Beiträge von kato2k8

    Konversionsprojekt Campbell Barracks

    Angrenzend zur Mark-Twain-Village soll die Campbell Barracks - ehemals Hauptquartier der US-Streitkräfte in Europa - überwiegend im Bestand umgenutzt werden.


    Bei den Campbell Barracks handelt es sich um die 1937 gebaute ehemalige Großdeutschlandkaserne, die seit den 50ern um mehrere Gebäude ergänzt wurde. Es handelt sich dabei um ein geschlossenes Ensemble, die Originalgebäude stehen als solches unter Denkmalschutz.



    Bildquelle: Bundesagentur für Immobilienaufgaben


    Vorgesehen sind:


    • Umnutzung von drei Gebäuden durch die Polizei Baden-Württemberg

      • Kriminalpolizeidirektion und Verkehrskommissariat
      • Unterbringung von 520 Arbeitsplätzen, Konzentration von 90% aller Polizeidienstposten in Heidelberg
      • Bauliche Abtrennung von 2,45 Hektar im Südwesten des Areals
      • 14700 m² BGF in zwei Altbauten und einem 2006 erstellten Neubau
      • Spätere Ausbaumöglichkeit durch mögliche Erweiterungsbauten
      • Sanierungsinvestition 24,3 Millionen Euro
      • Umsetzung 2017-2020


    • Umnutzung der ehemaligen Stallungen als Kreativwirtschaftszentrum

      • In der ehemaligen Reithalle, durch die Army als Ballsaal umgebaut, soll das Kulturhaus Karlstorbahnhof (derzeit im gleichnamigen Gebäude in der Altstadt) untergebracht werden.
      • In den Seitenflügeln nördlich und südlich soll Raum für Vermietungen an Existenzgründer im Kreativwirtschaftsbereich geschaffen werden, insgesamt rund 4000 m² Nutzfläche. Es handelt sich dabei um das dritte entsprechend genutzte Gelände der Stadt Heidelberg, die ein Vielfaches an Mietinteressenten gegenüber verfügbarem Platz hat.
      • Hinzu kommen geplant Gastronomie, Ausstellungsflächen und ein "attraktiver Außenbereich"
      • Ansiedlung von insgesamt etwa 250-350 Arbeitsplätzen.
      • Umsetzung 2017-2018


    • Umnutzung von drei Gebäuden durch die praxisHochschule (private Fachhochschule)

      • Ausbildung von akademischen nichtärztlichen Berufsbildern inkl. dualen Studiengängen
      • geplant rund 500 Studenten und Mitarbeiter
      • Lehrbetrieb der Hochschule im zentralen Torhaus
      • Nutzung eines Gebäudes für studentisches Wohnen vor Ort
      • Nutzung eines Gebäudes für einen durch dieselbe Gruppe betriebenen Kindergarten


    • Umnutzung von Einzelgebäuden durch Gewerbe

      • Ansiedlung eines IT-Unternehmens (Mobisys, SAP-Add-Ons) in einem Kasernengebäude, Umzug aus Walldorf Industriegelände in "urbaneres Umfeld"
      • ggf. ähnliche Ansiedlungen im westlichen Areal, siehe unten



    Überblick:



    Bildquelle: Kartographie Peh & Schefcik / teleinternetcafe / TH Treibhaus via Stadt Heidelberg; Ausschnitt


    Das mittig im Gelände gelegene Areal - in der Karte gelb - besteht hauptsächlich aus den nachträglich hinzu gekommenen Funktionsbauten, sowie drei der neun alten Kasernenbauten. Dieses Areal ist momentan Gegenstand eines Wettbewerbsverfahrens; ein Siegerentwurf soll hierzu bis Ende des Jahres gewählt werden.


