Ich war gerade in München und habe u.a. das Museumsviertel besucht. Ohne zu wissen, daß es sich bei diesem Gebäude um einen Neubau handelt, war ich total abgeschreckt von der spröden, monotonen Architektur. Nie hätte ich vermutet, daß es sich hierbei sogar um ein Museum handelt, wobei das auf den 2.Blick hätte klar werden können. Die Eingangssituation ist, trotz des ordentlichen, tiefergelegten Portals, völlig unklar, die Außenraumgestaltung nicht gut.
Das Museum Brandhorst ist zwar hübsch, aber m.M. auch städtebaulich unklar organisiert. Hier wurde eine Chance vertan, durch ein vernünftiges städtebauliches Konzept die Museumsneubauten zusammenzuknüpfen. Schade.
Was ist eigentlich mit dem "Kristallmuseum" geplant? Vielleicht kann ja langfristig hier mit einem geschickten Neubau der Schaden begrenzt werden.
So können sich Meinungen unterscheiden:
Ich persönlich finde das Gebäude weiterhin ziemlich gelungen, obwohl ich es seit Januar (ich wohne bis Ende Oktober noch in Schweden) nicht mehr "live" gesehen habe (ich freue mich über alle weiteren Fotos ).
Der Bau greift den Grundriss der alten Pinakothek wieder auf und bildet durch die Analogie zur alten Pinakothek mit der langgezogenen einheitlichen Fassade eine gelungene südliche Abgrenzung des Museumsviertel. Die alternativen Entwürfe hatten die gleiche Kleinteiligkeit und "Unruhe" wie das ehemalige dort stehende Südgelände der TU München. Beim Vorher - Nachher - Vergleich ist es, in meinen Augen, eine deutliche Aufwertung des Viertels.
Des weiteren bin ich begeistert wie weit die unterschiedliche Nutzung (Hochschule für Film und Fernsehen und ägyptisches Museum) durch eine gelungene Fassadengestaltung optisch sichtbar ist. Eine moderne Glasfasade symbolisch für eine moderne Universität kombiniert mit einer Stein(?)fasade als Symbol fürs Ägyptische Museum. Diese Trennung wird konsequent verfolgt und ist auch bei den jeweiligen Eingängen ersichtlich. Der Entwurf ist durchdacht und davon gibt es leider in München zu wenige!
Zugegeben hätte die Bebauung an der Arcis- bzw. Barerstraße deutlich dichter ausfallen können, aber man findet immer ein Haar in der Suppe.
€: Der Umzug des mathematischen Instituts der LMU ist zumindest aus architektonischer Sicht begrüßenswert. Als persönlich Leidtragender von Garchikovski bin ich aber weiterhin grundsätzlich gegen die Auslagerung studentischer Einrichtung an den Arsch der Welt.
Gerüchteweise habe ich jedoch gehört, dass der Bau auf Grund seiner besonderen Statik (keine Säulen!?) unter Denkmalschutz steht!? Weiß jemand genaueres?