Hoffen wir einmal, dass dieses sehr unkonkrete "soll errichtet werden" kein etwas zu euphorisch vorgetragenes "wäre irgendwie nett und passend, aber wenn nicht, dann nicht" war.
Beiträge von chemnitz_er
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Das gefällt dir nicht und das kann ich nachvollziehen, aber was sagst du denn zu meinen und anderen Argumenten? Wir könnten ja auch das Rathaus nach (tollen, verdienten aber in der Gesamtschau betrachtet) eher weniger relevanten Persönlichkeiten (m/w/d) der Stadt benennen.
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Lieber arnold, erst unterstellst du ein Problem mit Frauen, dann das Kleinreden ihrer Verdienste. Es ist schade, dass du so legitime Meinungen diskreditierst. Ich wiederhole mich ungern, aber nochmal: Wir haben nur eine Universitätsbibliothek, da sollte das besonders gut überlegt sein und es tut vor allem keine Not. Das würde ich ebenso bei den allermeisten vorgeschlagenen Männern schreiben.
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In der Johannisvorstadt entstehen neue Straßen und Plätze, auch der Platz vor der Universitätsbibliothek oder dahinter könnte benannt werden. Ich habe nichts gegen Frau Simon und finde ihr Leben und Wirken überaus wichtig und ehrenwert. Dagegen spricht aber aus meiner Sicht, dass wir nur eine Universitätsbibliothek haben, die Benennung also sehr gut überlegt sein sollte. Dass sie gar nicht (anders) benannt werden muss, hatte ich schon geschrieben. Ein weiter Aspekt ist, dass die Bennenung auch nach Frau Simon (wie die direkt angrenzende Straße) so wirkt, als gäbe es keine weiteren Frauen, was mir in der Sache sogar eher kontraproduktiv erscheint.
Eine Berufsschule für Wirtschaft (oder gern auch die für Technik), nach einer Arbeitskämpferin und Frauenrechtlerin zu benennen, erscheint mir nicht weniger naheliegend, als eine Universitätsbibliothek nach einer Arbeiterin zu benennen, weil sie in der neuen Hülle der Bibliothek gearbeitet hat. Und was die Benennung von Schulen mit Frauennamen angeht, haben wir ja auch Nachholbedarf.
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Das ist ein tolles Argument, um eine Straße im unmittelbaren Umfeld der ehemaligen Aktienspinnerei nach ihr zu benennen. Das wurde gemacht. Bei zukünftigen Namen für Straßen und Plätze kann noch mehr darauf geachtet werden, diese auch mit Frauennamen zu versehen. Wenn es wichtig ist, einen Bogen von Frau Simon zu ihrem Wirkungsfeld zu schlagen und sie über die Straßenbenennung hinaus zu ehren, könnte das BSZ für Wirtschaft zur Minna-Simon-Schule werden.
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Wäre es nicht naheliegend, dass der Name einen Bezug zur Universität hat? Warum muss man da bei Stimmen dagegen unterstellen, dass jemand ein Problem mit Frauen oder der Benennung nach ihnen hat? Anders, als bei Straßen und Plätzen, tut es hier gar nicht Not, die Einrichtung zu benennen. "Universiätsbibliothek", auch erweitert um rigendetwas mit "Aktienspinnerei", ist doch gut und steht für sich selbst?!
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^ Natürlich ist da überall auch Geld von Chemnitzer Steuerzahlern dabei - aber eben auch von allen anderen Europäern auch. Für die Stadt und die Steuerzahler hier vor Ort also ein sehr gutes Geschäft. Im Grunde so, als bekomme ich meine Garten-Sanierung von den Anwohnern meiner gesamten Straße mitfinanziert. Ich selbst zahle nur einen kleinen Teil für Maßnahmen, die meine eigene Scholle positiv verändern. Ich sehe darin absolut keinen Nachteil. Die Alternative wären Investitionen in eine andere Kulturhauptstadt, die Chemnitzerinnen und Chemnitzer mit ihren Steuergeldern gleichstark bezuschussen aber ohne die positiven Effekte der Veranstaltung. Grundsätzlich kann man sich als Steuerzahler nicht aussuchen, wohin seine Steuern fließen (und das ist auch gut so). Mit meinen Steuergeldern finanziere ich beispielsweise auch den Bau von Autobahnen - finde ich auch blöd aber so ist das nun mal. Wenn nun Nürnberg Kulturhauptstadt geworden wäre, hätten die Chemnitzer und Chemnitzerinnen die Projekte dort ebenfalls mit finanziert, die geschätzten zwei Millionen Besucher hätten aber ihr Geld dann auch in Nürnberg und nicht in Chemnitz ausgegeben.
