Standortsuche Islamzentrum

  • Standortsuche Islamzentrum

    Die Diskussion um einen Moscheeneubau in München scheint in die nächste Runde zu gehen. Wie die Abendzeitung in ihrer Online-Ausgabe berichtet, ist man erneut auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück. Diesmal ist von drei Standorten die Rede, die in der Näheren Auswahl zu sein scheinen, einer davon offensichtlich in unmittelbarer Nähe vom Stachus.


    http://www.abendzeitung.de/muenchen/242481

  • Das ist wahrscheinlich die vergammelste Ecke der Innenstadt. Eine komplette Neugestaltung ist sehr wichtig. Ein Islamzentrum in der Innenstadt unterzubringen ist wahrscheinlich nicht verkehrt.

  • Eigentlich ist der komplette Bereich südlich der Neuhauser Straße, vom Karlsplatz bis zur Sendlingerstraße, ein Verbrechen sondergleichen.
    Seitdem diese Zone zur Belieferung der Warenhäuser in der Fußgängerzone und für Parkhäuser genutzt wurde, verfällt dort alles und nur wenig wurde renoviert.
    Keine Ahnung wie man das Problem der Anlieferung auf moderne Art lösen kann, aber im Grunde müsste man den kompletten Bereich neu entwerfen.
    Das könnte eine der schönsten Wohnlagen der Stadt sein, aber so ist es eine triste, dunkle Asphalt- und 70er Jahre Betonwüste.
    Der Bereich hinter Karstadt und beim Postgelände ist jedenfalls nicht minder grausam wie das Areal an der Herzog-Wilhem-Straße.
    Im Teil nördlich der Neuhauser Straße klappt es doch auch wunderbar, wieso dann dort nicht?

  • Die gesamte Sonnenstraße und die verwahrloste Grünanlage zwischen Karlstor und Sendlinger Tor zählen ohne Zweifel zu den größten Schandflecken der Stadt.


    Ich befürworte grundsätzlich den Bau einer Moschee in München, aber diesen Ort halte ich aus naheliegenden Gründen für völlig unpassend. Warum sucht man nicht nach einem Grundstück in der Schwanthalerstraße, Goethe- oder Schillerstraße? Zusammen mit den türkischen und arabischen Geschäften, Restaurants und Cafés würde sich eine Moschee dort doch sehr gut ins Stadtbild einfügen!

  • Ich schätze mal die Stadt hat dort schlicht und ergreifend keine Grundstücke die annähernd groß genug wären, wenn man nicht gerade das deutsche Theater abreissen will ;)
    Aber weiter westlich im Stadteil Schwanthalerhöhe dürfte sich was finden lassen, das wäre auch mMn ein besserer Standort.
    Ich sehe die zahlreichen Gotteshäuser in der Innenstadt eher als Altlasten, da sollte nichts neu gebaut werden, egal von wem!
    Jedenfalls ist die Anzahl der entsprechenden Bauten indirekt proportional zur Identifikation der Bevölkerung mit diesen Häusern.

  • Katar signalisiert Finanzierung der Münchner Moschee

    Über einen möglichen Durchbruch für den Bau einer repräsentativen Moschee in der Münchner Innenstadt berichtet die Süddeutsche Zeitung. Das Emirat Katar habe Bereitschaft zur Finanzierung des islamischen Zentrums "Ziem" gezeigt. Nun wolle eine Rathaus-Delegation an den Persischen Golf reisen.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…hee-finanzieren-1.1398290

  • Wobei es hier wohlgemerkt nicht um das Gelände in Sendling handelt, sondern um ein Grundstück direkt in der Innenstadt

  • Kann man vielleicht den Titel des Themas ändern?
    Eine Moschee am Gotzinger Platz ist ja städtebaulich wirklich absurd kann ich nur sagen, jetzt wo ich öfter mal an diesem Platz vorbei gefahren bin.
    Es gibt auf jeden Fall Standorte innerhalb vom mittleren Ring, wo bei ansprechender Architektur keine größeren Proteste zu erwarten wären.
    Die Nachbarn können eher froh sein, dass sie kein Gotteshaus mit Glocken-Lärmterror vor die Türe gesetzt bekommen.

  • Der Plan war nun einmal eine Moschee am Gotzinger Platz zu bauen. Und dieser ist gescheitert. Wenn sich ein neues Projekt konkretisiert, sollte es dafür einen neuen Thread geben.

  • Standortfrage

    Neben dem Tiefgaragendeckel an der Herzog-Wilhelm-Straße ist auch das städtische Bauhofareal an der Dachauer Straße als Standort für einen Moscheebau im Gespräch, wobei ich letzteren klar bevorzugen würde. Es steht außer Frage, dass Muslime in Deutschland ein Recht auf den Bau würdiger Moscheen haben, doch innerhalb eines historisch gewachsenen Zentrums wie der Münchner Altstadt sprechen soziokulturelle Aspekte gegen ein islamisches Gotteshaus.

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    Abgesehen davon, dass der Platz in der Innenstadt nun wirklich hässlich ist, würde mich interessieren, welche "soziokulturellen" Aspekte Du hier genau meinst?

