Beiträge von Saxonia

    Also "verrückt hohe Preise" kann ich bei den GGG-Verkaufsobjekten nicht erkennen. Eine Villa mit 290 Quadratmetern Wohnfläche für 90.000 Euro oder ein Mietshaus in zentraler Lage mit 281 Quadratmeter Wohnfläche und 160 Quadratmeter Gewerbefläche für 45.000 Euro - ich finde das nicht zu teuer.


    Rechnet man die Renovierungs und Modernisierungskosten drauf landet man sicherlich beim doppelten Preis. Und naja, zentrale Lage, das ist in Chemnitz kein Grund für hohe Preise. Da ist noch genug Platz^^

    Merken die eigentlich nicht, dass deutsche Städte architektonisch ziemlich blass aussehen, gerade weil es nicht mehr viel Altes gibt. Deshalb ist gerade die moderne Architektur eine Chance, den deutschen Städten eine neue Identität zu geben und eine Art wirklicher Urbanität zu erzeugen.


    Genau, Hochhäuser sind bekanntermaßen Unikate und werden sicherlich als Merkmal der modernen deutschen Architektur verstanden....


    Die moderne Architektur ist leider auch dafür verantwortlich, dass es nicht mehr "viel Altes" gibt.
    Wo Hochhäuser Urbanität erzeugen ist mir auch schleierhaft. Schließlich wohnen da ja keine Menschen drinn. Büroviertel sind am Abend leer, die Leute können es sich leisten am Stadtrand im Eigenheim zu wohnen. Das ist in den USA bekannt und man leidet enorm unter diesen Suburbanisierungen und Speckgürteln. Mit wirklicher Urbanität hat das null zu tun.


    Ich bin nicht prinzipiell gegen Rückgriffe auf historische Gestaltungselemente,man kann auch nicht ständig das Rad neu erfinden.Aber im Zentrum könnte es IHMO schon etwas moderner,gross,weltstädtischer zugehen.Der Entwurf könnte ins Westend passen.


    Was ist denn Weltstädtisch? Berlin wird bestimmt nicht sehenswerter, wenn dort Gebäude entstehen die sich Experimentalbauten sogenannter Stararchitekten zum Vorbild nehmen. Solche Leute scheren sich einen Furz um Umgebung und Geschichte des Baugrunds. Was zur Folge hat, dass die Stadt mahnend dahinterstehen muss damit nicht vollends ein Selbstverwirklichungsprojekt auf Kosten des allgemeinen Stadtbilds entsteht.
    Das Trauma Namens MHM wirkt nach bei mir....


    Das ist sicherlich keine Repräsentationsarchitektur und war als solche auch nicht geplant. Im Nachhinein können wir darüber nur froh sein. Was man als solche versteht zeigt uns das Band des Bundes, schicke versiffte Fassaden inklusive.

    Warum haben die Stirnseiten von Platten gar keine Fenster? Ich bin mit den statischen Verhältnissen der WBS Platten ebenfalls nicht vertraut.
    Interessant wäre es aber schon darüber etwas zu erfahren. Zumal sich bautechnisch die Westplatte sicherlich von der Ostplatte unterscheidet.

    ^
    Ich habe auch noch keine festen Entwürfe gesehen. Ich lese hier und da von Gesamtkonzepten, die Fassadengestaltung wird dabei oftmals als zweitrangig erachtet. Die Erfahrung zeigt aber, dass Quartiere von großer Fläche die neu errichtet werden sehr viel Glasanteil haben ist nix neues. Schließlich folgt man da selten regionalen Bauweisen sondern globalen und modernen Standards.


    Bitte nur zitieren wenn es Sinn macht. Schreib einfach "^^" oder zu "#xyz" oder "@Rudi Völler" bspw. Der Strang ist sonst mühsam zu lesen, weil Dinge sich wiederholen.
    Bato

    Solche Punkthochhäuser halte ich grundsätzlich für erhaltenswerter als langgezoge Plattenriegel die ganze Stadteile wie eine Mauer trennen. Da ist es auch mit einer Fasadensanierung nicht getan. Da muss man schlichtweg lichten sonst wird man den Charme eines Wohnbunkers auf der Wiese nie los.

    Und das wäre kein Fremdkörper?^^


    Der Bahnhof ist zwar in Glas gebaut, lehnt sich aber gewissermaßen an die klassische äußerliche Strukur von Bahnhofsbauten an. Des weiteren bin ich besorgt, dass sich das Gebiet um den Bahnhof als Fredmkörper im Zentrum Berlins entwickelt. Die mal hier mal da ans Tageslicht tretenden Entwürfe und Visualisierungen zeigen mir keinerlei Bezug zum Rest der Stadt. Man sollte irgendwo auch etwas mit Glas geizen denn durch Straßen zu wandern die links und rechts damit gesäumt sind, ist bei Sonnenschein irgendwann unerträglich.

    oh je, ist im aph-forum nichts los?