Was die Sanierung des Schillerplatzes angeht: Eine Sanierung der Parkanlage war früher oder später notwendig. Die gesamte Anlage selbst ist nicht im besten Zustand und war schon durch einen DDR-mief geprägt. Als Interventionsfläche der Kuha ist die Sanierung für die Stadt (und den Chemnitzer Steuerzahler) günstiger, als wenn die Stadt das über ein Förderprogramm selbst gemacht hätte. Die fehlende Gastronomie sehe ich hier nicht als Problem an - zumal es Gastronomie in Chemnitz generell nicht leicht hat. Gleich um die Ecke liegt der Brühl. Die wenigen Gastro-Einrichtungen dort kämpfen regelmäßig ums Überleben. Selbst in bester Innenstadtlage überleben die meisten Restaurants in Chemnitz nicht lang. Das Café im Schocken findet keinen Betreiber und das bei noch nie gesehenen Besucherzahlen im Haus. Ich habe lieber keine Gastronomie im Park als einen nach wenigen Monaten leerstehenden Café-Pavillon. Davon abgesehen kann eine Verwaltung schlecht Gastronomie "planen". Da sind wirtschaftliche Abwägungen der Gastronomen entscheidend. Sollte die Bebauung an der Liebknecht-Straße saniert werden, würde sich am Eckgebäude zur Georgstraße zudem ein Café gut anbieten. Dort könnte also in Zukunft nachgerüstet werden.
Dass es in Chemnitz zu wenig öffentliche Toiletten gibt ist durchaus ein Problem - aber das würde ich sagen, zieht sich durch ganz Europa und ist kein Chemnitzer Problem (Berlin, Wien, Paris,...) . Die nächstgelegene öffentliche Toilette liegt in kurzer fußläufiger Entfernung am Bahnhof (gegen Bezahlung; kostenfreie Toiletten kenne ich persönlich überhaupt nicht mehr). Die Nachrüstung einer Toilette im Park wäre sicher auch im Nachgang jederzeit ohne große Probleme möglich. Sollte der Pavillon des Busbahnhofes in einer zukünftigen Schillerplatz-Erweiterung aufgehen (und so sind ja die Pläne) hätte man dort zudem einen Pavillon mit WC-Anlage. Dass der Busbahnhof noch dort ist und der Pavillon nun noch immer ein Schatten-Dasein fristet, ist der städtischen CDU zu verdanken, die den Umzug des Busbahnhofes blockiert hat. Inwieweit man als Gast die Toiletten der Museen bzw. der neuen Bibliothek nutzen kann, weiß ich nicht. Aber vielleicht kann man als Verwaltung hier auch ansetzen.
Was Uber und Bolt angeht: Was kann die Stadt Chemnitz da machen? Ähnlich wie bei Airbnb braucht es Menschen, die den Dienst auch anbieten. Wenn kein Bewohner in Chemnitz Fahrten über Uber anbietet, so kann es demzufolge auch keine Fahrten geben. Ich wüsste nicht, wie die Stadt da gegensteuern kann. Ich glaube dass die Taxi-Unternehmen der Stadt sowie der näheren Umgebung ausreichen sollten. Jedes Taxi-Unternehmen ist zudem ein wirtschaftliches Privat-Unternehmen und verdient damit sein Geld: Hier sollten in allererster Linie die Taxi-Unternehmen selbst Interesse daran haben, zumal die nicht mal die Konkurrenz von Uber und Co. fürchten müssen. Da sehe ich die Unternehmen selbst in der Verantwortung. Dass es keine Leihräder gibt ist in der Tat ein Problem. Ein einfaches Leihradsystem mit mehreren Stationen über die Stadt verteilt ist in vielen Städten beim ÖPNV angesiedelt. Hier wäre es spannend, ob die CVAG Pläne in der Schublade hat. Bis zur Kulturhauptstadt wird sich das freilich nicht mehr ausgehen, aber auch für die Zeit danach, wäre das definitiv ein notwendiges Mobilitäts-Angebot.
