Beiträge von Maehler

    hättest Du doch den Bunker ganz einfach kaufen können -wie die EXZH-Firma es jetzt auch getan hat.


    So viel ich weiß gab es in der Vergangenheit Kaufangebote u.a. der einer Brauerei - mit dem Ergebnis daß dieser nicht zum Verkauf stehe ... und daß andere Nutzungskonzepte vorlagen wurde bereits erwähnt

    Es ist ja schön, wenn sich einige daran erfreuen können, daß ein einzigartiger Bunker so gut wie abgerissen, bzw. zerstört wird. (Ich habe das mal verglichen mit einem Briefmarkensammler, der auf eine Blaue Mauritius sein Pilsglas abstellt)


    Und dennoch handelt es sich m.E. um einen Experimentalbau sondersgleichen.
    Und Experimente können auch schief gehen .... nicht nur weil sich jemand verrechnen kann, sondern weil hier auch bisher unberücksichtigte, nicht in Erwägung gezogene Einflüsse auftreten können
    Da sollte sich auch jeder mal Gedanken darüber machen. Aber wer hier nicht wohnt, kann ja auch locker und leicht den Turmbau befürworten, liegt ja nicht in der unmittelbaren Nachbarschaft

    @ DarkTennouHito8 - deine Aussage:"Ein Bunker hat rein gar nichts mit Architektur zu tun!!! Architektur bedeutet Baukunst". ist grundlegend falsch. weil
    a) Die meisten Luftschutzbunker sind eigene architektonische Leistungen. Heißt Architekten haben diese auf der Basis der Bauvorschriften (Raumhöhe, umbauter Raum pro Person, Mindestanforderungen Lüftung Heizung usw.) entworfen
    b) Die Baukunst ist hier im Falle des Rundbunkers sowohl in der Ansehlichkeit als auch in der Funktion gegeben. Stell dir mal vor, alle Bunker wären nach den Einheitskonstruktionen der Nazis gebaut worden - Dann hätten wir nur rechteckige Klötze ohne jegliche Verschönerung. Und selbst außenliegende Lufteinlässe gäb es dabei nicht.
    c) Wenn man etwas gegen diese zylindrische Form vorbringt, diese z.B. als häßlich bezeichnet, ist das seltsam anmutend. Demzufolge dürfte es keine Wassertürme und Litfaßsäulen mehr in dieser Form geben, da häßlich. Nur weil das Wissen vorhanden ist, daß es sich um einen Bunker handelt, wird dieses Bauwerk nicht unansehlicher
    d) Der Bunker steht nicht umsonst unter Denkmalschutz. Einzigartig ist das kreuzversetzte Treppenhaus, das gleichzeitig die statische Säule zu Deckenauflage bildet.
    e) Tolle Vergleiche wie :"Wäs wären Städte wie New York, Chicago, Hong Kong, Shanghai, Tokio, Seoul, Dubai usw. ohne ihre Skyline aus repräsentativen Wolkenkratzern? " bringen hier nichts. Wir reden nicht von Megastädten sondern von Bochum einer kleinen Stadt mit weniger als 400000 Einwohnern.
    f) wenn dieser Turmbau darauf abzielen und bewirken soll, daß aus dem Städtchen Bochum eine Megastadt mit mehreren Millionen Einwohnern werden soll, hat man in der Tat zwei Möglichkeiten, nämlich erstens alles abreissen und nur Hochhäuser hinstellen, oder zweitens die umliegenden Städte wie z.B. Essen und Dortmund einfach eingemeinden :lach:
    g) Das Entwicklungspotential hängt übrigens nicht an dem Turmbau. Solche Schlagworte werden immer gern genutzt um etwas durchzudrücken. Fakt ist, daß trotz in der Vergangenheit bereits "Entwicklungspotentiale" in Bochum hingestellt und gebaut wurden, die Zahl der Büro-und Geschäftsgebäude - Leerstände zunimmt. Also genau die Art von Raum, die einzig, deiner Meinung nach der Turm retten , bzw. entwickeln soll ? :confused:
    h) Da Menschen verschieden sind und viele Menschen viele Ansichten haben, solltest du meinen persönlichen Geschmack zumindest aktzeptieren. Für mich sind ästhetische Bauweisen z.B. Bauten aus der Zeit der Industrialisierung und dem Luftschutzbau - der Umgebung angepasster Zweckbau, zudem Bauhaus, Mewes usw. aber auch mittelalterliche Anlagen sind schön anzusehen ebenso wie die immer seltener werdenden Fördertürme, alte Brücken und Kamine.
    i) Letzendlich erlaube ich mir darauf zu verweisen, daß wir hier in einem Architektur Forum über Architektur diskutieren sollten, aber nicht auf der Basis, daß eine architektonische Bauweise schlechter sein muß, nur um eine andere besser aussehen zu lassen. Im übrigen liegt das derzeitige Aussehen der meisten Bunker nicht daran, daß diese gebaut wurden um so auszusehen. Die meisten wurden nämlich auch in der Nachkriegszeit nicht verkleidet, obwohl diese in den Architektenplänen so vorgesehen war. Ebenso sollten alle Hochbunker dem Umfeld entsprechenden Dächer erhalten, die z.T. allerdings nicht wieder aufgebaut wurden, nicht mehr gedeckt wurden, dem Verfall preisgegeben wurden und letztendlich abgerissen wurden. Das ist so, als wenn du ein Haus baust und 60 Jahre nichts mehr dran machst. Das nennt man Reparaturstau. Irgendwann platzen die Ziegel und Fensterscheiben, das Wasser dringt ein und schon hat man ein unansehnliches Gebäude.