    Ist dieser unsachliche Ton hier usus? Dann kann man nur froh sein, dass im APH Forum weniger los ist.



    gerade, weil leipzig einen so großen altbaubestand hat, gibt es keinen grund für altbau-fakes. spätenstens im treppenhaus würde doch der unterschied deutlich werden. da kann man kann sich doch besser gleich für eine wohnung in einem original entscheiden.


    Es gibt auch Visualisierungen für das Treppenhaus, und das ist absolut stimmig. Die Website besteht nicht nur aus einem Bild. ;)
    Das Gebäude ist weder überfrachtet mit historischen Elementen noch versucht es jedem seine Entstehungszeit aufzudrängen, was gerade in der Leipziger Ensemblewirkung unabdingbar wäre.



    und umgekehrt gibt es auch leute, die gerade nicht in einem altbau wohnen wollen, sondern in einem neubau mit bodentiefen fenstern, dachterrassen und ähnlichem.


    Die gibt es natürlich, aber ich zieh doch auch nicht mit ner Tasche voll Geld nach Quedlinburg, kaufe eine der wenigen innerstädtischen Brachflächen und baue eine lichtdurchflutete Glasburg.
    Wenn ich in eine Umgebung ziehe die bekanntermaßen in einem bestimmten Stil an Gebäuden bebaut ist kann ich nicht trotzig fordern genau hier zu wohnen aber nicht so wie es meine Nachbarn tun. Das nennt sich Stadtplanung....



    beide wohnformen haben ihre berechtigung. seit einigen jahren wird ohnehin nichts mehr auf halde gebaut. das trifft für den geschosswohnungsbau zu - und für die stadthäuser erst recht. wenn es also einen markt für neubauten in "gründerzeitler-optik" gäbe, würde so etwas auch gebaut werden.
    den scheint es aber nicht zu geben - aus oben genannten gründen.


    Auch hier fehlt wieder die Differenzierung, ich habe nirgendwo behauptet, dass diese Wohnform keine Berechtigung hat. Es geht lediglich um die Örtlichkeit. Wenn es nach dem Markt ginge würden sich so einige angewiederte Blicke für unsere Städte zulegen müssen. Offensichtlich unpassende Entwürfe werden ja nicht umgestaltet weil dem Architekt plötzlich ein Geistesblitz gekommen ist, sondern weil eine öffentliche Stelle den Daumen drauf hat. Leider noch nicht fest genug wie man sieht.
    Im Übrigen ist es einer Vielzahl von Mietern im normalen Einkommenssektor egal wie die Wohnung von außen ausschaut-leider. Denn auch wenn das äußere im klassischen Stil daherkommt wird im inneren Keiner mit schiefen Böden und Klo im Treppenhaus aufwarten. Gerade solche Bauten hauen aber immer richtig in die Kerbe wenn es um Lückenbebauung geht.


    (ob das jemand aus werdau "ablehnt", spielt dabei keine rolle.)


    Es spielt auch keine Rolle ob das Jemand aus Berlin ablehnt. Aber das hab ich für mich auch nie in Anspruch genommen, meine Meinung wollte ich dennoch los werden.


    ps.: danke davele für die fotos vom baustart der elsterterrassen. dort kommt ja auch niemand auf den gedanken, dass dort wegen eines einheitlichen stadtbildes nur fabriken und schornsteine gebaut werden sollten.


    Ein hoch auf die Polemik. man darf gespannt sein, ob sich in 100 Jahren Jemand für den Erhalt moderner Fabrikgebäude stark macht.

    ^ Ich muss nicht krampfhaft nach Gemeinsamkeiten suchen, sie erschließen sich jedem, der dogmatische Ansichten ablegt und nicht schon per se moderne Lückenbebauung im gründerzeitlich geprägten Viertel verdammt.


    Ich lehne modernistische Lückenbebauung ab. Staffelgeschosse, ein überpropertional großer Glasflächenanteil oder Kubusarchitektur kann nicht in ein Wohngebiet passen, dessen Architektur keinerlei Gemeinsamkeit hiermit aufweist.


    Wie ein moderner Neubau aussehen kann zeigt dieses Stuttgarter Beispiel das vor Kurzem im APH Forum vorgestellt wurde.
    http://www.palais-am-reitweg.de/index.html
    Und dort ist bei weitem nicht der Grad Vorkriegsbebauung erhalten wie in Leipzig.



    Die gezeigten Neubauten lehnen sich in Höhe, Kubatur und Geschosszahl der umliegenden Gebäude an. Jenes in der August-Bebel-Straße ergänzt die lockere, die geplante Lückenschließung in der Körnerstraße wiederum die geschlossene Blockrandbebauung im Viertel. Das geplante Eckgebäude in der Scharnhorststraße besticht zudem in architektonischer Hinsicht.


    Polemisch gefragt: Soll man sich glücklich schätzen wenn kein Hochhaus reingepflanzt wird? Das ist wohl der geringste Anspruch den man überhaupt erwarten kann. Die Fassaden sind absolut austauschbar und ohne jeglichen Sinn oder Sensibilität für die Form der Ästhetik ihrer Umgebungsarchitektur.


    Von "brutalem Bruch", wie er beispielsweise in der sog. Gründerzeit in dörflich geprägten Vororten Leipzigs praktiziert wurde, ist weit und breit nichts zu erkennen.