Die Hotel-Landschaft hat sich in den letzten Jahren merklich gebessert. Es gibt für jeden Geldbeutel etwas, hier sehe ich keine größeren Probleme. Einige Airbnb-Angebote gibt es auch. Ein 5*-Hotel halte ich in Chemnitz generell für nicht überlebensfähig... Aber ich glaube kaum, dass jemand am Fehlen eines 5*-Hauses den Erfolg der Kulturhauptstadt ausmachen wird
Hallo arnold, ich stimme dir da - wieder einmal - weitestgehend zu. Allerdings hast du die eher unwichtigen Teile meines Beitrags ziemlich aufgepustet und manche Punkte komplett weggelassen. Warum "stadtfremde" Fördergelder besonders gut sind, ist mir bewusst und ich sehe das auch so. Trotzdem, oder gerade deswegen, ist es wichtig, mit dem Geld viele Dinge zu tun und diese auch zu kommunizieren, die für den "normalen Bürger dieser Stadt" auch längerfristig einen Wert haben.
Ich war und bin für die Schillerplatz-Sanierung (schrieb ich hier auch), aber den Großteil der Bürgeranmerkungen abzutun (https://www.chemnitz.de/chemni…rmationsveranstaltung.pdf) und das Naheliegende (nochmal: Sport-/Spielgerät, besser ausgebaute Diagonale, ...) nicht zu tun, ist einfach wieder eine vergebene Chance und erzeugt ein Gefühl von "die machen etwas für viel Geld, aber nicht für uns". Über den Gastro-Pavillion, über Gründe, warum es Gastro schwer hat, über den Willen der Stadt, aktive Gastronomen für Derartiges zu gewinnen, kann man diskutieren, muss man aber nicht. Ich würde die Variante in der Glocke oder im Altbau, Straße für Durchgangsverkehr ganz dicht oder beruhigt, Außengastro in der Parkecke, bevorzugen. Auch dafür hätte man jetzt die Grundlagen schaffen können.
Ob die Menschen (die sich laut Konzept durch die Neugestaltung mehr im Park aufhalten werden) dann regelmäßig zum Bahnhof laufen, um dort für 1€ zu pi***** und eben nicht wieder mehrheitlich die Hecken nutzen, wird man sehen, ich habe eine Vermutung. Ich habe einen pragmatischen Vorschlag: Eine zweite WC-Litfaßsäule wie am Brühleingang (die gibt es auch noch) oder diese verlegen an die Parkecke.
Uber schaut schon nach Chemnitz (https://www.tag24.de/chemnitz/…r-zeigt-interesse-3088952) die Taxigenossenschaft ist aber recht meinungsstark (und sich keiner Schuld bewusst). Dass wir auf dem Papier vielleicht ausreichend Taxifahrer haben, diese aber mit Kranken- und Schülerfahrten ausreichend ausgelastet sind, also zu wenig für andere Fahrten zur Verfügung stehen, ist bekannt. Die CVAG hat sehr wahrscheinlich nichts in der Schublade, vielleicht sieht sie ein funktionierendes Fahrradverleihsystem sogar eher als Konkurrenz. Leider wirkt die Stadt auch nicht übermäßig interessiert daran, Fahrradfahrer und damit auch Anbieter für Verleihsysteme "glücklich zu machen". Zum Parkleitsystem schreibst du nichts, aber auch da nochmal: Das ist eine besondere Herangehensweise.
Und zu guter Letzt: Nein, die Kulturhauptstadt wird nicht am fehlenden 5*-Hotel scheitern, das wird sie aber auch nicht an teilweise etwas meckerigen Chemnitzern. Dass wir aber weder den 8-Betten-Schlafsaal für 15€, noch eine 5*- oder irgendwie wirklich besondere Unterkunft haben, ist auffällig und schade. Zum Zustand im öffentlichen Raum schreibst du nichts, was zumindest kein Widerspruch ist. Mal schauen, ob Laub, Müll und Verunreinigungen aus 2023 es bis ins Kulturhauptstadtjahr schaffen.