    Es gibt momentan drei anonym gehaltene Entwürfe, die die Stadt auch (bisher) nicht veröffentlichen darf:

    • Entwurf A: Abriss des nachträglich eingebauten Verbindungsriegels des H-förmigen Gebäudes sowie der mittig gelegenen Exerzierhalle; Bebauung der Flächen vor den Stallungen mit variierenden Gebäuden sowie Bau eines Parkhauses nördlich der Stallungen
    • Entwurf B: Keine Abrisse; Ausbau der Exerzierhalle zum zentralen Gebäudeensemble, Bebauung vor den Stallungen mit Atriumgebäuden sowie nördlich und südlich mit Gewerbehöfen. Umnutzung des H-Gebäudes im Bestand als Hotel.
    • Entwurf C: Abriss der Exerzierhalle; Schließung des Ensemble der Stallungen mit zweigeschossiger Bebauung in Nord-Süd-Richtung; parallel Neubauten in Nord-Süd-Ausrichtung zwischen diesem Ensemble und dem Paradeplatz zur gewerblichen Nutzung; Bau einer Parkgarage nördlich der Stallungen sowie Gewerbe südlich. Umnutzung des H-Gebäudes im Bestand als Hotel.

    Damit man auch mal einen Überblick hat:



    Bildquelle: Kartographie Peh & Schefcik / teleinternetcafe / TH Treibhaus via Stadt Heidelberg; Ausschnitt


    Allgemeines:

    • Die Baublöcke MK1 bis MK3 sind von Osten nach Westen die drei unmittelbar nördlich der Rheinstraße.
    • Die "Spielfläche" ist hier als "Lärmschutzareal" eingezeichnet.
    • Die als "Park" verzeichnete Fläche ist heute noch zu etwa 75% versiegelt.
    • Bei allen Gebäuden ohne Flachdächer handelt es sich um Bestandsbauten.
    • Stadtgärten Süd (Bebauungsplanentwurf MTV Süd-Ost) und Campbell Barracks schließen sich im Süden an.
    • Die pink gekennzeichnete Fläche im Südwesten sind Funktionsbauten, die abgerissen und - ohne bisherige Projektierung - ggf. irgendwann neu bebaut werden sollen. Nur die beiden nördlichen Gebäude liegen in der MTV, die südlichen Bauten innerhalb der Campbell Barracks. Die beiden Gebäude wurden m.W. als Bürobau sowie als Kindergarten genutzt.


    "Sonderwohnformen":

    • Hierbei handelt es sich um zwei U-förmige Baugruppen aus insgesamt 6 Häusern, die mittig durch die Rheinstraße getrennt werden. Der nördliche Block liegt dabei in paralleler Verlängerung der Neubaublöcke MK1-MK3.
    • Eines der beiden U (südlich) wird u.a. durch die Gruppen HageButze (1 Haus) und konvisionär (1,5 Häuser) in Gemeinschaftswohnformen genutzt werden; die Häuser wurden in diesem Sommer erworben und sollen teilweise Anfang 2017 bezogen werden.
    • Das andere U (nördlich) soll abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden. Hierbei ist u.a. die Baugenossenschaft Familienheim Heidelberg involviert, aber auch eine private Baugemeinschaft. Die spätere Nutzung soll nicht ähnlich der beiden Gemeinschaftsgruppen erfolgen, allerdings auf kommerziellerer und weniger kommunarder Basis. Für diese Projekte gibt es m.W. bisher keinen Zeithorizont.

    Auf Google Earth wurden übrigens mal wieder neue Luftbilder der Bahnstadt eingespielt. Aktuell vom 05.07.2016. Man sieht darin schön wie weit die Bahnstadt bereits vorgedrungen ist.

    Energiepark

    Die Stadtwerke Heidelberg bauen 2017 bis 2018 einen Energiespeicher für ihre Fernheizkraftwerke im Industriegebiet Pfaffengrund. Der Speicher ersetzt an selber Stelle das 1986 abgerissene, damals mit 70m Höhe weithin sichtbare - und nach meiner vagen Erinnerung furchtbar häßliche - Gasometer.
    Eingebettet wird das in eine "Energiepark" genannte Erneuerung des Stadtwerkegeländes dort, in deren Rahmen in den letzten zwei Jahren ein halbes Dutzend kleine Blockheizkraftwerke im Umfeld aufgebaut wurden.


