Noch etwas für die Seele der Rekonstruktions-Freunde:
Wolkenburg
Vorher:
http://www.bilderbuch-koeln.de…r_stadt_historisch_118255
Nachher:
http://www.bilderbuch-koeln.de…denkmal_konservator_96202
Noch etwas für die Seele der Rekonstruktions-Freunde:
Wolkenburg
Vorher:
http://www.bilderbuch-koeln.de…r_stadt_historisch_118255
Nachher:
http://www.bilderbuch-koeln.de…denkmal_konservator_96202
Zu Deinem Beispiel am Griechenmarkt:
"Rund um den Kleinen und Großen Griechenmarkt war über Jahrhunderte das Wohnviertel der einfachen und armen Bürger von Köln. Viele kleine Häuser wurden auf engstem Raum in sehr schmalen Gassen errichtet. Infolgedessen waren die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs für die Bevölkerung verheerend. Das Viertel wurde komplett zerstört, da die durch Brandbomben verursachten Feuer von einem Haus zum anderen überschlugen. Durch den damit verbundenen Kamineffekt erstickten viele Bürger unterhalb der Flammenwalzen. Das einzige Wohngebäude, das den Krieg ohne Zerstörung überstand, ist die im 16. Jahrhundert erbaute ehemalige Hausbrauerei Im Bachem am östlichen Ende des Großen Griechenmarkts."
http://www.bilderbuch-koeln.de…er_dick_historisch_418246
Was hätte man denn da Wiederaufbauen/Rekonstruieren sollen? Ich finde, man sollte die Kirche mal im Ort lassen. M.E. haben die Kölner dank ihres Pragmatismus beim Wiederaufbau sehr gute Arbeit geleistet. Statt armseliger Unterkünfte sind moderne Wohnhäuser entstanden. Und das in denkbar kurzer und in äußerst schwieriger Zeit. Jeder, der hier eine Rekonstruktion befürwortet, kann dies doch tun. Geld scheint bei Euch ja keine Rolle zu spielen. Also, einfach ein Haus/Grundstück erwerben und loslegen! Dabei aber bitte nicht auf Denkmal-AfA setzen. Denn ich werde diese Liebhaberein über meine Steuern nicht mitfinanzieren.
Leipzig ist eine der schönsten Großstädte Deutschlands, viel sanierte Altbausubstanz, aber auch sehr tolle, WIRKLICH moderne Neubauten. Ich kenne die meisten der gezeigten Häuser, einige sogar von innen.
Und ja, es gibt dort andere finanzielle Anreize. Zum einen steuerliche Förderungen aber auch einfache wirtschaftliche Anreize. In Leipzig gibt es nicht diese Wohnungsnot wie etwa in Köln. Dadurch ist bereits der Anschaffungspreis einer Immobilie für den Eigentümer/Investor deutlich niedriger, der Spielraum für eine Luxussanierung entsprechend höher – und Vater Staat finanziert mit. Eine derartige Investition wäre in Köln nicht machbar bzw. nicht lohnenswert, denn die Wohnungen können hier auch ohne großen Sanierungsaufwand teuer vermietet werden. Eine Investition nach Leipziger Art würde nur Rendite kosten. Aber auch eine Wohnungseigentümergemeinschaft ist mit solchen Investitionen in Köln meist überfordert. Kein Wunder, wenn man bedenkt, wie hoch deren Finanzierungsaufwand monatlich ist.
Durch vielfachen Leerstand (zumindest in der Vergangenheit, Leipzig hat nach der Wende ca. 200.000 Einwohner eingebüßt) suchen sich Mieter ihre Wohnungen in attraktiven Immobilien. Es kam in der Vergangenheit oft vor, dass z.B. Eckhäuser (Altbauten) an belebten Straßen abgerissen wurden, weil die Wohnungen nicht so nachgefragt sind – schlechter Grundriss, an zwei Seiten Verkehrslärm. Für 6-7 Euro den Quadratmeter kann man in Leipzig einiges erwarten: schicke Altbauwohnung, topsaniert, in tollem Viertel … und der Vermieter baut auf Wunsch gern noch eine Küche ein, und der Makler musste noch nie vom Mieter gezahlt werden. Kein Scherz.
