Unter den Linden

  • Da es die Glinkastraße bis zur kriegsbedingten Verwüstung der Gegend gar nicht gab, wäre jeder Ruf nach einer historisierender Bebauung natürlich absurd. Eine weitere Rasterfassade aber wünschen sich dort wohl nur bekennende Masochisten.

  • Ich muss da immer an den Langhof Entwurf von 92 denken, der mir richtig gut gefallen hat. Leider finde ich den im Netz nicht mehr. Hat da jemand eine Link parat? Hier im Forum wurde der Entwurf auch schon mal verlinkt.

  • Irgendwie passend zu den Corona-Zeiten ein Blick auf das Ende des Forum Willy Brandt Berlin (Elisabeth-Selbert-Haus). Die lange angekündigten Abrissarbeiten scheinen nämlich begonnen zu haben. An die Stelle soll, zur Erinnerung, dieser Entwurf (#555) verwirklicht werden. Zum Abschied, einige Aufnahmen von heute:


    (Ab-)Bauarbeiter auf dem Dach des Seitentrakts:


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    Die recht elegante Tür:


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    Bilder von der Schadowstraße:


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    Auf den ersten Blick könnte man das für einen Hochhaus halten:


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    Im Kontext:


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    Auch von UdL sieht man zerbrochene Fenster, die vom nahenden Untergang künden:


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    Bilder gemeinfrei & von mir.


  • ^

    Letztendlich ändert sich nichts. Ein unsäglicher Altbau wird durch einen unsäglichen Neubau ersetzt. Der Neubau wird - genauso wie die Polnische Botschaft - leider kein Schrägdach besitzen. Unfassbar!


    Wie wichtig Schrägdächer sind, sieht man an anderen Stellen dieses Boulevards. Vom Brandenburger Tor her kommend haben wir Unter den Linden 80, 78, 76, 74. Über die Fassaden dieser Gebäude kann man geteilter Meinung sein. Aber alle diese Gebäude bekommen noch irgendwie die Kurve, weil sie ein Schrägdach haben.


    Der Neubau wird durchaus repräsentativ sein, aber auch klotzig und ungehobelt. Über diesem Teil der Linden scheint ja offensichtlich ein Fluch zu liegen. Den Abriß der Altbauten hätte man dazu nutzen können, hier etwas "Schönes" zu bauen. Diese Chance hat man jedenfalls vertan. Aber vielleicht ist es gar nicht gewollt, daß hier etwas "Schönes" entsteht.

  • ^ Okay, Schrägdächer sind ein Gewinn. Gerade in solchen Boulevards. Aber die ganze Diskussion über die Qualitäten eines Gebäudes auf die Frage zu reduzieren, ob es ein Dach hat – das erscheint mir doch arg verkürzt. Vor einem Jahr gab es eine Diskussion zu dem Entwurf. Vielleicht könnte man daran anschließen.

  • Architektenkind, ich habe vor einigen Monaten hier im DAF Bilder gesehen, die den Blick zeigen vom Dach des Stadtschlosses / Humboldtforums auf den Boulevard UdL. Das Fehlen von Schrägdächern an dieser Stelle sieht man aus der Ferne sehr deutlich. Vor allem deswegen, weil die anderen Gebäude in diesem Bereich des Boulevards über Schrägdächer verfügen. Aus der Ferne wirkt es wie eine klaffende Lücke bzw. wie eine schmerzende Wunde.


    Wenn 70 % von UdL durch Schrägdächer gekennzeichnet sind, warum kann man diese Lücke dann nicht einfach schließen und die 70 % zu 100 % komplettieren? Vor allem hätte man jetzt die Gelegenheit dazu! Warum kann man die Gelegenheit nicht beim Schopfe packen? Es ist völlig unverständlich.

  • Tomov, ich schlage dir einen Deal vor. :) Ich verzichte auf die Schrägdächer. Im Gegenzug bekomme ich von dir Schinkel'sche Attikagebäude, d.h. Gebäude mit repräsentativer Attika inklusive Attika-Schmuck. :)


    Dumm nur, daß die geplanten Neubauten weder Schrägdach, noch Attika besitzen.