  • Ich würde sogar einen Schritt weiter gehen und fordern, dass innerhalb des Stadtzentrums bestenfalls ein Rückbau von Gotteshäusern jedweder Art und Ausprägung stattfinden sollte, keinesfalls ein Aufbau oder eine Erweiterung.
    Die moderne Stadt braucht keine Separation ihrer Bewohner durch Religionen, Sekten und ähnliches.

  • Eine Moschee in der Innenstadt würde aber doch der Segregation entgegensteuern. Wenn Du das Ding im Hasenbergl baust, DANN unterstützt du die Segregation und Fragmentierung der Stadt mit allen negativen Folgen. Und wenn Du das nur an den Kirchen fest machst, dann bräuchten wir dringend ne Moschee in der Innenstadt, weil da ja nur christliche Kirchen und eine Synagoge sind...

  • @ hiTCH-HiKER: Was deine Position zur Errichtung neuer Sakralbauten im Stadtzentrum betrifft, stimme ich dir voll und ganz zu.


    @ Flo_K: Eine Grundsatzdiskussion über dieses sehr komplexe Thema würde den Rahmen dieses Architekturforums sprengen, trotzdem sprechen diverse Argumente gegen einen Moscheebau im Herzen der Altstadt:


    In München leben ungefähr 80.000 Muslime, was einem Anteil von etwa 6 % an der Gesamtbevölkerung entspricht. Aufgrund der geringen Größe der örtlichen Religionsgemeinschaft ist die zentrale Lage des Gotteshauses somit nicht gerechtfertigt. Hinzu kommt, dass München nicht vom Islam geprägt ist, da rund 38 % der Einwohner katholisch und 14 % evangelisch sind. Fast die Hälfte der Stadtbevölkerung ist im Übrigen konfessionslos. Eine Moschee, die nur 500 Meter Luftlinie von der berühmten Frauenkirche entfernt ist, passt meines Erachtens nicht ins historische Stadtbild und wäre darüber hinaus ein völlig falsches Signal. Zuletzt sollte man nicht vergessen, dass durch den islamischen Sakralbau sowohl eine Steigerung des Verkehrsaufkommens als auch eine Verschärfung des Parkplatzmangels in der Altstadt zu erwarten sind.


    Insgesamt also wäre das Grundstück an der Dachauer Straße der ideale Standort für die Zentralmoschee, da dort keinerlei Konflikte verkehrlicher, baulicher oder kultureller Natur entstehen würden. Versteht mich nicht falsch: Grundsätzlich befürworte ich den Bau einer repräsentativen Moschee in München, dennoch bin ich entschieden gegen neue Gotteshäuser in der Altstadt.

  • Ich halte Deine Argumentation in der Tat für wenig stichhaltig und für mich wirken einige davon auch wie vorgeschoben, zumal es hier wohl nicht um Sozikulturelle, sondern ehe rum symbolische Gründe gehen dürfte. Aber wir wollen das Forum nicht damit vollmüllen, deswegen gehe ich da jetzt nicht näher drauf ein. Bei einer Aussage, die allerdings in dieses Forum passt, musste ich schon lachen: Du sagst: "passt meines Erachtens nicht ins historische Stadtbild "... Wo soll dieses historische Stadtbild an der Herzog-Wilhelm-Straße denn genau sein? Für mich ist das eine ziemlich hässliche Ecke und historisch ist da gar nix.

  • Erstens bezieht sich meine Aussage auf die Münchner Altstadt als Ganzes, zweitens ist schon ein besonderes Maß an Ortsunkenntnis nötig, um zu Behaupten, in der Herzog-Wilhelm-Straße gäbe es keinerlei historische Bebauung. Deshalb rate ich dir, die Straße einmal vom Karlstor bis zum Sendlinger Tor hinunterzugehen. Du wirst dabei schnell feststellen, dass auf der Ostseite durchaus noch Altbausubstanz anzutreffen ist.

  • Ich würde sogar einen Schritt weiter gehen und fordern, dass innerhalb des Stadtzentrums bestenfalls ein Rückbau von Gotteshäusern jedweder Art und Ausprägung stattfinden sollte, keinesfalls ein Aufbau oder eine Erweiterung.
    Die moderne Stadt braucht keine Separation ihrer Bewohner durch Religionen, Sekten und ähnliches.


    Das sehe ich ganz genau so. Wobei ich ich da jetzt die historischen Kirchen von ausschließen würde - diese gehören einfach zu München. Jedoch moderne Gebäude religiösen Charakters brauchts nun wirklich nicht, ganz gleich ob Köigenreichsaal Zeugen Jehovas, Scientologykirchen, Moscheen und ähnliches.


    Ich bin ja eigentlich a Saupreiß, was mir an München gefiel, war doch irgendwie diese bayrisch traditionelle Gemütlichkeit mit all ihren alten Gebäuden, Kirchen, Biergärten - und das soll nun alles verfremdet werden?


    Natürlich soll jeder nach seiner Fasson und Religion seelig werden, aber dafür braucht´s doch nun wirklich keine Machtbauten - und schon gar ned in der Innenstadt.