Noch kurz zur Abstimmung zum Ausstieg: Das wäre fatal. Gerade deswegen sollte dieses Jahr kommunikativ und mit spürbaren Maßnahmen das Mögliche getan werden, um die Bevölkerung zu begeistern und ein Gemeinsamkeitsgefühl zu erzeugen.
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Ich befürchte, dass die bloße Breite der Bahnhofstraße an dieser Stelle dort trotz Bebauung gegenüber keine Situation ermöglicht, die maßgeblich besser ist. Und ich bin auch sehr für den Einsatz solcher Möbel, nach den 60.000-Euro-Bäumen und der gerade erst stattgefundenen Fertigstellung des Platzes, ist es aber einfach wirklich schade, dass man da nicht von vornherein anders gearbeitet hat, gern mit einem kleinen Hügel zum Sitzen, mehr Bäumen etc. Unabhängig davon gibt es aber hinter dem SMAC auch eine kleine Außengastrofläche (https://maps.app.goo.gl/JrNRWFKfDfDaM6uT9), die auch bei Veranstaltungen schon genutzt wurde. Leider wurde die durch die Hoteldurchfahrt (unnötig, der Hof ist von hinten anfahrbar) und die Stellplätze und allgemeine Hinterhofgestaltung dort noch mehr verunschönert.
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Danke für den Link zu einem interessanten Interview. Insgesamt finde ich, dass es sich da etwas einfach gemacht wird und das da der Interviewer auch gern hätte noch mehr nachfragen dürfen. Von Gästen der Stadt wird regelmäßig gespiegelt, dass die Menschen als eher freundlicher wahrgenommen werden, als erwartet, dafür wird beispielsweise das Straßenbild häufig etwas kritisch gesehen. Da geht es einerseits um Investitionen in den Baubestand, um zu schließende Lücken usw., aber eben auch um Ordnung und Sauberkeit und das ganz ausdrücklich nicht nur von "Boomer-Spießern". Schon wenn man über die Bundestraßen, z.B. die Leipziger Straße, nach Chemnitz einfährt, schaut man auf zugemüllte und mit monatealtem Laub bedeckte Wege und Hecken, einige Bereiche in der Innenstadt sind zum Schämen. Es ist einfach, von den Bürgern mehr Freundlichkeit zu fordern und teilweise sehe ich das auch so. Die Bürger der Stadt erhalten aber kein Geld, sie müssen auch die Kulturhauptstadt nicht gut finden oder gar repräsentieren. Es ist also etwas anderes, als bei einem Handels- oder Dienstleistungskonzern oder auch bei der Stadtverwaltung, die ihre bezahlten Mitarbeiter in Kommunikationsschulungen schicken können und sollten. Mir persönlich ist ein meckriger Taxifahrer auch lieber, als kein Taxifahrer. Hat sich da seit https://www.tag24.de/chemnitz/…tadt-gegensteuern-2666743 etwas getan, welche Gespräche gibt es mit Uber, Bolt und anderen, wie steht es um ein zeitgemäßes Fahrradverleihsystem?
Verbessern könnte sich die Grundstimmung auch, wenn von den angesprochenen Steuergeldern* maßgeblich etwas in durch Chemnitzer längerfristig nutzbare Infrastruktur fließt (und das auch besser kommuniziert wird!). Im Nachbarthread frage ich, welche für Besucher und Anwohner spürbare funktionale (!) Verbesserung der Schillerplatz durch die 2 Mio. Euro Investition erfahren wird. Es gibt kein Sport- oder Spielelement, keine Gastro, nicht eine Sitzgelegenheit mehr als jetzt, keine Toilette, dafür geschlämmte Wege und eine Hauptachse von nirgends nach nichts. Man hört jetzt auch nicht regelmäßig, dass es Unternehmern und insbesondere Gastronomen besonders leicht gemacht würde in Chemnitz, sowohl finanziell, als auch was die Verwaltungsabläufe angeht. Auf "das Restaurant, das am Eröffnungswochenende geöffnet oder geschlossen hat" könnte durch angepasste Politik und entsprechende Verwaltungsabläufe also vielleicht auch eingewirkt werden.