    Beim Entwurf wirds kreativ. Die Stadtwerke hatten hierzu einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben; der Siegerentwurf folgt unten. Grundsätzlich fest liegen die Dimensionen sowie die Auslegung mit Aussichtsplattform und Gastronomie auf dem Dach.


    Das ganze läuft im Rahmen der IBA Heidelberg.


    Energiespeicher

    • Höhe : 56m
    • Speichervolumen : 19600 m³ / 40 MWh
    • Siegerentwurf : LAVA Architects, Büro Berlin
    • Baukosten : sagt man lieber nichts zu (dürfte aber mittig achtstellig sein).




    Bei der Haltestelle im zweiten Bild handelt es sich um die Henkel-Teroson-Straße. Im ersten Bild im Hintergrund rechts die Bahnstadt.


    Die Grundidee hinter der Fassade bei LAVA ist eine halbtransparente bewegliche Matrix aus 20.000 diamantförmigen, elastisch aufgehängten Platten die um den - in Blautönen gestrichenen - eigentlichen Energiespeicher gelegt ist und dabei durch den Wind um bis zu 90° gedreht werden kann, um einen ständigen Bewegungs- (Energie-) Effekt darzustellen. Nachts wird die innere Fassade dabei in verschiedenen Tönen angestrahlt, was von außen über die bewegliche Matrix auch noch mal in Bewegung kommt.


    Der Turm wird besteigbar - wobei ja, es gibt Panoramaaufzüge. Aufs Dach kommt abgestuft eine Eventhalle, Gastronomie und darüber eine Aussichtsplattform.


    Aus Richtung Westen (Autobahn aus Mannheim) wird dazu der Energiespeicher mit dem identisch hohen und ebenfalls nachts eher bunt beleuchteten Science Tower der SRH - der einen guten km nördlich steht - dann auch eine Art "Torsituation" schaffen.




    Bildquelle alle Bilder: LAVA Architects.

    Bauvorbereitend werden derzeit auf dem noch freien Gelände archäologische Grabungen durchgeführt. Das Gründstück liegt im Verlauf der ehemaligen römischen Fernstraße am Westrand einer kleinen Siedlung rund um die beiden Neuenheimer Kastelle. Hierbei wurden keine nennenswerten Funde gemacht, im Gegensatz zum ursprünglichen Bau der Konzernzentrale 1962, als u.a. Überreste der Straße sowie von Gewerbebauten der Römerzeit ausgegraben wurden.


    Edit, PS: Historischer Kontext (Publikation von HeidelbergCement zu den historischen Ausgrabungen, mit Kartenmaterial - bei der HeidelbergCement-Verwaltung handelt es sich um die schwarz eingezeichnete Bebauung auf Seite 6)

    Die Stadt Heidelberg wird bis Ende des Jahres das Gelände von der BIMA kaufen.


    Der Technologiepark bzw. innerhalb diesen der "German-Sino-Hi-Tech-Park" soll in Zusammenarbeit mit der China Energy Bay Group aus Deyang entstehen (die wohl hauptsächlich im Solarzellen-Umfeld unterwegs ist). Die Firma hat als Übergangslösung diese Woche das höchste Gebäude Heidelbergs gekauft, das MLP-Hochhaus aka "Langer Manfred" im Emmertsgrund.

    Stadtzimmer


    Die Neubauten der Sektion "Stadtzimmer" (oben zweites Bild) sollen jetzt statt vier- fünfstöckig ausfallen. Überarbeiteter Bebauungsplanentwurf soll im Frühjahr ausgelegt werden.
    Der ursprüngliche Bebauungsplanentwurf vom November/Dezember 2015 findet sich hier als Beschlussvorlage des Gemeinderats.


