Ich selbst bedaure die Entwürfe, da sie die eigentlich Grundidee das Mercatorviertel kleinteilig in Erinnerung an die Vorgeschichte zu entwickeln, nicht mehr erkennen lässt. Es wiederholt sich hier die Erfahrung, die derzeit neben dem Hbf gemacht wird: es entstehen Neubauten, jedoch ohne architektonischen Reiz und ohne Zugewinn für das Stadtbild.
Das Mercatorviertel sollte doch einen eigenen gemütlichen Charme gewinnen, durch Anspielung auf die mittelalterliche kleinteilige Bebauung, in moderner Variante. So der Masterplan. Nun könnte der voluminöse Hotelblock des Premier Inn ebenso am Hbf entstehen und verweist am Rathaus nicht auf die historische Lage. Und ins innere des Quartiers sollte nach Masterplan vor allem eine giebalartige Gestaltung umgesetzt werden. Sollte solches wie das Nexus-Haus in das Quartier hinein errichtet werden, weicht man somit vollständig von der Planung und der Zielrichtung ab. Ergebnis wie auf dem Bild: neben dem Mercatorhaus mit Stufengiebel und Fensterläden würde man nebenan auf eine blinde schmucklose Wand schauen, die gut Platz für Graffiti bietet. Wer will sich da gern, wie auf dem Bild, an solchem Ort erfreut auf eine Bank niederlassen?
Wie bereits mit LANUV, Hostel, Polizei-Hochschule neben dem Bahnhof zwar Neues entsteht, ohne äußere ansprechende Gestaltung, so scheint es auch direkt bei Rathaus und Salvatorkirche es ebenso zu geschehen: Hauptsache, es wird Neues gebaut und es gibt Investoren, um Brachen zu füllen, aber Chance für Charme, Attraktivität, Ausdruckskraft wird aus meiner Sicht vertan.