Beiträge von mysterio

    Fast sicher:


    Deutsche Bank Dreieck. Ich denke nicht, dass es schon so schnell los gehen wird (die Vorstellung der Wettbewerbsergebnisse sollte ja schon stattgefunden haben...), aber das Projekt ist einfach zu groß und zu wichtig, um zu scheitern.


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    Meine Hoffnungen:


    Ein einigermaßen spektakulärer Neubau für die Oper. Einen neuen Standort kann ich mir hierbei nicht vorstellen...


    Polizeipräsidium mit mehreren Hochhäusern.


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    Meine Träume:


    Neues Hochhaus zwischen altem und neuem DZ-Bank-Turm.


    Millenium-Tower.


    Garden-Tower: Abriss und Neubau eines Campanile...


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    Aufgegeben habe ich:


    Sparkassen-Tower: Die Frankfurter Sparkasse kann so ein Projekt wohl nicht mehr stemmen. Einen Verkauf an einen Investor möchte ich nicht, weil mir die Gefahr zu groß ist, dass wieder nur so eine Art "let's play it safe" - 150 Meter-Investorentürmchen (Marieninsel) dabei herauskommen würde.


    ONE: Mit der Büro-Vorvermietungsvoraussetzung hat sich der Inverstor wohl ins Knie geschossen. Es entsteht überall in Frankfurt so viel neue Fläche, dass ich einfach nicht denke, dass die Mieter virtuelle Büroflächen tatsächlich gebauten und angebotenen Flächen vorziehen werden.


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    Bitte nicht:


    Bundesbank-Hochhaus: Frankfurt ist einfach zu klein für so eine stark verzerrte Skyline. Das ist ja schon fast am Stadtrand. Sie sollte lieber einen Campus mit representativer Architektur errichten.


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    Stadtplanerisch und politisch:


    Im Herbst will der Dezernent ein Konzept zur Schaffung von Wohnraum vorstellen. Ich hoffe auf mindestens ein neues Riedberg. Hoffentlich hält man sich wegen der zu erwartenden extremen Veränderung des Stadtbildes mit einer allzu massiven Nachverdichtung zurück.


    Keinen vollgepissten Drogen-Terminmarkt auf der B-Ebene mehr.


    Bebauung von innerstädtischen und gut erschlossenen Kleingärten. Ersatzflächen können im ebenfalls recht gut erreichbaren und zumeist aus brachliegendem Ackerland bestehenden Grüngürtel zur Verfügung gestellt werden.


    Die Börse soll in Frankfurt bleiben. Warum müssen sich immer ausgerechnet deutsche und dort oft frankfurter Unternehmen mit aller Macht ins Ausland verkaufen??? Allein der Versuch sollte mit der sofortigen Abberufung des Vorstands bestraft werden.


    Bebauung des restlichen Gleisvorfelds des ehemaligen Güterbahnhofs und des Rebstocks (*hüstel* Kleingärten *hüstel*).

    Jawoll, noch mehr Kleingärten!


    Spätestens wenn die Energiepreise wieder steigen und Pendeln aus Fulda unbezahlbar wird, werden die Preise in Frankfurt weiter durch die Decke gehen. Dann können sich die NIMBYs ihre trendy-Stadtwohnungen nicht mehr leisten und werden erfahren, was teures Pendeln bedeutet. Aber wenigstens haben sie dann noch ihren hermetisch abgeriegelten Privat-Grillplatz in bester Innenstadtlage.


    Ich denke, man sollte innerhalb der Autobahnen (also auch im Gallus, Dornbusch, Süd-Sachsenhausen und zusätzlich Griesheim) konsequent Blockrandbebauung und eine einheitliche Traufhöhe von 22 Metern einführen und diese auch durchsetzen.


    Und bitteschön: Dort auch konsequent keine Kleingärten mehr! Die Hälfte aller Kleingärten in der Zone wird in öffentliche Parks umgewandelt und die andere Hälfte in Bauland. Punkt.


    Es gibt aber noch zwei Punkte zu beachten:


    1. In einer Innenstadt, die nicht wie ein Gewerbegebiet wirken möchte, müssen die Häuser mindestens so hoch (eher höher) sein wie die Straße an der sie stehen breit ist. Diese Regel wurde im Europaviertel nicht eingehalten; das Resultat kann besichtigt werden.