Kurzum: Unsere Gäste werden 2025 hier kein Parkleitsystem oder nach ihrer Bummelbahnfahrt kein Leihfahrrad und möglicherweise auch kein Taxi vorfinden, um zur vergleichsweise eintönigen Übernachtungslandschaft (kein 5*-Haus, kein Boutique- oder sonstwie besonderes Hotel, kein Hostel) zu fahren. Dafür meckert mancher Chemnitzer vielleicht etwas weniger und die Wegeführung im Schillerplatz ist leicht geändert.
*Die Unterscheidung in "Chemnitzer Steuergelder" und "Bundesmittel, Landesmittel und europäische Fördermittel." ist aus Steuerzahlersicht eine interessante Betrachtungsweise - die Bundes- Landes- und EU-Mittel kommen nicht (auch) von Chemnitzer Steuerzahlern?
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Schade, dort hätte ich mir L´Osteria gewünscht, die in Chemnitz ja schon mehrmals Anlauf genommen hatten (https://www.tag24.de/chemnitz/…cation-in-chemnitz-257656). So wird es Fastfood mit Fastfoodklientel und der Befürchtung, dass sich das Treiben von vor dem ehemaligen McDonalds und dem zukünftig ehemaligen Rewe jetzt zum Johannisplatz verlagert. Trotzdem ist es natürlich schön, dass es keine Leerstände und auch für das bald leergezogene Jysk schon Pläne gibt.
Beim Schocken fehlt(e) leider wieder ein anderer Ansatz - dort hätte man sich die Gastro gemeinsam mit dem benachbarten Hotel vorstellen können oder vielleicht bekommt man auch einen der immer recht zahlreichen Mitarbeiter im Foyer so umgeschult, dass neben dem häufig nicht übermäßig hochfrequenten Kassen- und Shopbetrieb noch die Herausgabe eines Vollautomatenkaffees, einer Brezel oder eines Donuts möglich ist. So wird das völlig selbstverständlich in anderen Museen gehandhabt. Insgesamt könnte das in der Ecke ein richitg tolles (auch unabhängig vom Museum funktionierendes) Café mit Außenbereich sein, dafür wäre aber z.B. eine andere Platzgestaltung zuträglich gewesen.
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Danke für die ausführliche Antwort, die ich in weiten Teilen gut nachvollziehen kann und auch teile (den Verweis auf ein "generelles Verschwörungstum" hättest du weglassen können, dieses zu vermuten ist selbst nicht weniger "verschwörungstümlerisch").
Ich weiß nicht, wie weit du selbst involviert bist, ich möchte hier auch keinesfalls ein "die gegen die und gegen die" aufmachen oder unterstellen. Insgesamt wirkt es, als wäre an vielen Stellschrauben (Stadtrat, Verwaltung, Töchter der Stadt - GGG, ASR, CVAG, Theater, ...) durchaus noch Handlungsspielraum im Sinne der Stadtentwicklung und der Verbesserung für die Stadtgesellschaft (die natürlich heterogen ist und ganz unterschiedliche Ziele hat), teilweise auch ohne oder mit nur geringen Mehrkosten. Im konkreten Fall ist es einfach schade bis unverständlich, dass teure Studien bei renommierten Planern in Auftrag gegeben werden und man dann auf so vielen Ebenen nicht einmal so tut, als gäbe es ein Interesse an der Umsetzung oder zumindest Annäherung. Meinen - natürlich wie immer diskutierbaren - Standpunkt zum nächsten Puzzlestein in dieser Ecke habe ich nebenan geschrieben.
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Zustimmung zur Wunschnutzung und danke für die Informationen zu Frau Kalew (Jr.). Es ist schon interessant, wie da gleich zwei Städte so maßgeblich geprägt werden können.