Mein Eindruck ist aber auch, dass die Menschen in Leipzig einen höheren Anspruch an Ihre Behausung und an das Stadtbild allgemein stellen, die Kölner sind vielleicht schneller zufrieden. Außerdem gibt es in Leipzig einen strengen Denkmalschutz, der tatsächlich hart durchgreift. Mir ist ein Fall bekannt, da musste ein Investor sämtliche Holzfenster austauschen/neu streichen, weil der Farbton nicht authentisch war.
Es gibt in Köln Beispiele, für eine gelungene Wiederherstellung der ursprünglichen Stuckfassade.
Schon seit der Zerstörung im 2. Weltkrieg bis heute gibt es Eigentümer, die sich dafür einsetzen. Aber das wird alles eine Frage des Geldes sein. Vermutlich sind kleine Investoren engagierter als institutionelle Anleger.
Hier einige Beispiele, die ich auf die Schnelle gefunden habe, bzw. die ich teilweise bereits gepostet hatte:
Hansaring:
Vorher:
http://www.bilderbuch-koeln.de…r_stadt_historisch_101991
http://www.bilderbuch-koeln.de…r_stadt_historisch_105794 (linkes Haus)
Nachher:
http://www.bilderbuch-koeln.de…alte_fassade_stuck_375241
http://www.bilderbuch-koeln.de…_nord_hansaring_37_450993 (linkes Haus)
Beispiele aus Ehrenfeld:
http://www.deutsches-architekt…hp?p=362875&postcount=445
Rekonstruktion des ursprünglichen Daches: http://www.deutsches-architekt…php?p=459265&postcount=36
Beispiel vom Eigelstein:
Vorher: http://www.bilderbuch-koeln.de…mnasium_hochschule_400721
Nachher: http://www.bilderbuch-koeln.de…a%C3%9Fe_eigelstein_22388
Frühere Beispiele:
Haus Bachem, Severinsstraße:
Während der Wiederherstellung:
http://www.bilderbuch-koeln.de…r_stadt_historisch_115650 (War komplett ausgebrannt - nur Teile der Außenmauern blieben stehen)
Nachher:
http://www.bilderbuch-koeln.de…r_stadt_historisch_132130
Overstolzenhaus, Filzengraben:
Während der Wiederherstellung: http://www.bilderbuch-koeln.de…r_stadt_historisch_136316
Nachher: http://www.bilderbuch-koeln.de…r_stadt_historisch_136330
Und, vielleicht beruhigt sich die Diskussion dadurch ein wenig. Und wenn schon darüber diskutiert werden muss, dann bitte Differenzierter und Fundierter. Sonst macht es keinen Spaß.
Ich kann den Sinn dieser Diskussion nicht mehr erkennen. Von London bis Brügge reichen hier die Referenzen. Jede Stadt hat eine eigene Geschichte. Brügge z.B., einst eine florierende Hafenstadt, starb schon im späten Mittelalter aus, weil der Hafenzufluss versandete. Bis ins 19 Jahrhundert hinein herrschte Stillstand. Die Stadt hat sich bis in Neuzeit überhaupt nicht mehr entwickelt und wurde dann als Kulturstadt wiederentdeckt.
Auch Köln wurde durch die Festungsmauern lange Zeit konserviert, blieb dabei aber immer lebendige Handelsstadt.
Soviel zur Historie. Aber mal praktisch gedacht. Wer bevorzugt denn das Wohnen in mittelalterlichen Wohnungen? Mit wenig Licht, kleinen Räumen, beengten Gassen, dunklen Brandmauern und schlechter Energiebilanz? Dazu mit notdürftig angebauten Badezimmern? Oder geht es hier nur um die Kulisse und dahinter alles schön mit modernem Wohnkomfort?
