Grundsätzlich sehe ich die Idee ja positiv, den Parkplatz zu bebauen und an dieser fürchterlichen Situation dort etwas zu ändern. Ich halte es nur auch nicht für eine nachhaltige Lösung, die Fläche mit Flachbauten zu versiegeln, weder ökologisch noch städtebaulich. Denn ein solcher Neubau führt letztlich dazu, dass der Bestand der Platten langfristig festgeschrieben wird, man sich also jeder Möglichkeit beraubt, perspektivisch durch Blockrandbebauung mit qualitativen Innenhöfen eine urbane Struktur zu schaffen, innerhalb derer man gerne wohnt und verweilt. Am Grundproblem der Platte, zu viel Fläche für zu wenig Wohnraum zu beanspruchen, ohne gleichzeitig attraktive Grünflächen oder lebendige Stadtquartiere zu schaffen, ändern die Pläne nichts.
Beiträge von rakete
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Ich kann nur zustimmen. Vom Wasser aus ist die Fassade gar nicht so schlecht, der Vergleich mit Miami etwas weiter oben gefällt mir, aber insbesondere auf der Mühlenstraße in Richtung Westen fahrend wird deutlich, dass an dem Riegel nichts stimmt.
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Nun ist ja gerade die zu geringe Kapazität ein Hauptgrund für die finanzielle Schieflage des BER. Die Vorgabe erscheint mir daher in der Tat recht pikant.
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Wenn man in eine städtebaulich dermaßen missratene Gegend jetzt ein so dermaßen missratenes Gebäude stellt, kann man den Leuten auch gleich zurufen "Wir haben euch aufgegeben." Selbst in den ursprünglich gar nicht so unähnlichen Studenteappartements aus den 70ern in Schlachtensee haben sie nachträglich bodentiefe Fenster eingezogen, das sieht inzwischen weitaus wertiger als das hier, da kann mir doch niemand erzählen, hier wäre nicht mehr gegangen, ohne den Kostenrahmen zu sprengen. Das ist ein ganz entsetzlicher Entwurf ohne auch nur den Ansatz eines Anspruches, es hier mit der besonderen Herausforderung der scheusslichen Umgebung aufzunehmen.
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Ich habe den rbb-Beitrag zum Anlass genommen, nochmal im Bezirksamt nachzufragen. Bei den Bauanträgen für das Grundstücks des Trailerparks handelt es sich tatsächlich nur um Bauvoranfragen. Man gehe aber davon aus, dass der Eigentümer nicht verkaufen wolle.
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So ist es. Wenn wir hier lang und breit schlechte Investorenarchitektur, Mittelmaß und eine desaströse Stadtentwicklung diskutieren, kommt man ja nicht umhin, die Ursachen und Verantwortlichen zu benennen. Natürlich hat der Bezirk Einfluss darauf, was und wie gebaut wird. Im Falle des Lidl hätte man das betreffende Grundstück einfach in den Bebauungsplan einbeziehen können. Und wenn die provinzielle Bezirkspolitik, sei es in Gestalt von Schmidt, oder dieser mit ihm verbandelten Stammtischinitiativen, die die stadtentwicklungspolitische Deutungshoheit für sich beanspruchen, oder aber dem hauptberuflichen Verhinderungsaktivisten Joost, sich bei allem querstellt, wird am Ende eben gebaut, was gerade so möglich ist. Beispielhaft dafür steht das absurde Ringen um den Edge, der aber auch nur Symbol ist für die völlig zerredete Mediaspree. Und die Elsenbrücken-Unterführung ist für sich genommen natürlich eher eine Kleinigkeit. Aber dass diese anscheinend nie ein Thema war, zeigt halt eben auch, dass es bei dem ganzen "Spreeufer für alle"-Gegröle wohl nicht in erster Linie darum ging, ein qualitativ hochwertiges Spreeufer zu schaffen.
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Gibt es auch irgendwelche Hinweise für diese Vermutung?
Naja, wie ich oben schon etwas polemisch geschrieben habe: Die Bau- und Verkehrspolitik in Xhain ist ausschließlich auf Verhinderung ausgerichtet. Es gibt dort niemanden, der irgendetwas gestalten möchte. Das hat man beim drohenden Uferabbruch am Yaam gesehen, der einfach ignoriert worden ist. Das hat man bei der Mediaspree gesehen, wo lautes Getöse war, solange man dagegen sein konnte. Die Chance zu ergreifen, dort etwas zu gestalten, hat man nicht mal in Erwägung gezogen. Das Ergebnis sehen wir. Man sieht es am Lausitzer Platz, wo sich die bezirkliche Verkehrspolitik darin erschöpft, Autos auszusperren, heissa, wir nennen es Verkehrswende, aber es ist Provinzialismus. Man sieht es ganz aktuell am Markgrafendamm, wo dagegen mobilisiert wird, dass unwirtliche Brachen und ein ehemaliges Autohaus (!) mit guter Architektur bebaut werden, während der irritierende Umstand, dass Lidl unmittelbar gegenüber einen aus der Zeit gefallenen Flachbau errichtet, niemanden auch nur interessiert. Von der Rewe-Katastrophe um die Ecke gar nicht zu reden. Wenn man einen wie Florian Schmidt bestellt, bekommt man auch einen wie Florian Schmidt.
