Beiträge von tieko

    In diesem Zusammenhang ist ganz interessant mal den Umbau des ehemaligen Arbeitsamtes zu einem Interim-Justizzentrum unter die Lupe zu nehmen, denn dort stellen sich ja dieselben Fragen.


    Das verantwortliche Architekturbüro GPB-Architekten (Berlin) gibt dazu folgende Informationen:


    - die tragende Gebäudestruktur bleibt erhalten, wird aber komplett entkernt


    - alle schadstoffbelasteten Materialien werden entfernt


    - Neue Installationen ersetzen die alte Haustechnik


    - der Brandschutz wird durch den Einbau von zwei zusätzlichen Fluchttreppenhäusern verbessert


    - der Einbau eines Aufzugskerns und eines weiteren Fluchttreppenhauses im Bürogebäude ermöglicht eine flexible Innenaufteilung und macht in Zukunft auch eine Multi-Tenant-Nutzung möglich


    Lux 121 - Justizzentrum Köln - GBP Architekten (gbp-architekten.de)


    Durch den Einbau des neuen Aufzugskerns und der zusätzlichen Treppenhäuser wird die Statik so verbessert, dass die Innenwände zwischen den Büros entfernt oder versetzt werden können.

    Ich denke, das wäre auch im heutigen Justizzentrum möglich.


    Hier ein Foto vom Umbau:


    justizzent.01ilfon.jpg

    Bild: tieko

    Köln-Raderthal


    Projekt der gemeinnützigen Baugenossenschaft "Grundstein" in der Mannsfelderstraße.

    Insgesamt 86 Wohnungen in 2 Bauabschnitten.


    Der erste Bauabschnitt mit 47 Wohnungen wurde 2022 fertiggestellt.


    mannsfelderst_2psf61.jpg


    Die Wohnungen des zweiten Bauabschnitts sollen 2024 bezugsfertig sein.


    mannsfelderst_1quiqj.jpg


    Köln-Marienburg


    Wohnbauprojekt an der Bonner Straße gegenüber der ehemaligen Reiterstaffel.


    bonnerstr_18cfu5.jpg


    Visu:

    Frontansicht_Visualisierung02.jpg (1920×1156) (website-editor.net)



    Ein Stück weiter südlich baut die Swiss-Life ein Haus mit 24 Wohnungen.


    bonnerstr_219eai.jpg

    Alle Bilder: tieko


    Visu:

    opener-img4.webp (1280×720) (xn--515-kln-e1a.de)





    SechteM

    (GAG, 210 Wohnungen)


    Mittlerweile drehen sich vier Kräne über dem ersten Projekt der Parkstadt-Süd.


    sechtem_016nixw.jpg


    Die Bodenplatte ist soweit fertiggestellt.


    sechtem_024kii0.jpg


    Die Visu habe ich vom Bauzaun abfotografiert, man sieht es an den Halmen im Vordergrund.


    sechtem_03kuixo.jpg

    Bilder: tieko

    Interessant: Die Gerchgroup hat das Laurenz-Carre bereits im Dezember 2021 im Rahmen eines Forward-Deals an die Corestate Capital Group verkauft.


    Die Boston Consulting Group und die Radisson Red Hotelgruppe haben zudem langfristige Mietverträge abgeschlossen. Der Vermietungsstand soll bei 85 Prozent liegen. Doch im März 2023 trat die Corestate plötzlich vom Kauf zurück, obwohl sie sowohl an der Finanzierung als auch an der Refinanzierung beteiligt war. Offensichtlich war Corestate selbst in Schwierigkeiten geraten und stand im November 2022 kurz vor der Insolvenz.


    Corestate erwirbt von Gerchgroup AG Kölner Prestigeprojekt Laurenz Carré | CORESTATE - Lohnende Immobilien Investments (corestate-capital.com)

    Das Schlimmste scheint bei Corestate Capital abgewendet zu sein – vorerst (ntg24.de)

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    Das Scheitern bezieht sich aber eindeutig auf die zukünftige Planung von Kop van Zuid und nicht auf das BIP.

    Das BIP wird maßgeblich vom Tiefseehafen Rotterdam bestimmt, aber der liegt ca. 30 km Luftlinie westlich an der Nordsee und ist inzwischen vollautomatisiert, was viele Arbeitsplätze überflüssig macht. Das BIP ist so hoch, weil der Hafen so effizient ist.