Köln ist eine Industrie- und Handelsstadt. Tourismus spielt eine untergeordnete Rolle. Daher sehe ich da keinen Bedarf, über das Martins-Viertel hinaus zu rekonstruieren, wenn keine Substanz vorhanden ist. Wer sollte das auch bezahlen?
@ Goanna: Beeindruckend argumentierter Artikel. Dem kann ich nichts hinzufügen! Ich würde mir mehr Kommentare wünschen, die ebenso reflektiert sind und eine hervorragende Kenntnis über die Gegegebenheiten aufweisen.
Schon schade, wie lange sich solche Projekte immer hinziehen. Vor langer Zeit hatte ich hierzu schon einmal etwas geschrieben. So sehe ich es noch heute:
Ich finde die Nachricht großartig. Eine kleine aber feine Shopping-Adresse fehlt in diesem Bereich. Die Hohe Straße hat anspruchsvollen Touristen nichts zu bieten und die Mittelstraße mit Ihren Boutiquen ist zu weit entfernt. Und letztlich ist es genau das, was Städtereisende möchten: auf bequeme Weise die Stadt besichtigen und Shoppen, da ist das Areal zwischen Dom und Altstadt perfekt!
Im Übrigen hat Kunst, Kultur, Kirche und Kommerz in Köln schon von jeher einen Einklang gebildet. Kurz: wir Kölner wussten schon immer, wie wir den Pilgern das Geld aus der Tasche ziehen können
Die auf der Corio-Internetseite gezeigten Projekte sind für die ausgewiesene Lage sicher nicht geeignet. Sehr gut vorstellen könnte ich mir dagegen eine ähnliche Bebauung wie die "Münster-Arkaden" Nahe des Prinzipalmarkts, vielleicht sogar mit dem bestehenden WDR-Gebäude?. Der Münsteraner Bau fügte sich harmonisch in die Altstadt ein und bietet eine unterschiedliche Fassadenstruktur.
http://www.architekten24.de/pr…ebersicht/5627/index.html
http://www.kleihues.com/index.php?muenster-arcaden-1
Hier ein Foto vom oben beschriebenen Bau, kurz vor der Entfernung der historischen Fassade: http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/99734
Da ist ganze Arbeit geleistet worden.
Unten ist nachwievor die Post drin - mit vielen Postfächern aber auch mit normalen Schaltern, obwohl da nur sehr wenig Publikumsverkehr ist. Deshalb auch meine bevorzugte Anlaufstelle
Kannste also ruhig mal reingehen.
Ich denke, die Filiale wird da auch bleiben.
Das Postgebäude ist aus meiner Sicht noch vollständig im Originalzustand, nicht nur die oberen Etagen.
Über die Qualität kann man natürlich streiten, auch, ob es in dieser Form in die City passt (aus meiner Sicht passt der Bau eher ins Gewerbegebiet von Ossendorf). Wie ich es sehe, wurde der Preis 1991 vor allem deshalb vergeben, weil der Bau den Anforderungen an die einstige Funktion besonders gut gerecht wurde (ober weil er von Schürmann ist ;-).
Siehe auch die Architektenbeschreibung: http://www.j-schuermannarchitekten.de/index.php?id=24
Denn klar ist, es ist ein Funktionsgebäude. Und wenn das Gebäude nicht mehr die ursprüngliche Funktion wahrnimmt, kann man durchaus infrage stellen, ob der Bau erhalten werden muss, bzw. ob eine Umnutzung angezeigt ist. Aber Wohnungen?!? Ich arbeite direkt um die Ecke, wohnen wollte ich da nicht!
Unglaublich aber wahr, diese Meldung gehört in "Wohnprojekte". Die Projektentwickler von Wohnimmobilien werden immer gewagter (oder verrückter, verzweifelter?). Der Gewerbebau der Post in bester NS-Fahrtlage (Tunisstraße Ecke Nordsüd-Fahrt) wird entkernt und in ein Wohngebäude gewandelt - außer EG. Die Visualisierung sieht jetzt nicht schlecht aus, mal abwarten. Die Hausadresse ist Stolkgasse.
