Beiträge von Saxonia

    Paris ist auch schlichtweg das Zentrum der frankophonen Welt und des zentralistischen Frankreichs. Was Paris so reich macht, fehlt oftmals in anderen Städten des Landes. Deutschland ist da aufgrund der Geschichte wesentlich heterogener gestaltet und nahezu jede größere Stadt weißt eine lange Tradition als, Haupt bzw Residenzstadt auf, mit den dazu gehörigen Repräsentationsbauten.

    Die DB verscherbelt einen Grossteil ihrer historischen Bahnhofsgebaeude in der ostdeutschen Provinz. In dem Artikel ist auch von einem "Rueckbauprogramm" die Rede.


    An dieser Stelle sei exemplarisch die Situation in Werdau geschildert. Dazu eine kurze Korrespondenz aus dem Gästebuch der Internetpräsenz.




    Anbei Bilder
    http://4.bp.blogspot.com/_wXdR…0/Werdau-Jun-2009+002.jpg
    2009 von Sebastian Poster


    Zustand unterm Hakenkreuz
    http://phila3000.de/JPGS/wd/wd15000-19999/wd16706.jpg


    und davor
    http://phila3000.de/JPGS/wd/wd15000-19999/wd17464.jpg
    (von der Gegenseite)


    Man sieht, der Vorbau wurde schon vor dem 2. Weltkrieg vereinfacht.


    Der Zustand ist absolut grauenhaft. Aus privaten Gründen fahre ich wöchentlich mit dem Zug, es befindet sich lediglich ein Ticketautomat in dem Gebäude. Der Haupteingang ist nicht mehr unter der Uhr sondern links davon. Als ich noch klein war, also vor ca 6-7 Jahren, waren in dem Gebäude noch ein Kiosk und ein Cafe untergebrach.
    Der lange Hauptgang, den man durch den normalen Eingang erreicht, war noch geöffnet und wurde wohl erst vor 2-3 jahren auch von innen durch einen Bretterverschlag direkt neben dem Automat verschlossen. Es riecht penetrant nach Urin und Alkohol in dem ehemaligen Kiosk sind die scheiben zwar noch intakt aber dahinter sieht es aus wie Atomkrieg. Alles in allem ein katastrophaler Zustand.
    Der Bahnhof ist im Grunde der Bahnsteig den man über eine Treppe und einen Tunnel erreicht. Allein dort muss man schon Slalom um Scherben laufen.


    Das noch repräsentativere Hauptgebäude in Crimmitschau, gleich nebenan, sollte nach Willen des Besitzers diesen Sommer abgerissen werden. Proteste der Stadt und der Einwohner verhinderten das vorerst noch. Es ist ein Trauerspiel sondergleichen.


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    Bato

    Nur damit ich nicht vom Stuhl kippe, wir reden über diese Abscheulichkeit? http://www.deutsches-architekt….php?p=232931&postcount=9 ? Das sowas an der Stelle überhaupt erwogen wurde ist ein Armutszeugnis.


    Mit dem Mäckler Entwurf kann ich leben. Die Fenster beim Eckbau erscheinen mir zu aufdringlich. Eine Reduzierung der Stückzahl und etwas horizontale Fassadengliederung würden die Fassade weniger gequetscht aussehen lassen.

    Der Glasflächenanteil und die Kastenförmige Auskragung sind an der Stelle absolut stilbrechend und brutal. Im Übrigen ist es kein kompletter Neubau sondern die Modifizierung eines DDR Gebäudes.
    Der völlig planlose Einsatz von Glasfassaden, da wo sie am wenigsten hinpassen hat in Erfurt aber Tradition. Am Ausgang der Krämerbrücke Richtung Fischmarkt hat man ein ähnliches Monstrum platziert. Das einzig tolle an dem Gebäude ist, dass man das Nachbarhaus darin sehen kann....

    Ich bin mir sicher die Neubebauung wird individueller aussehen als die Platten davor. Insofern wäre es nett wenn du näher erklären könntest welche Chancen man da vertan haben soll. Die Platten wurden schließlich ohne jede Rücksicht auf die Umgebung dort hineingepresst, das hatte auch nichts von "sanfter Umdefinition"

    Wenn ich mir das Video so anschaue, frage ich mich wie man hier drauf kam die Gegend sei lärmtechnisch problematisch? Das sind wahrlich keine Autobahnen die das Areal kreuzen sondenr schlichte zufahrtsstraßen. Damit geht leiter das prächtigste Gebäude in der Reihe flöten und die Ensemblewirkung gleich mit. Entwertet die Ecke ungemein...

    Wir wollen die Historie dieses traditionsreichen Platzes respektieren und eine Brücke schlagen zwischen Tradition und Moderne, in dem wir sowohl die als Leipziger Wahrzeichen geltende Blechbüchsenfassade am Kopf der Höfe als auch die Sandsteinfassade aus der Gründerzeit mit ihrem am besten erhaltenen, 15 Meter langen Reststück erhalten werden.


    Hat man da nicht erst anderes verlautbaren lassen? Seis wies sei, auf jeden Fall erfreulich.

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    Das sehe ich aber anders, der Glasanteil ist wohl proportioniert und sollte keinesfalls höher sein. Schließlich will man hier Wohngebäude bauen und keine pseudomodernen Anlagen schaffen. Mehr Fenster heißt mehr Putzfläche im Privathaushalten, das tut sich doch keiner an.


    Bitte nur zitieren wenn es Sinn macht. Danke.
    Bato