    Hintergrund ist, dass der Heidelberger Mieterverein Protest eingelegt hatte, dass die vorgesehene Bebauung - gegenüber der ursprünglich vorgesehenen Planung - zu locker würde und dadurch zuwenig Wohnraum entstünde. Mit den Aufstockungen sollen 2000 m² "Fehl" gegenüber der Ursprungsplanung wieder ausgeglichen werden.


    Wesentlich mehr Protest - als die vollkommen akzeptierten Aufstockungen - ruft dagegen die vorgesehene Stellplatzausweisung hervor. Die GGH möchte hier neu geschaffene Möglichkeiten der LBO nutzen und die Anzahl der zu schaffenden Stellplätze auf 0,7/WE reduzieren. Zusätzlich sollen an der in die Mark Twain Highschool einziehenden Julius-Springer-Schule - mit rund 1600 Berufsschülern, von denen bis zu 1000 gleichzeitig anwesend sind - nur 136 Stellplätze entstehen.
    Die Stellplatzzahl an der Schule dürfte dabei grob der am jetzigen Standort entsprechen; allerdings befindet sich am jetzigen Standort ein S-Bahnhof, aus dem sich jeden Morgen hunderte Schüler aus eng getakteten S-Bahnen am Schulzentrum Mitte entleeren. Der neue Standort der Berufsschule liegt rund 250m von der nächsten Bus- und 500m von der nächsten Straßenbahnhaltestelle.


    Stadtgärten Süd


    Die Bestandsgebäude sind zwischenzeitlich alle renoviert und fast komplett bezogen - 1-2 Gebäude sind noch in der Sanierung. Das Umfeld ist allerdings noch großteils Baustelle - insbesondere die Stellplätze in der unbenannten Parallelstraße zwischen den Häusern werden wohl wieder komplett neu angelegt.


    Das "Ausbildungshaus" als drittes Wohnheim im Gelände wurde Ende September eröffnet; in dem Wohnheim finden 66 Auszubildende Heidelberger Firmen Wohnraum.


    Stadtterassen
    aka "Neue Mitte"


    Die ehemalige Kommandantur - künftig Mark Twain Center for Transatlantic Relations - soll mit Bundeszuschüssen (Nationale Projekte des Städtebaus) für rund 2,25 Millionen saniert werden, vorgesehen für August 2017 bis Januar 2018.
    Der umliegende Park in der Stadtteilmitte soll im Rahmen desselben Projektantrags mit insgesamt 3,17 Millionen im Zeitraum 2018 bis 2020 in mehreren Teilprojekten saniert und erweitert werden, wobei auch eine "grüne" Verbindung zum Paradeplatz der Campbell Barracks entsteht.


    Der Beschluss zum entsprechenden Projektantrag ist insofern wichtig, als dass zuletzt im März eine Nutzungsplan mit solcher Sanierung abgelehnt wurde, da dem zuständigen Bezirksbeirat die damals vorgestellte Finanzierungsüberlegung durch noch zu findende "Spender und Sponsoren" viel zu nebulös war. Damals wurden 3,06 Millionen bauliche Kosten für die Sanierung des Gebäudes beziffert (plus 2,34 Millionen für die Einrichtung des MTC anschließend).

    Die Neuigkeit dürfte eher sein, dass der Riegel bis Jahresende wirklich komplett weg sein soll, damit die Straßenbahn auf dessen Grundstück verlegt werden kann.


    Der Güterbahnhof bestand ursprünglich im wesentlichen aus dem PX-Riegel (damals "Güterhalle") und einem Querriegel davor, dem "Güteramt" - daher Güteramtsstraße; die eingezäunte Ausbuchtung des PX-Geländes bis zur Einmündung in den Czernyring war damals ein begrünter Platz, auf dem eine Straßenbahnlinie* endete. Das Gesamtensemble hatte eine Bauzeit von sieben (!) Jahren von 1907 bis 1914, bis der Verkehrsbetrieb dort offiziell begann.
    Die Kneipe am Czernyring war das nächste fertiggestellte Gebäude danach, diese eröffnete 1916.


