Beiträge von frühling

    IAA / Entwicklung Messe - neue Chancen

    Angesichts der nicht ausgebuchten IAA sollte man glaube ich akzeptieren, dass das Messengeschäft tendentiell und langfristig schrumpfen wird. Es gibt heute einfach eine Vielzahl mehr an Kommuninkationskanälen für Unternehmen als noch vor wenigen Jahren.


    Damit bietet sich doch auch eine Chance für die Messe und das Europaviertel: man könnte überlegen, die Multifunktionsarena und/oder die Oper auf dem Messegelände anzusiedeln und einen Durchgang zur Europaallee oder zumindest zur Skyline Plaza zu schaffen.


    Halle 3 könnte eine Multifunktionsarena werden (oder Neubau auf dem Areal), mit Durchbruch zur Europaalle an der Stockholmer Strasse. Wo Halle 1 steht, neben der Festhalle, wäre es doch ein super Ort für die Oper.


    Dies würde ein struktrurelles Problem der Europaallee / des Skyline Plaza angehen, nämlich dass sie nach Norden hermetisch abgeriegelt ist und daher in Randlage. Es gibt keine Fußgängerströme von dort.

    Angesichts eines Besuchs in Frankfurt: ein einfacher und günstiger Vorschlag für die Europaallee Ost ist meiner Ansicht nach, die südliche Strasse zuzumachen und dort Grünanlagen / Bäume / Schotterfahrradwege anzulegen. Im nördlichen Bereich der Strassenbahn hätte man dann immer noch eine Fahrbahn pro Richtung. Damit würde sich die Aufenthalts- und Lebensqualität sehr erhöhen, und Luft und Klima wären dort besser.

    Auf Immobilienscout werden bei einer Haussuche in Frankfurt mit Umkreis 5km 60 Treffer angezeigt (da sind auch noch Mehrfamilienhäuser dabei), auf Zoopla für London bei einer Suche mit dem gleichen Umkreis von 5km von Charing Cross 1,393. London hat auch vom Gefühl her eine Struktur mit viel mehr Einfamilienhäusern. Und das ist glaube ich ein Riesenvorteil für die Lebensqualität: wenn man mal Familie hat, kann man trotzdem in ein Haus ziehen und nah an der Stadt bleiben, man ist nicht gezwungen zu wählen zwischen Haus draußen und Wohnung nah. Klar, viele der Häuser sind sehr klein mit absolutem Minigarten, sie sind Terraces, also Reihenhäuser. Die kleinsten sind die sogenannten 2 up 2 down Häuser, also zwei Zimmer im EG und 2 im 1. Stock. Aber sie werden ständig an allen Ecken und Enden ausgebaut, nach oben unten hinten zur Seite etc. Sowas bindet auch die Bewohner und kreiert eine hohe Identität mit der Stadt. Für mich, der schon öfters nachgedacht hat, ob für mich Frankfurt eine Alternative zum Wohnen zu London ist gibt es viele Pluspunkte von Frankfurt: besseres Wetter, lockerer, kleiner und doch Vielfalt und Stadt, nicht so anstrengend patriotisch und nationalistisch, man steckt nicht auf der Insel fest. Aber ein Nachteil ist eben die Gebäudestruktur.


    Und genau das ist auch meiner persönlichen und wahrscheinlich durch London geprägte Meinung nach ein gewichtiger, vielleicht der gewichtigste Nachteil den Frankfurt hat, um Firmen und Mitarbeiter durch den Brexit anzuziehen.

    Ich stimme m.Ro80 zum Teil zu. Die EU ist leider sehr schwach und nachgiebig gegenüber allem und jedem, wie auch nach meiner Ansicht Frau Merkel und die Bundesregierung. So wird sie auch gegenüber UK zu schwach sein um wirklich Vorteile zu erzielen.


    Außerdem sollte man, anstatt als schadenfreudiger Gewinner zu sehen, in Frankfurt lieber an den wirklichen Problemen arbeiten: wie kann man den Euro entweder auflösen oder so gestalten, dass er nicht Wohlstandsverluste und Ressentiments für alle erzeugt. Es kann ja schon sein, dass UK verliert, aber um die EU sieht es auch nicht gut aus.