    Interessengemeinschaft vorbereitet

    Die Interessengemeinschaft bereitet sich nun definitiv auf eine Klage vor. Anscheinend wächst die Streitkasse von Tag zu Tag, so daß wohl demnächst - Sommer / Herbst - die Klage eingereicht werden wird

    @ Enzo Molinari, zu der in Bochum üblichen und durchschnittliche Bebauung passt der Turm auch nicht, genauso wie in Dortmund. Wenn du mal in die Nähe kommen solltest, mach doch einfach einen Abstecher nach Bochum und schau dir den Stadtteil und den Bunker an, mach dir ein eigenes Bild vor Ort. Ich möchte hier auch keine dauernden und endlosen Wiederholungen vortragen.
    Nun ist aber ein neuerlicher Aspekt bekannt, der vielen Leuten zu denken gibt und ein flaues Gefühl im Magen hinterläßt:
    Der schmale, kleine Mittelstreifen, auf dem der Bunker steht, wurde nun zum Kerngebiet deklariert. Hintergrund ist offensichtlich, daß mit diesem Trick die gesetzlichen Abstandflächen umgangen werden sollen, was aber so nicht funktioniert, weil es sich bei den betroffenen Grundstücken der Anlieger um Wohngebiet handelt. Und solcherlei Herumeierei brachte die Bürger noch mehr auf die sprichwörtliche Palme.

    Gestern, am 14.2.08 fand die zweite Bürgerversammlung statt. Die unterstützende Rechtsanwältin referierte über verschiedene klagewürdige Punkte. Der Sprecher der Interessengemeinschaft führte seinen Vortrag aus der ersten Versammlung fort.
    Was anfänglich als schwierigster Punkt erachtet wurde, die Kosten einer Klage aufzubringen, wurde durch die Nennung von Zahlungseingängen in die "Kampfkasse" nicht bestätigt. Wie es aussieht wird das Geld vor allem von den Betroffenen im umliegenden Bereich zur Verfügung gestellt. Aber auch andere Bochumer Bürger aus anderen Stadtteilen beteiligen sich an der finanziellen Unterstützung. Die Solidarität der Menschen wird deutlich sichtbar.
    Es finden weitere Treffen statt