    Wann genau das Güteramt (der nicht mehr existierende Querbau) abgerissen wurde weiß ich nicht, dies erfolgte jedoch bereits bevor die US Army die noch stehende Güterhalle übernahm. Der Zollamtsriegel - die heutige Halle 02 etc - wurde in den 50ern gebaut um das alte Güteramt und die Güterhalle zu ersetzen. Der Güter- und Rangierbahnhof unterlag dabei im zweiten Weltkrieg mehrfach Flächenbombardements, so dass ggf. auch Kriegsschäden hierzu führten.


    * Im ersten Weltkrieg wurde der frisch fertiggestellte neue Güterbahnhof verwendet um Verwundete aus Zügen mit möglichst kurzen Wegen in die Straßenbahn umzuladen, die dann direkt zur heutigen Alten Chirurgie fuhr.

    In der Rhein-Neckar-Zeitung wurde heute der Abriss des JWOC binnen 2 Wochen sowie "des Gebäuderiegels neben der Halle 02" bis Jahresende bekannt gegeben.


    Bei letzterem handelt es sich um das 1908 erbaute Originalgebäude des Güterbahnhofs. Lustigerweise geht der Artikel bei allen anderen Gebäuden außer diesem auf die Historie durchaus ein. Ein Schelm wer Böses dabei denkt.

    Mir wären so jetzt keine bekannt. Die Herrenmühle (neckarseitig) wird ab und zu als "Vorläufer der Postmoderne" oder "Antizipation der Postmoderne" betitelt, da hier durchaus hier und da Stilelemente vergangener Epochen leicht spielerisch zitiert werden - auch wenn das nicht so offensichtlich/"provokant" wie üblich geschieht.

    Der nördlich der Heidelberg High School gelegene, rund 1300m² große Skatepark und dazugehörige Basketballflächen werden im Bestand ab sofort für die Öffentlichkeit geöffnet. Der Zugang erfolgt vom parallel zur Bahnlinie verlaufenden Radweg westlich der Mark-Twain-Village.


    Die Flächen sollen spätestens Ende nächsten Jahres dann eingestampft werden, da an dieser Stelle ein Lärmschutzwall zur Bahnlinie hin entsteht, der die "Stadtzimmer"-Fläche in diese Richtung abschirmen soll.

    Der Zaun der Mark-Twain-Village entlang der Kirschgartenstraße wird jetzt demontiert. Es handelt sich dabei um die Absperrung zwischen dem Teilgebiet MTV-Ost und der Südstadt, und im Gegensatz zu den anderen Absperrungen der MTV um einen "einfachen" Stahlzahn.


    Die "Überreste" der MTV werden - wie bereits bei der Benjamin-Franklin-Village - wieder über ebay-Kleinanzeigen abverkauft. Es handelt sich dabei um dieselbe Gruppe wie bei Franklin.


    Die Zaunelemente - immerhin gut 300 Elemente a 2,5m - waren da auch drin, sind aber binnen 24 Stunden schon weg.

    Die auf Südseite gegenüber der Czerny-Brücke liegenden Bauten des PX (Bldg. 3601 und 3602) wurden abgerissen.


    Bei Bldg. 3601 handelte es sich zusammen mit einem bereits in den 50ern abgerissenen Nachbargebäude - auf dem Gelände des JWOC - um eine nach dem Krieg durch die US Army umgenutzte Autowerkstatt ca aus den 30ern, Bldg. 3602 entstand wohl erst in den 40ern. Bis in die 70er war an dieser Stelle - quasi gegenüber der Brücke - auch noch die Haupteinfahrt in das Gelände.


