Fridays for Munich - Klimawandel

  • Grundsätzlich gebe ich dir recht. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn die Menschen auch in ländlichen Gebieten überall die freie Auswahl aus vielfältigen Jobmöglichkeiten hätten, wenn sie ein breites Bildungsangebot in direkter Umgebung hätten, ein hochkarätiges Kultur- und Veranstaltungsprogramm und dabei einen engmaschigen und dichtgetakteten ÖPNV usw. Beim Thema ÖPNV, Gesundheitsversorgung und z.B. leistungsstarkem G 5 Internet an jeder Mistgabel denke ich kann man tatsächlich vieles verbessern und "gleiche Verhältnisse" versuchen herzustellen. Inwieweit man Unternehmen, Hochschulen etc. gleichmäßig übers Land verteilen kann bleibt nach wie vor abzuwarten und hier erschließt sich für mich auch nicht so recht der Sinn, z.B. profitieren letztere einfach von Clustern und diese überall abzubilden wäre unfassbar aufwendig und letztlich - ökologisch - auch ziemlich fragwürdig.


    Immerhin hat Söder jetzt angekündigt, möglichst viele staatliche Behörden u.a. von München und Nürnberg weg in ländliche Gebiete zu verlagern. Das soll eine der Maßnahmen sein, um die "Dynamik" aufs Land zu verlegen und insbesondere München zu entlasten.


    https://www.sueddeutsche.de/po…20090101-200110-99-415660

    https://www.br.de/nachrichten/…s-heimatstrategie,RnBp1P8

  • Es spricht selbstverständlich überhaupt nichts dagegen, ländliche Gebiete zu unterstützen. Das wird in Bayern auch intensiv getan.

    Jedoch ist es ein Irrtum zu glauben, die finanzielle Förderung strukturschwacher Regionen, z.B. das Grenzgebiet zu Tschechien / Sachsen oder der Bayerische Wald, und die finanzielle Schwächung Münchens, würden die Verkehrs- und Wohnraumprobleme in und um München lösen. Das ist billiger Populismus.


    endlich den seit Jahren laufenden Trend umkehren und wieder darauf dringen das Unternehmen sich nicht nur in München ansiedeln.

    Die Region zwischen München und Ingolstadt, das Einzugsgebiet um Nürnberg sowie Augsburg und die Achse Landshut - Deggendorf sind wirtschaftlich stark, das beschränkt sich nicht auf München.


    Wir leben in einer sozialen Marktwirtschaft, in der Unternehmen (so gut wie) freie Standortentscheidungen treffen können. Niemand kann es z.B. der Karl Heinz Mayer GmbH vorschreiben sich in Hundham niederzulassen, wenn es lieber in Hausham sitzen möchte. Vielleicht, da dort schon andere Unternehmen ansässig sind, mit denen Mayer kooperieren oder sich austauschen kann, vielleicht weil nur dort die benötigten Fachkräfte verfügbar sind, da jene Freizeit- / Konsumangebote wie sie in Hausham zu finden sind, erwarten. Oder vielleicht wird einfach die Nähe zum Haushamer Flughafen und dessen leistungsstarkem Bahnknoten gewünscht. Dieser Clustereffekt ist keine Marketingphantasie, es gibt ihn überall in der Natur und spiegelt letztlich nichts anderes als die optimale Ressourcenverteilung wieder.


    Anstatt also zu lamentieren und Zeit damit zu vertrödeln wohin nun am besten wie viel Geld fließen darf, sollte im Großraum massiv in den Wohnungsbau und ÖPNV investiert werden. Das sollte bei nur etwa 2,8 Millionen Einwohnern im Großraum doch möglich sein (wie kommen weitaus größere Städte zurecht?); auch ohne die ländlichen Regionen "ausbluten" zu lassen. Leider verweigern jedoch viele Kommunen um München herum, aktiv am Wohnungsbau teilzunehmen, reißen sich im Gegensatz dazu aber um Unternehmen und einen dichten S-Bahn Takt. Hier wäre ein steuernder Eingriff der Politik wirksamer.


  • Quelle: https://www.swm.de/dam/swm/pre…128-seismik-suedosten.pdf