    Der Vergleich hinkt insofern, als das in der Gründerzeit eine Form der Bautätigkeit einsetzte wie man sie Jahrhunderte nicht gekannt hatte, bedingt durch das Bevölkerungswachstum. Dort wurde keine Flickschusterei sondern gewaltige Stadtplanung betrieben, dass dabei wenig Rücksicht auf die alte Bebauung genommen wurde ist Fakt aber auch verständlich. Denn die Städte waren mit den damals abgerissenen Gebäuden überseht. Heute stehen wir vor ehemals zerstörten, teilweise nochmals zerstörten und mehr schlecht als Recht wiederaufgebauten Städten deren Anteil an Bauten nach 45 weitaus höher ist als der der ganzen Jahrhunderte davor.
    Ich finde angesichts dessen kann man schon erwarten, dass man mit bestehenden Relikten sensibler umgeht und nicht zusätzlich den Stempel der Versehrtheit draufpresst. Dafür gibt es schon genug Orte im Land.


    Spaß beiseite: Insgesamt alles schöne Beispiele für moderne Lückenfüllungen im gründerzeitlichen Bestand. Die Kubatur orientiert sich sehr an den Bestandsbauten, die Qualität überzeugt ebenso. Einzig wieder die etwas stiefmütterlich behandelte EG-Zone ist nicht so doll.


    Wie kann sich denn ein Kubatur an den Bestandsbauten orientieren, oder woran machst du das fest? Man muss dort doch nicht krampfhaft nach Gemeinsamkeiten suchen. Wer ein Gebäude für diesen Ort so entwirft hat sicherlich nicht versucht sich anzupassen sondern sucht den brutalen Bruch.


    Ich finde alle gezeigten Projekte mehr oder weniger grauenhaft. Das Eckgebäude hat keinerlei Bezug zur Nebenbebauung, weder in der Materialwahl, Bauform und Dachgestaltung.

    An den Plänen ändert sich mit ziemlicher Sicherheit nichts mehr. Man wird sich wohl mit der "Kirche laut Eingangschild" anfreunden müssen. Ich finde es als Außenstehender aber schon suspekt, dass man an dieser Stelle, direkt neben dem extrem markanten Rathaus, kein städtebauliches Konzept vorgibt.
    Wenn ich mir die anderen Entwürfe anschau grauts mir teilweise noch viel mehr.


    Finde ich schade da man sich sonst in der Leipziger Innenstadt Mühe gibt an die Tradition anzuknüpfen. Das sind aber leider nur unauffälligere Projekte die weniger Beachtung finden. Öffentlich Großbaustellen sind meistens Ausreiser nach unten ....

    Wenn ich so darüber nachdenke dürfte in den Südamerikanischen Großstädten auch prächtige Gründerzeitensemble in ihrer Gänze erhalten sein. Montevideo und Buenos Aires kommen mir da spontan in den Sinn. In Mexiko Stadt hab ich das subjektive Gefühl, dass dort die Spekulanten gewütet haben und immer noch tun.


    Aber ich freu mich auf weitere Bilder :)

    In der heutigen Zeit nur sehr Wenige. Allerdings konnten vor dem Krieg viele deutsche Großstädte locker mithalten wenn Madrid nicht gar überflügeln was gründerzeitliche Pracht angeht. Allen voran natürlich Berlin, aber auch Köln oder Dresden mit der Prager Straße waren sehr imposant.

    Wenn ein Bauwerk einen Spitznahmen erhält, dann möchte ich unterstellen, hat es eine gewisse Beliebtheit in der Bevölkerung.


    Mit Verlaub, das ist Schwachsinn. Das bedeutet lediglich, dass man sich damit arrangiert hat oder seine Eigentümlichkeit erkennt, was hier bedeutet, dass es wirklich aussieht als sei ein Leipzig ein UFO gelandet. Ich kann aus diesem Spitzname zumindest keine wirklichen Sympathien ableiten.


    Die "Blechbüchse" ist ja wohl Zeitloser und schicker als die unsäglichen Hortenkachelfassaden, die Eiermann in den 60ern verbrochen hat.


    Wenn man schlechten Städtebau mit schlechtem Städtebau vergleicht ist dieses Urteil durchaus zulässig. Bei der subjektiven Bewertung von Neubauten meinerseits und ich denke auch vieler Leipziger, ist es aber vollkommen irrelevant, dass das Gebäude ein Tal zwischen vielen Schluchten war.



    Schade, dass einige die wirklich guten Kaufhausfassaden der 60er nicht erkennen.


    Meiner Ansicht nach zu Recht. Die gibt es schlichtweg nicht, oder nur in absoluten Ausnahmefällen. Auch bei öffentlicher Architektur der 60er wurde bewusst der Bruch mit den bisherigen Bauweisen gesucht und zwar auf brutalste Weise. Fensterlose Architektur in einer Innenstadt, das ist inakzeptabel.
    Wie man das Gebäude als zeitlos bezeichnen kann wenn nebenan ein prächtiges Gründerzeit Gebäude steht ist mir ein absolutes Rätsel.