    2. Die Mainzer Landstraße muss bis zum Bahnhof Höchst untertunnelt werden. Dies kann aufgrund der Breite der Straße auch in offener Bauweise geschehen, was die Kosten drücken könnte und an potenziellen Fahrgästen mangelt es auch nicht. So kann dem zu erwartenden Mehrverkehr durch die von mir angedachte Verdichtung vielleicht begegnet werden.


    3. Auch das Umland muss seinen Teil leisten:


    Alle Kommunen im Kern des Rhein-Main-Gebiets (Frankfurt am Main, Stadt und Kreis Offenbach, Main-Taunus-Kreis, Bad Vilbel/Karben, Maintal, Hanau, Rüsselsheim und Kelsterbach) müssen 5 % Ihrer Gemarkung als Bauland ausweisen (Konversionsflächen zählen auch; die Kosten trägt das Land, da ein überregionales Problem vorliegt und auch nicht gerade wenig Geld für einen Flughafen in Kassel übrig war). Zur Vermeidung von Dopprlinvestitionen dürfen sich die Kommunen absprechen, welche Infrastrukturangebote wo errichtet werden (wir bauen ein Krankenhaus, Ihr eine Schule...). Notfalls per Gesetz. Die Selbstverwaltung der Gemeinden ist eben nicht sakrosankt. Ansonsten wird ihnen mit Zusammenlegung gedroht.


    Jetzt brauchts' nur noch einen Politiker mit Verstand und Mut...


    PS: Kleingärten gehören an den Stadtrand. Sie dienten ursprünglich der Selbstversorgung der Bevölkerung mit Obst und Gemüse, nicht der Errichtung eines inoffiziellen Zweitwohnsitzes. Wer dort solche Investitionen tätigt und jetzt umziehen muss, ist selber schuld.

    Ich kann Dir verraten, was Frankfurt mit dem Main-Taunus-Kreis gemacht hätte, würde dieser zu Frankfurt gehören:


    Sämtliche nicht bebauten Flächen würden umgehend zu Grüngürtel bzw. Grünzug erklärt und so jeglicher Entwicklung/Bebauung entzogen.


    Bis in alle Ewigkeit. So wie in Frankfurt geschehen.

    Auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen...


    Bei all dem Siegesgeheul der Kleingartenbesitzer und Großstadt-Bauern sollte man nicht vergessen, was hier genau ständig verhindert wird...Wohnraum für zigtausende Menschen. Frankfurt soll einen Einwohnerzuwachs im Bereich von 100.000 Menschen zu erwarten haben. Wo sollen die wohnen?


    Bedenkt bitte, die Reichen bekommen ihre Wohnungen. Ob das nun neu gebaute Wohnungen sind oder die - wie auch immer - frei gewordenen Wohnungen der Alteingesessenen ist den Reichen doch egal.


    Die "Alternativen" der Kleingarten- und Ackerbesitzer sind teilweise schon blauäugig: Das Umland soll es richten. Klassisches Sankt-Florian-Prinzip.


    Das Umland soll also nicht nur den eigenen Bevölkerungszuwachs verkraften (ja, die Vorstädte wachsen auch!) sondern auch noch den Frankfurter Bevölkerungszuwachs aufnehmen. Das Ergebnis kann in Dallas, Houston oder Los Angeles besichtigt werden. Außerdem hat das Umland mit den selben Widerständen zu kämpfen wie die Frankfurter Politiker, die der Wohnungsnot beikommen wollen. Die Umland-Politiker wollen schließlich auch wiedergewählt werden...


    Hinzu kommt die Erweiterung von Verkehrswegen, um die ständig wachsenden Pendlerströme aufzunehmen. Dies stößt bei den Anreinern und Öko-Verbänden selten auf Begeisterung.


    Allein der Versuch von Eingemeindungen ist politischer Selbstmord, ganz zu schweigen davon, dass damit das Problem der meckernden Anreiner von Baugebiets-Planungen ebenfalls nicht gelöst wird.