    Zur Architektur. Was Frankfurt gegenüber London wirklich fehlt, sind große Viertel mit Einfamilienhäusern. Abgesehen vom Bauboom in den letzten 10 Jahren oder so wohnen in London traditionell Familien aller Einkommensklassen meistens in Häusern. Für mich ist dies der größte Pluspunkt von London. Frankfurt hat ja nun gerade ein Einfamilienhausviertel dem Fluglärm preisgegeben, das ist sicher nicht gut. Die Stadtplanung sollte versuchen, Einzelgrundstücke an Privatleute anstatt große Flächen an Investoren zu verkaufen in den neuen Vierteln. Dies würde die Attraktivität von Frankfurt merklich erhöhen.

    Die EBA und die EZB Regulierung überlagern sich. Es würde, gerade im Sinne einer schlankeren EU, am meisten Sinn machen, dass die EBA aufgelöst wird und die EZB Regulierungsabteilung in Frankfurt zur neuen EBA wird.

    Wirkung und Schirntreppe

    Ich bin neulich mal wieder in Frankfurt gewesen und am Abend von der Zeil durch die neue Altstadt gelaufen. Ab der Braubachstrasse nach Süden wirkt die Altstadt wie eine andere Stadt. Das finde ich klasse. Man hat dann auf sehr kleinem Raum ganz verschiedene Stadtbilder und verschiedene Atmosphären. Ich war eigentlich nie ein Fan vom Römerberg, aber innerhalb des größeren Ensembles mit dem TR-Geländer wirkt es authentischer, da weitläufiger und nicht so isoliert vom Rest der Stadt. Das hat was. Mir gefällt auch das neue historische Museum, der Stein fügt sich gut ein, und auch die Schirn ist irgendwie ganz gut. Man sollte sich nach meiner Meinung vor Augen halten, dass sich die Altstadt ohne die Zerstörung ja auch weiterentwickelt hätte und daher halte ich ein Nebeneinander von Alt und Neu im richtigen Verhältnis viel natürlicher als nur alt.


    Wieso diese Pergola kommen soll, ist mir schleierhaft, ich hoffe, das wird abgelehnt. Der neue Stadtraum wäre auch schöner ohne die Schirntreppe, da dies aber anscheinend nicht mehr zur Diskussion steht könnte man sich aber zumindest überlegen, diese wesentlich zu verkürzen, damit sie nicht so vom Gebäude herausragt.


    Insgesamt: Gratulation an alle Mitwirkenden. Nächstes Projekt Mainufer :).

    Man sollte die Strasse von 4/6 spuren auf 2 Spuren + 1 Abbiegerspur verkleinern. Vielleicht einfach den südlichen oder nördlichen Teil schließen und dort eine Rad- / Fußgängerallee mit tollen Baumreihen und einem Sandweg bauen. Das fände ich persönlich "großstädtisch" und auch noch lebenswert.


    Es wäre viel besser gewesen, die Strasse an den Nordrand zu legen, an der Grenze zur Messe. Dann hätte man ein tolles Wohnviertel bauen können. Dafür ist es natürlich zu spät, aber wenn man den Verkehr halbiert oder noch mehr zurückdreht und dafür mehr grün hätte, könnte es noch was werden.


    Schaut mal den Tunnelabschnitt an: das wird was. Das zeigt doch, dass die Strasse das Problem ist.

    Ich bin eher pessimistisch für Frankfurt, da in der englischen Presse von einem großen Gewinn für Londons Bedeutung als Kapitalmarkt gesprochen wird; daher denke ich ein großer Verlust für Frankfurt. Wenn man sich auch mal an die Patrioten Chris Hohn erinnert, die letztendlich so als Art Francis Drake im Auftrag ihrer Majestät die Deutsche Börse an der Übernahme der LSE hinderte und wenn ich mich an die nationalistischen Kommentare in UK im Jahr 2005 erinnere dann gibt es die jetzige Stille in London doch wohl nur deswegen, weil jetzt die LSE die Deutsche Börse effektiv übernimmt. Ich denke, wenn der Sitz nach Frankfurt verlegt werden würde, wäre in London die Hölle los.