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Die Frage treibt mich auch seit geraumer Zeit um. Während eine Unterführung an der Oberbaumbrücke baulich sicher nicht machbar wäre, wäre das an der Elsenbrücke wohl kein Problem. Ich fürchte allerdings, da "Spreeufer für alle" als Parole nur taugt, solange man damit irgendetwas verhindern kann, hat das im Bezirk einfach niemand auf dem Schirm. Zumal Bauen und Verkehr hier ja zwei Themen sind, für die sich ohnehin niemand verantwortlich fühlt.
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Naja, "wenn". Das ist ja das Problem. In den nächsten drei Jahren eher nicht. Und ein 10-Minuten-Takt mit ner Tram ist für mich auch keine 2-, das wäre eine U- oder S-Bahnhaltestelle mit 5-Minuten-Takt im Umkreis von 500m.
In Richtung Ehrlichstraße wird die 21 inzwischen schon des öfteren einfach eingestellt, da sie an der Treskowallee eh nicht weiterkommt. Sie nennen es Verkehrswende.
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Naja, die Tram fährt ja nicht vorbei, bzw. nur im 20-Minuten-Takt. Es geht doch darum, den Takt zu verstärken. Die baulichen Maßnahmen, die für den 10-Minuten-Takt der Tram erforderlich sind (Verlegung der Trasse durch die Sonntagstraße), werden in den nächsten Jahren nicht umgesetzt werden und man kann ja nun nicht sagen, Pech gehabt, dann fährt halt nur alle 20 Minuten was (und dann nichtmal unmittelbar bis zum Ostkreuz). Das Nadelöhr am S-Bahnhof Rummelsburg ist natürlich ein großes Problem, das sehe ich auch. Zumal das sicher aufgrund der Bauarbeiten dort noch eine Weile bestehen wird. Aber es macht die Situation sicher nicht besser, wenn die Bewohner von Parkstadt und Prinzenviertel mangels Alternativen da im Auto durchwollen.
Es gäbe jetzt noch die theoretische Möglichkeit, den Takt der 21 zu verdichten. Dem hat die BVG vor drei Jahren eine Absage erteilt, s. http://www.wir-in-rummelsburg.…2-kommt-nicht-so-schnell/
Interessant in dem Zusammenhang finde ich einen Gedanken, der z.T. Vorschläge der Initiativen gegen den Trambau in der Sonntagstraße aufgreift, der relativ kurzfristig umsetzbar wäre: So könnte zunächst nur eine kurze Stichstrecke an der Marktstraße von der Stammstrecke abzweigen und nur bis zum Bahnhof Ostkreuz führen. Auf dieser Trasse könnte die 22 dann im 20-Minuten-Takt zwischen Blockdammweg und Ostkreuz verkehren.
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Danke, das sind interessante Infos. Nach 170 Plätzen unter BA2 sieht es tatsächlich nicht aus, allerdings wurden ja auch Stellplätze außen verkauft. Aber wenn im weiteren Verkaufsverlauf der Stellplatz Pflicht war, dürfte die Parkplatznot vielleicht nicht im befürchteten Ausmaß eintreten.
Ja, der 10 Minuten-Takt (der eigentlich schon viel zu dünn wäre, wenn man bedenkt, dass es im weiteren Umkreis nichtmal irgendeine alternative Busverbindung gibt) ist vorgeblich Ziel, aber es passiert ja nichts. Und wenn mal etwas passiert, wird es aufgrund der erforderlichen Baumaßnahmen noch sehr lange dauern. Das ist natürlich nicht akzeptabel und ich erwarte schon, dass für die Übergangszeit zumindest eine ergänzende Busverbindung zum Ostkreuz eingerichtet wird.
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"...1 Stellplatz pro Wohnung muss zwingend dazugekauft werden)..."
Also zumindest in BA 4 musste ein TG-Stellplatz nicht zwingend hinzugekauft werden. Vielmehr wurde in der Frühphase der Vermarktung noch darauf verwiesen, dass auch im Außenbereich zahlreiche Stellplätze zur Verfügung stünden. Inzwischen hat sich das wohl geändert, auch diese werden aktuell wohl größtenteils verkauft. Das ist insofern natürlich ärgerlich, als dass die Bewohnerinnen der Parkstadt aufgrund der völlig ungenügenden ÖPNV-Anbindung praktisch auf ein Auto angewiesen sind. Polemisch gesagt: Noch besser, als im Verhindern von Wohnraum, ist Berlin bloß im Blockieren der Verkehrswende.