    Der PX bestand außer diesen auch noch aus Bldg. 3603 (der Block am Czernyring, in den Aldi vorübergehend umziehen wird) sowie Bldg. 3650, dem ehemaligen Güterbahnhof (Baujahr 1914), bis in die 60ern auch noch mit Laderampen für Güterwaggons auf der Rückseite versehen.
    In Bldg. 3650 war über 60 Jahre die Commissary, also der Supermarkt untergebracht; in Bldg. 3603 der Post Exchange und eine Bank. Bldg. 3601 diente bis in die 60er als Autowerkstatt, später als Lager, Bldg. 3602 wurde ab den 60er Jahren dann als Second-Hand-Laden genutzt.

    Historisch bildete sich das "Radial- und Ringstraßensystem", das dann als überholt betrachtet wird, übrigens nicht "im Mittelalter", sondern in der städtebaulichen Auflockerung des 18ten Jahrhunderts, als Festungen geschleift und insbesondere bei Städten gerne entlang der (Ring-)Mauern durch Ringstraßen und - innenstadtnahe - Grüngürtel ersetzt wurden. Radialstraßensysteme entstanden überwiegend bei Planstädten derselben Zeit.
    Nur dort wo erst um diesen Zeitpunkt neue Befestigungen angelegt wurden - bspw. Köln, ab 1816 - konnte die entstehende Kulturlandschaft erfolgreich der Gründerzeit trotzen. Anderswo wurden insbesondere die innenstadtnahen Grüngürtel durch die Gründerzeit recht radikal erledigt.

    Dann müssen sie aber auch fertig sein, da ab Q3/2016 die A656 aufgrund einer größeren Brückenerneuerung über bis zu mehrere Monate teilweise einspurig wird. Die B535 ist eine der beiden ausgewiesenen Ersatzstrecken für die A656 für diese Baumaßnahme.


    Die B535 wurde übrigens just in time fertig - am letzten Donnerstag abend. Am Freitag abend wurde dann die A656 für die Einrichtung der Großbaustelle gesperrt.


    Bei der Großbaustelle an der A656 handelt es sich um den Ersatz des Brückenbauwerks in Neu-Edingen über die an dieser Stelle neun Gleise der Main-Neckar-Bahn an der südlichen Ausfahrt des Bahnhofs Mannheim-Friedrichsfeld-Nord. Dieses wurde vor 15 Jahren bereits notsaniert und ist nun endlich fällig.


    Der Neubau ist ein recht schwieriger - aufgrund des drunter weiter laufenden Bahnverkehrs (bis zu 200 Züge pro Tag) kann nicht mit Vorschub gearbeitet werden. Die Platzverhältnisse vor Ort sind auch ausgesprochen eng.
    Daher werden die alten vier Brückenelemente jeweils einzeln von zwei recht großen Kränen rausgehoben und auf ein dafür extra frei gemachtes Baufeld abgelegt - nordwestlich parallel der Gleise, im wesentlichen um 90 Grad geschwenkt. Die zuvor auf dem Baufeld stehenden Schrebergärten wurden entfernt. Auf diesem Baufeld wird dann erst das alte Teil zerlegt und anschließend ein neues aufgebaut dass dann eingehoben werden kann. Für jedes Brückenteil ist dabei mit etwa 3-4 Monaten Bauzeit zu rechnen.


    Dementsprechend ist die A656 - ab 22.8. - für 16 Monate in beide Richtungen einspurig.


    Nachdem seit gestern abend die A656 Fahrtrichtung Mannheim einspurig ist, stauten sich heute morgen im Berufsverkehr die Autos bis nach Heidelberg rein und bis auf die A5. Die Fahrtzeit für die Autobahnstrecke zwischen HD und MA stieg von gut 10 Minuten auf knapp eine Stunde.


    Im einspurigen Bereich ist übrigens ein 40-km/h-Blitzer unmittelbar vor der Brücke montiert.