    Bendergasse / Stadthaus zu eng, sonst super

    Ich finde alles wirklich gelungen, außer der Größe des Stadthauses und der Enge der Bendergasse. Denkt Euch mal den Plan oben ohne Stadthaus, das wäre viel luftiger. Man kann bei der Planung nicht einfach die Schirrn ignorieren, sie steht halt da. Als gutes Beispiel für Stadtentwicklung möchte ich hier mal die Altstadt von Barcelona anführen. Dort hat man behutsam einige Häuserreihen abgerissen, um mehr Licht und weniger Enge zu bekommen. Es funktioniert: die Bausubstanz ist alt, traditionell, doch die als negativ empfundene Enge wird aufgelockert. So wäre glaube ich auch hier weniger mehr. Man könnte außerdem viel Geld sparen und an einem anderen Ort einsetzen.


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    Mod: Bitte der Übersichtlichkeit wegen dieselben Grafiken nicht wiederholt einfügen (und auch nicht zitieren). Danke

    Rohne - was ist denn nach Deiner Ansicht der Grund für den Unterschied in der Offenheit der Architektur, mit Balkonen, irregulären Fassaden, große Fenster etc. im Europaviertel-West, und Abgeschlossenheit und Monotonie der Bauten im Europaviertel-Ost? Meiner Ansicht nach ist das Schallschutz. Auch sind die Südseiten der Europaviertel-Ost Südbauten gar nicht schlecht. Nur der Abschluss zur Allee hin ist so monoton und verschlossen. Warum? Meiner Ansicht nach Schallschutz plus Nordausrichtung.

    Hallo, ich habe neulich im Mövenpickhotel im Europaviertel übernachtet und einen kleinen Rundgang gemacht. Im Ostteil ist meiner Ansicht nach das größte Problem, dass die Straße so groß ist. Dadurch wird der Wohn- und Aufenthaltswert zerstört. Zweimal schon hatte ich eine Taxifahrt zum Flughafen, die die Abkürzung durch das Europaviertel genommen hat, obwohl auf der Theodor-Heuss kein Verkehr war. Das kann ja wohl nicht der Sinn sein. Abends dann rasen die Autos mit großem Lärm, weil die Strasse leer ist. Eine renommierte Firma, mit der ich sprach, dachte über einen Umzug von der Nähe des Opernplatzes nach, hat aber das Europaviertel verworfen: "Betonwüste".
    Man sollte daher doch die Strassenbahn als Chance nehmen: Anstatt noch mehr Beton und kleinere Fusswege sollte man einfach zwei Fahrstreifen der Strasse rausnehmen. Die geplante A5 Auffahrt sollte man auch streichen. Ich denke so könnte man viel Geld sparen und die Grundstückswerte erheblich erhöhen. Denn letzten Endes kapiere ich das nicht: das Gebiet wäre doch viel wertvoller (in Geld und Lebensqualität) und könnte eine offenere Architektur haben, wenn man den Verkehr eindämmt. Logischerweise hätte man die Strasse auf der Nordseite am Rand der Messe führen sollen, also außenherum. Dann hätte man noch mehr Qualität bekommen (so wird es übrigens hier in Kings X gemacht, das ist ein durchaus vergleichbares Areal). Dafür ist es leider zu spät. Dann sollte man wenigstens das letzte Grün retten, die breiten Gehwege, und den Lärm und die Abgase verringern. So würde ich eine wirkliche Chance für das Viertel sehen.

    einfache Fakten

    Ich finde auch, hier ist eine Chance vergeben, der Fehler liegt m. E. aber nicht an der Architekturphilosophie. Die Architektur hat nur auf die Lage reagiert. Die wirklichen Probleme sind:


    1 - 4 bzw. 6 spurige Strasse: das bedeutet Lärm, also schliesst sich die Wohnarchitektur zur Straße hin ab


    2 - Nord-Süd Ausrichtung. Zusammen mit (1) bedeutet dies, dass die Gebäude nach Süden hin offener sind


    Im Europaviertel West ist die geplante Architektur, besonders am Park, wesentlich weniger monoton, und ich denke dies sind die Gründe.


    Dazu 3 - Randlage, denn nach Norden ist die Messe, nach Osten die Friedrich Ebert Allee


    Vielleicht hätte man einfach die bestehenden Nord-Süd-Straßen zur Messe hin verlängern sollen und dann West-Ost Häuser bauen sollen.


    Was tun? Man sollte zwei der vier Fahrspuren schließen und eine Allee daraus machen. Ist billig, beruhigt die Wohngegen, wirkt großzügig.