    @ Gérard - Danke daß du das ansprichst.
    Stimmungsmache ist nämlich ein zweischneidiges Schwert, das in diesem Fall begonnen wurde mit dem Begriff "Leuchtturm" . Ein Hochhaus als Leuchtturm für die Stadt zu verkaufen ist bereits Stimmungsmache ohne sachlichen Hintergrund. Man könnte auch sagen ein werbestrategischer Begriff um für den Turm zu werben. Also ein Begriff aus dem Lager der Befürworter und Initiatoren. Dürfen deswegen diejenigen, die den Bau nicht haben wollen, nicht zweifeln und ihre Zweifel vortragen, und das ganze mit eigenen Argumenten ?
    Man benötigt keinen Gutachter um selbst sagen zu können:
    was einem gefällt oder nicht,
    was jemandem zu groß erscheint oder nicht,
    was jemand bei einem solchen Bau empfindet oder nicht
    und was die umliegenden Anwohner ertragen wollen oder nicht -
    wenn dem so wäre ...


    Und die Untersuchung im Windkanal ? Wurde da nur am Exzenterhausmodell versucht oder mit einem Modell des gesamten Bereiches incl. Häuser. Und ich meine damit nicht nur einige wenige Häuser die direkt nebenan liegen, sondern den betroffenen Stadtteil.


    Und dann bleibt immer noch die Frage der Frischluftschneise unbeantwortet, städteplanerisch heutzutage ein wichtiger Punkt.


    Gérard, du scheinst in der Tat Fachmann zu sein, aber ist der Vergleich und die Relativierung eines 96 m Hauses das einen bis zu 900 m Schatten wirft mit dem einen Meter Körper nicht auch schon in gewisser Weise Stimmungsmache, allerdings verharmlosender Art ?

    Am 15.Januar fand um 19.30 Uhr die erste Bürgerversammlung der Interessengemeinschaft Bunker mit über 40 Betroffenen Hauseigentümern und Mietern statt.
    Interessant war der einführende Vortrag des Sprechers über das Schutzgut Mensch, das offensichtlich nicht genügend berücksichtigt wird. Der Turm werde für die Bochumer Bürger keinen Vorteil bringen, daß er nach der Beschlußvorlage nicht hochfrequentiert werden kann. Weder Gastronomie noch Aussichtsplattform werde es geben, erwähnte der IG Sprecher nebenbei.
    Zudem bestehen weiterhin bauliche Bedenken bezüglich der nebenliegenden U-Bahn, wegen eventuell verändertem Mikroklima, wegen der doch weiträumigen Verschattung bis zu über 700 m, wegen der Pfahlgründung und dem damit verbundenen Entkernen des Bunkers und wegen der kompletten Umgestaltung des Denkmals. Nebenbei wurde die zu erwartende Verkehrsproblematik bezüglich der Baustelleneinrichtung erwähnt und viele kleine Details aufgezeigt. Die anwesende Rechtsanwältin führte beispielsweise drohende Wertrückgänge der umliegenden Liegenschaften an, führte an, daß die Möglichkeit besteht, daß sich die Betreiber des Turmes von den vorgeschriebenen Parkplätzen eventuell "freikaufen" und zeigte verschiedene Möglichkeiten der Klage auf. Die überwiegende Mehrheit ist klagebereit, ein paar wenige (nur Mieter) sind noch unentschlossen, so daß demnächst wohl die Gerichte über den Bau des Turmes entscheiden müssen.


    Heute, am 17.1.08 ist das ganze auch in der Zeitung nachlesbar


    http://www.westline.de/nachric…chline=bo/%/ln&szm_flag=1

    Das neuzeitliche Aufstocken des Bunkers der Hattinger Henrichshütte wurde seinerzeit hoch gelobt und als Innovation angesehen. Zuschüsse gab es ebenfalls.
    Eigentlich sieht dieser Bau irgendwie gut aus, einen Hauch futuristischer Ansicht und ein bischen was vom ehemaligen Bunker ist auch noch zu sehen.
    Nachdem das Satcom - Projekt scheiterte lag der permanente Leerstand im aufgestockten Bereich nicht mehr bei 30 % sondern zeitweise bei ca. 80 %. Die Räume im Bunkerbereich selbst sind bis auf das Erdgeschoß leer, waren bisher noch nicht vermietet. Allerdings konnten diese im Rahmen der Kunstwaldausstellung für einen Tag genutzt werden und am Tag des Denkmals durfte er vor zwei Jahren von Interessierten im Rahmen einer Führung besichtigt werden.
    Heutzutage ist der Bunker im Besitz eines Immobilienmaklers und es werden noch immer Mieter gesucht.
    Hier mal eine Ansicht
    http://www.bochumer-bunker.de/bunker_2.html