  • Das Fehlen von Schrägdächern an dieser Stelle sieht man aus der Ferne sehr deutlich. Vor allem deswegen, weil die anderen Gebäude in diesem Bereich des Boulevards über Schrägdächer verfügen.

    Ich gebe Dir Recht, dass Flachdächer gerade beim Überblick über die Stadtlandschaft schnell öde wirken können. Dass Dir diese Ecke der UdL als von Schrägdächern geprägt erschien, muss aber eine perspektivische Täuschung gewesen sein. Es gibt in dem ganzen Abschnitt zwischen Glinka- und Wilhelmstraße nur zwei Gebäude mit klassischen Schrägdächern (hier gut zu erkennen). Der prägende Bau, die russische Botschaft, hat ebenfalls keines.


    Nochmal: Ich habe gar nichts gegen Dächer, sie sind häufig (nicht immer) ein ästhetischer Gewinn. Ich halte es aber für falsch, anhand der Frage "Schrägdach Ja/Nein" ein Urteil über einen Entwurf zu fällen.

  • Spaziergang Unter den Linden


    Das aktuell zum Abriss vorbereitete Elisabeth-Selbert-Hausimg_1023zcjdm.jpg


    Unter den Linden 40 (nicht 43 wie fälschlich hier zuerst geschrieben) wird derzeit (endlich) saniert, damit sind ab Brandenburger Tor praktische alle Gebäude (außer die Polnische Botschaft und das daneben befindliche Elisabeth-Selbert-Haus) bis zum Dom in den vergangenen Jahren erneuert bzw. neu errichtet worden

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    Blick rüber zum ehemaligen Sitz der Deutschen Bank (bis 1945), derzeit Umbau zu einer Büronutzung durch Ministerien etc.

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    Stadtreparatur vom Feinsten - das nach weitgehender Zerstörung schrittweise wieder errichtete Forum Fridericianum mit Blick auf die Nordfassade des Schlosses

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    Alle Bilder von Dexter, März 2020


    d.

    Einmal editiert, zuletzt von Dexter ()

  • Unter den Linden 43 wird derzeit (endlich) saniert, damit sind ab Brandeburger Tor praktische alle Gebäude (außer die Polnische Botschaft und das daneben befindliche Elisabeth-Selbert-Haus) bis zum Dom in den vergangenen Jahren erneuert bzw. neu errichtet worden

    Du vergisst die Komische Oper. Aber die ist ja auch bald dran...

  • Unter den Linden 43 wird derzeit (endlich) saniert,

    In einem Arikel des Tagesspiegels vom 31.10.2014 steht, dass dieses Gebäude im Krieg nicht beschädigt wurde. Mit anderen Worten: UdL Nr. 43 ist ein architektonisches Juwel.


    Link:

    https://www.tagesspiegel.de/wi…-den-linden/10914164.html


    Dann hoffen wir mal, daß durch die Sanierung keine originale Bausubstanz zerstört wird. Wenn ich das Wort "Sanierung" höre, dann hege ich immer viel Skepsis. Ich hoffe, meine Skepsis ist unbegründet.

  • ^ Nur damit keine Verwirrung aufkommt: In dem Artikel ist von UdL 40 die Rede. Es geht aber tatsächlich um das Gebäude auf Dexters Bild. UdL 43 ist laut Google Earth das leere Grundstück neben der Komischen Oper.

  • Unter den Linden 43 wird derzeit (endlich) saniert, damit sind ab Brandeburger Tor praktische alle Gebäude (außer die Polnische Botschaft und das daneben befindliche Elisabeth-Selbert-Haus) bis zum Dom in den vergangenen Jahren erneuert bzw. neu errichtet worden

    img_10278zkk3.jpg

    Ich meinte auf Dexters zweitem Bild das zweite Haus von links. Das Haus, welches eingerüstet ist. Du hast natürlich recht, es handelt sich hierbei um UdL Nr. 40.