    Zum Vergleich: Ludwigshafen hat ein BIP von 76.000 Euro pro Kopf und gilt städtebaulich als gescheitert.

    London ist (noch) das Finanzzentrum Europas, aber die imposante Canary Wharf muss wegen des hohen Leerstands inzwischen als gescheitert gelten.

    Solche Bürohochhaus-Cluster werden in Zukunft nicht mehr benötigt, da viele Beschäftigte zumindest zeitweise von zu Hause aus arbeiten und KI in einigen Jahren auch hochqualifizierte Tätigkeiten ersetzen wird.

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    Das Köln beim Wiederaufbau ein zweites Mal zerstört wurde, hört man immer wieder, trifft aber höchstens teilweise zu.

    Es war von Anfang an geplant, die alten Strukturen wieder aufzunehmen, und das ist auch gelungen:


    - Der mittelalterliche Stadtgrundriss wurde bis auf die Sünden der autogerechten Stadt beibehalten.

    - Die historischen Gebäude der Altstadt wurden rekonstruiert.

    - Der Kranz der 12 romanischen Kirchen wurde wieder aufgebaut, weitere Kirchen wurden rekonstruiert.

    - Auch viele historische Gebäude wie der Gürzenich wurden rekonstruiert und ergänzt.

    - Um die Kirchen herum entstanden kleine Stadtviertel, die heute alle ihren eigenen Charakter haben und die Innenstadt beleben.

    - Die Parkanlagen des Inneren und äußeren Grüngürtels wurden erhalten und erweitert.


    Durch diese klugen Maßnahmen konnte Köln seine Identität bewahren und braucht keine neue.


    Vielmehr gilt es, die ursprünglichen Ansätze weiter zu verfolgen, mit neuen Ideen zu bereichern und die nicht wenigen misslungenen Ergebnisse des Wiederaufbaus (z.B. Nord-Süd-Fahrt, WDR-Komplex, Barbarossaplatz, Domplatte, mangelhafte Architektur) zu verbessern oder, wenn nicht anders möglich, zu ersetzen.

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    Es gibt zwei Gründe, warum sich Städte eine Hochhausskyline zulegen:


    1. Es werden viele repräsentative Büroflächen benötigt (Finanzmetropole/Regierungssitz).


    2. eine Stadt braucht eine (neue) Identität.


    Für Köln trifft keiner der beiden Punkte zu und es werden daher nur vereinzelt Hochhäuser gebaut.

    Auf Rotterdam trifft der zweite Punkt zu, und das ist eindeutig der schlechtere Grund.


    Das mittelalterliche und gründerzeitliche Rotterdam wurde im Zweiten Weltkrieg durch deutsche und alliierte Luftangriffe fast völlig zerstört.

    Danach war der bedeutende Hafen die eigentliche Identität der Stadt, ähnlich wie der Kohlebergbau im Ruhrgebiet.

    Diese Identität ging verloren, als sich der Hafen immer mehr in Richtung Nordsee verlagerte und durch Wirtschaftskrisen viele Menschen ihre Arbeit verloren.

    Hinzu kam die Amerikanisierung der Stadt mit vielen Schnellstraßen und dem Bau ausgedehnter Vorstädte. Das Zentrum bestand schließlich zu großen Teilen aus riesigen, ungenutzten Hafenflächen und heruntergekommenen Arbeitersiedlungen.

    Es gab also eine große gestalterische Freiheit und die politische Vorgabe, etwas daraus zu machen, denn Rotterdam ist nach Amsterdam die wichtigste Stadt der Niederlande.

    Es ist relativ logisch, dass man städtebaulich auf Hochhauscluster setzt, weil man so die weit auseinander liegenden Stadtteile optisch am besten verbinden und der Stadt ein neues, unverwechselbares Gesicht geben kann. Das ist gelungen und doch ist Rotterdam langfristig zum Scheitern verurteilt. Denn Rotterdam ist eben keine echte Finanzmetropole und auch kein politisches Zentrum. Die enormen Kapazitäten an Büroflächen werden überhaupt nicht benötigt und führen schon jetzt zu einem Leerstand von 17 Prozent, der durch kurzfristige Zwischenvermietungen noch geschönt wird. Trotzdem will man viele weitere Hochhäuser bauen und hofft, dass die Stadt dadurch für Investoren attraktiver wird. Das ist ein bisschen wie bei einer Frau, die hofft, durch immer neue Schönheitsoperationen jung und attraktiv zu bleiben. Aber das Alter ist eine Tatsache, die sich nicht ändern lässt, und Überkapazitäten sind auch eine. Ein leeres Hochhausviertel, durch das der Wind pfeift, ist viel trauriger als ein heruntergekommenes Hafenviertel, das durchaus poetisch sein kann.