    Wenn für das Exzenterhaus Pfalgründungen nötig sind, und diese unter den Bunker müssen,
    muß
    1. das bombensichere , 2 m dicke Stahlbeton - Fundament durchbohrt werden und
    2. müsste die bombensichere Decke beseitigt werden und der Bunker auch entkernt sein, bevor ein Bohrgerät auf dem Boden ansetzen kann

    @ nikolas - zunächst muß ich dich berichtigen, unter der Jahrhunderthalle befinden und befanden sich keine Produktionen. Die Keller dienten lediglich der unterirdischen Infrastruktur (Versorgungskeller) und die dort installierte Koksgasfilteranlage zählt nicht zur Produktion. Ehemals liefen in den Kellern nur verschiedene Leitungen und Rohre zusammen zum Betrieb der ehemaligen Gaskraftzentrale (Energieerzeugungsanlage mit Koksgas betrieben).
    Dein Vergleich mit Bunkern der Maginot Linie und des Westwalls ist auch nicht passend, zeigt aber, dass hier allgemein Aufklärungs - und Informationsbedarf besteht. Befestigte Grenzanlagen dienen der Abwehr und sind praktisch eine militärische bewaffnete Grenze, während Luftschutzbunker einzig dem Schutz von Menschen dienen und somit sowohl ganz anders aufgebaut sind und auch anders betrieben wurden.
    Der Bunker wurde nicht grundlos unter Denkmalschutz gestellt. Und schon dass dieser "aufgeschlitzt" werden soll, also nichts anderes als ein großes Loch in die Wand gemacht werden soll, verstößt m.E. gegen das Denkmalschutzgesetz.
    Der Rundbunker an der Unistr. ist ein Sonderbau und weltweit einzigartig aus architektonischer Sicht. Schon alleine dass er einen Fernwärmeanschluß hatte ist etwas besonderes.
    Und wenn einige der Idee eines Museums auch nichts abgewinnen können, sollten sie dennoch Verständnis dafür aufbringen und Alternativen nicht gleich verteufeln.
    U-Fabrikation in einem Luftschutz - Bunker aufzuzeigen wäre von meiner Sicht aus fehl am Platz. Hierfür könnte man andere Örtlichkeiten verwenden (es gibt in Bochum noch vorhandene U-Fabrikstrukturen). Wenn man die komplette Thematik des Luftschutzes aufzeigen möchte, wären mehrere verschiedene Luftschutzbunker notwendig. Und deshalb ist ein Luftschutzrundgang durch verschiedenartige LS - Anlagen sinnvoller und der Rundbunker an der Unistraße könnte ein Teil des Rundganges werden.
    So nebenbei - wenn ein historischer Bunker gezeigt werden kann kommen schon viele Leute aus verschiedenen Regionen angereist - wären aber verschiedene Bautypen und Gegebenheiten regional konzentriert, würden mit großer Wahrscheinlichkeit auch größere Anreisewege in kauf genommen. Tourismus ankurbeln nennt man das.

