer dieses Geld von der Stadt schon bekommen hat? Ein Freund von mir hat sich ein altes Haus gekauft, nahe dem Käfertaler Wald, ein Gutachter bezifferte den Wert auf Minus 65k Euro, dieses Geld floss bei der Eintragung des Freundes von der Stadt. Oder wurde das allers unter den Teppich gekehrt (da ist die Stadt Mannheim ein Meister)?