    Köln macht manches falsch, aber am Deutzer Hafen vieles richtig: kompakte Wohnbebauung mit unterschiedlichen Höhen und Fassaden (Deutzer Block), lärmgeschützt und ohne Verschattung. Schule, Kindergärten, Kulturzentrum, kleine Konzerthalle, Markt und Schwimmbad. Dazu bezahlbares Wohnen in alten Hafengebäuden und Bürogebäude in vermietbaren Größen. Alles gut!

    Unter diesem Link findet ihr aktuelle Informationen zum derzeit größten Wohnungsbauprojekt in Köln mit über 750 Wohnungen.

    Der Baustart ist im Juli erfolgt.


    Nach Rückbau der Hochhäuser: Großes Kölner Wohnprojekt entsteht auf ehemaligem Gelände der „Deutschen Welle“ (msn.com)


    Hier noch zwei Visualisierungen:


    AA1eW4I5.img (1588×1080) (img-s-msn-com.akamaized.net)

    (Vogelperspektive)


    1683621235687 (800×461) (licdn.com)

    (Quartiersplatz)

    Hier gibt es neue Visualisierungen für das Projekt:


    Home - Amelis Köln (amelis-koeln.de)


    Der niederländische Einfluss durch das Büro West8 ist unübersehbar.

    Ein- und Mehrfamilienhäuser im traditionellen Stil, oft mit Satteldach und Fassaden aus Klinker und Holz.

    Straßenbegleitende Alleen und Hecken sowie ein großzügiger Fahrradweg.

    Ein kleiner See wurde inzwischen verlegt und neu angelegt (siehe Teilprojekte).

    Altstadt/Mauritiusviertel


    WVM-Projekt in der schmalen Huhnsgasse, 30 Wohnungen in zwei Gebäuden.



    Neues Wohnhaus (Weyerstraße/Barbarossaplatz)


    Bilder: tieko

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    Projektentwickler wie die Gerch-Group verkaufen die Bürogebäude in der Regel vorab an institutionelle Investoren.

    Diese haben noch viel Liquidität, die sie vor der Inflation schützen wollen. Da ist ein Bürogebäude in bester Lage eine sehr gute Möglichkeit, das Geld zu binden.


    Als Mieter finden sich solvente Unternehmen, die Wert auf eine prestigeträchtige Lage legen.

    Gerade solche Mieter wollen aber sicher nicht neben einer stillgelegten Ruine einziehen, insofern glaube ich, dass die Gerch-Group an einer Fertigstellung sehr interessiert ist. Die Stadt sollte sich also nicht einschüchtern lassen.


    Außerdem würde ein Nachgeben dazu führen, dass andere Investoren in Zukunft ähnliche Forderungen stellen und die Verhandlungsposition der Stadt nachhaltig geschwächt wird.

    Nach über einem Jahr wurde es mal wieder Zeit für einen Blick in den Mülheimer Norden.

    Der Schanzenplatz ist mittlerweile recht grün geworden. Cafés und Restaurants haben eröffnet.


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    Das Moxy Hotel hat den Betrieb aufgenommen; auch hier gibt es nun ein Restaurant.


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    Blick vom Hotel zum Platz.


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    Dreht man sich nun um, sieht man die restlichen bisher entstandenen Neubauten.


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    Die Deutschland Zentrale von Renault ist in das fertiggestellte Lofthaus gezogen.


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    Der Platz zwischen Loft-und Güterhaus wurde recht aufwendig gestaltet.


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    Am Güterhaus ist immer noch ein Gerüst angebracht. Das Gebäude soll bereits vollständig vermietet sein.

    Auf dem Grundstück davor soll der Scala-Turm entstehen. Das zukünftige Highlight des Quartiers.


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    Das neueste Projekt ist der sogenannte "Hangar". Hier sollen Büros, Fitness und ein Restaurant Platz finden.


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    Zum Abschluss ein Blick auf die Rückseiten der Neubauten.


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    Bilder: tieko