  • Abriss und Neubau Bürogebäude Unter den Linden 62-68 (Elisabeth-Selbert-Haus)

    EDIT: ich habe diesen Beitrag aus dem Regierungsviertel-Thread nun hier neu angelegt, wo er besser hinpasst. :)


    Immerhin hatte Hallole in diesem Beitrag vor ca. 2 Jahren das BV erwähnt. EDIT: Dank des Hinweises von Architektenkind darf ich diesen Beitrag samt Diskussion hinzufügen. :)


    Das Bürogebäude Unter den Linden 62-68 (Ecke Schadowstraße) wird jetzt abgerissen und anschließend durch ein neues Bürohaus für den Deutschen Bundestag mit 196 Büros ersetzt. Dieses soll wieder Elisabeth-Selbert-Haus heißen, die Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung soll darin 900 qm Ausstellungsflächen bekommen (siehe Berliner Woche).


    EDIT: Dank der Infos von Architektenkind und Archilles1993 hat es sich nun geklärt, es wird dieser Entwurf realisiert: kleyer.koblitz.letzel.freivogel


    Hier der Bestandsbau in Wikipedia.


    Die Abrissarbeiten haben begonnen. Blick von der Schadowstaße auf die Rückseite des Noch-Bestandsgebäudes:


    schadowstr_udl01.jpg

  • Update zu Unter den Linden, Bilder von mir, fotografiert am 0.09.2020:


    Von Unter den Linden/Glinkastraße gen Friedrichstraße


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    Inklusive kleinem "Wildbewuchs" am bisherigen Bereich der Absperrung, wird sicher bald verschwunden sein...

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    Von der Kreuzung Unter den Linden/Friedrichstraße gen Brandenburger Tor


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    Von der Kreuzung Unter den Linden/Friedrichstraße gen Schloss


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    d.

  • Update Teil 2, Bilder von mir, fotografiert am 0.09.2020:


    zu Abriss Unter den Linden 62-68


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    Noch immer keinerlei sichtbare Aktivitäten an der künftigen polnischen Botschaft


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    Allmählich größer werdende Linden an der vormaligen Baustelle des U-Bahnhofs Brandenburger Tor


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    d.

  • War das Gebäude Unter den Linden 62 - 68 nicht unter Denkmalsschutz? Aber das ist ja heute kein Grund mehr zur Erhaltung....;(

  • Sanierung Komische Oper Berlin


    So langsam sickern Neuigkeiten zu der Sanierung der Komischen Oper durch, ein Projekt, welches auf Grund der kulturellen Dimensionen und seiner Lage sicher in den nächsten Jahren zu den wichtigsten Berliner Bauprojekten zählen wird. Bald könnten wir dazu mal einen eigenen Strang aufmachen.


    Das Land Berlin streitet sich ja bekanntlich um die Eigentumsverhältnisse an dem langen, schmalen Grundstück entlang Komischer Oper und Glinkastraße, welches auch direkt bis zur den Linden führt. Das Land, das von seinem Kaufvertrag mit einem Investor vor 15 Jahren zurückgetreten ist, hat schon am LG Berlin und am KG Berlin obsiegt. Nun versucht es der Investor mit einer Nichtzulassungsbeschwerde am BGH, was, sofern sie angenommen wird, der Sache wieder Jahre den Wind aus den Segeln nehmen könnte.


    Nichtsdestotrotz soll der zweistufige Architekturwettbewerb, der ebenfalls durch Rechtlichsmittel (und Corona) erheblich verzögert worden ist, Ende Oktober entschieden werden. Dabei soll der historische Saal, das DDR Foyer und die DDR Fassade zur Behrenstraße erhalten werden und ein morderner Neubau entlang der Glinkastraße entstehen. Auch wenn die Fassade des Neubaus am Kopf der Linden nur sehr kurz ist, freue ich mich wirklich sehr darüber, dass hier hoffentlich bald etwas gebaut wird. Die Kreuzung mit der Glinkastraße ist nämlich die absolute Schwachstelle der Linden, da hier noch sonst die letzten unrennovierten DDR Platten stehen. Ich hoffe doch sehr, dass die übrigen Eigentümer da bald mal rangehen werden, da dann Zusammen mit der polnischen Botschaft (sofern sie irgendwann mal kommt) und dem "Elisabeth Selbert Haus" des Bundestages die kompletten Linden vom Brandenburger Tor bis zur Museumsinsel endlich mal durchgehend saniert wären.


    Quelle: https://www.tagesspiegel.de/ku…entscheiden/26186448.html