Für eine im besten Falle überschwappende Aufwertung der Ecke wäre eine überlegtere Umgestaltung des Schillerplatzes ein sehr guter Auftakt gewesen. Dazu gab es im Vorfeld und in Bürgerspechstunden ja allerhand Ideen (die zu großen Teilen abgetan wurden: https://www.chemnitz.de/chemni…rmationsveranstaltung.pdf). Nun wird also eine Magistrale betoniert, die nichts wirklich verbindet (außer der Rückseite einer Kirche und die gerade fragwürdig sanierte Georgstraße, die an der Stelle breitestmöglich, ohne Überweg, dafür beiderseits mit Bussteigen ausgebaut ist). Es gibt wieder nicht ein einziges Spielelement, dafür nur einen kleinen geschlämmten Weg zum Plattenbaukarree, keinen Weganschluss auf der gesamten Seite zur Straße der Nationen, keinen Gedanken an eine Gastronomie am Karreerand oder eines Pavillions* im Park, sogar den Elektrant hat man lieber weggelassen. Auch ein WC gibt es nicht (aber den Verweis auf die "nette Toilette", wo die nächste mehrere hundert Meter entfernt ist). Die so wichtige diagonale Querung wird nicht nur zur Schlangenlinie (kann man machen), sondern zum Schlammpfad, dessen Zustand im Winterhalbjahr man mit Blick zum Schloßteich erahnen kann. Gleichzeitig ist von den in der Auswertung der Bürgersprechstunde getroffenen Aussagen zur Verbesserung der Nutzbarkeit der umliegenden Straßen für den Radverkehr bisher nichts zu sehen, in der Georgstraße wurde gerade das Gegentil zementiert. Gebaut wird bis Jahresende, möglicherweise haben wir dann also zum Start des Kulturhauptstadtjahres am zentralen Mobilitätsstandort eine große Schlammfläche. Dementsprechend groß ist gerade die Kritik.
Was ich sagen will: Mit echtem Gestaltungswillen hätte man - auch niedrigerschwelliger, als mit Totalabriss - das Karree zum Beispiel bei der Karl-Liebknecht-Str. 17E (https://maps.app.goo.gl/Ha52BsBjaQfEKWiMA) aufbrechen, eine Verbindung herstellen und dadurch die dort eher schwierige Hinterhofsituation etwas entspannen können. Wenn die GGG nicht noch mehr abreißen möchte, würden sich für die parkseitigen Platten hochwertig(st)e Sanierungen am Park in Bestlage anbieten. Lewo macht bei der Alten Post schräg gegenüber vor, dass es sogar in schlechteren (weil viel lauteren) Lagen möglich ist. Dann sucht man noch einen Betreiber für ein Café in der Glocke oder im Altbau, macht die KarLi auf dem Teilstück zur Fahrrad- oder Spielstraße und stellt kleine Sitzgruppen und Liegestühle in den Park. So vertröstet man immer weiter auf den zweiten Teil des Schillerplatzes, bei dem keiner weiß, ob, wann und wie das kommt und es vergehen die Jahre. Für die Anwohner und Besucher des Schillerplatzes entstehen jetzt mit 2 Mio. € Invesition eher Nachteile, zumindest keine maßgeblichen Vorteile.
*z.B. sowas hier: https://www.zumschmaus.ch/
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[...]
Das Konzept von Albert Speer ist vom Stadtrat nie beschlossen worden, sondern nur in ganz abgespeckter Version und bezogen auf ein deutlich kleineres Gebiet. Das vom Stadtrat in der Form beschlossene Konzept wurde nahezu vollständig umgesetzt. Dass da sabotiert wurde, sehe ich nicht.
[...]
Jetzt habe ich einmal gewühlt, zunächst: Das war dein Beitrag dazu. Dort findet sich der Link zum beschlossenen Rahmenplan. Darin wiederum sind viele Bilder und Aussagen, zu denen mir alles einfallen würde, aber (insbesondere bezogen auf infrastrukturelle Maßnahmen) ganz sicher nicht "wurde nahezu vollständig umgesetzt". Offensichtlich ist zur Erreichung des Zustandes auf Seite 31 (und folgende) relativ wenig passiert, insbesondere steht das Hochhaus noch und es wurde nicht ein einziger Neubau im vorderen Bereich realisiert. Wenn es Varianten gab (Platzbildung bei EDEKA, ...) wurde in der Regel die städtebaulich und gesellschaftlich eher ungünstigere (gleichzeitig aber einfachere) bevorzugt. Dass weder das Wort "Spielplatz", noch das Wort "Fahrrad" in der Vorlage vorkommt, spricht auch Bände, führt aber zu weit.
