Beiträge von Malyan

    Triiiple (3x ca. 100m, in Planung)

    Auf dem Gelände des ehemaligen Zollamtes nahe des Donaukanals im 3. Bezirk und direkt an das neue Büroquartier TownTown anschließend ist ein Komplex aus drei Türmen mit gemischter Nutzung geplant, die Büros und bis zu 1000 Wohnungen umfassen soll (Wobei mir nicht ganz klar ist, wie man in drei Midrises 1000 Wohnungen unterbringen will). Das Investitionsvolumen beträgt rund 400 Millionen Euro, die Höhe der Türme solle jedenfalls über 85m betragen, eine genaue Höhe wurde allerdings noch nicht genannt.


    Hier einige Renderings des vorläufigen Designs:





    (Bilder von http://www.triiiple.at)

    Ja, dass das Viertel einen etwas sterilen und außerhalb der Bürozeiten leblosen Charakter annehmen könnte, ist auch meine Befürchtung. Trotz der ausgewogenen Mischung aus Wohnungen und Büros und der unmittelbaren Nachbarschaft von kleinteilig dicht bebauten Vierteln fürchte ich, dass eine solche Ansammlung großer Solitäre zwar aus etwas Entfernung beeindruckend aussehen mag, aber im Inneren keine so große Aufenthaltsqualität haben wird, eine große Passantenfrequenz anzuziehen. Insbesondere die für die Belebung eines Viertels so entscheidende Gestaltung des Erdgeschoßes scheint bei den Midrises fast durchweg verschenkt zu werden. Und weiträumige Flachbauten (Naja, immerhin 50 Meter, könnte hier aber viel mehr sein) wie der Erste Bank Campus am rechten Rand des Renderings kommen mir in einer Stadt wie Wien, die bei bereits sehr, sehr dichter Bebauung ein starkes kontinuierliches Bevölkerungswachstum hat, schon fast als verantwortungslose Platzverschwendung vor. Im Gegensatz zu Berlin hat Wien nun weiß Gott kein großes Angebot an bebaubaren Brachflächen.

    Meines Wissens wird jedes der "Stelzenhäuser" mindestens zwei starke zusätzliche Betonpfeiler bekommen, anders wäre das statisch wohl auch nicht möglich. Allerdings handelt es sich sowieso noch nicht um das finale Design, dieser Teil des neuen Bahnhofsviertels ist noch in Planung.ix ist bisher nur das Design für die schon in Bau befindliche neue ÖBB-Zentrale (Mit knapp 90m der höchste Turm des Clusters) sowie für ein oder zwei weitere Midrises unmittelbar am Bahnhof.


    Das ist schon einiges an Fläche, was dort hingeklotzt wird ... und dazu noch in bester Lage! Das wird den Bau von Highrises in Wien zumindest mittelfristig stark hemmen.


    Da wäre ich nicht so pessimistisch, momentan sieht die Hochhausentwicklung Wiens nicht schlecht aus, und dank des starken Wachstums der Stadt wird sich das so bald wahrscheinlich auch nicht ändern:


    -DC 1 Tower (220m, in Bau)
    -Wohnhochhaus City Gate (100m, in Bau)
    -DC 2 Tower (160m, in Planung)
    -Wohnhochhaus Danube Flats (148m, in Planung)
    -Marina Tower, (130m, in Planung)
    -2. TownTown-Turm (80-90m, in Planung)
    -Triiple (3 Türme von etwa 70-100m, in Planung)
    -Etliche Midrises am Nordwestbahnhof
    -Neues Zentrum Kagran (2-3 Türme von 100-150m, in Planung)

    Wahrscheinlich müssen mindestens 70 Prozent der Wohnungen in Berlin in staatlicher Hand sein mit staatlich diktierten Mietpreisen. Hinzu kommt - so könnte ich mir vorstellen - eine Zuzugsbeschränkung für Menschen, die mehr als 100 Prozent über dem Existenzminimum verdienen. Leute, die schon in Berlin wohnen und mehr als 300 Prozent des EM erwirtschaften wird die überschiessende Summe mit 100 Prozent versteuert.


    Wäre schon einmal kein schlechter Anfang.

    Grundgütiger, was soll denn dieses verunglückte tempelartige Gartenhaus? Sieht aus wie Baumarkt-Prunk in einem serbischen Neureichenviertel. Dass eine solche Geschmacksverirrung genehmigt wird, hätte ich nicht einmal in Berlin erwartet. Naja, wenigstens sieht man es nicht von der Straße aus.

    Allerdings. Dynamisch wirkende Höhenschwankungen der Bebauung lassen einen Straßenzug unvergleichlich lebendiger und urbaner erscheinen als eine konsequent durchgehaltene gemeinsame Traufhöhe aller Gebäude einer Straße (Wobei selbst dann, wenn man eine monotone Einheitshöhe aller Gebäude ánstrebt, in Berlin diese Einheitshöhe sinnvollerweise eher bei modernen Maßen als denen des frühen 19. Jahrhunderts liegen müsste, da in Berlin seit der Zerstörung der Stadt die wenigen verbliebenen Altbauten viel eher die Einheitlichkeit der fast ganz modernen Stadt störende isolierte Fremdkörper sind, anders als in Paris oder Wien, wo sie noch immer die Standardbebauung darstellen).

    War in der hier so hoch geschätzten Gründerzeit übrigens überall üblich. In Wien sieht man noch heute oft sechs-bis siebengeschoßige riesige Gründerzeitmietskasernen neben zweigeschoßigen klassizistischen und Biedermeierhäuschen, ohne dass irgendjemand was dabei fand, eine Weile habe ich in einem eingeschoßigen, geduckten Barockhäuschen direkt neben einem viergeschoßigen Gründerzeitkasten gewohnt und fand den Kontrast ziemlich reizvoll. Mir erschließt sich nicht, weshalb man ausgerechnet die durchschnittliche Gebäudehöhe um 1850 als ewiges Maß aller Dinge einfrieren soll. Eine völlige Maßstabssprengung war es auch, als im Hoch- und Spätmittelalter neben die vorherrschenden knapp über 2 Meter hohen Lehm- und Holzhütten erstmals mehrgeschoßige Stadthäuser aus Stein und Fachwerk gebaut wurden, von der irrsinnigen Maßstabssprengung durch die Großkirchen der Gotik mal ganz zu schweigen. Man muss es immer wieder festhalten: Der museale Konservierungswahn dieser Jahre ist das Ahistorischste, was man sich nur denken kann.

    Batumi ist allerdings eine sehr spezielle Stadt, im georgischen Binnenland sieht es erheblich anders aus, Batumi ist eben seit der russischen Zeit im 19. Jahrhundert stark durch mondänen Badetourismus geprägt, heute wieder stark getragen von russischen und türkischen Investoren mit ihrem etwas bizarren architektonischen Geschmack.