    Wie man es dreht und wendet: In keine Richtung geht es voran (und das wird es auch in Zukunft nicht). Die 100.000 Einwohner mehr sind für 2030 prognostiziert (ja, ja immer diese Prognosen...es könnten aber nicht nur weniger, sondern auch viel mehr werden!). Das sind noch 14 Jahre. So lange dauern die Planungen üblicherweise für ein größeres Baugebiet, selbst ohne großen Widerstand der Anreiner.


    Was für Vorschläge würden die nein-Sager denn auf den Tisch legen?

    Folgendes ist passiert:


    1. Mehr Profit


    2. Zeitgeist



    Die Investoren haben sich die Vorgängerentwürfe angesehen und haben festgestellt, dass die Baumasse viel zu gering ist (= zu wenig Profit).


    Ferner haben die Architekten festgestellt, dass ihr alter Entwurf nicht in die moderne Auffassung von guter (=richtiger) Architektur passt; daher haben die heutzutage obligatorischen unregelmäßig angeordneten Schießscharten ihren Weg in den Entwurf gefunden. Hoffen wir, dass wir vor weiteren "modernen" Stilelementen verschont bleiben, bis die Architekten mit ihrem "Entwurf" fertig sind.


    Bisher ist das Hotel selbst ja relativ gut davongekommen...

    Bedenke bitte, das von den 67 ha Gesamtfläche des Europaviertels West nur etwa 30 ha für Wohnbauten vorgesehen sind (vielleicht haben sich die Planungen geändert) ich kann aber keine aktuellen Angaben im Internet finden - dort soll(te) auch viel Büro-/Gewerbefläche entstehen.


    Ich habe mit einem Kartenprogramm die grünen und gelben Flächen des Einhausungsprojekts vermessen und kam immer auf etwa 30 ha (zur Sicherheit habe ich 35 ha genommen). Aber selbst wenn man von 40 ha ausgeht, ändert sich die Rechnung nicht grundlegend. Das gesamte beplante Gebiet ist natürlich ebenso groß (vielleicht sogar etwas größer) als das Europaviertel, aber ich wollte hier nur auf das für Wohnen vorgesehene Bauland abstellen.


    Es klang auch in den anderen Beiträgen an, dass für nennenswerte Wohnungsmengen (ca. 10.000 Einwohner) die Grünflächen ERHEBLICH verkleinert werden müssten; ich wollte nur deutlich machen, welche Dimensionen die Verkleinerungen der vorgesehenen Grünflächen dafür haben müssten. Ferner wollte ich meine Skepsis gegen die verlautbarten Einwohnerzahlen im Europaviertel vorbringen (10.000 halte ich für sehr optimistisch).


    PS: Natürlich ist der Manhattan-Vergleich etwas schief, zumal ich die Wohnbauflächen nicht kenne und auf der Insel nunmal viel Gewerbe/Büro/Mischung vorhanden ist.

    Wenn die Herrschaften Landes- und Bundesmittel gewinnen möchten, sollten sie möglichst mit realistischen Zahlen arbeiten. Eine Erweiterung auf 10.000 Einwohner finde ich unrealistisch (siehe Bürgerproteste in einem viel kleineren Projekt in Sachsenhausen).


    Ich habe die Flächen mal amateurhaft nachgemessen: Es sind etwa 35 ha Bauland vorgesehen; für 10.000 Einwohner müsste schon die Bevölkerungsdichte von Manhattan (!!!) erreicht werden. Realistisch sind 3.000 - 4.000 Einwohner. 200 Millionen Euro Kosten für die Einhausung zur Schaffung von Wohnraum für 3.000 Einwohner (die Wohnungsbaukosten kommen ja noch dazu)?


    Um auf 10.000 Einwohner zu kommen, müsste der Wasserpark entfallen, die roten Flächen müssten wieder reingenommen werden und eine Grünverbindung vom Huthpark zum Günthersburgpark und dem Nordfriedhof wäre nicht mehr möglich.


    Mit nur 3.000, vielleicht 4.000 Einwohnern wird hier wohl nicht die große Entlastung für den Wohnungsmarkt zu finden sein, und auch das erst im Jahr 2025 (einfach lächerlich).


    Slightly Off-Topic: Ebenso frage ich mich, wie 10.000 Menschen im Europaviertel untergebracht werden sollen. Frankfurt KANN einfach nicht nennenswert wachsen; Wohn-Wolkenkratzer helfen auch nur bedingt.


