In den nächsten Tagen werden im 19. Bezirk diese beiden Barockhäuser aus den 1720er Jahren abgerissen:
http://media05.regionaut.meinb…014/05/03/6287736_web.jpg
In den nächsten Tagen werden im 19. Bezirk diese beiden Barockhäuser aus den 1720er Jahren abgerissen:
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Weiß denn eigentlich wer, was mit dem Grundstück neben dem Scandic los ist? Ist das was Konkretes geplant? Diese Brache lässt den Platz noch etwas unfertig aussehen.
Im 9. Bezirk werden diese beiden Häuser aus dem 19. Jahrhundert - darunter ein Biedermeierhaus der 1830er Jahre - abgerissen:
Im 19. Bezirk wird das in einem Gründerzeitler untergebrachte studentische Veranstaltungszentrum Tüwi abgerissen:
http://tuewi.action.at/sites/t…es/story/Street_1_700.jpg
Ersetzt wird es durch diesen Neubau:
In Wien wurden in den letzten 5 Jahren übrigens 583 Gründerzeitler abgerissen:
Durch den neuen Hauptbahnhof steigt der Druck des Immobilienmarktes auf die Umgebung, und so beginnen die ersten nicht mehr rentablen Gründerzeitler zu fallen. Am Wiedner Gürtel wird dieses Gründerzeithaus abgerissen und durch eine Investorenkiste ersetzt:
In der Donaufelder Straße im 22. Bezirk wird dieses herrliche Jugendstilhaus von 1905 abgerissen:
http://donaufeld.files.wordpre…e241erbaut1905bis1906.jpg
Ersetzt wird es durch diese Scheußlichkeit:
In der Borschekgasse 14 im 9. Bezirk wird ein intaktes Gründerzeitensemble zerstört und dieser schöne Gründerzeitler abgerissen:
http://bezirksmuseum.info/date…/a_f/Borschkegasse_14.jpg
Ersetzt wird er durch diesen Neubau:
Das Unternehmen scheint ein ziemlich rabiater Akteur zu sein
Allerdings. Dieses - wenn auch eher schmucklose - historische Gebäude in der Gumpendorfer Straße 57 wird vom selben Unternehmen abgerissen:
Im 2. Bezirk Leopoldstadt wird ein intakter Straßenzug mit Gründerzeitbebauung zerstört und diese beiden Wohnhäuser wohl aus den 1860er Jahren abgerissen:
http://media05.regionaut.meinb…530035_web.jpg?1386331276
Ersetzt werden sie durch dieses Schmuckstück:
Heute mal ein Beispiel für den länger zurückliegenden Abriss eines architektonischen Juwels - die 1725 fertiggestellte barocke Florianikirche im 5. Bezirk, die 1965 aus Verkehrsplanungsgründen abgerissen wurde.
Hier ein Bild von St.Florian 1939 (Gemeinfreies Bild aus wikimedia):
Und der wenige Meter daneben errichtete Neubau, der die Kirche ersetzte:
Im 4. Bezirk wurde nun der Abriss der rund 150 Jahre alten Bösendorfer-Klavierfabrik abgeschlossen. Hier das Gebäude kurz vor dem Abriss (Quelle: http://images.derstandard.at/2012/07/06/1341526614274.jpg):
http://images.derstandard.at/2012/07/06/1341526614274.jpg
(Quelle:http://www.boesendorfer.com/bo…oesendorfer_5075686.jpg):
http://www.boesendorfer.com/bo…/boesendorfer_5075686.jpg
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Und hier der Neubau, durch den der Bau ersetzt wird (Quelle: http://www.realtreuhand.at/eBu…1711124570-1-25-NA.jpeg):
http://www.realtreuhand.at/eBu…931711124570-1-25-NA.jpeg
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Heute einmal ein Beispiel für den Abriss noch wesentlich älterer Bausubstanz. Im 2. Bezirk wurde 2010 dieses gut erhaltene, frühklassizistische Wohnhaus von 1788 abgerissen (Quelle: http://www.idms.at/images/IDMS…sse_3_DSCN3668_a_kl.jpg):
http://www.idms.at/images/IDMS…gasse_3_DSCN3668_a_kl.jpg
Und hier der Neubau, durch den es ersetzt wurde (Quelle: http://cache1.willhaben.apa.ne…545/360/50_15124281.jpg):
http://cache1.willhaben.apa.ne…0/545/360/50_15124281.jpg
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Es stimmt schon, dass Wien im Zweiten Weltkrieg einiges abbekommen hat, aber mit insgesamt 20% zerstörten oder beschädigten Gebäuden ist die Stadt im Vergleich zu deutschen Großstädten sehr glimpflich davongekommen. Die im Krieg zerstörten Gebäude wurden i.d.R. nicht rekonstruiert, sondern durch Neubauten ersetzt (Eine Ausnahme ist bspw. die im Krieg zerstörte und später originalgetreu rekonstruierte Staatsoper). Bauten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts dominieren das Stadtbild weiterhin sehr stark, sogar außerhalb des Stadtzentrums. Daran haben auch die 50er-70er Jahre nicht viel geändert, da Wien - nachträglich gesehen - das Glück hatte, von den 50er bis 80er Jahren eine stark schrumpfende und ökonomisch darbende Stadt zu sein, sodass einfach kein besonders großer Bedarf nach Neubauten bestand und Wien diese Periode ohne allzu große Verheerungen überstand. Das, was damals an neuen Großsiedlungen gebaut wurde, entstand überwiegend außerhalb der historischen Innenstadt, bspw. im 21., 22., 23. und 10. Bezirk. Auch Entstuckungen, wie man sie bspw. in Berlin an den meisten erhaltenen Altbauten findet, waren in Wien relativ selten. Wien erlebt momentan seit etwa 10 Jahren den ersten richtigen Boom seit dem Ersten Weltkrieg, und der schlägt sich eben auch im Abriss von viel historischer Architektur nieder, den man in Westdeutschland in den 50er, 60er und frühen 70er Jahren findet, als die meisten deutschen Großstädte ihren vorläufigen Höhepunkt der Bevölkerungsentwicklung erreichten.