Schon der Stadtratsbeschluss beinhaltet beispielsweise leider die Entscheidung für die Variante großflächig "verkehrsberuhigter Bereich" statt "Fußgängerzone", was wiederum auch an der (durch die Verwaltung) erstellten Vorlage liegen könnte, die wörtlich behauptet, Schwächen der Fußgängerzone wären: 1. die Anfahrbarkeit der Grundstücke zwischen Hermannstraße und Elisenstraße ist nur zum Be- und Entladen ggf. in bestimmten Zeiten möglich; 2. durch Wechsel zwischen Fußgängerzone und Verkehrsberuhigtem Bereich entsteht Abschnittsbildung die einen erhöhten Beschilderungsaufwand erfordert und 3. Kunden können nicht direkt bis an Geschäft/Gaststätte fahren. Dazu muss man sagen, dass 1. durch "Anlieger frei" lösbar wäre (was aber sprachlich in der Vorlage in ein unnötig schlechtes Licht gerückt wird), 2. an den Haaren herbeigezogen und 3. schlicht bei beiden Varianten nicht vorgesehen ist. Man kann also durch Beschlussvorlagen schon auch gut lenken. Nun haben wir also die Situation, dass der Brühl zu manchen Tageszeiten kaum von einer 30er-Zone zu unterscheiden ist, mittendrin die Schule und spielende Kinder, die sich halbwegs sicher fühlen (sollten). Leider mag aber unsere Stadt (und da wohl eher die Verwaltung, als der Stadtrat) die Kombination Fußgängerzone und "Anlieger frei" ebenso wenig, wie Zebrastreifen oder Fahrradinfrastruktur. Auch da ist in dem Gebiet in den letzte Jahren trotz viel Straßenbautätigkeit kein Meter neu entstanden, obwohl es sich beispielsweise bei der gerade sanierten und neu aufgeteilten Georgstraße (als Verbindung Hauptbahnhof/Busbahnhof/Innenstadt/TU/... <> Schloßchemnitz/Kaßberg/Schloßteich/Welcome Center Hartmannfabrik/über Hauboldstraße zum Chemnitztalradweg/... und bei der gegebenen Gesamtbreite) sehr bis zwingend angeboten hätte und das ohne eine Fahrspur zu reduzieren.
So gäbe es einige konkrete Punkte, vielleicht erspare ich uns diese aber. Ich bin aber sehr auf deinen Standpunkt gespannt.
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... Zustimmung zu Ignoranz bis bewusster Sabotage, hier noch einmal zum Vergleich: https://sessionnet.krz.de/chem…le.asp?id=6967837&type=do
Man müsste sich eigentlich einmal die Mühe machen, konkret die unzähligen komplett anderen bis gegenteiligen Entscheidungen und Entwicklungen der Stadt und Ihrer Töchter (GGG,...) zusammenzustellen. Und es geht unentwegt weiter, Lücken bleiben Lücken und es entstehen neue, Verkehr wird und bleibt falsch geleitet, Verkehrsteilnehmer werden ignoriert bis bewusst ausgeschlossen.
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Heute nun ist der neue Marktbaum angekommen: https://www.tag24.de/chemnitz/…r-markt-gepflanzt-2999940
Ehrlicherweise bin ich von einem Baum ausgegangen... also einem... BAUM. Mit einer Wuchsgeschwindigkeit von 25-50 cm pro Jahr werden wir auf den ganz großen Schattenspender noch eine Weile warten müssen.
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👋 Hier, (auch) ich sah und sehe Schule auf Festplatz und allgemein an der Stelle und weitere Bahntrassen kritisch. Bleibt auch dabei. Und bis jetzt hat noch nicht einmal jemand versucht, zu erklären, warum sich für die Schule kein besserer Ort gefunden hätte oder was Straßenbahnen (im Stadtgebiet) mittel- und langsfristig soviel besser macht, als Busse. Nach wie vor bin ich aber für beides offen.