    -die Fläche um die Jahrhunderthalle ist wohl aus Sicherheitsgründen tabu;
    -die Fläche vom Main bis Oberrad ist wohl aus Lärmgründen tabu;
    -die Kleingärten entlang der A 5 sind wohl aus Lärm- und Ökogründen tabu;
    -die Gegend um die B 521 ist wohl auch tabu;
    -die Gegend um Bornheim, Seckbach, Enkheim und Riederwald ist wohl auch tabu;
    -die Gegend nortdöstlich des Niddaparks auch;
    -Praunheim - Nord kommt auch nicht in die Gänge;
    -südlich und westlich Zeilsheim auch nicht;
    -ebensowenig südlich Sossenheim;
    -ach ja: Eingemeindungen sind auch tabu.



    Ich will echt kein Stadtplanungsverwantwortlicher sein.

    Aber Akademix, wenn die Armen in die Peripherie ziehen müssen, bilden sich problematische Quartiere eben an der Peripherie und nicht in der Innenstadt. Probleme zu verschieben löst diese eben nicht. Ich denke, eine Mischung ist wichtig, damit es nicht zu Konzentrationen kommt, wofür ich aber auch kein Patentrezept habe.


    Desweiteren bin ich ebenfalls gegen eine zu hohe Verdichtung in der Stadt (achtstöckige Blockrandbebauung passt meiner Meinung nach nicht zu Frankfurt). Ich bin eher gegen das Grünflächen- und Kleingartenkonzept in Frankfurt, das ein Drittel der Stadtfläche jeder Entwicklung entzieht.


    PS: Bezahlbarer Wohnraum bedeutet, wenn sich ein Single mit einem Durchschnittsgehalt von 1500 € eine Ein-Zimmer-Wohnung leisten kann, ohne am Essen sparen zu müssen oder staatliche Beihilfen in Anspruch zu nehmen. In so mancher Gegend ist das schon sehr schwierig.

    Mit "grüner" Politik meine ich nicht das Einhausungs-Projekt oder spezifisch die Partei, sondern das Bestreben, sehr große Teile der (Innen-) Stadt von jeglicher Bebauung freizuhalten.


    Die Grundstücks- und Zinskosten verteilen sich auf mehr Wohnungen bei mehr Wohnungen; wieviel das ausmacht, weiss ich aber nicht genau. Es hat seinen Grund, warum "sozialer Wohnungsbau" oft zu vielen Geschossen führte. Wenn man aber eine weitere Zersiedelung des Umlands verhindern will, wird man keine andere Wahl haben.


    Außerdem kann ich dir nicht folgen wenn du sagst, dass ein Wegbrechen der Nachfrage keine sinkenden Mieten nach sich zieht - siehe Berlin. Das hat sich erst seit kurzem wieder geändert. Natürlich ist es manchmal für einen Vemieter billiger, die Wohnungen leer zu lassen als sie zu vermieten (wenn die Mieten viel zu niedrig wären) oder einfach abzuwarten, bis jemand das Grundstück kauft. Dann kommt es zu den scheinbar hoch bleibenden Mieten und dem umsichgreifenden Leerstand.


    Schließlich ist der Riedberg das letzte Projekt seiner Art und die Wohnungsteile des Gebiets sind schon weit fortgeschritten. Mal abgesehen von einzelnen Baulücken über der ganzen Stadt verteilt wird dort nicht mehr viel nachkommen (so wie sich die Politiker geäußert haben). Sollen diese also dem Umland überlassen werden?


    Jedoch soll der Thread nicht enrführt werden, daher schlage ich vor, dies per PN weiter zu diskutieren.

    OK, das ist jetzt kein besonders fachliches Argument, aber könnte man sich denn angesichts des rot eingefärbten Bereichs nicht 2/3 oder gleich die ganze "Überbauung" der A 661 sparen?