    Die Idee, in dem Bunker ein Museum, bzw. eine Ausstellung zu installieren finde ich auch gut. So abwegig ist das nicht.
    Die dazu nötigen Investitionen wären auch nicht zu hoch. Im Grunde genommen brächte man in erster Linie nur Strom reinlegen (Beleuchtung) , Wasser für die Toilettenspülung (Die Abwasserhaltung müßte nach meinem Wissen noch vorhanden sein) Notausgangsleuchten für die Fluchtwege und Feuerlöscher.
    Unter der Woche wäre der Betrieb allerdings immer noch störend, bezogen auf die Parkraumsituation - heißt Öffnungszeiten überwiegend an Wochenenden und feiertagen, was machbar wäre.
    Zum Thema Bunker und Luftschutzmuseum gibt es bereits Überlegungen und erste Planungen. Ein Luftschutzrundgang von Hattingen aus über verschiedene Stationen zur Zeche Hannover. Der einzigartige Vorteil läge darin, daß Interessierte in relativ kleinem Umfeld eine Masse von verschiedenen Bauformen und Zuständen erfahren könnten. Den Luftschutz erklärbar zu machen und aufzuzeigen ist in und mit einer einzigen Anlage nicht möglich, denn dazu sind zuviele Aspekte zu berücksichtigen, die man am einfachsten vermitteln kann, wenn sie tatsächlich greifbar sind. Zudem kommen noch die sekundären Auswirkungen des Luftschutzes. Diese werden heutzutage einfach als gegeben hingenommen, ohne daß sich überhaupt jemand Gedanken macht warum das so ist. Hierzu wäre das Aufzeigen der technischen Entwicklung in authentischer Umgebung ebenso sinnvoll. Das wäre europaweit einzigartig und tatsächlich eine Möglichkeit, den Tourismus anzukurbeln.
    Da wir uns hier in einem Architekturforum befinden, nehm ich einmal beispielsweise das Aufzeigen und die Entwicklung rationellen bauens als Teilbereich des Luftschutzes. Entstanden war dies aus der kriegsbedingten Wohnungsnot und dem Zwang des eisernen sparens unterworfen. So entstanden z.B. die ungeliebten Einheitsbauwerke über die heutzutage viele schimpfen. Aber diese Bauwerke wurden noch lange nach dem Krieg gebaut, weil diese schneller zu erstellen waren.

    @ Konny - Danke für deine Mühe. Das sind klasse Ansichten die du herausgesucht hast. In der Stadtbildstelle gibt es ebenfalls schöne Bochumer Bilder, die teilweise in verschiedenen Bildbänden gezeigt werden. Einiges mehr an Bauwerke kann man auch unter http://www.ruhr-bauten.de/bochum.html bewundern und erhält gleichzeitig einige Infos über die gezeigten Bauten

    @ Gérard - jetz bin ich aber neugierig. Auf die Frage von Wohnklotz hast du gesagt, nicht Gerhard Spangenberg zu sein, glänzt aber mit besonderen Detail - Kenntnissen aus der Planung. Weiterhin wohnst du in Berlin - wie Spangenberg und gibst an Planer zu sein. Jetzt frag ich mal woher du so viele Beschlußvorlagenkenntnisse und der Bochumer Verwaltung vorgelegten Kenntnisse hast. Oder arbeitest du für den Architekten oder hälst du dich in seinem Umfeld auf ? Weil - ich fürchte du bist auch befangen in dieser Angelegenheit.
    Im übrigen muss ich noch einmal betonen, dass der Bunker unter Denkmalschutz steht und in seiner Form und im Charakter nicht verändert werden darf - das ist mein Interesse, in dieser Hinsicht bin ich selbst befangen, weil dieses gesamte Bauwerk, wie alle Bochumer Bunker, ein Unikat in besonderer Bauweise ist.
    Ansonsten liegst du ziemlich falsch mit deiner Behauptung, dass der Bunker das Stadtsäckel belastet. Die Kosten stehen dazu in keinem Verhältnis, sind nicht erwähnenswert. Die effektiven laufenden Kosten sind reine verechnungstechnische Kosten resultierend aus dem Zeitaufwand der jährlichen Kontrollen. Diese Kontrolllen tätigen städtische Angestellte. Zudem kommen gelegentliche, kleinere Reparaturen der Dachrinne. Diese Kosten fallen also in keiner Weise ins Gewicht, Im Gegenteil, sie werden kompensiert alleine durch die Werbetafeln auf dem Grundstück.
    Zudem gab es, wie bereits erwähnt, machbare Nutzungskonzepte.


