Neue Pläne für den Teufelsberg (mal wieder)
Der Tagesspiegel berichtet exklusiv und hinter einer Bezahlschranke über neue Pläne für den Teufelsberg. Die wesentlichen Inhalte habe ich kurz zusammengefasst:
Nach einem Eigentümerwechsel mit dem neuen Geschäftsführer Joachim Meier sollen dort nun ein Wissenschaftscampus, ein Tagungsräume, weitere Flächen für Street Art und ein Café entstehen. Darüber hinaus soll es eine Ausstellung über die Geschichte des Berges geben und ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm, bereits im März mit dem Festival „Power of Female Art“.
Da die ehem. Abhörstation unter Denkmalschutz steht und der Teufelsberg ein Naturschutzgebiet ist, sind Neubauten nicht mehr erlaubt. Wohl aber Umbauten, dazu bearbeitet das BA Charlottenburg-Wilmersdorf derzeit drei Umbauanträge, die Genehmigung könnte bereits in ca. einem Monat erteilt werden.
Am Hauptgebäude mit der größten Kuppel fanden in letzter Zeit bereits Umbauten statt, so wurde u. a. eine weitere Außentreppe als zweiter Fluchtweg angebaut und ein Baustellenaufzug installiert, der zum bestimmten Anlässen einen barrierefreien Zugang ermöglicht, wobei ein Bediener anwesend sein muss. Perspektivisch ist der Einbau eines neuen Aufzugs in den leeren alten Fahrstuhlschacht geplant, auch die großenteils zerfetzte Hülle der Kuppel soll restauriert werden.
Die frühere Kantine wird jetzt schon für Veranstaltungen vermietet, der Einbau weiterer Fenster wurde von den Denkmalschutzämtern prinzipiell erlaubt. Das Café düfte vermutlich am Eingang des Geländes enstehen. Und schon im April will der Verein „Alliierte in Berlin“ die Sammlung alter US-Fahrzeuge wieder öffentlich zugänglich machen. Eine Ausstellung über den Teufelsberg könnte noch im Laufe dieses Jahres eröffnet werden. Diese soll die Geschichte des Orts behandeln, zu der auch die Rohbauten der „Wehrtechnischen Fakultät“ aus der Nazizeit gehören und natürlich die „Field Station Berlin“ der US-Amerikaner.
Der wissenschaftliche Campus soll der Friedens- und Klimaforschung dienen und soll bereits in rund zwei Jahren bezugsfertig sein. Dafür gäbe es auch schon Interessenten, so z. B. zwei US-Stiftungen.
Zur bequemen Erschließung wird sogar an einen elektrischer Shuttle-Bus gedacht, der den Teufelsberg und auch das benachbarte Ökowerk Berlin mit dem S-Bahnhof Heerstraße verbinden soll. Testfahrten gab es angeblich bereits, eine Partnerfirma wird noch gesucht. Eine BVG-Linie hingegen ist wegen der erwartbar geringen Fahrgastzahlen nicht realistisch.
Und noch was für Rekordgeile: Marketingleiterin Termoth kündigt an, durch eine Aufschüttung am Gipfel den Rang als größte Erhebung Berlins zurückerobern zu wollen, der vor ein paar Jahren an die Arkenberge verloren ging.
Klingt alles nach viel Wollen und Vorstellen und (noch) wenig konkret, aber vielleicht passiert ja wirklich mal was. (2011 hatte Kleist hier schon einmal über frühere Pläne berichet). Vor allem die Restaurierung der markanten Kuppeln wäre für die Stadtsilhouette wünschenswert.