    Vielleicht nicht mehr ganz on-topic:


    Die Lögik grüner Politik will sich mir nicht immer erschließen - man will Bevölkerung aus den Vorstädten in die Innenstädte oder zumindest die Randbereiche derselben holen und stellt ihnen aber keine (bezahlbaren) Wohnungen zur Verfügung weil innerstädtisches Wohnen sich anscheinend wie Wohnen im Taunus-Dorf anfühlen müsse. So treiben die Neuzugänge die Mieten und die Grünen beschweren sich über zu hohe Mieten, die aber letztlich nur mit mehr "Angebot" in den Griff zu bekommen wären - stattdessen sollen Gesetze und Vorschriften beheben, was das Prinzip von Angebot und Nachfrage sehr wohl selbst schaffen würde. Junge Familien wird man wohl nicht mit massenhaft ausgebauten Dachgeschossen in Altbauten anlocken können. Aber Neubaugebiete brauchen Platz, den man in Frankfurt zwar hätte, aber eben nicht "opfern" will. Währenddessen werden bei uns in Idstein/Taunus weitere Äcker umgegraben und Straßen angelegt und Baugruben ausgehoben...

    Bei einem Nachbarn, dem die Baugenehmigung nicht offiziell durch die Behörde zugestellt wurde, beginnt gar keine Frist zu laufen.


    Erhält der Nachbar später auf andere Weise Kenntnis von der Genehmigung (etwa bei Baubeginn oder durch Mitteilung durch den Bauherrn), so beginnt ebenfalls nach wie vor KEINE Frist zu laufen: Es liegt keine Bekanntgabe (§ 41 VwVfG) vor und eine Bekanntgabe durch Private ist nicht möglich (Ausnahme: Beliehene wie Notare oder der TüV). Was jedoch möglich ist ist eine Verwirkung des Klagerechts, da es dem Bauherrn unzumutbar wäre, sich bis in alle Ewigkeit auf rechtlich unsicherem Terrain zu befinden. Dafür gibt es aber keine festen Zeiträume. Es ist alles vom Einzelfall abhängig, ein Jahr ab Kenntnis von der Genehmigung sollte jedoch realistisch sein.

    Tja Garcia,


    da hasst du absolut recht. Im Europaviertel kann mich allerdings nichts mehr negativ überraschen...überall ultra-kosteneffiziente Zweckbauten. Hoffen wir auf das richtige Wohnhochhaus und natürlich darauf, dass man sich versetzte Fensterreihen und Schießschartenfenster wird verkneifen können.

    Zu den Beiträgen ab #132:


    Ich möchte meine Kritik noch einmal kurz zusammenfassen, da hier einiges durcheinander zugehen scheint:


    Ich kritisierte die Entwicklung großer Baugebiete durch ein und den selben Investor, weil diese nunmal offensichtlich zu copy&paste, also zu sich eher wiederholender Architektur der einzelnen Gebäude neigen.


    Für diese Investoren bedeutet es ein Investment, das Gewinn abwerfen soll. Je "günstiger" (=einfacher) die Architektur, desto größer der Gewinn, da der architektonische Anspruch dem größten Teil der potenziellen Bewohner egal ist und daher kein Preisnachlass erforderlich ist.



    Nun muss aber einfache Architektur nicht langweilig oder zumindest nicht hässlich sein. Dies erfordert aber einen fähigen Architekten, der sich auch bei normalen Wohnhäusern Mühe gibt. Dies ist aber oftmals nicht der Fall - grauer Putz/Flachdach. Das wirkt nunmal wie in den 70er-Plattenbauzonen.


    Ferner mag zutreffend sein, dass die ersten Renderings winzig sind, jedoch sollten die umgebenden Neubauten in dem neuen Viertel einen Anhaltspunkt liefern, welche Art von Ivestorenarchitektur wir erwarten dürfen. Man siehe auch den geplanten Wohnturm. Einfach grauenhaft (die Verliererentwürfe waren bedeutend besser!), aber wohl Ausdruck des Zeitgeistes in der ohnehin eher durchschnittlichen deutschen Architektur unserer Zeit.


    Wenn es nun langweilige Gebäude sein müssen, dann wenigstens abwechselnd langweilige (hoffentlich macht das jetzt Sinn).



    Zuletzt ging es auch um die Verslummung in unattraktiven Lagen. Das kann mit jedem Viertel passieren und man kann nicht 40 Jahre in die Zukunft schauen.


    Doch die jetzigen Verkaufspreise sind hier keine Garantie. Und dass es sich um Eigentumswohnungen handelt, schließt eine spätere Vermietung nicht aus (und auch nicht, dass die Mieten dann - warum auch immer - fallen).