    Die genannte Pfahlgründung zeigt, daß der Bunker als Sockel nur bedingt Verwendung finden soll oder kann. Gerade diese Gründung ist auch der Grund, warum der Turmbau auch jederzeit irgendwo anders stattfinden kann. Damit könnte der Architekt sogar Bäumchen überbauen lassen. Es wäre dann nämlich ein Hochhaus auf Stelzen.
    Aber wahrscheinlich hat es sich bereits herumgesprochen, dass einige Bochumer Politiker nach jedem Strohhalm greifen und fast jedem überdimensionalem vorgeschlagenen Projekt erst einmal mit Hurragebrüll zustimmen, nur um etwas zu gestalten oder umzuformen. Hier findet m.E. purer Aktionismus statt, weit entfernt von den Wünschen und Sorgen der Bochumer Bevölkerung.


    So nebenbei muß ich dich Gérard, mit den vielen "Insiderkenntnissen" auch mal fragen, wie die Bodenklasse unter dem Bunker festgestellt worden ist und ob mangels Untersuchungsmöglichkeit die Pfahlgründung erst notwendig geworden ist.
    Für diejenigen, die sich das nicht vorstellen können - Pfahlgründung würde bedeuten, dass rund um die Bunkerhülle herum gesonderte Pfähle als Stützen / Pfeiler nötig sind. Diese sind nicht auf der Vorstellungsseite des Architekten zu erkennen, wahrscheinlich wurde vergessen, diese zu zeigen...
    Dass hier jemand vom Gesichtsfeld spricht ist auch ziemlich interessant, weil alleine das Gesichtsfeld mit diesen Zahlen ausgedrückt bedeuten würde, dass man den Kopf nicht mehr bewegen darf, weil sonst vom möglichen Einsichtsbereich gesprochen werden muß und der Betrachter sich dabei noch nicht einmal bewegen darf. Und vor allem - wer von uns schaut nur horizontal ?


    So hat also jede Seite ein gewisses Interesse und auch Argumente die dafür oder dagegen sprechen. Die einen wollen was bauen um zu zeigen dass sie es können, die anderen wollen Geld verdienen, wieder andere (ich z.B.) sehen hier ein Denkmal in Gefahr, eine andere Gruppe will sich auf ihre Fahne die Entwicklung der Stadt schreiben (auch wenn keiner wirklich positiv oder negativ abwägen kann), eine Gruppe liebt nur Hochhäuser zum ansehen, fotografieren oder sonstwas, die nächsten wollen am liebsten Metropolis aufbauen und das ganze meist noch übereilt, gestern sozusagen. Wer aber fragt nach denjenigen, die dort bereits seit Jahren leben und arbeiten ? Die Menschen spielen offensichtlich im großen Bauspiel keine Rolle. Wir sind hier nicht im Legoland, wo man eben mal was wegnimmt und was anderes, moderneres hinsetzt. Verglichen mit Hattingen, einem Städtchen mit sehr moderater Entwicklung, einer weitgehend erhaltenen Altstadt, einem Flair mit gemütlichen Ecken wird Bochum zunehmend kälter, mit jedem, dem Zeitgeist unterworfenem Bau. Und der Turmbau ist ein solches Bauwerk. Und deshalb sollten diejenigen zuerst gefragt werden, die mit einem Turm vor ihrer Tür oder in ihrer Nähe leben müssten, ob sie das überhaupt wollen.

    @ Wohnklotz - deine Aussage

    "Exzenterhaus an der unteren oder oberen Stahlindustrie ansiedeln"???
    -Ich weiss nicht ob der Rotlichtbezirk eine besonders gute Geschäftsadresse darstellt...

    zeigt, daß du dich nicht wirklich hier auskennst und noch nicht einmal weißt , daß die untere und obere Stahlindustrie nicht im Rotlichtviertel liegt. Und selbst wenn "das würde diesen Bereich doch bestimmt aufwerten :troest:" ;)


    und

    Mich kotzt übrigens an, dass fast ÜBERALL so viele mutierte Bäume rumstehen müssen.
    Man hat weder Licht, noch Aussicht. Alles wird verdeckt und verengt.