Zum Straßenbau: Da scheint ihr alle mehr oder weniger Experten zu sein. Als normaler Bürger bin ich für Infrastrukturerneuerung und -verbesserung. Wenn dann aber nach einigen Monaten auf den kaum richtig getrockneten Teer wieder Flicken geklatscht oder schmale Kanäle für andere Medien reingerissen werden, wenn bei all den Maßnahmen Fahrräder aber auch vernünftige Laufwege ignoriert werden usw., dann fehlt mir das Verständnis.
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... naja, aber viel Geld für alles Mögliche aber nicht für die Infrastruktur für die hier Lebenden (und auch Zuziehende und Zuziehwillige) führt auch zu einem mulmigen Gefühl bei denen, die schon hier sind. Und beim Parkstraßennegativbeispiel gehe ich mit. Dass aber die innerstädtischen Straßen, vor allem aber Wege, Flächen und auch teilweise Gebäude, wie eben die Gondelstation, gruselig schlecht "in Schuss" sind, fällt Bewohnern der Stadt wie Besuchern gleichermaßen auf. Es fällt auch auf, dass man kein Taxi bekommt, es keine Leihfahrräder gibt, die Zentralhaltestelle und der Busbahnhof (und viele weitere Orte) "schmuddelig" sind, es kein 5*-Hotel und kein Hostel gibt usw. Das alles ist Infrastruktur. Infrastruktur ist auch, dass die Talsperre Euba weiter vor sich hingammelt, es noch viel zu viele tolle Industriebauten ohne Nutzungsperspektive gibt, die Stadt stattdessen einen neuen weißen Klotz nach dem anderen bauen lässt, dass an der Bahnhofstraße die viel zu riesigen Verkehrsflächen erneut zementiert werden und von SMAC bis Zentralhaltestelle auf der Bahnhofstraße nicht ein einziger Laden oder Haltepunkt für Fußgänger entstanden ist, dass in der Innenstadt plötzlich vier Meter breite Radmagistralen entstehen, die dann nach wenigen 100 Metern ohne auch nur ansatzweise ein Konzept auf neu geschaffenen Straßen im Nirgendwo enden, dass es kein Parkleitsystem gibt. All das ist auffällig, teils wirklich peinlich und wird kontinuierlich fortgesetzt. Mancher würde sagen, es ist in dieser Geballtheit unentschuldbar, erst recht für eine Stadt, die seit drei Jahren weiß, dass sie in einem Jahr Kulturhauptstadt Europas ist. Kultur und Kunst im öffentlichen Raum haben wir eher überdurchschnittlich. Bei Nachtkultur sind wir schnell auch wieder bei Infrastruktur und sowieso bei Stadtplanung und -entwicklung.
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Alles, was die Stadtgrenzen verlässt, sollte an eine Stelle. Mit der Flixbusstation an der Dresdner Str. ist das Kind schon in den Brunnen gefallen. Aber darüber habe ich mich schon ausreichend echauffiert.
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Zustimmung zum Schloßteich. Da könnte und müsste soviel mehr passieren. Gondelstation neu, Wege neu und Innenring auch befestigt, Wegeführung oder zumindest Mitdenken von Fahrrädern und Inlinern, Bewirtschaftung der Insel, ... .
Zum Busbahnhof nochmal meine Sicht der Dinge: Alle Fernbusse inkl. Flixbus, Carsharinganbieter und Leihfahrradstation gehören unter ein Dach und am besten zwischen StraNa, Georg-, Mauer- und Minna-Simon-Straße. Das erfordert Mut und Weitsicht. Haben wir nicht.
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Ich erinnere mich auch dunkel und behaupte, es war ein Netto.
Zur CDU-Position bzgl. Schillerpark möchte ich jemanden aus dem Forum zitieren: "Etwas schade finde ich jedoch, dass man die Sanierung der Anlage nicht dazu nutzt, den Park wieder auf seine historische Größe zu erweitern." - käme der CDU-Vorschlag dem nicht näher?