    Schließlich waren die Plattenbauten der 70er durchaus begehrte Wohnorte. Sie boten einen hohen Lebensstandard (fließend warmes Wasser hatte nicht jeder!) und waren der Inbegriff modernen Wohnens.


    Zeiten ändern sich. Auch Gründerzeitviertel sind nicht vor Verslummung sicher. Jedoch habe ich - jedenfalls in meinem Ort - beobachtet, dass gerade die Mietskasernen mit Grünflächen/Miniparks dazwischen dieses Schicksal erlitten haben.



    Nach alledem lasse ich mir nicht nachsagen, dass ich nur des Meckerns willen handeln würde. Ich bin nunmal von der bisher gezeigten Architektur im Europaviertel schwer enttäuscht.

    ^Ich weiss nicht, welchen Beitrag sie hier gelesen haben, aber hier mal einige Klarstellungen:


    1. Rede ich im letzten Absatz nicht vom Europaviertel, sondern von MEINEM ORT und dies bezieht sich auch nur auf die langweilige Architektur.


    2. Die Aussicht mit einer zunehmend ungünstigen Bewohnerstruktur bezieht sich nicht auf wenige Jahre (genauer lesen), sondern auf Jahrzehnte. Die Plattenbauten der 70er waren ja zunächst auch sehr beliebt - bis sie es nicht mehr waren.


    3. Die Quadratmeterpreise ändern nichts daran, dass ich die Architektur einfallslos finde. Werde ich hier jetzt allen Ernstes für meinen persönlichen Geschmack "gegrillt"?


    4. Habe ich hier nicht die Entstehung von Wohnraum kritisiert, sondern die langweilige Architektur (und nur diese!). Ich weiss hier wirklich nicht, worauf die Kritik an meinen Beiträgen abzielt. Sie geht an meinem Punkt völlig vorbei.


    Bei manchen könnten man den Eindruck bekommen, ich hätte ihr Neugeborenes hässlich genannt...

    ^Die unbestrittenen positiven Beispiele moderner Wohnungsarchitektur können doch aber nicht als Rechtfertigung für die Hinnahme (im wahrsten Sinne des Wortes) billiger Investorenarchitektur herhalten.


    Und wenn jetzt noch an der Hoffnung festgehalten wird, dass dies nur frühe Renderings seien und dass sich alles später noch verbessern/verfeinern kann...in wieviel Prozent der Fälle war der endgültige Entwurf besser als die ersten detaillierten Renderings?


    Bis auf den Wohnturm am Taunusturm fällt mit jetzt so direkt nichts ein...


    Negativbeispiele (unter vielen) sind hier das BNP-Parisbas und T 185 oder auch das Hotel am Opernplatz.

    ^


    Mag sein, dass das Grundstück von der Bahn an die Vivico übertragen wurde, aber die Stadt muss ja nicht jeden Mist genehmigen.


    Die Stadt hätte die Vivico ja diesbezüglich zu Konzessionen verpflichten können, bevor die Stadt Planungsrecht in dem Gebiet geschaffen hat. So hätte die Stadt ein entsprechendes Druckmittel gehabt.


    Wir müssen einfach davon wegkommen, ganze zusammenhängende Areale zu "entwickeln". Eine andere Möglichkeit, Investorenarchitekturwüsten zu vermeiden sehe ich nicht, außer mit extrem detaillierten Bebauungsplänen.


    Ich sehe es auch in meinem Ort. Hier entstehen auf großen, zusammenhängenden Arealen (ganze Baugebiete auf einmal!) nur noch Geschosswohnungsbauten, die alle irgendwie gleich aussehen und vollverputzt sind mit Flachdach. In zehn, zwanzig Jahren sehen die genauso aus wie die sozialer-Wohnungsbau-Mietskasernen der 70er mit all ihrer Tristesse. Und die jetzt noch dort einziehenden Familien mit Kindern und gutem Einkommen werden nach und nach ausgetauscht gegen solche mit geringem/gar keinem Einkommen. Natürlich müssen auch diese Menschen irgendwo unterkommen, aber dort werden sie sich schon wie in den Baugebieten der 70er allmählich konzentrieren.