    Über fast allen Strassen im Stadtgebiet sind Baumkronen vorhanden wie im Urwald. Man hält sich grösstenteils in Tunneln auf.
    Alles nur um zu demonstrieren "ach wie grün es doch im Ruhrgebiet ist, und wie viel Natur es doch in Bochum gibt


    ist Ansichtssache . Es gibt halt sehr viele Menschen, die mögen Bewuchs in allen Formen und Arten - auch Bäume natürlich. Und weil die Urbanisierung unterschiedlich geplant und verlaufen ist, gibt es auch Städte mit mehr oder weniger Bewuchs. Eine Stadtbegrünung heißt nicht, daß überall nur Gras wachsen darf und nur kleine Bäumchen stehen dürfen.


    Und wenn du so ein schönes Hochhaus vor deiner eigenen Tür haben möchtest, bestünde immer noch die Möglichkeit, daß du dich mit deinen politischen Vertretern zusammensetzt und einen entsprechenden Antrag stellst und/ oder den Architekten bittest, die Exzenterhauskonstruktion zu dir umzusetzen - das ganze natürlich unter der Voraussetzung, daß deine Nachbarn auch damit einverstanden sind - heißt: nichts dagegen haben.
    Ansonsten verwundert mich dein auffälliger besonderer Ehrgeiz und dein extremes Engagement in dieser Sache.

    Es ist zwar schön, wenn man etwas vermieten kann, das man noch nicht hat, das einem noch nicht mal gehört und wo die Rechtslage in keiner Weise geklärt ist, aber bei solchen Nachrichten kommen einige Erinnerungen hoch, die fast allen Bochumern noch immer schwer im Magen liegen. Vor wenigen Jahren wurde nämlich das Bochumer Kanalnetz "verkauft" und nannte sich Cross-Boarder-Leasing. Dabei wurden ebenfalls eben mal auf die Schnelle Fakten geschaffen, bevor das Bürgerbegehren zu Ende war. Im Ergebnis wurde keine müde Mark aus diesem "Geschäft" in die Kanalunterhaltung investiert im Gegenteil, die Gebühren wurden erhöht.


    Der Architekt des Exzenterbaus ist kein unbeschriebenes Blatt in Sachen Bunkerverwendung und findet auch in anderen Städten Freunde
    http://www.fichtebunker.com/fichtebunker/idee.html


    und dann passierte das


    http://openpr.de/news/163808/B…-in-Berlin-Kreuzberg.html


    hier wird Geschichte vernichtet und es werden gewachsene Soziostrukturen aufgebrochen und das führt zu Veränderungen des urbanen Flairs


    @ Stefan Junger - Es gibt in Bochum mehrere alternative Standorte, die z.T. völlig unbedenklich sind - in allen Beziehungen. Und wenn ein runder Sockel als Grundstock das architektonische Highlight sein muß, könnte man diesen an verschiedenen Standorten noch innerhalb des Citybereiches bauen. Die brachliegenden Flächen der unteren und oberen Stahlindustrie wären in der Stadt bestens geeignet und hätten zudem genügend Freiflächen für alle möglichen Zwecke.


    @ Wohnklotz - auch wenn man praktisch am Sockel des Komplexes gemütlich sitzen kann - praktisch im Windschatten, die Auswirkungen aerodynamischer Gegebenheiten merkt man dort erst , je nach Windrichtung und Stärke in einem Abstand von 20 -30 Metern, also mitten auf dem Bourlevard. Und interessanter Weise kann man das auch gelegentlich hören und deine Meinung

    Die zunehmende Attraktivität, die in der Regel auch finanzstärkere Menschen und weitere Investoren anzieht, ist "etwas" wichtiger zu bewerten, als ein paar Sozialhilfeempfängern o.ä. in Ihrem ohnehin schattigen Pseudo-Idyll ein paar Minuten mehr Sonneneinstrahlung zu ermögilchen

    ist m.E. sehr unpassend und ich hoffe daß du nie in eine solche Lage kommst - abgesehen davon wohnen in diesem Viertel so viel ich weiß überwiegend Arbeiter, Angestellte und Rentner. Letztere sollten doch wohl nicht, nachdem sie ihr Leben lang gearbeitet haben noch einmal "dunklere" Zeiten erleben.