Projektbeschreibung: http://www.cg-gruppe.de/immobi…uvau---cologneapart/18165
Bin ich der einzige, der dem Altbau in Bayenthal nicht viel abgewinnen kann? Eine „Villenartigkeit“ kann ich hier nicht erkennen. Aus meiner Sicht ein sehr einfacher Bau aus der Jahrhundertwende, der zudem noch stark entstellt bzw. vereinfacht wiederaufgebaut wurde.
Ich mag Altbauten. Aber ich denke nicht, dass man jedes Gebäude, das vor dem Krieg errichtet wurde, erhalten muss. Vor allem dann nicht, wenn man die vorhandene Fläche deutlich effizienter nutzen kann.
Ich kann dem Gebäude im heutigen Zustand deutlich mehr abgewinnen. Die Planungen wirken ziemlich banal. Ich verstehe auch nicht, warum man an einer solchen Lage Wohnungen entwickelt. Für eine Büronutzung ist das m.E. viel besser geeignet. Aber das sind wohl die Geheimisse der Immobilienwirtschaft.
Tatsächlich kann ich der Brücke etwas abgewinnen. Dadurch hat man auch heute noch das Gefühl, die Innenstadt durch ein Tor zu verlassen.
Offenbar hat nun auch die Eigentümerin des Dom-Hotels die Faxen dicke. Das Gebäude steht ja nun bereits seit 2012 leer. Die Bayerische Versorgungskammer hat den Vertrag mit dem Projektentwickler Lammerting gekündigt und will nun selbst die Projektentwicklung übernehmen.
Da scheint einiges im Argen zu liegen.
Das Wohnhaus an der Siemensstraße/Eichendorffstraße in Neuehrenfeld erhält derzeit ein neues Dach. Der Hausherr scheint sich bezüglich der Dachform am historischen Vorbild zu orientieren. Bereits vor ein Paar Jahren wurden die Kunststofffenster durch Holzfenster ersetzt.
Zustand 2010: http://www.bilderbuch-koeln.de…feld_siemensstr_34_168099
Das ist eine gute Nachricht. Wenn man sich die Referenzen vom Projektentwickler anschaut, kann man auf eine angemessene Bebauung hoffen. Scheinbar hat Momeni Erfahrung mit herausragenden Innenstadt-Lagen.
Stimmt, die Aufbauten auf dem Dach und die seitlichen Treppenhäuser sind erkennbare Veränderungen. Die sind wahrscheinlich dem Bedürfnis nach mehreren Aufzügen und den Anforderungen nach Notfall-Treppen geschuldet.
Dennoch ist die Gliederung der beiden Bauteile - Sockel und Scheibe - noch recht deutlich erkennbar. Je nach Perspektive jedoch eingeschränkt, da stimme ich dir zu.
http://www.bilderbuch-koeln.de…denkmal_konservator_80679
Das Gebäude steht ja unter Denkmalschutz, vielleicht kommt es dadurch bei künftigen Umbauten auch zu einem Rückbau von Elementen.
Das Gebäude ist auch heute noch ein Schmuckstück, finde ich. Auch die Anbauten sind aus meiner Sicht verträglich. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie es vor dem Hotel-Umbau genau aussah, aber ich glaube, die Marmor-Fassade gab es da noch nicht. Doch gerade dadurch wirkt das Gebäude zeitlos und elegant.
Vor ca. 8-9 Jahren (noch zu Crown Plaza-Zeiten) war ich einmal drin. Zu diesem Zeitpunkt war es gerade frisch renoviert worden. Ich war maßlos enttäuscht, denn man hatte alles im mediteranen Stil gewandelt - völlig unpassend.
M.E. passt zu diesem Gebäude am besten ein mid-century modern Style, also Eames & co. Aber mit dem Wechsel zu Steigenberger kann man ja hoffen.
Bei der "alten" Fassade konnte man zumindest noch eine deutliche Gliederung der Gebäudeteile feststellen. In der Visualisierung wirkt das Gebäude eher wie ein Klotz. Und, was spricht in der Altstadt eigentlich gegen ein Mansardendach?