Da stimme ich insofern zu, als in einer Stadt mit über 16 000 historischen Gebäuden tatsächlich nicht jede schmucklos-triste Mietskaserne unbedingt schützenswert sein muss, nur weil sie alt ist. Eine prosperierende und stark wachsende Stadt kann sich schließlich nicht völlig musealisieren, das geht in kleinen, praktisch nur vom Tourismus lebenden Städten wie Venedig, aber nicht in einer Millionenstadt. Schmerzlich in Wien ist aber, dass a.) auch zahlreiche historische Gebäude überdurchschnittlicher Qualität wie der oben gezeigte Jugendstilbau geopfert werden und dass diese Bauten b.) in der Regel durch den grausamsten Investorenschrott von Münchener Niveau ersetzt werden, der in ein paar Jahrzehnten selbst wieder reif für den Abriss sein wird.
Ja, in der Regel werden solche Abrissprojekte in Wien problemlos durchgewunken, es existiert kein wirkliches Problembewusstsein. Das wird sich wohl erst einstellen, wenn die Lücken im Stadtbild irreparabel groß geworden sind.
Hier noch ein kurz vor dem Abriss stehendes Gebäude - die historische Kinderklinik auf dem Gelände des Allgemeinen Krankenhauses, ein 1909 errichteter Jugendstilbau des Ringstraßenarchitekten Förster (Bildquelle: http://cdn1.vienna.at/2012/04/…h-J-Schimek-600x386.jpg):
(Bildquelle: http://austria-forum.org/attac…um%20Alten%20AKH/1Med.jpg)
Hier übrigens noch ein Artikel von 2012 zum Thema, laut dem pro Jahr sogar 170 historische Bauten abgerissen werden:
http://www.immobilien-monitor.…in-wien-werden-abgerissen
Und hier ein Bild des im Artikel besprochenen, letztes Jahr abgerissenen Gründerzeit-Eckbaus (Quelle: http://www.wienerbezirksblatt.….jpg&width=800&height=600)
http://www.wienerbezirksblatt.….jpg&width=800&height=600
Und das neue Hotel, durch das es ersetzt wird (Eröffnung diesen Herbst. Quelle: http://www.ibis.com/photos/9034_ho_00_p_346x260.jpg)
http://www.ibis.com/photos/9034_ho_00_p_346x260.jpg
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Nein - Proteste oder Initiativen gegen die Zerstörung der historischen Bausubstanz wären mir nicht bekannt. Dafür kocht jedesmal die Volksseele über, wenn eine Brachfläche oder ein vergammeltes Parkhaus durch moderne Hochhäuser mit Spitzendesign ersetzt werden sollen...
Wien hat nicht nur mehr historische Architektur als jede andere Stadt Mitteleuropas (Etwa 16 000 vor 1918 errichtete Gebäude), sondern gleichzeitig auch die höchste Zerstörungsrate ebendieser historischen Architektur: Jährlich werden in Wien durchschnittlich 150 vor dem Ersten Weltkrieg errichtete Gebäude abgerissen, überwiegend Gründerzeitler, aber teilweise auch noch ältere Architektur aus Klassizismus und Barock. Durch den aktuellen Boom - Wien wächst jährlich um etwa 20 000 Einwohner - ist ein reges Baufieber ausgebrochen, dem auch immer mehr historische Bausubstanz zum Opfer fällt, bei der in Wien recht unbedenklicher Kahlschlag betrieben wird, wohl, weil im Gegensatz zu den kriegszerstörten deutschen Großstädten noch soviel davon steht, dass ein paar hundert Gründerzeitler mehr oder weniger im Stadtbild kaum auffallen. Inzwischen werden die Lücken allerdings sehr fühlbar und droht der historische Charakter des Stadtbildes außerhalb der touristisch am stärksten frequentierten inneren Bezirke teilweise verlorenzugehen. Bei jedem längeren Spaziergang durch Wien komme ich an gut einem halben Dutzend in Abriss befindlichen Gründerzeitlern vorbei. In diesem Thread möchte ich nach und nach einige Abrisse dokumentieren.
Ich beginne mit dem bevorstehenden Abriss eines rech dekorierten, wohl aus den 1880er Jahren stammenden Gründerzeitlers im 12. Bezirk Meidling, der einem 60m-Hochhausstummel weichen soll.
Hier der Abrisskandidat (Quelle: http://media05.regionaut.meinb…8490_web.jpg?1378977731):
Und hier der 60m-Stummel, der ihn ersetzen soll (Quelle: http://media05.regionaut.meinb…0664_web.jpg?1371566786):
Hm, die entstehenden Wohnungen um die Friedrichswerdersche Kirche werden wohl sowieso nur als Investitionsobjekte gekauft und nicht bewohnt werden. Ähnlich sieht es bspw. in München mit den Luxusblöcken Luisenstraße/Sophienstraße/Karlstraße aus: Tolle Architektur mit liebevoller Detailgestaltung, aber trotz enormen Bauvolumens und mW fast vollständiger Vermietungs/Verkaufsquote gähnende Leere, so gut wie nie ein Mensch zu sehen.