    Damit sich hier jeder mal ein Bild machen kann von dem im Verschattungsbereich liegenden Umfeld - hier noch ein paar Bilder ohne weiteren Kommentar













    Aber vielleicht besucht der eine oder andere mal Bochum und interessiert sich vor Ort für den Bunker oder die Umgebung. Deshalb mein Tipp: Schaut auch mal in die Nebenstraßen und betrachtet die Häuser aus der Jahrhundertwende, auch wenn sie nicht frisch gestrichen sind. Freunde der Architektur finden sich dort bestimmt einige interessante Ecken


    Hier mal ein Link zu IGEL, wo das Thema ebenfalls behandelt wird
    http://www.luftschutzbunker-fo…ead.php?p=48761#post48761
    Da sind diese Bilder hochgeladen, im Falle es hier nicht klappt, oder sie hier nicht zu sehen sind

    Von oben betrachtet, aus der Entfernung kann man kaum was erkennen. Deshalb hier mal Bilder aus der Augenhöhe
    Diese Aufnahmen von mir entstanden um ca. 9.00 Uhr morgens.




    Bildaufnahme Standort Arbeitsamt



    Hier sehen sie den Anblick, wenn man über die Universitätsstraße un Richtung Stadtmitte fährt



    Die Sicht von der Bogestra aus



    Kurz vor der Kreuzung



    Man sieht den Bunker nur minimal, wenn man auf dem Parkplatz steht



    Hier mal der Bunker in Richtung Wohnbebbauung. Ich hoffe der Betrachter kann ihn erkennen hinter den Bäumen (links im Bild)



    Parkplatzansicht Standort Parkplatz neben dem Arbeitsamt



    Bunkersicht vom U-Bahnzugang aus



    Straßenansicht, bzw. Parkplatzansicht Richtung Stadtmitte




    Straßenansicht von der Kreuzung aus. Hier kann man auch den geringen Abstand zur Wohnbebauung erkennen

    @ Andi_777 - Fahr mal dort hin und schau dir die Gegend in natura an. Hier handelt es sich nicht um dicht zusammengedrängte Blöcke und die derzeitige Verschattung hält sich stark in Grenzen. In der ganzen Siedlung haben die Häuser maximal 4 Etagen, so daß es sich bei den weiträumigen Hinterhöfen und den gegenüberliegenden Häusern um lichtdurchflutete Flächen handelt, die auch als stark begrünte Verweilzonen der Bewohner dienen. Mit Google Earth kannst du das auch sehen. Die Verschattungsgrenze bei einem über 90 Meter hohen Turm geht über die angrenzenden Häuserzeilen weit hinaus und wird mit dem langen und weitreichenden Schatten ein Stück Lebensraum der Anwohner negativ beeinflussen. Krass finde ich, dass der Turm wegen seiner Lichtdurchflutung beworben wird, helle Büros und so aber die Nachbarn in die Dunkelheit geschickt werden. Das nennt sich zweierlei Maß
    Ein Problem wurde übrigens noch nicht erwähnt - die Veränderung des Mikroklimas durch Luft - Verwirbelungen. Dieses Problem entstand z.B. durch das Bochumer Hochhaus am Boulevard und ist so groß, daß selbst bei einem Weinfest an einem warmen Tag bestimmte Bereiche gemieden werden, weil es dort ständig furchtbar zieht. Heißt: vor dem Bau des Hochhauses kein Problem , nach dem Bau ständige erhöhte Luftbewegung durch die Verwirbelungen des Hochhauses. Ergebnis : Selbst die Begrünung wird problemhaft und die Verweildauer der Menschen ist seit dem Bau minimiert.