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    Hinweis: Die nachfolgenden Beiträge wurden in den Thread "Frankfurter Architekturdebatte: Wie zu bauen sei" verschoben.

    Der große Fehler der Stadt war wohl, viel zu große, zusammenhängende Teilflächen an Investoren verkauft zu haben, die auf den großen Stücken eben nur einfallslos copy&paste betreiben.


    Man hätte die Gegend Parzelle für Parzelle verkaufen müssen und keiner hätte zwei zusammenhängende Parzellen kaufen dürfen.


    Die Entwicklung hätte dann zwar länger gedauert, aber dafür hätte die Gegend "organisch gewachsen" ausgesehen (was es ja auch wäre) anstatt am Computer durchgestylt. So wirkt das ganze wie ein übegroßes Neubaugebiet am Stadtrand.

    Ich weiss nicht, ob noch Interesse besteht, aber hier mal meine Antwort:



    Die oben zitierte Norm DIN 4149 ist nach meinem Kenntnisstand nur in Baden - Württemberg verbindlich; außerdem liegt Frankfurt in der Zone "0", dass heisst, dass


    für Frankfurt KEINE Erdbebenbaunormen gelten; jedenfalls nicht für Wohn - und die meisten Gewerbebauten. Doch selbst in den Erdbebenzonen 1 - 3 wird die Baunorm im Wohnungsbau generell ignoriert.


    Mir ist nicht bekannt, dass die Frankfurter Wolkenkratzer für irgendwelche Erdbeben ausgelegt sind; alles was wahrscheinlich bleibt, ist ihre "natürliche" Standfestigkeit. Ferner dürften die tiefen Gründungspfähle sowie die Stahl/Stahlbetonbauweise die Standfestigkeit weiter verbessern.


    Im Falle eines stärkeren Erdbebens würde ich mir um die Wolkenkratzer als letztes Gedanken machen.


    Viel problematischer sind die ganzen nach dem Krieg schnell hochgezogenen Wohnbauten in der Innenstadt und die Mietskasernen außerhalb. Nicht bewehrte Mauerwerksbauten können im Falle von stärkeren Erdbeben zu wahren Todesfallen werden.


    Andererseits muss man auch bedenken, dass man sich bei Erdbebenbaunormen für einen bestimmten Gefährdungsgrad entscheiden muss. Alle Gebäude in Deutschland für Erdbeben der Stärke Mw = 7,5 auszulegen wäre extrem teuer und aufwendig. Da stellt sich schnell die Frage der Sinnhaftigkeit. Also entschied man sich für ein Bemessungsbeben, das am Standort einmal in 475 Jahren auftritt.


    Dass einmal ein wesentlich stärkeres Beben stattfinden könnte, ist möglich, wird jedoch als Restrisiko hingenommen. Mal abgesehen davon, dass sich sowieso niemand an die Erdbebenbaunorm hält.


    Wenn ihr mal eine Vorstellung davon haben wollt, was ein Großbeben der Stärke Mw = 6,5 anrichten könnte, dann schaut mal nach Italien (L'Aquila 2009; Mw = 6,3); nur dass Frankfurt viel größer und das Umland viel dichter besiedelt ist. Die Schadenssumme dürfte 100 Milliarden € überschreiten (Japan 200 Milliarden €!).


    In Neuseeland wird sehr auf Erdbebensicherheit geachtet und vor einigen Monaten konnten wir alle sehen, was für eine Zerstörungskraft ein Beben der Stärke 6,3 aufbringen kann. Solche Beben hat es in historischer Zeit auch in Deutschland gegeben.


    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in Deutschland (überhaupt in Mitteleuropa) generell nicht erdbebensicher gebaut wird. Ein Großbeben (6,5) dürfte in oder um Frankfurt reichlich unwahrscheinlich sein, so dass es unter wirtschaftlicher Betrachtungsweise gerechtfertigt sein mag, Frankfurt darauf nicht vorzubereiten.


    Wenn dieses sehr unwahrscheinliche Beben doch kommen sollte, so wären die Folgen absolut verheerend. Dann werden auch Schuldige gesucht werden. Wir nehmen es jedoch als "Restrisiko" in Kauf.


    "Restrisiko"; kennen wir doch schon irgendwo her...